Zur Lage eines Menschenrechts in Österreich

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 Präsentation transkript:

Zur Lage eines Menschenrechts in Österreich Helmut Graupner Sexuelle Orientierung Zur Lage eines Menschenrechts in Österreich Gastvortrag Universität Innsbruck 08. Juni 2006 www.graupner.at

Sexuelle Orientierung: www.graupner.at Sexuelle Orientierung: bezogen auf das Geschlecht des Partners Homosexualität/Heterosexualität/Bisexualität Präferenz und Verhalten

Diskriminierungsschutz www.graupner.at I. Strafrecht II. Diskriminierungsschutz III. Partnerschaften

www.graupner.at I. Strafrecht 1787 Aufhebung der Todesstrafe für homosexuelle Kontakte als erstes Land der Welt (stattdessen bis 1 Monat Zwangsarbeit)

Europakarte Mindestalter www.graupner.at Europakarte Mindestalter

Französische Revolution www.graupner.at Französische Revolution Russische Revolution Sexuelle Revolution

1803 Anhebung der Strafe auf 1 Jahr schwerer Kerker www.graupner.at 1803 Anhebung der Strafe auf 1 Jahr schwerer Kerker 1852 Anhebung der Strafe auf 1 bis 5 Jahre schwerer Kerker

www.graupner.at 1971 Aufhebung des Totalverbots und Einführung von vier Sonderstrafbestimmungen „Gleichgeschlechtliche Unzucht mit Jugendlichen“ (§ 209 StGB) - 6 Monate bis 5 Jahre „Gewerbsmäßige gleichgeschlechtliche Unzucht“ (§ 210 StGB) - bis 2 Jahre „Werbung für Unzucht mit Personen des gleichen Geschlechts oder mit Tieren“ (§ 220 StGB) - bis 6 Monate „Verbindungen zur Begünstigung gleichgeschlechtlicher Unzucht“ (§ 221 StGB) - bis 6 Monate Pornografie

1989 Freigabe homosexueller Pornografie in Tirol und Vorarlberg www.graupner.at 1989 Aufhebung des Verbots der männlich- homosexuellen Prostitution (§ 210 StGB) 1989 Freigabe homosexueller Pornografie in Tirol und Vorarlberg (OLG Innsbruck 13.09.1989, 7 Bs 332/89; LG Innsbruck 30.06.1989, 37 Vr 882/89, 37 Hv 96/89) 1989 VfGH: § 209 nicht grundrechtswidrig (03.10.1989, G 227/88, 2/89) 1997 Aufhebung des Werbe- und Vereinsverbots (§§ 220, 221 StGB) 2000 Freigabe homosexueller Pornografie im restlichen Bundesgebiet (OLG Graz 24.11.2000, 9 Bs 304/00;)

2002 § 209-Ersatzbestimmung (§ 207b StGB): www.graupner.at 2002 § 209-Ersatzbestimmung (§ 207b StGB): Ausnutzen mangelnder Reife (bis 16) (bis 1 Jahr Haft) Ausnutzen einer Zwangslage (bis 16) (bis 3 Jahre) Unmittelbares Verleiten gegen Entgelt (bis 18) (bis 3 Jahre)

