Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Ein Referat von Barbara Machl, Albert Fierlbeck und Daniel May
Nennen Sie Kennzeichen eines „guten“ Ziels! Brainstorming Nennen Sie Kennzeichen eines „guten“ Ziels! 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Gliederung Zielsetzung Determinanten Aufgetragene Zielsetzungen Selbstgewählte Ziele Prozesse Rubikon-Modell Automotivtheorie Zielstreben Strukturelle Merkmale Inhaltliche Merkmale Planen durch Vorsatzbildung Anstrengungsregulation Wiederaufnahme unterbrochenen Zielstrebens Brainstorming Zielsetzung als Transferstrategie: Beispiele aus 2 Studien 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Determinanten der Zielsetzung Aufgetragene Zielsetzungen Selbstgesetzte Ziele
Aufgetragene Zielsetzungen Übernahme von aufgetragenen Zielen als „persönlich verbindliche Ziele“ ist abhängig von: - Wer trägt wem Ziele auf? - Wie sind zielstiftenden Versuche gestaltet? - Merkmale des Einflußnehmers, des Rezipienten, der vorgetragenen Argumente. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Merkmale des Einflußnehmers (a), des Rezipienten (b) und der Argumente (c) Zu (a): Legitimation und Vertrauenswürdigkeit der Person Zu (b): Sind Ziele wünschenswert? Sind sie „machbar“ formuliert? Passen sie zu bisherigen Zielen? Habe ich genügend Motivation und Informationsverarbeitungskompetenz? Zu (c): Diskrepanz zwischen aufgetragenen und persönlichen Zielen soll nicht zu groß sein. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Selbstgesetzte Ziele Unterliegen auch oft Einfluss anderer Personen: gemeinsam gesetzte Ziele von wichtigen Personen übernommene Ziele Personseitige Variablen bzgl. Zielauswahl: Wünschbarkeit Machbarkeit 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Wünschbarkeit und Machbarkeit Eingeschätzter Anreiz der (wahrscheinlichen) Konsequenzen der Zielerreichung. Machbarkeit: Sich selbst zugeschriebene Kompetenz im Hinblick auf die erfolgreiche Ausführung von zielgerichtetem Verhalten (= Selbstwirksamkeit). 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Theorie der resultierenden Valenz Festinger (1942): Personen wählen Ziele mit demjenigen Schwierigkeitsgrad aus, bei dem die resultierende Valenz am höchsten ist. Schwierigkeitsgrad ist Produkt aus Misserfolgs/Erfolgswahrscheinlichkeit und Misserfolgs/ Erfolgsanreiz 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Positive vs. Negative Ziele Higgings (1997): „Menschen wollen oder sollen Ziele erreichen.“ Ideal-Selbst (a) vs. Soll-Selbst (b) (a): Erreichen von Fortschritten: Positives Formulieren von Zielen (b): Vermeiden von Rückschritten: Negatives Formulieren von Zielen 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Leistungs- vs. Lernziele Ziele im Leistungsbereich „zielen“ entweder auf: Feststellung (Leistungsziele) der eigenen Fähigkeit oder Wachstum (Lernziel) der eigenen Fähigkeit ab. Dweck (1996): Wenn Fähigkeiten als unveränderbar angesehen werden, dann werden Leistungsziele präferiert. Wenn man davon ausgeht, dass Fähigkeiten durch Lernen veränderbar sind, werden Lernziele bevorzugt 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Arten und Formen der Zielformulierungen Konkret vs. abstrakt Materiell vs. zwischenmenschlich Positiv vs. negativ Leistungsziele vs. Lernziele ... 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Prozesse der Zielsetzung Rubikon-Modell und Automotivtheorie
