Blut und Blutzellen. Histologie der Gefäße.

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 Präsentation transkript:

Blut und Blutzellen. Histologie der Gefäße. 1. Jahrgang 1. Semester 26. Vorlesung, 26.10.2014 Dávid Csaba

Die Gefäße

Histologie der Blutgefäße Tunica intima Tunica media Tunica adventitia > Endothel > Subendothel > Membrana elastica interna >glatte Muskelzellen > Membrana elastica externa (kollagene und elastische Faser) >Bindegewebe >Vasa vasorum >Nervi vasorum

Abschnitte des Gefäßsystems

Große (elastische) Arterien glatte Muskelzellen elastische Lamellen Aorta (Hematoxylin-Eosin) Aorta (Verhoeff)

Muskuläre Arterien http://img3.wikia.nocookie.net/__cb20140529213818/vroniplag/de/images/3/35/Pew_02_diss.png Elsevier Kierszenbaum:Histology and Cell Biology: An introduction to pathology

Arteriolen Die Hauptregulatoren des arteriellen Blutdrucks http://www.edu.upmc.fr/histologie/A/arteriole/pages/ariole01.htm Die Hauptregulatoren des arteriellen Blutdrucks Die Wand enthält ≤5-6 glatte Muskelzellschischten http://micro.ronaldschulte.nl/esophagus/05_schema_arteriole.JPG

Kapillaren

Kapillaren kontinuierlich fenestriert sinusoidal Basalmembran Endothelschicht (Tunica intima) unvollständige Basalmembran interzelluläre Spalten Zellgrenze Poren

Venulen Klappe Elsevier, Ovalle & Nahirney: Netter’s Essential Histology

Kleine Venen http://histohelp.files.wordpress.com/2011/09/screen-capture2.png

Große Körpervenen Vergleich muskulärer Arterie (links) und muskulärer Vene (rechts). Beachte die unterschiedliche Dicke der Tunica media (TM) und Tunica adventitia (TA)!

Lymphgefäße http://lymphnetzwerk-jade.de/das-lymphgefaeszsystem.html

Lymphgefäße Arteriole Lymphgefäß Venole freundlicherweise zur Verfügung gestellt vonÁkos Lukáts

Das Blut

Was ist das Blut Latein: sanguis, Griechisch: haima Ein Gewebe, das für Transport innerhalb des Körpers spezialisiert ist Es transportiert: Nährstoffe Abbauprodukten Gase Hormone und andere bioaktive Moleküle Zellen (vor allem Zellen des Immunsystems) Wärme Warum ist es notwendig? Wie wäre es ohne Blut?

rote Blutzellen (Erythrozyten) Hämatokrit Wert Blutplättchen (Thrombozyten) Zelluläre (geformte) Elemente Granulozyten weiße Blutzellen (Leukozyten) Blut Blutserum Monozyten Blutplasma Lymphozyten Proteine „Flüssiges Gewebe” mit vieler Interzallulärsubstanz, entwickelt sich aus dem Mesoderm (Mesenchym), deswegen ist es oft „bindegewebsähnlich” beschrieben

Rote Blutzellen (Erythrozyten) Bikonkave Scheiben mit einem Durchmesser von 7,5 mm (Normozyt) Keine Granulation, kein Kern Rosa oder graues Zytoplasma 0,5-1,5% der Erythrozyten enthaltet lila Körnchen: Retikulozyten 33% ihrer Proteine: Hämoglobin (90% der Trockenmasse) Lebensdauer: 120 Tage. Funktionen: Gastransport (O2, CO2, N2) Entfernung der Immunkomplexen aus Blutstrom durch CR1 Komplementrezeptoren (in der roten Pulpa der Milz werden diese Komplexen durch Makrophagen entfernt, die Erythrozyten können dann in die Blutzirkulation zurückkehren.

Blutgruppen AB0 und RH http://www.u-helmich.de/bio/gen/reihe3/33/Rhesus.html

Rhesusunverträglichkeit Erste Schwangerschaft Mutter: Rh – Fetus: Rh + Normale Entwicklung des Fetus Erste Geburt: Rh + Blutpasma des Fetus kontaktiert die Rh – Blutpasma der Mutter Sensibilisierung aktivierung der B Lyphozyten entstehen der antikörperproduzierenden Plasmazellen Zweite Schwangerschaft Mutter: Rh – Fetus: Rh + Hämolyse im Fetus Novotná M, Havlícek J, Smith AP, Kolbeková P, Skallová A, Klose J, Gasová Z, Písacka M, Sechovská M, Flegr J: Toxoplasma and reaction time: Role of toxoplasmosis in the origin, preservation and geographical distribution of Rh blood group polymorphism. In: Parasitology. 135, Nr. 11, 2008, S. 1253–61.

Blutplättchen (Thrombozyten) 2-3 μm, rundovale Strukturen Ohne Zellkern Sie entstehen durch Abschnürungen der Megakaryozyten Lebensdauer in Blutstrom: 8 Tage. Bläuliches Zytoplasma enthaltet lila Granula (vorwiegend in der Mitte). Hyalomer: periphere, helle Zytoplasmaregion Randständige Mikrotubuli, Kanälchensystem (Tubuli und Bläschen) Granulomer: zentrale, granulenreiches Region, α-Granula (0,3-0,5 μm; Fibrinogen, PDGF); δ-Granula (0,25-0,3 μm; Serotonin, Ca-Ionen); λ-Granula (Lysosomen).

