Erfassen von Vorwissen und Kompetenzen

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 Präsentation transkript:

Erfassen von Vorwissen und Kompetenzen Petra Bejol petrabejol@gmx.at Marlies Jaklitsch liisl@gmx.at Barbara Leitner leitner_barbara@gmx.at SE Wissenspsychologie Prof. Dr. Dietrich Albert, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Übersicht Definition Wissen, Vorwissen Kompetenz, Performanz Adaptives Testen Wissensraumtheorie Einführung Anwendung, Beispiele Kompetenz-Performanz-Theorie Anwendung CbKST-Kurs SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Definition Vorwissen „Ausgangskompetenz“ Welches Wissen hat Person bereits Differenziertes, individuelles Bild über Person Während Überprüfung von Vorwissen, sollte Person nicht lernen Umfangreiches Vorwissen erleichtert Strukturierung der angebotenen Informationen SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Definition Vorwissen Domänenspezifisches Vorwissen - auf Lerninhalte bezogen Prozedurales Vorwissen - wie Lernmaterial möglichst effizient erschlossen werden kann (z.B. neue Medien) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Beispiel Einstufungstest Deutsch http://www.goethe.de/cgi-bin/einstufungstest/einstufungstest.pl SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Beispiel Einstufungstest Deutsch 3.Hans hat bald Geburtstag. Haben Sie auch ---- Einladung bekommen?  A ein B eine C einen D einer   4.Hast Du jetzt ein ---- Auto? Das kenne ich ja noch nicht.  A ander B andere C anderer D anderes   5.Viele Wohnungen auf dem Land sind nicht so ---- wie man denkt.  A billig B billige C billiger D billigere   © 2004 Goethe-Institut  SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Beispiel Einstufungstest Deutsch Rein Multiple Choice Resultat / Result Sie haben 5 von 30 Aufgaben bearbeitet. Davon wurden 3 Aufgaben richtig gelöst. Wir raten Ihnen, sich für einen Kurs auf der Stufe A1 einzuschreiben. You have answered 3 out of 30 questions correctly. We recommend that you book a course on the level A1. SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Definition Kompetenz Als Kompetenzen werden Fähigkeiten, Methoden, Wissen, Einstellungen und Werte verstanden, deren Erwerb, Entwicklung und Verwendung sich auf die gesamte Lebenszeit eines Menschen beziehen. (Dehnbostel 2001, S67) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Definition Kompetenz Theoretisches Konstrukt Nicht direkt beobachtbar Anwendung von Ressourcen Erklären Leistungen Daraus resultierendes Verhalten = Performanzen SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Definition Kompetenz Performanz Verhalten Wissen Fertigkeiten Kompetenz Kognitive Fähigkeiten Persönliche Eigenschaften, Einstellungen, Werte SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Abb. 1, siehe Know Center Graz

