Soziologie ganz allgemein formuliert als Lehre von der Gesellschaft: der Begriff wurde zuerst von Saint Simon verwendet und dann von Auguste Comte übernommen.

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 Präsentation transkript:

Soziologie ganz allgemein formuliert als Lehre von der Gesellschaft: der Begriff wurde zuerst von Saint Simon verwendet und dann von Auguste Comte übernommen Socius: lat. Geselle, Gefährte, Mitmensch; verweist auf die Gesellschaft Logos: griech.; Wort, Wahrheit, Wissenschaft; verweist auf die Beschäftigung mit diesem Phänomen Studium der Gesellschaft auf einem abstrakten, verallgemeinernden Niveau Gesellschaftslehre; ersetzt den Begriff soziale Physik

Entstehung der Disziplin sozio-ökonomische Rahmenbedingungen: Industrialisierung, Aufstieg des Proletariats Geistes und ideengeschichtliche Rahmen-bedingungen: Aufklärung, Liberalismus, Rationalismus Entstehung der Disziplin SOZIOLOGIE Politische Rahmenbedingungen Französische Revolution; Restauration; Revolutionen von 1830 und 1848; Demokratisierung

Dabei ist die Soziologie von Beginn an sehr eng mit den zeitgenössischen geistigen und politischen Strömungen verbunden, mit deren spezifischen Interessen, Bedürfnissen und Wertorientierungen. Zu Beginn der Soziologie sind das in erster Linie die Wertorientierungen des aufsteigenden Bürgertums: ja man betrieb Soziologie nicht zuletzt zur politischen Emanzipation des Bürgertums. (Wenn man von Gesellschaft sprach, dann meinte man die bürgerliche Gesellschaft.) Soziologie sollte in diesem Kontext die gesellschaftliche Krise, die politische und moralische und geistige Anarchie überwinden helfen, die durch die Französische Revolution noch intensiviert worden war.

Worum geht es in der Soziologie? Beispiele von Giddens: Liebe und Ehe Gesundheit und Krankheit Verbrechen und Bestrafung

Gewalt in der Familie

Universität Gewerkschaften

Sozialer Wandel Beispiel: Globalisierung

Émile Durkheim Für Durkheim kann Soziales nur durch Soziales erklärt werden. Dabei legte er folgende Definition eines "soziologischen Tatbestandes" vor: "Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben; oder auch, die im Bereiche einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen unabhängiges Eigenleben besitzt." [Hervorhebung im Original] (S. 114) (Émile DURKHEIM: Die Regeln der soziologischen Methode. Herausgegeben und eingeleitet von René KÖNIG, vierte revidierte Auflage, Neuwied-Berlin 1976.)

Max Weber "Die Sozialwissenschaft, die wir treiben wollen, ist eine Wirklichkeitswissenschaft. Wir wollen die uns umgebende Wirklichkeit des Lebens, in welches wir hineingestellt sind, in ihrer Eigenart verstehen – den Zusammenhang und die Kulturbedeutung ihrer einzelnen Erscheinungen in ihrer heutigen Gestaltung einerseits, die Gründe ihres geschichtlichen So–und-nicht-anders-Gewordenseins andererseits." (S.170 f.) Denn "wo immer die kausale Erklärung einer "Kulturerscheinung" - eines "historischen Individuums", wie wir im Anschluß an einen in der Methodologie unserer Disziplin schon gelegentlich gebrauchten und jetzt in der Logik in präziser Formulierung üblich werdenden Ausdruck sagen wollen - in Betracht kommt, da kann die Kenntnis von Gesetzen der Verursachung nicht Zweck, sondern nur Mittel der Untersuchung sein". (S. 178) (WEBER Max: Die "Objektivität" sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis, in: Max WEBER: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, hg. von Johannes WINCKELMANN, 3., erweiterte und verbesserte Auflage, Tübingen 1968, S. 146-214.)

Text Norbert Elias: Was ist Soziologie? Zentraler Begriff: Verflechtungszusammenhänge Gesellschaft, Institutionen, Organisationen sind "Geflechte von Menschen", nicht "ruhende Objekte". Gesellschaft: "Bild vieler einzelner Menschen, die kraft ihrer elementaren Ausgerichtetheit, ihrer Angewiesenheit aufeinander und ihrer Abhängigkeit voneinander auf die verschiedenste Weise aneinander gebunden sind und demgemäß miteinander Interdependenzgeflechte oder Figurationen mit mehr oder weniger labilen Machtbalancen verschiedenster Art bilden, z.B. Familien, Schulen, Städte, Sozialschichten oder Staaten. Jeder dieser Menschen ist, wie man es objektivierend ausdrückt, ein 'Ego' oder 'Ich'. Zu diesen Menschen gehört man auch selbst".