Blutplättchen (Thrombozyten) Blutgerinnung (Hämostase): Die Blutgerinnungskaskade wird durch eine Gefäßverletzug in Gang gesetzt, Prothrombin im Blut wird in Thrombin, und dadurch Fibrinogen in Fibrin umgesetzt (Fibrinfasern!). Die aggregierten Thrombozyten und später die Ausbildung der Fibrinfasern verstopfen die kleinen Blutgefäße und verhindern Blutverlust. Serotonin (vasokonstriktion), Thrombozytenaggregation (Thrombozytenpropf), Membrane Phospholipide: Blutgerinnungskaskade, Fibrinogen: auch.

Die Thrombozyten sind die kleine, basophile Strukturen mit ungefähr 1 mm Durchmesser zwischen die Erythrozyten (rote Pfeilen). Gut sichtbar sind das dunklere, lila Granulomer und das bläuliche, helle Hyalomer.

Die Unterteilung der Leukozyten Polymorphonukleären Zellen oder Granulozyten neutrophile (55-66%) eosinophile (2-4%)b basophile (0,5-1%) Mononukleären Zellen oder Agranulocyten: Monozyten (4-6%) Lymphozyten (20-30%)

Granulozyten Sie sind nach den Färbungseigenschaften ihrer Granulen benannt http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/b/Blutbild_gross.htm Blausen.com staff. "Blausen gallery 2014". Wikiversity Journal of Medicine. DOI:10.15347/wjm/2014.010. ISSN 20018762

Neutrophyler Granulozyt 65-70% der Leukozyten! Segmentierter Zellkern (3-5 Segmente, „polymorphonuclear”) Feine Granulierung im Cytoplasma (antibakterielle Stoffe, Abbauenzyme) Lebensdauer: 3-4 Tage (davon 8-10 Stunden im Blut) Amöboide Bewegung durch die Gefäßwand, Wanderung in den Gewebsspalten, Chemotaxis Wichtigster zellulärer Schutz gegen Bakterien (Phagocytose, Abbau!) Mobilisierung vom roten Knochenmark bei bakteriellen Infektionen, Leukocytose http://youtu.be/JnlULOjUhSQ

Eosinophyler Granulozyt 2-4% der Leukozyten Kern: 2 Segmente Gleichgroße eosinophile Granulen im Cytoplasma mit Proteinkristallen (enthalten antiparasitäre, cytotoxische Substanzen und Abbauenzyme) Funktionen: Schutz gegen Parasiten, Endocytose von Antigen-Antikörper Komplexen, Inaktivierung von Entzündungstoffen bei allergischen Reaktionen Hoher Zahl im Blut: meistens bei chronischen allergischen Reaktionen und bei Parasiteninfektionen

Basophyler Granulozyt basophile 0,5% die kleinsten Granulozyten: 8-10m im Blutausstrich: 12-14m Lebensdauer: 9-18 Monaten Kern: oval oder gelappt. Viele basophile Granula (0,5 mm), die sich dunkellila färben lassen. Die Granulen enthalten Heparin und Histamine. Degranulation (wie bei den Mastzellen (das Allergen löst aus durch IgE)) leitet zur allergischen Reaktionen.

Mononukleäre Leukocyten nicht segmentierter Kern Lymphocyten

Monozyt 4-6% der Leukozyten Sie sind die größten Leukozyten Struktur: großer Zellkern mit lockerer Chromatinstruktur, Cytoplasma leicht basophil, azurophile Granulen mit lysosomalen Enzymen Lebensdauer: mehrere Monate Vorstufen von Makrophagzellen (bleiben 1-3 Tage im Blut, dann wandern sie in das umgebende Bindegewebe aus und bilden die speziellen Makrophagen der Organe (Gewebsmakrophagen, alveoläre Makrophagen der Lunge, Kupffer-Zellen der Leber, Osteoclasten des Knochens, Microglia-Zellen des Zentralnervensystems, …)

Vier Monozyten (unten rechts, die obere Zelle ist ein eintwickelnder eosinophiler Granulocyt für Vergleich)

Lymphozyt 20-30% der Leukozyten Die kleinsten Leukozyten, ihre Größe ist vergleichbar mit den Erythrozyten Struktur: kleine runde Zelle, mit heterochromatischem Zellkern und mit einem schmalen Zytoplasmasaum Kleine (90%), mittelgroße und große Lymphozyten Zellen des lymphatischen Systems unterwegs im Blut. Lymphozyten-Recirkulation. Zwei Typen: T und B Lymphozyten. 75% der Blut-Lymphozyten sind T-Zellen. Natural killer cells (große Lymphozyten mit Granulen, 10-15% der Blutlymphozyten)

Extravasation der Leukocyten Nach einer Grafik von U. H. von Andrian und C. R. Mackay: T-Cell Function and Migration. In: NEJM. October 5th, 2000, S. 1025. Und K. Ley et al.: Getting to the site of inflammation: the leukocyte adhesion cascade updated. In: Nature Reviews Immunology 7, 2007, S. 679

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