Verfolgung gleichgeschlechtlicher Beziehungen (in % aller Verfahren nach § 207b): 2. Halbjahr 2002 100% aller neu eingeleiteten Strafverfahren 1. Halbjahr 2003 50% aller neu eingeleiteten Strafverfahren (100% der Haftfälle) 2. Halbjahr 2003 33% aller neu eingeleiteten Strafverfahren (50% aller Verurteilungen, 0% der Freisprüche) 1. Halbjahr 2004 78% aller neu eingeleiteten Strafverfahren 2. Halbjahr 2004 25% aller neu eingeleiteten Strafverfahren 1. Halbjahr 2005 0% aller neu eingeleiteten Strafverfahren Die bislang einzige Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher (§ 21 StGB) auf Grund des § 207b StGB erfolgte wegen homosexueller Kontakte mit einem 16- und einem 17jährigen. (Anfragebeantwortung BM Böhmdorfer vom 3. April 2003, XXII. GP.-NR 91/AB; Anfragebeantwortung BM Böhmdorfer vom 2. September 2003, XXII. GP.-NR 660/AB; Anfragebeantwortung BM Gastinger vom 1. Juli 2004, XXII. GP.-NR 1696/AB; Anfragebeantwortung BM Gastinger vom 6. September 2004, XXII. GP.-NR 2020/AB; Anfragebeantwortung BM Gastinger vom 20. Juli 2005, XXII. GP.-NR 3064/AB; Anfragebeantwortung BM Gastinger vom 23. Jänner 2006, XXII. GP.-NR 3590/AB).

www.graupner.at Weihnachten 2002 Letzter § 209-Häftling stirbt – 4 Monate nach Aufhebung des § 209 – in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher

2003-2006 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: www.graupner.at 2003-2006 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: Aufhebung des § 209 reicht nicht: Opfer müssen rehabilitiert und entschädigt werden, auch bei Freispruch (L. & V. vs. Austria 2003, S.L. vs. Austria 2003, Woditschka & Wilfling vs. Austria 2004, F. L. vs. Austria 2005; Thomas Wolfmeyer vs. Austria 2005; H.G. & G.B. vs. Austria 2005; R.H. vs. Austria 2006) Republik wird zu bislang mehr als EUR 350.000,-- Schadenersatz an bislang 10 Beschwerdeführer verurteilt. S. L. vs. A: EUR 5.000,-- Entschädigung (zzgl. Verfahrenskosten) an Jugendlichen, weil ihm zwischen 14 und 18 selbstbestimmte sexuelle Kontakte mit erwachsenen Männern verwehrt wurden.

www.graupner.at 2003 Löschung der erkennungsdienstlichen Daten und der Eintragungen im Kriminalpolizeilichen Aktenindex (Erlass der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit vom 10.04.2003, 8181/421-II/BK/1/03; VO vom 12.08.2003, BGBl II 361/2003). 2003 OGH: auch im männlich-homosexuellen Bereich keine Rückwirkung des § 207b auf Kontakte vor dem 14.08.2002 (OGH 11.11.2003, 11 Os 101/2003) 2005 VfGH & VwGH: auch manuell verarbeitete Daten sind zu löschen (VfGH 30.11.2005, B 1158/03; VfGH 15.12.2005, B 1590/03; VfGH 26.01.2006, B 1581/03; VfGH 26.01.2006, B 764/04; VwGH 19.12.2005, 2005/06/0140)

www.graupner.at 1 ½ Tausend Opfer der anti-homosexuellen Sonderstrafgesetze nach wie vor im österreichweiten Strafregister vorgemerkt

www.graupner.at Die Strafregistereintragungen nach den anti-homosexuellen Sonderstrafgesetzen (Stichtag 12.07.2005): § 209 StGB 1975 (1975-2002; Sondermindestaltersgrenze 18 für männliche homosexuelle Handlungen, „gleichgeschlechtliche Unzucht“) 426 § 129 I StG 1852 (1971-1975) Sondermindestaltersgrenze 18 für männliche homosexuelle Handlungen, „gleichgeschlechtliche Unzucht“) 50 § 129 I b StG 1852 (1852-1971; Totalverbot homosexueller Kontakte zwischen Männern und zwischen Frauen; „Widernatürliche Unzucht“) 558 § 210 StGB 1975 (1975-1989; männlich homosexuelle Prostitution; “gewerbsmäßige gleichgeschlechtliche Unzucht”) 335 § 500 StG 1852 (1971-1975; männlich homosexuelle Prostitution“; gewerbsmäßige gleichgeschlechtliche Unzucht”) 56 § 220 StGB 1975 (1975-1997; „Werbung für Unzucht mit Personen des gleichen Geschlechts“ 2 § 517 StG 1852 (1971-1975; „Werbung für Unzucht mit Personen des gleichen Geschlechts“) 0 § 221 StGB 1975 (1975-1997; „Vereinigungen zur Begünstigung gleichgeschlechtlicher Unzucht“) 7 § 518 StG 1852 (1971-1975; „Vereinigungen zur Begünstigung gleichgeschlechtlicher Unzucht“) 0 1.434