Das Rubikon-Modell (Heckhausen & Gollwitzer, 1987) Handlungsregulationsmodell, welches den Ablauf von der Wunschregung bis zur Realisierung von Zielen beschreibt. Brücke zwischen Zielsetzung und Zielverfolgung 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Die Prädezisionale Phase Auswahl des besten von verschiedenen Handlungsalternativen (Wünschen) Auswahlkriterien: Wünschbarkeit und Machbarkeit der Alternativen Informationssuche erfolgt realitätsorientiert, d.h. nicht-selektiv und unverzerrt (motivationale Bewusstseinslage) Wünschbarkeit: Eingeschätzter Anreiz der (wahrscheinlichen) Konsequenzen der Zielerreichung Machbarkeit: Sich selbst zugeschriebene Kompetenz im Hinblick auf die erfolgreiche Ausführung von zielgerichtetem Verhalten (= Selbstwirksamkeit). (Volitionale Bewusstseinslage: realisierungsorientiert, d.h. selektiv auf die Zielerreichung ausgerichtet und positiv verzerrend) Beispiel: Für die Planung eines Nachmittags stehen mehrere Handlungsalternativen zur Verfügung. Man kann z.B. wählen zwischen den drei Möglichkeiten a) zu Lernen, b) zum Sport zu gehen und c) ins Kino zu gehen 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Das Überschreiten des Rubikon Alternativen werden gegeneinander abgewogen, die Fazit-Tendenz verhindert eine endlose Ausdehnung des Abwägens Fazit-Tendenz: Streben, eine Entscheidung zu treffen (metavolitionaler Kontrollprozess) Setzt sich eine Alternative gegen die übrigen durch, so wird der Rubikon überschritten, ein Ziel entsteht Wenn keine Aussicht auf weitere Klärungsmöglichkeiten besteht, oder der Sachverhalt nach subjektivem Ermessen ausreichend geklärt ist, steigt die Fazit-Tendenz. Die Entscheidung fällt um so schwerer, je größer die persönlichen Konsequenzen der Handlung sind. Außerdem ist der Informationsstand bezüglich der Gründe und Gegengründe von Bedeutung. Je vollständiger und erschöpfter der Sachverhalt geklärt ist, desto näher fühlt man sich dem Akt des Entschlusses, dem Fazit. Beispiel: .Nach einem Abwäge-Prozess wird eine Intention gebildet, die "beste" Alternative (hier a) das Lernen) setzt sich durch. Damit ist die Handlung aber noch nicht realisiert, sie muss geplant und gegen andere Alternativen durchgesetzt werden. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Die Automotivtheorie (Bargh, 1990) Zielsetzung erfolgt nicht zwangsläufig bewusst Zielrepräsentationen können mit situativen Kontexten, in denen dem Ziel wiederholt nachgegangen wurde, mentale Verknüpfungen bilden Folge: Ziele werden automatisch aktiviert und verfolgt, wenn sich die Person in dem jeweiligen situativen Kontext befindet Handeln der Person wird durch das automatisch aktivierte Ziel gesteuert, nicht durch bewusste Zielsetzung. Befund von Bargh, Gollwitzer, Lee-Chai und Barndollar: Durch nicht-bewusste Primingverfahren aktivierte Leistungsziele führten zu besseren intellektuellen Leistungen, höherer Persistenz und Wiederaufnahmerate als bei Kontrollgruppenprobanden ohne Priming. Die Automotivtheorie postuliert zwar eine bewusste Zielsetzung zu einem früheren Zeitpunkt, allerdings scheint es auch möglich, ganz auf eine bewusste Zielsetzung zu verzichten, wie behavioristische Forschung gezeigt hat (operante Konditionierung) 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Determinanten & Prozesse Zielstreben Determinanten & Prozesse
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Strukturelle Merkmale des Zielstrebens (Locke & Latham, Bandura, Schunk) Hoher Erfolg bei spezifischen und anspruchsvollen Zielen Voraussetzung: starke Zielverpflichtung Ziel nicht zu komplex, Kompetenzen und Realisierungsgelegenheiten gegeben Mediatoren für Zielspezifitätseffekte sind Persistenz (Beharrlichkeit) Aufmerksamkeit auf zielgerichtetes Verhalten, Planungsbereitschaft Feedbackannahme 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Strukturelle Merkmale des Zielstrebens (Locke & Latham, Bandura, Schunk) Außerdem: Langfristige Ziele in Subziele zerlegen. Bei Unterdrückung von Verhalten z.B. Rauchen aufgeben, auf Leistungsrückmeldung verzichten wünschenswerte Ziele positiv formulieren Lernziele sind besser erreichbar als Leistungsziele. Letztere als Annäherungsziele statt als Vermeidungsziele formulieren. