Geschichte der modernen Pflege

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 Präsentation transkript:

Geschichte der modernen Pflege 1850 Der Arzt und Nonnen Bis in die Frühzeit der menschlichen Entwicklung hin lässt sich die Geschichte der Krankenpflege zurückverfolgen. Frauen waren zuständig für die Pflege und Erziehung der Kinder, betreuten das Feuer, sammelten Nahrungsmittel, betrieben Ackerbau, züchteten Kulturpflanzen und machten sich die vielfältigen Erfahrungen mit Kräutern zu Nutze, wie z. B. zur Geburtenregelung und zum Heilen. Pflegerische Handlungen fanden sich auch in magischen und religiösen Bräuchen und Riten wieder. Das Betreuen von Kranken und Verwundeten lag zumeist bei der Familie und deren Sippe.

Assistentinnen des Arztes Geschichte der Pflege Die Pflegenden als Assistentinnen des Arztes Bereits in den frühen Hochkulturen Mesopotamiens, Ägyptens, Chinas und Indiens wurde hoch entwickelte Heilkunst betrieben. Es wurden mehr als 800 Heilrezepte aus dieser Zeit gefunden und übersetzt. In Griechenland spielten die Diätetik und deren Heilpläne eine besondere Rolle; diese können heute der Krankenpflege zugeordnet werden. Das Element der hippokratischen Medizin, nämlich die genaue Beobachtung des Kranken, hat für die heutige Krankenpflege noch immer eine große Bedeutung. Christentum Auf dem im Christentum basierenden Ideal der Nächstenliebe entsprang die praktische „Caritas“, der Dienst am Menschen. Es entstand die Institution des Diakonats mit den Ämtern Diakon oder Diakonin. Diese mussten zum Teil äußerst niedrigen Dienstleistungen wie das Waschen und Salben von Kranken, Bekleiden und Bestatten der Toten verrichten. Mit großer Achtung erzählte der heilige Hieronymus um 399 n. Chr.  von der vornehmen Römerin Fabiola, die ihr Leben karitativen Aufgaben widmete. Sie gründete das erste öffentliche Gemeindehospital und war dort als Ärztin, Heilerin und Krankenpflegerin tätig. Das Leben der Menschen war in der Zeit vom Zerfall des Römischen Reiches bis zum Hochmittelalter hin geprägt durch Kriege und Seuchen und deshalb außerordentlich beschwerlich. Durch verheerende Brände in Klöstern und deren Bibliotheken wurden die heilerischen und medizinischen Niederschriften zerstört. Hebammen, Chirurgen, Bader und Wundärzte überlieferten der Bevölkerung die Heilkünste mündlich. Seit dem 11. Jahrhundert zeichnete sich eine kontinuierliche Zunahme der Bevölkerung ab. Es entstanden Städte, klösterliche Hospitäler, der Handel weitete sich aus und entlang großer Pilgerwege entstanden Spitäler. Während der Kreuzzüge in den Jahren 1096 – 1291 übernahmen Frauen die Pflege von Kranken und Verwundeten. Es entstanden viele Pflegeorden, so z. B. der Johanniterorden und der Deutschorden.

Geschichte der Pflege 1866 Gründung SRK Versorgung von Kriegsverletzen Einsatz von Laienpflege Mittelalter Im Mittelalter gründeten Frauen, die Beginen, einen weltlichen Orden - frei von Ordensregeln. Sie kamen aus allen Schichten der Bevölkerung und pflegten vorwiegend die Armen, da die wenigen Ärzte nur den Reichen zur Verfügung standen.  Eine Beginin    Vor allem im 14. und 15. Jahrhundert, einer Zeit geprägt von Hexenwahn und Hexenverfolgungen, hatten sie einen schweren Stand und wurden als Ketzerinnen und damit als Feinde der Kirche angesehen. Im 16. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Reformationen und Gegenreformationen, wurden viele Klöster geschlossen und zerstört. Die Pflege etablierte sich vor allem in öffentlichen Siechenhäusern. Die Kranken und Hinfälligen wurden dort unter katastrophalen, hygienischen Verhältnissen und von Frauen mit teilweise eher zweifelhaftem Ruf betreut.