Oberster Gerichtshof (OGH) www.graupner.at Oberster Gerichtshof (OGH) 2003 § 209-Vorstrafen sind weiterhin (formell) als erschwerend zu berücksichtigen, (materiell) kommt solchen Vorstrafen jedoch „kein Gewicht mehr“ bei (OGH 09.09.2003, 11 Os 99/03) 2005 § 209-Vorstrafen sind „als auf der gleichen schädlichen Neigung beruhend weiterhin als erschwerend (§ 33 Z. 2 StGB) zu berücksichtigen“ (OGH 22.03.2005, 12 Os 25/05a, S. 7).

www.graupner.at Keine Rehabilitierung und Entschädigung für die Opfer der anti-homosexuellen Sonderstrafgesetze EGMR 2000 Nachteilige Anknüpfung an frühere Menschenrechtsverletzungen unzulässig (Thlimmenos v. Greece 2000) 2002 Mitgliedstaaten und ihre Behörden haben aktiv jene negativen Effekte zu beseitigen, die gegenwärtig als Folge früherer, heute als menschenrechtswidrig erkannter Anschauungen eintreten (Wessels-Bergervoet vs. NL 2002).

II. Diskriminierungsschutz www.graupner.at II. Diskriminierungsschutz 1993 Diskriminierungsverbot für die Polizei (§ 5 Richtlinien-Verordnung) 1997 UVS Wien (UVS-02/26/61/95) 2002 Diskriminierungsverbot im Wiener Jugendschutzgesetz (§ 10 Abs. 1 Z. 2)

www.graupner.at 2004/2006 Antidiskriminierungs (Gleichbehandluns) Gesetze im Bund und in den Ländern auf Grund RL 2000/78/EG

www.graupner.at Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) und Bundes - Gleichbehandlungsgesetz (B-GBG) 4 Klassen von Diskriminierten: a. 1. Klasse -> Behinderte (eigenes Behindertengleichstellungsgesetz mit höchstem Schutzniveau und aktiven Maßnahmen) b. 2. Klasse -> rassisch und ethnisch Diskriminierte (Schutz nicht nur im Bereich der Arbeitswelt sondern auch darüber hinaus, im Wohnungsbereich, beim Besuch von Lokalen und Geschäften, im Bereich der Sozialversicherung, der Bildung und Erziehung etc.) c. 3. Klasse -> Frauen (Schutz nur in der Arbeitswelt, aber zumindest auch positive Antidiskriminierungsmaßnahmen) d. 4. Klasse -> Sexuelle Orientierung, Alter, Religion (nur Arbeitswelt und nur negative Diskriminierungsverbote). Diese (Legal)Diskriminierung der Diskriminierten ist nicht im EU-Recht vorgegeben; die entsprechenden EG-Richtlinien legen nur europaweite absolute Mindeststandards fest, die von den einzelnen Mitgliedstaaten überschritten werden können und sollen (RL 2000/43/EG: Erwägung 25, Art. 6; RL 2000/78/EG: Erwägung 28, Art. 8). 1/2

www.graupner.at Gleichbehandlungsgesetz (GlBG) und Bundes - Gleichbehandlungsgesetz (B-GBG) Keine 4-Klassen-Gesellschaft in 7 der 9 Bundesländer (Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Wien) Bestimmungen zur Weisungsfreiheit gehen ins Leere Beweiserleichterungen Verfahrensstellung der NGOs Sanktionen 2/2

www.graupner.at Europakarte

www.graupner.at III. Partnerschaften Ungleichbehandlung gegenüber unverheirateten verschiedengeschlechtlichen Paaren Ungleichbehandlung gegenüber Ehepaaren

www.graupner.at 1998 Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare mit unverheirateten verschiedengeschlechtlichen Paaren im Straf- und Strafprozessrecht (§ 72 Abs. 2 StGB) 2002 Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare mit unverheirateten verschiedengeschlechtlichen Paaren im Finanz(straf)verfahren (§ 25 BAO) 2002-2005 Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare mit unverheirateten verschiedengeschlechtlichen Paaren im Wiener Landesrecht (Pflegefreistellung, Wohnbauförderung u.a.)