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Inhaltliche Merkmale des Zielstrebens (Ryan Sheldon, Kasser Deci) auf Autonomie, Kompetenz, soziale Integration, Kreativität, und kognitive Flexibilität ausgerichtete Ziele sind förderlich für die Misserfolgsbewältigung sowie bei der Verarbeitung relevanter Informationen. Diese befördern zugleich das subjektive Wohlbefinden mehr als materielle Ziele. Initimitätsziele: Wohlbefinden kann nur dann erzeugt werden, wenn das Ziel ein mittleres Machbarkeitsniveau einnimmt und soziale Unterstützung durch wichtige Bezugspersonen gegeben ist Die intrinsische Selbstregulation dient als Mediator, da diese durch obiges angeregt wird 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Prozesse des Zielstrebens Sie beziehen sich auf die Beseitigung der Probleme bei der Handlungsinitiierung und bei der Zielvollendung z.B. der Handlungsinitiierung. Handlungsphasen: Abwägen von potentiellen Wünschen und deren Auswahl, das Planen und die Handlungsinitiierung, das erfolgreiche Abschliessen zielgerichteten Handelns und deren Bewertung. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Prozesse des Zielstrebens Planen durch Vorsatzbildung (Gollwitzer) Hier wird das „Wann, wo und wie“ der Ausführung zielgerichteten Handelns festgelegt: „Sobald die Situation X auftritt, will ich das zielgerichtete Verhalten ausführen“ Effekte: Erleichterung des Überwindens von Handlungsinitiierungsproblemen Produktion automatischer Handlungsauslösung, benötigt daher nicht eine Wiederholung des Handelns Fördert die erfolgreiche Erledigung initiierter Handlungen Stärkt die assoziative Verknüpfung situativer Stimuli (Gelegenheiten) und zielgerichteten Handelns 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Prozesse des Zielstrebens Die Wiederaufnahme unterbrochenen Zielstrebens (Bandura) Coping (=strategisches Bewältigungsverhalten) wird durch das Selbstwirksamkeitskonzept begünstigt. Das Selbstwirksamkeitskonzept bezieht sich auf: Selbstwirksamkeitserwartungen Dies bedeutet eine Überzeugung der Verfügbarkeit persönlicher Handlungskompetenzen zu besitzen. Das wiederum heißt der Glaube eine Handlung auch bei auftretenden Schwierigkeiten ausführen zu können. Handlungsergebniserwartungen Dies sind bewußtseinsmäßige Vorstellungen von den Konsequenzen einer Handlung, also den Ursache-Wirkungszusammenhängen. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Prozesse des Zielstrebens Die Wiederaufnahme unterbrochenen Zielstrebens (Bandura) Weitere Möglichkeiten: Metakognitive Abschirm- und Durchhaltetendenzen z.B: „Wenn ich jetzt aufgebe war alles umsonst“ Optimistische Interpretationsweisen Kritisches Ereignis in einem nicht zu ungünstigen Licht erscheinen lassen 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Prozesse des Zielstrebens Anstrengungsregulation (Wright) Die Anstrengungsbereitschaft steigt in Relation zur Schwierigkeit der Aufgabe. Voraussetzung: je höher die Motivation (d.h. die Stärke und der Anreizwerte sowie die Chance der Erreichbarkeit des Aufgabenziels), desto höher darf der Schwierigkeitsgrad sein. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Brainstorming Versuchen Sie, mithilfe des behandelten theoretischen Wissens ein konkretes Transfermodul zu skizzieren, welches auf Zielsetzung basiert! 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Studie zum Relapse Prevention Training Workforce Training Transfer: A Study of the Effect of Relapse Prevention Training and Transfer Climate Studie zum Relapse Prevention Training
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Annahme der Studie Relapse prevention (RP) Training und unterstützendes Transferklima begünstigen Transfer. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Was ist relapse prevention (RP)? Selbstmanagement-Technik Urspünglich entwickelt, um Alkohol- und Drogengebrauch, Rauchen und Gewichtszunahme einzustellen/ zu behandeln Marx (1982) transformiert RP in Trainigstransfer der Arbeitswelt. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Stufen des RP-Trainings nach Marx (a) Bewusstmachen einer bestimmten Fähigkeit als Zielsetzung des Trainings (b) Definitionen von Ausrutschern und Rückfällen (c) Vor- und Nachteile von neuen Fähigkeiten erklären (d) 14 kognitive und behaviorale Transferstragien vermitteln (e) Vorhersage des ersten Ausrutschers (f) Copingstrategien vermitteln (g) Selbstbeobachtung bzgl. des Erfolgs im Job nach absolviertem Training 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Transferklima 2 Arten von Klimas: den Transfer hemmendes oder den Transfer unterstützendes Arbeitsklima Gutes Arbeitsklima fördert die Ausübung von komplexen und schwierigen, bereits gelernten Aufgaben. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Verwendete Modelle der RP „Volles Programm“: alle 7 Stufen Modifizierte Version von RP: nur d, e und f: (d) 14 kognitive und behaviorale Transferstrategien vermitteln (e) Vorhersage des ersten Ausrutschers (f) Copingstrategien vermitteln 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Hypothesen 1. Hypothese: Voll- und modifizierte Version werden signifikant zum Trainigstransfer beitragen. 2. Hypothese: Unterstützendes Transferklima wird signifikant für Zuwachs von Trainingstransfer verantwortlich sein. 3. Hypothese: Effekte von Voll- und modifizierter Version hängen von jeweiligem Arbeitsklima ab. Höherer Trainigstransfer in nicht-unterstützendenden Klimas bei beiden Versionen. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Ablauf Eigentliches Thema: „Grundlagen des Coachings.“ 4-Stunden-Programm mit Lektüre, Rollenspielen und Kleingruppenarbeit Insgesamt 6 Gruppen auf 3 Bedingungen aufgeteilt: Vollversion des RP Modifizierte Version des RP KG ( ohne RP) 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Abhängige Variablen Gebrauch von Transferstrategien Gebrauch von gelernten Fähigkeiten Anzahl der gehaltenen Coachingsessions für MA Fragebogen an MA bzgl. Effektivität und Gebrauch der erlernten Fähigkeiten beim Vorgesetzten 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Ergebnisse (a) Gebrauch von Copingstrategien und (b) Anzahl der Coachingsessions Signifikanter Zusammenhang (a) und (c) Ergebnisse aus Fragebögen Positiver Zusammenhang 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Ergebnisse Hypothese 1 konnte nicht bestätigt werden. Hypothese 2 konnte teilweise bestätigt werden. Hypothese 3 konnte teilweise bestätigt werden: Signifikante Interaktion zwischen RP-Vollversion und Transferklima bei allen AVs. Keine erwartete Interaktion zwischen modifizierter Version und Transferklima bei allen AVs. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Vergleich der Wirksamkeit dreier Transferstrategien Posttraining Strategies for Facilitating Transfer: An Empirical Exploration Vergleich der Wirksamkeit dreier Transferstrategien Vergleich dreier Transferstrategien: Aufgetragene Zielsetzung Partizipative Zielsetzung Rückfall-Präventions-Training (behavioraler Selbstmanagementansatz) Stichprobe: 256 Studenten, 3 Versuchs- und 1 Kontrollgruppe (kein Transfertraining) Zeitmanagement-Training: Langzeitziele bilden und festhalten Kurzfristige Ziele mit langfristigen Verknüpfen Nutzen eines Tagesplaners und Erstellen einer täglichen To-Do-Liste Prioritäten setzen mit der ABC-Methode Anwendung bewährter Strategien um Verzögerungen zu vermeiden (z.B. Deadlines setzen, Schweizer-Käse-Methode) Anwendung der 80-20-Methode, um Zeitfresser zu indentifizieren Sich bei Unterbrechungen taktvoll durchsetzen Interne und externe Zeit balancieren und interne Zeit für wichtige Projekte reservieren Die Zeit beherrschen, nicht von der Zeit beherrscht werden (produktive Pausen, Vermeiden der Time-Nut-Falle) Unentschlossenheit durch sofortiges Handeln vermeiden Je 2 Tage nach dem Workshop erhielten die Vpn eines der o.g. Transfertrainings (1 ½ h Zielsetzung bzw. 2 ½ h Rückfallprävention)