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Definition Performanz praktische Umsetzung von Kompetenz direkt beobachtbar Akt des Ausübens einer Kompetenz In einer gegebenen Situation „Leistung“ SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Definition Kompetenzen werden aus Ressourcen generiert und in konkreten Situationen als Performanz unter Beweis gestellt Ressourcen Kompetenz Performanz SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Ressourcen Z.B. erworbene Basis des Wissens in Statistik 1 und 2 Wissen Theoretisches Wissen Wissen über Prozesse Wissen über das Umfeld Fertigkeiten Formalisierte Fertigkeiten Kognitive Fertigkeiten Operationelle Fertigkeiten Beziehungs-Fertigkeiten Fähigkeiten Physische Fähigkeiten Kulturelle Fähigkeiten Ressourcen des Umfelds Informelle Netze Beziehungsnetze Informationsnetze Expertennetze Infrastrukturelle Netze Kompetenz A z.B.: Umgang mit SPSS Programm Performanz 1 Auswertung mittels SPSS Kompetenz B z.B.: statistische Auswertung Performanz 2 Interpretation der Ergebnisse einer Studie Kompetenz C z.B.: Interpretation von Ergebnissen Abb. 2 SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Verständnisfrage Was sind die Ressourcen, Kompetenzen und Performanz für die Lösung einer mathematischen Aufgabe – Beispiel: 3+3? SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Verständnisfrage Lösung Ressourcen Kompetenz Performanz Zahlenverständnis mathematische Performanz = rechnen, Aufgabe lösen mathematische Kompetenz = Rechnen können Rechenregeln Abb. 3 SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Adaptives Testen CAT Computer Adaptives Testen Auch- auf BenutzerIn zugeschnittenes Testen (tailored) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Wie funktioniert adaptives Testen? CAT Fragenauswahl: was in früheren Fragen zum Wissensgebiet gewußt wurde. Anpassung an Schwierigkeitsgrad Bsp.: Führerscheinprüfung (Schulbus) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Wie arbeitet das System Ablauf Basierend auf Item- Response- Theorie IRT (Rasch 1960): Möglw. Vortest. Wenn keiner: Mittelschwere Aufgabe vorgegeben. 1) Itempool steht zur Verfügung: In diesem wird nach geschätzten optimalen Frage zum Fähigkeitslevel der getesteten Person gesucht 2) Die Frage wird der Testperson präsentiert und richtig oder falsch beantwortet 3) Die geschätzte Fähigkeit der Person wird angepasst, je nach Antwort korrekt/inkorrekt 4) Stufen 1-3 werden wiederholt ausgeführt, an Level der Person angepasst SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Ergebnis Jede Testperson bekommt eigenen angepassten Test Vorteile: Präzise Testscores (auch für extremere Testwerte im oberen und unteren Bereich) Bis zu 50 % Zeitersparnis zu Tests mit fixen Items Nachteile: Erstellung Itempool: Langwierige Itemauswahl durch Vortests an Stichproben (Pilot-Testing) „Over-use“ von Items (Erscheinungsanzahl, vor allem im mittleren Bereich) Kein Zurückgehen zu früheren Antworten möglich SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Bestandteile des adaptiven Testprogramms Geeichtes Itempool Startpunkt oder Eingangslevel Item-Selektions-Algorithmus Einschätzungsprozedur Schlusskriterium(Z.B. pass or fail, cutscore) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Grafik Adaptives Testen Abb. 4 SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Rehacom- Trainingsprogramm (Wortgedächtnis) Computertrainingsprogramm Trainiert schwerpunktmäßig unterschiedliche kognitive Bereiche Ein extra gestaltetes Eingabepult und Trainingsprogramme, die sich an den Erfolgsfortschritt des Klienten anpassen Die abgefragte Leistung entspricht dem Fähigkeitslevel des/r KlientenIn Das Training ist für PatientInnen mit Beeinträchtigung der Wortspanne und verminderter Wiedererkennungsleistung SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Beispiel Untertest: Wortgedächtnis SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Abb. 5, von Schuhfried

Wissensraumtheorie (Doignon und Falmagne, 1985) Einführung Methode zur Wissenseinschätzung genaues/effizientes Diagnostizieren des vorhandenen Wissens in bestimmten Bereichen um Wissen einzuschätzen –> alle erdenklichen Fragen –> unökonomisch  wenige, speziell ausgewählte Aufgaben SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Wissensraumtheorie (Doignon und Falmagne, 1985) Einführung Grundprinzip: Von Lösen einer Aufgabe auf Lösung einer anderen Aufgabe schließen wie stehen Aufgaben in Beziehung? Aufgabenmenge = Q Abhängigkeitsbeziehungen surmise-relations oder prerequisite-relation mittels Hasse-Diagramm oder in einer Matrix dargestellt Wissensraum: Menge aller durch surmise-relation definierte Wissenszustände SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Wissensraumtheorie (Doignon und Falmagne, 1985) Anwendung a.) 378 * 605 = ? b.) 58,7 * 0,94 = ? c.) ½ * 5/6 = ? d.) Wieviel sind 30% von 34? e.) Gwendolyn ist ¾ mal so alt wie Rebecca. Rebecca ist 2/5 mal so alt wie Edwin. Edwin ist 20 Jahre alt. Wie alt ist Gwendolyn? SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Wissensraumtheorie (Doignon und Falmagne, 1985) Anwendung a b c d e 1 Abb. 6 aus Doignon und Falmagne, 1985 SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Wissensraumtheorie (Doignon und Falmagne, 1985) Anwendung ALEKS SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Assessment and Learning in Knowledge Spaces) Lernsoftware Theoretischer Hintergrund: `Knowledge Space Theory' by Jean-Claude Falmagne at the University of California, Irvine (UCI), Jean-Paul Doignon at the University of Brussels Und viele weitere WissenschaftlerInnen SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