2003 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: www.graupner.at 2003 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: Benachteiligung gleichgeschlechtlicher Paare gegenüber verschiedengeschlechtlichen Paaren bedarf besonders schwerwiegender Gründe und muss zur Erreichung eines legitimen Zieles wirklich notwendig sein (Karner vs. A)

www.graupner.at 2005 Verfassungsgerichtshof hebt Mitversicherung für LebensgefährtInnen in der Krankenversicherung auf, weil gleichgeschlechtliche PartnerInnen davon ausgeschlossen sind (VfGH 10.10.2005, G 87- 88/05) 24.05.2006 Nationalrat beschliesst Fortsetzung der Diskriminierung (Sozialrechtsänderungsgesetz 2006)

1999 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: www.graupner.at 1999 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: Bezugnahme auf sexuelle Orientierung im Kindschaftsrecht verletzt Art. 14 EMRK (Salgueiro da Silva Mouta vs. P) 2002 OGH: keine gemeinsame Obsorge (25.09.2002, 7 Ob 144/02f) 2006 LG Eisenstadt: keine Stiefkindadoption (21.02.2006, 20 R 177/05m)

Europakarte Partnerschaften www.graupner.at Europakarte Partnerschaften

2002 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: www.graupner.at 2002 Europäischer Menschenrechtsgerichtshof: Art. 12 EMRK gewährt das Recht auf Eheschließung mit einem Partner des gleichen biologischen Geschlechts (post-operative Transsexuelle Angehörige ihres früheren Geschlechts) bedeutender sozialer Wandel der Institution Ehe seit der Unterzeichnung der Europäischen Menschenrechtskonvention dramatischen Änderungen durch die Entwicklung von Medizin und Wissenschaft Argument künstlich, dass post-operative Transexuelle nicht ihres Rechts auf eine Eheschließung beraubt worden seien, weil sie ja weiterhin eine Person ihres frühren Gegengeschlechts heiraten können. Beschwerdeführerin lebt als Frau und wünscht nur einen Mann zu heiraten; da ihr diese Möglichkeit nicht gewährt wurde, sei der Wesensgehalt des Rechts auf Eheschließung verletzt worden die Unfähigkeit eines Paares, Kinder zu zeugen oder Eltern von Kindern zu sein, kann nicht per se ihr Recht auf Eingehung einer Ehe beseitigen. Artikel 9 der EU-Grundrechtecharta ist, ohne Zweifel mit Absicht, insofern vom Wortlaut des Art. 12 EMRK abgegangen, als die Bezugnahme auf Frauen und Männer gestrichen wurde. (Goodwin vs. UK, I. vs. UK)

www.graupner.at 2003 VfGH: Ausschluss gleichgeschlechtlicher Paare von der Ehe nicht grundrechtswidrig (VfGH 12.12.2003, B 777/03)

www.graupner.at 2005 Verfassungsgerichtshof leitet Verordnungsprüfungsverfahren hinsichtlich des „Transsexuellen-Erlasses“ ein wegen des darin angeordneten Scheidungszwangs für (nach geschlechtsanpassender Operation) gleichgeschlechtliche Ehepaare (VfGH 02.12.2005, B 947/05)

www.graupner.at „Alle Staatsbürger sind vor dem Gesetz gleich“ (Art. 2 Staatsgrundgesetz 1862) „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ — (Allg. Erklärung der Menschenrechte 1948)

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