Geschichte der Pflege 1899 Florence Nightingale Lernte im Spital machte sich dann selb- Ständig und pflegte im Krimkrieg Schwerverwundete und Sterbende Krankenpflege als eigenständiger Beruf Liebenswürdigkeit Hohe Moral Feine Bildung Das 19. Jh. Das Krankenhauswesen veränderte sich im frühen 19. Jahrhundert grundsätzlich. In Kaiserswerth wurden 1836 der Rheinisch-Westfälische Diakonissenverein und die Diakonissenanstalt als Bildungsanstalt für evangelische Pflegerinnen von Theodor und Friederike Fliedner gegründet. Fliedner stellte die Krankenpflege als eine religiöse Aufgabe dar. Die Diakonissen wurden strengen Lebensregeln unterworfen. Die Ausbildung in der leiblichen Krankenpflege wurde einem Arzt übertragen und die Frauen bewusst zur Helferin des Arztes erzogen. Der geistliche Teil der Krankenpflege bestand in religiösen Gesprächen mit dem Kranken und Vorlesungen religiöser Schriften. Geistliche und leibliche Krankenpflege wurde als eine Einheit gesehen, die praktische Hilfe sollte aber Vorrang haben. Somit schuf Fliedner in der Mitte des 19. Jahrhundert die Ethik der Krankenpflege. Fliedner stellte auch Diakonissen für die auswärtige Privatpflege zur Verfügung, erkannte aber bald, dass für eine harmonische Zusammenarbeit organisatorische Voraussetzungen geschaffen werden mussten. Er begann Diakonissen nur in solche Krankenhäuser zu entsenden, in denen sie auch die Verwaltung des Hauses übernahmen. Die Institution der Oberin wurde in diesem Zusammenhang zu einer entscheidenden Position im Krankenhaus und erhielt ein hohes Sozialprestige im Gegensatz zu den bisherigen Krankenwärterinnen. Die Oberinnen achteten streng darauf, dass nur moralisch geeignete Frauen und Mädchen als Diakonissen aufgenommen wurden. An der Charité zu Berlin arbeiteten seit 1850 Diakonissen, doch die liberalen Ärzte der naturwissenschaftlichen Schule konnten sich nicht mit deren weltanschaulichen Ansätzen arrangieren. Im Jahre 1856 setzte sich deshalb der Arzt Rudolf Virchow, Leiter der Berliner Charité, entschieden für die Ausbildung und Ausübung der Krankenpflege außerhalb kirchlicher Organisationen ein.

Geschichte der Pflege 1899 Eröffung der Lindenhof-Pflegeschule mit Anschluss an das Lindenhof-Spital Bern