ALEKS (Assessment and Learning in Knowledge Spaces) Was ist ALEKS? Internetgestütztes Lernprogramm web-based, artificially intelligent assessment and learning system Adaptiv Bestimmt, was Lernender/Lernende an Kursstart schon weiß Auch während Kurs Überprüfung des Behaltens Besonderheit des Tests: KEIN Multiple Choice! SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

ALEKS (Assessment and Learning in Knowledge Spaces Entstehung Technologie wurde in Untersuchung an der New York Universität und an der Universitität Californiens entwickelt SoftwareentwicklerInnen, MathematikerInnen, PsychologInnen multi-million-dollar Beihilfe von der National Science Foundation ALEKS unterscheidet von anderen Bildungssoftwareprodukten: „artificial intelligence engine“ (Antrieb: künstliche Intelligenz) Jeder Student individuell und kontinuierlich SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

ALEKS (Assessment and Learning in Knowledge Spaces Wie funktioniert ALEKS? Keine Multiple-Choice Fragen, flexible und einfache Antworteingabemodi, ähnlich wie mit Papier und Bleistift (Lernende/r lernt am Anfang mit diesem Werkzeug umzugehen) Kursbeginn: 20-30 Fragen zum Themengebiet werden gestellt Speziell angepasst auf User: Fragen sind adaptiv nach vorherig erfolgter Antwortgabe des/der Lernenden SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

ALEKS (Assessment and Learning in Knowledge Spaces Nach erfülltem Pre-Test erstellt Programm Bild des aktuellen Lernstatus der lernenden Person Programm zeigt auf welche Themen Person schon kann und welche zu lernen sind (Grafik) StudentIn steigt in den „Learning Mode ein“ Programm bietet nun Lernthemen an, für die Lernende bereit sind Problemlöseaufgaben repräsentieren das zu lernende Thema Nur bei Verständnis des theretischen neuen Lernstoffes kann diese gelöst werden Bei Unverständnis kann Erklärung aufgerufen werden Bei Lösung: Weiterkommen zur nächsten Aufgabenstellung und automatische Veränderung des Lernstatus der lernenden Person Zur Überprüfung des Überganges ins Langzeitgedächtnisses: von Zeit zu Zeit wiederholtes Abfragen des Lernstoffes Sehr heterogene Fragen: Sollen Lernerfolg garantieren! SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Wissensraumtheorie (Doignon und Falmagne, 1985) Defizite welches Wissen für welche Aufgabe? welches Wissen muss noch erworben werden? Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) zur gleichen Zeit von Düntsch & Gediga, ähnlicher Ansatz entwickelt SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Einführung Erweiterung der Wissensraumtheorie Wissen  Kompetenz und Performanz Ziel: Individuelle qualitative Kompetenzdiagnostik und darauf aufbauend adaptive Wissensvermittlung SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Einführung Performanz als empirisch beobachtbares Verhalten (beim Lösen von Aufgaben) und Kompetenz als inhaltlich-qualitatives, nicht direkt beobachtbares, theoretisches Konstrukt zur Erklärung und Prognose von Performanz- Beobachtungen aufgefasst wird.“ (Korossy, 1996, S. 310 SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Einführung Elementarkompetenzen Einzelne Fähigkeiten Definiert durch Aufgabenanalysen, bestehenden Theorien Vorhanden/nicht vorhanden SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Einführung Elementarkompetenzen Surmise-Funktion – um Voraussetzungsmengen zuzuordnen Klauseln SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Tab. 1: Elementarkompetenzen (Korossy, 1993) Kürzel Bereichsspezifische Interpretation P Wissen und Anwenden-Können des Satzes des Phythagoras K Wissen und Anwenden-Können des Kathetensatzes H Wissen und Anwenden-Können des Höhensatzes A Wissen und Anwenden-Können der Formel zur Bestimmung des Flächeninhalts eines (rechtwinkligen) Dreiecks Z Fertigkeit der zeichnerisch-konstruktiven Verwandlung einer Rechtecks- in eine inhaltsgleiche Quadratfläche T Wissen um die Eigenschaft einer Kreistangente SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Kompetenzstruktur/Kompetenzraum Geordnetes Paar (E,K) Nicht-leere, endliche Menge E von Elementarkompetenzen () und Familie K von Teilmengen aus E  Kompetenzzustände Zu Elementarzustand  e E Kompetenzzustand, der betreffende Elementarzustand enthält  Kompetenzstruktur SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Kompetenzstruktur/Kompetenzraum wenn Kompetenzstruktur Leere Zustand Alle Elementarkompetenzen Vereinigungsmengenabgeschlossen  Kompetenzraum SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Kompetenzraum (E,K) E  e E Z K P A H T k e K Kompetenzzustand SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Abb. 7, von Know Center Graz

