Aufsuchende Familienhilfe für junge Mütter Netzwerk Familienhebammen

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 Präsentation transkript:

Aufsuchende Familienhilfe für junge Mütter Netzwerk Familienhebammen Darstellung einer erfolgreichen Kooperation im Bereich der frühen Hilfen zwischen dem Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Hannover und der Stiftung „Eine Chance für Kinder“ Vortrag: Birgit Rückheim (Dipl. Sozialarbeiterin)

Anlass und Motivation „Von ihren Eltern vernachlässigte, d. h. ohne Einbettung in einer sozial intakten Familie aufwachsende Kinder, werden überdurchschnittlich häufig zu Problemkindern…“

Prävention durch Zusammenarbeit Das auf Prävention angelegte Angebot, verknüpft zwei unterschiedliche Zugänge, Hebammenhilfe und Jugendhilfe, um Schwangere und junge Mütter in schwierigen materiellen und psychosozialen Lebenslagen zu unterstützen und zu stabilisieren…

Prävention durch Zusammenarbeit Ziel ist es, frühzeitig dem Problem der körperlichen und emotionalen Kindesvernachlässigung entgegenzuwirken und dafür zu sorgen, dass ein Umfeld entsteht, in dem Mütter und Väter ihren Kindern die erforderliche Zuwendung und Fürsorge geben können.

Prävention durch Zusammenarbeit Zielgruppen sind u. a.: Schwangere / Mütter mit ausgeprägter Unsicherheit gegenüber dem Kind Schwangere Frauen in schwierigen materiellen und/oder psychosozialen Lebenssituationen Teeny-Mütter Mütter aus gewalttätigem Milieu Alkohol- und/oder drogenabhängige schwangere Frauen und Mütter

Prävention durch Zusammenarbeit Hebammenhilfe ist etwas ganz Normales Sie steht jeder Frau zu, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem sozialen Umfeld

Prävention durch Zusammenarbeit Dabei werden die besseren gesundheitsorientierten Zugangsmöglichkeiten der Hebammen als so genannte Türöffner für die Erreichung von Frauen bzw. Familien genutzt, die sich sonst amtlicher, auch sozialer Arbeit entziehen oder den Weg dorthin nicht kennen und diese Unterstützung nicht nutzen würden.

Prävention durch Zusammenarbeit Über den gesundheitlichen Zugang werden auch andere Hilfebedarfe deutlich! Die Familienhebammen haben das ganze Familiensystem im Blick und begleiten es bis zum ersten Geburtstag des aktuell betreuten Kindes. Die Familienhebammen arbeiten Hand in Hand mit anderen im Hilfesystem beteiligten Personen und Institutionen (z. B. SPFH, Pflegedienst, Haushaltshilfen..).

Prävention durch Zusammenarbeit In Braunschweig entscheiden die Familienhebammen über die Aufnahme in die erweiterte Betreuung. Keine Familie die Hilfe sucht wird automatisch „jugendamtsbekannt“ In Hannover findet die Vermittlung der Familienhebammen durch die Hebammenzentrale für dem Jugendamt unbekannte Familien für die Dauer von 2 Monaten statt oder durch die Koordinatorin des KSD/ASD Hannover als Hilfe nach § 16 SGB VIII für die Dauer des 1. Lebensjahres

Prävention durch Zusammenarbeit Beratung und Unterstützung brauchen einen verlässlichen Organisations- und Zeitrahmen (Teamarbeit) Vertrauen ist Grundlage für effektive Unterstützung Der Zugang ist die sensible Zeit um Schwangerschaft und Geburt Teilnahme und Begleitung zur Geburtsvorbereitung, Vor- und Nachsorgeuntersuchungen Begleitung in Mutter-Kind-Gruppen o. ähnliche Angebote Frühkindliche Bildung, Begleitung zu stadtteilorientierten Angeboten

Rechtliche Grundlagen Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. (§1 SGB VIII)

Rechtliche Grundlagen Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuförderst ihnen obliegende Pflicht… § 2 Aufgaben der Jugendhilfe… 2. Angebote zur Förderung der Erziehung in der Familie (§§16 bis 21) In Hannover Hilfe nach § 16 SGB VIII und Gewährung der Hilfe auf Grundlage eines Hilfeplans.

Rechtliche Grundlagen Kooperationsverträge zwischen den Kommunen und der Stiftung „Eine Chance für Kinder“ regeln explizit die Zusammenarbeit.

Rechtliche Grundlagen Die Hebammen sind ihrem Berufsverband und den damit Verbundenen gesetzlichen Grundlagen verpflichtet, die im Projekt tätige Sozialarbeiterin denen der öffentlichen Jugendhilfe (Schweigepflicht, Sicherstellung des Kindeswohls, Garantenstellung, § 8a…).

Prävention durch Zusammenarbeit Vorrangige Aufgabe im Team ist die Fachberatung der freiberuflich tätigen Familienhebammen: Fallverstehen Planung weiteren Vorgehens Risikoabschätzung Einschaltung ASD Im Bedarfsfall Begleitung der Familienhebammen in die von ihnen betreuten Familien, dortige Beratung zu weiterführenden Hilfen.

Prävention durch Zusammenarbeit Weitere Aufgaben: Vermittlung/Verteilung von Familienhebammenstunden Offenlegung der spezifischen Netzwerkmöglichkeiten, die im Bereich der frühen Hilfen entstanden sind, sowie auf Wunsch die Begleitung der Familien in die Sprechstunden des ASD z. B. beim Erstkontakt oder bei Schwellenängsten in alle Richtungen (Ämter, Behörden, Institutionen…) Ansprechpartner für den ASD und alle beteiligten Institutionen.

Prävention durch Zusammenarbeit Öffentlichkeitsarbeit durch Mitarbeit und Präsens in Arbeitsgruppen, die sich mit der frühen Kindheit befassen. Koordination bedeutet aktuelle Erreichbarkeit, kurze, weil bekannte Wege zwischen den Institutionen zu nutzen und zu pflegen. Kollegiale Fallberatung ist ein Baustein der Zusammenarbeit. Die interdisziplinäre Besetzung des Teams führt zu kreativen Ideen im Einzelfall.

Fazit und Nachhaltigkeit Das Familienhebammen-Team schließt und vernetzt mit seinem aufsuchenden, unbürokratischen Hilfsangebot Versorgungslücken zwischen den Phasen der Gesundheitsführsorge und der im Bedarfsfall notwendig werdenden Jugendhilfe bei Auffälligkeit im gesellschaftlichen System.

Fazit und Nachhaltigkeit Dies ist ein auf Freiwilligkeit beruhendes Hilfsangebot, das so niedrigschwellig wie möglich angelegt ist. Die Kollegen des KSD/ASD nutzen das Hilfsangebot vielfältig - als präventive Hilfe, aber auch in Fällen zur Vermeidung einer Kindeswohlgefährdung.

Fazit und Nachhaltigkeit Entstanden ist u. a. eine Vernetzung zwischen behördlicher und freier Jugendhilfe, Beratungsangeboten der freien Träger, den Entbindungskliniken, den Kinderärzten und verschiedener Initiativen im Bereich der frühen Kindheit (Runder Tisch). Ein ständiger Austausch und eine Vertiefung der Zusammenarbeit ist anzustreben. Je früher ein Netzwerk greift, desto effektiver können Ressourcen genutzt werden.

Prävention durch Zusammenarbeit Verantwortung nimmt uns in der präventiven Arbeit niemand ab! Abgestimmtes, zielgenaues Handeln spart Geld! Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit E-Mail: info@eine-chance-fuer-kinder.de