Aufgetragene Zielsetzung Vorgabe von 17 Verhaltenszielen Ausfüllen einer Verhaltens-Checkliste, (3x wöchentlich) zur Erfassung der Zielerreichung Feedback-Sitzung nach 4 Wochen: Auswertung der Checklisten und Feedback über den Grad der Zielerreichung Verhaltensziele abgeleitet aus den Workshop-Inhalten. Bsp-Item Verhaltens-Checkliste: „Ich habe meinen Tag mit einem Tagesplaner strukturiert und ihn mehrmals täglich konsultiert.“ Checkliste sollte gleichzeitig als Erinnerungshilfe dienen. Feedback-Sitzung: Ermutigung, bisher noch nicht erreichte Verhaltensziele weiter zu verfolgen. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Partizipative Zielsetzung Ordnen der Workshop-Inhalte nach subjektiver Wichtigkeit und Ableitung spezifischer Verhaltensziele Regelmäßige Selbsteinschätzungen bezüglich der Zielerreichung Feedback-Sitzung nach 4 Wochen: Auswertung der Selbst-einschätzungen und Feedback über den Grad der Zielerreichung Bsp. Für spezifisches Verhaltensziel: „Jeden Abend vor dem zu Bett gehen werde ich meinen Tagesplaner durchsehen und eine To-Do-Liste für den nächsten Tag anfertigen.“ (aus „Nutzen eines Tagesplaners und Erstellen einer täglichen To-Do-Liste“) Selbstbewertung auf 5-stufiger Skala von „Ich habe das Zielverhalten nicht richtig ausgeführt“ bis „Ich habe das Zielverhalten sehr gut ausgeführt“. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Rückfall-Prävention Aufklärung über die Rückfallgefahr beim Erlernen neuer Fertigkeiten Identifikation von Gefahren, die die Umsetzung der Workshop-Inhalte bedrohen könnten Entwicklung einer individuellen Liste von Coping-Strategien Training in Form von Vorträgen und Einzel-/Gruppenübungen Bsp. für Gefahr, die zu einem Rückfall zu schlechtem Zeitmanagement führen könnte: Spontane Parties im Wohnheim, die vom Lernen abhalten. Mögliche Coping-Strategien: Abends außerhalb des Wohnheims lernen Früher am Tage lernen, um Abends frei zu haben Vpn wurden ermutigt, die Coping-Strategien konsequent anzuwenden und ggf. neue Strategien zu entwickeln. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Datenerhebung Verhaltensänderung: 8 Wochen nach dem Workshop Subjektives Rating der Verhaltenshäufigkeit vor dem Workshop und zum Erhebungszeitpunkt Differenz zwischen ‚Jetzt‘ und ‚Damals‘ als Maß der Verhaltensänderung Lerngewinn: Unmittelbar und 8 Wochen nach dem Workshop Abfrage von Workshop-Inhalten Verhaltensänderung: Subjektive Erfassung retrospektiv 30 Items Bsp-Item: „Ich führe einen Tagesplaner und/oder eine To-Do-Liste“; 1 (immer) bis 5 (niemals) Lerngewinn: 16 Fragen Auswertung durch 2 Auswerter Bsp-Item: „Wie oft und zu welcher Tageszeit sollten Sie Ihren Tagesplaner und Ihre To-Do-Liste bearbeiten?“ 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Ergebnisse Verhaltensänderung Kein signifikanter Unterschied zwischen den Zielsetzungsbedingungen Die Zielsetzungsbedingungen unterscheiden sich signifikant von der Rückfall-Prävention und der Kontrollbedingung Bei der Einschätzung der Verhaltensänderung durch dritte zeigte sich keine signifikante Änderung! Autoren erklären den Unterschied zwischen Zielsetzung und Rückfall-Prävention durch das höhere Commitment, das mit der Zielsetzung einhergeht. Allerdings wäre dann auch eine Überlegenheit der partizipativen Zielsetzung gegenüber der aufgetragenen zu erwarten, was nicht der Fall ist. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Ergebnisse Lerngewinn 8 Wochen nach dem Workshop Signifikanter Unterschied zwischen aufgetragener Zielsetzung und den übrigen Bedingungen Keine signifikanten Unterschiede zwischen partizipativer Zielsetzung, Rückfallprävention und Kontrollgruppe Zum Zeitpunkt unmittelbar nach dem Workshop gab es keine signifikanten Unterschiede im Lerngewinn. Die Autoren führen den besseren Lerngewinn bei aufgetragener Zielsetzung auf die regelmäßige Beschäftigung mit der Checkliste zurück, welche explizit auf Inhalte aus dem Workshop aufmerksam macht. Außerdem wurden beim Transfer-Training mit aufgetragener Zielsetzung die Workshop-Inhalte am erschöpfendsten wiederholt. 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle
Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle Zusammenfassung Zielsetzung ermöglicht einen besseren Verhaltenstransfer als Rückfall-Prävention Aufgetragene Zielsetzung führt zu einem höheren Lerntransfer als partizipative Zielsetzung und Rückfall-Prävention 20.05.2003 Transfersicherung - Umsetzungsstrategien & Willentliche Kontrolle