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Performanzstruktur/Performanzraum Geordnetes Paar (A,P) Nichtleere, endliche Menge A von Aufgaben (x) und Familie P von Teilmengen von A  Performanzzustände Existiert zu x e A ein Performanzzustand Z e P mit x e Z  Performanzstruktur SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Performanzstruktur/Performanzraum Wenn Performanzstruktur leere Menge alle Aufgaben P wenn P vereinigungsmengenabgeschlossen  Performanzraum SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Performanzraum (A,P) A x e A a c b e d z e P Performanzzustände Abb. 8, von Know Center Graz SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Verknüpfung von Kompetenz- und Performanzstruktur Interpretationsfunktion Jeder Aufgabe x aus A werden Kompetenzzustände k(x) aus K zugeordnet, in denen x lösbar ist. Repräsentationsfunktion Jedem Kompetenzzustand k aus K wird die Menge von Aufgaben zugeordnet, die in dem Kompetenzzustand lösbar sind SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Kompetenzraum (E,K) Performanzraum (A,P) Menge aller Aufgaben die in K gelöst werden können (Repräsentationsfunktion) Z a K c P b A H e d T K(x): Menge aller Kompetenzzustände, in denen x gelöst werden kann (Interpretationsfunktion) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Abb. 9, von Know Center Graz

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Elementarkompetenzen (Korossy, 1993) Kürzel Bereichsspezifische Interpretation P Wissen und Anwenden-Können des Satzes des Phythagoras K Wissen und Anwenden-Können des Kathetensatzes H Wissen und Anwenden-Können des Höhensatzes A Wissen und Anwenden-Können der Formel zur Bestimmung des Flächeninhalts eines (rechtwinkligen) Dreiecks Z Fertigkeit der zeichnerisch-konstruktiven Verwandlung einer Rechtecks- in eine inhaltsgleiche Quadratfläche T Wissen um die Eigenschaft einer Kreistangente SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Aufgaben: SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Abb. 10, Korossy 1993

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Abb. 11, Korossy 1993 SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Tab. 2: Interpretationsfunktion X e A K (x) a {H, PK] b {HA, KA} c {K, PH} d {HZ, KZ} e {PKTA, KHTA} SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Tab. 3: Surmise-Funktion  e E o () P {PK, PH} K {K} H {H} A {KA, HA} Z {KZ, HZ} T {PKTA, KHTA} SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Tab. 4: Repräsentationsfunktion k e K p(k)  H a HAZ abd K c PKHZ, PKZ, KHZ, PHZ acd HZ ad PKHA, PKA, KHA, PHA abc HA ab KAZ bcd PKH, PK, KH, PH ac PKZAZ, PKAZ, KHAZ, PHAZ abcd KZ cd PKHTA, PKTA, KHTA abce KA bc PKHTAZ, PKTAZ, KHTAZ abcde SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Tab. 5: induzierte Surmise-Funktion x e A o (x) a {a} b {ab, cb} c {c} d {ad, cd} e {abce} SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Performanzraum – Performanzzustände, Kompetenzklassen (Korossy, 1993) Abb. 10, Korossy 1993 SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Verständnisfrage (Aus: KST Training Course, telearn Uni-Graz) Elementarkompetenzen Und/Oder - Graph 1 + 2 - 3 * 4 : 5 * Vor - Verständnisfrage: B: 4:2+1 = ? (v...und/oder) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