Geschichte der Pflege Krankenhäuser um 1920 Krankensaal 1892

Geschichte der Pflege Die Medizin entwickelte sich, der Arzt benötigte zur Ausübung seiner Tätigkeit nach wie vor selbstlose, aufopfernde Unterstützung in der Pflege und er fand sie auch weiterhin in und idealerweise in Nonnen 30-jährige Krieg Der 30jährige Krieg (1618 bis 1648) hatte Verwüstungen, Hungersnot und Massenelend im Gefolge. Außerdem wütete die Pest und weitere Seuchenzüge folgten. Die Krankenversorgung wurde dadurch erheblich erschwert. Es kam zu einer Verwilderung der Sitten. Dies hatte natürlich Einfluss auf die Krankenpflege. In diese Zeit fällt vermutlich das Erscheinen der ältesten Abhandlung zur Krankenwartung von Jacob Oetheus, denn er war der Meinung, dass Kranken „fleißige und fürsichtige“ Pfleger zugeordnet werden sollten.   Erstes Lehrbuch zur Krankenpflege Des Weiteren erschien 1679 ein Lehrbuch zur Krankenpflege in Kiel von Georg Detharding, einem Doktor der Medizin. In diesem Buch beschrieb er das Amt des Krankenwärters, nannte Auswahlkriterien und formulierte Grundsätze der Krankenwartung. Zur Krankenpflege favorisierte Detharding Frauen. Sie sollten aber nicht jünger als 40, und auch nicht zu alt sein, um die Kranken nicht zu „verdrießen“. Außerdem sollten sie kräftiger Statur sein, um den Kranken zu betten, ihm aufzuhelfen und Mut zusprechen zu können. Erstmals wurden Anforderungen an die Bildung der Pflegenden gestellt, sie mussten mindestens lesen und schreiben können. 100 Jahre später stellte Johann Storch ähnliche Eigenschaften an die Krankenwärter in seinem 1746 in Gotha erschienenem Lehrbuch für „Die Wohl-unterrichtete Krancken-Wärterin". Auch Storch favorisierte Frauen für die Pflegetätigkeit. Die Ärzte im 18. Jahrhundert setzten sich zunehmend mit Fragen der Krankenpflege im Rahmen wissenschaftlicher Abhandlung auseinander.  Als Gründer der ersten öffentlichen deutschen Krankenpflegeschule (1781 in Mannheim) gilt Franz Anton May. Überfüllter Krankensaal im Hamburger "Pesthof" mit sechs "Tollkoben" (Einzelzellen für gemeingefährliche Geisteskranke) im Hintergrund. Aus zwei Türluken glotzen zwei Geisteskranke hervor. Rechts und links liegen Sterbende. Ein Toter wird von zwei Wärtern aus dem Saal getragen. Davor die Verteilung von Brot an Sieche, die z. T. auf dem Boden herumrutschen. Ganz im Vordergrund eine Beinamputation (ohne Narkose). Links davon eine Starstichoperation und noch weiter links die Tröstung eines Sterbenden durch einen Pastor. Davor die Labung eines halbnackten Bettlers (mit Krückstock). Über dem Bittblattaus dem Jahre 1750, mit dem in der Hansestadt "milde Gaben" für den "Pesthof" gesammelt wurden, stand mit Fettdruck die Aufforderung an die Spender: "Neunhundert schreyn hier Weh und Ach! Thu wohl! Gott segne tausendfach."(Staatsarchiv Hamburg: Plankammer 134-6 /  91/451

Und doch professionelle Pflege Geschichte der Pflege Schwesternschule um 1950 Die Pflege was bis Ende 1950 eine selbstlose Aufopferung im weiblichen Liebesdienst. Und doch professionelle Pflege -          1957: Erneute Diskussion zwischen freien Schwestern und Mutterhausschwestern. -          Krankenpflegegesetz von 1957, jedoch bald überarbeitungsbedürftig, da Ausbildungsdauer von 2 Jahren von vielen als zu kurz angesehen. -         

Geschichte der Pflege Ab 1960 Pflege wird „verweltlicht“ Normaler Beruf – nicht Berufung Professionell Theoriegeleitet Mit der professionellen Wende in den 1960-erjahren wurde die Pflege verweltlicht. Nicht mehr Berufung sondern normaler Beruf. 1965: Intensivmedizin und Medizintechnik verlangen gut ausgebildete Pflegekräfte: erste Schritte zur Professionalisierung. -          Novellierung des Krankenpflegegesetzes; Dreijährige Ausbildung. -          Weitere Änderungen: 1969 und 1972.   Stationen der Pflege von 1985 bis heute -          Integration der Pflegeausbildung in das Berufsfachschulsystem. -          EU-Normen werde umgesetzt. -          Ausbildungsziele und –inhalte werden formuliert. -          Inhalte des theoretischen und praktischen Unterrichts werden festgelegt. -          Bildungsplan: „Pflege mit System“ wird 1994 eingeführt -          Einrichtung von Studiengängen zur Pflegewissenschaft. -          Am 01.01.2004 Inkrafttreten des neuen Krankenpflegegesetzes. - Änderung der Berufsbezeichnung von "Krankenschwester - Krankenpfleger " in „Pflegefachfrau / Pflegefachmann“ Professionelle Kompetenzen stehen im Vordergrund.

Geschichte der Pflege 1999 politische Geburt der FAGE allerdings gab es 5 Jahre Übergangsfrist

Geschichte der Pflege … und heute

Auftrag Lesen Sie im Themenheft Grundlagen in Ruhe S. 6 – 7 Geschichte der Pflege S. 15 -17 Strukturen im Gesundheitswesen und bearbeiten das Ziel 2 der Grundlagen Zeit 60 Minuten inkl. Pause