Kompetenz-Performanz-Theorie (Korossy, 1993) Verständnisfrage - Lösung: (1,2,4,5) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Anwendung CbKST-Kurs Adaptive Testung Auswahl der Aufgaben: NICHT linear, da nicht alle Aufgaben präsentiert werden Auswahl: Halbordnung (reflexiv/tranistiv) Quasiordnung (reflexiv/transitiv/antisymmetrisch) Nur bestimmte (=kleine) Auswahl an Aufgabenitems werden vorgegeben SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Anwendung CbKST-Kurs Aufgabenanalyse durch Experten Schwierigkeit der einzelnen Aufgaben Welche Elementarkompetenzen zu Aufgaben Voraussetzungsbeziehungen der Aufgaben erstellen Aufgabenpools definieren Erstellen von repräsentativen Aufgabenstichprobe (Beispiel half-split Verfahren) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Anwendung CbKST-Kurs Auswahl durch half-split Verfahren (Halbierungsmethode) Zu Beginn: Jeder die gleiche Frage Soll ein Item gewählt werden, welches den Wissenszustand „halbiert“. Wird richtig geantwortet werden Items die Voraussetzung waren ausgeschieden. Bei restlichen Aufgaben wird genauso vorgegangen SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Anwendung CbKST-Kurs „half-split rule“ es wird jenes Item gewählt, welches in der Hälfte der Aufgaben inkludiert/ Voraussetzung ist, und in genauso vielen Aufgaben nicht benötigt wird. SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Anwendung CbKST-Kurs Bezug zum ALEKS Erfassung Vorwissen im ALEKS: Bestimmt, was Lernender/Lernende am Kursbeginn schon weiß Auch während Kurs Überprüfung des Behaltens Empfehlung für CbKST- Kurs: Erfassung des Vorwissens am Beginn Wie beschrieben: nach Half-Split Methode Fragen sind Themengebieten zugeordnet Möglicherweise Anzeige (Grafik) des Vorwissen und der zu erlernenden Arbeitsbereiche wie im ALEKS nach erfolgter Vorwissenserfassung Anschließendes Erlernen der fehlenden Wissensbereiche (Vorgabe Infos, Beispiele zu lösen etc.) Anschließendes Testen des gesamten Kursinhaltes SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Literatur Korossy, K. (1993). Modellierung von Kompetenz und Performanz. Eine Erweiterung der Wissensstruktur-Theorie von Doignon & Falmagne. Dissertation, Heidelberg. Schweitzer, E. (2000). Expertenbefragung auf Basis der Kompetenz- Performanz-Theorie: Entwicklung einer Methode am Beispiel der Rechtschreibung. Diplomarbeit, Karl-Franzens-Universität Graz. Internetquellen Webbasiertes, adaptives Lernsystem. Online im Internet. URL: www.aleks.com (Stand: 08.05.2007) Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Online im Internet. URL: http://www.goethe.de (Stand: 05.05.2007) Österreichs Kompetenzzentrum für Wissensmanagement. Online im Internet. URL: https://www.know-center.at/ (Stand: 02.05.2007) Karl-Franzens-Universität Graz/Austria, Wissensraumtheorie Training Kurs. Online im Internet. URL: https://telearn.uni-graz.at:3536/KSTCourse.html (Stand: 05.05.07) Computerunterstützte psychologische Diagnostik, Online im Internet. URL: www.schuhfried.at (Stand: 05.05.2007) Wikipedia: freie Enzyklopädie. Online im Internet. URL: www.wikipedia.org (Stand: 30.04.2007) Karl-Franzens-Universität Graz / Austria, Sokrates-Kurs, Einführung in die Wissensraumtheorie. Online im Internet. URL: http://wundt.kfunigraz.ac.at/MathPsych/cda/overview_sokrates.htm (Stand: 05.05.2007) SE Wissenspsychologie, 08.05.2007

SE Wissenspsychologie, 08.05.2007 Danke für eure Aufmerksamkeit! SE Wissenspsychologie, 08.05.2007