Grundlegende Steuer- und Verwaltungsfunktionen:

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 Präsentation transkript:

Grundlegende Steuer- und Verwaltungsfunktionen: Internet Control Message Protocol (ICMP)

Einführung in ICMP Zur Steuerung und Verwaltung des Internet ist ein gesondertes Protokoll nötig, welches "normalen" Benutzern nicht zugänglich ist. Typische Aufgaben des Internet-Kontrollprotokolls sind: • Koordination zwischen Routern und Endsystemen • Fehlererkennung und -korrektur • Überwachung und Messung des Verkehrsaufkommens ICMP stellt eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen der IP-Software auf Internet-Rechnern zur Verfügung. ICMP benutzt den IP-Dienst, gehört logisch aber auf die selbe Protokollschicht, wie das IP-Protokoll.

Fehlermeldungen versus Fehlerkorrektur ICMP wird dazu benutzt, Fehlerbedingungen anzuzeigen. Das Protokoll spezifiziert jedoch nicht vollständig, welche Aktionen auf die Meldung eines Fehlers folgen müssen. Die Aufgabe des Empfängers einer ICMP-Fehlermeldung ist es, diese im Kontext der laufenden Anwendungen auszuwerten bzw. die Fehlermeldung an die entsprechende Anwendung weiterzu- leiten. Fehlerbedingungen werden immer nur dem Sendersystem mitgeteilt, Rechner auf der Route vom Erzeuger der Fehler- meldung zum Empfänger der Fehlermeldung werten ICMP- Pakete nicht aus.

Auslieferung von ICMP-Meldungen ICMP-Meldungen werden in normalen IP-Paketen transportiert, d.h. sie haben keine höhere Priorität oder niedrigere Verlustrate gegenüber normalen, anwendungsbezogenen IP-Paketen. Dies bedeutet auch, dass ICMP-Meldungen, die eine Netzüber- lastung melden, weiter zur Erhöhung der Netzlast beitragen. Um Schleifen zu vermeiden, werden prinzipiell keine ICMP- Meldungen erzeugt, die sich auf Fehler in anderen ICMP- Meldungen beziehen.

ICMP-Meldungsformat Alle ICMP-Meldungen haben voneinander verschiedene Formate, aber drei gemeinsame Felder: • Typ • Code • 16-Bit Kopf-Prüfsumme ICMP-Pakete, die eine Fehlerbedingung anzeigen, beinhalten stets den Kopf und die ersten 64 Bit Nutzdaten des Pakets, das den Fehler verursacht hat, um eine Feststellung der Anwendung zu ermöglichen.

ICMP-Meldungstypen 0 Echo-Antwort 3 Destination unerreichbar 4 "Source Quench" 5 Änderung einer Route 8 Echo-Anforderung 11 Datagram-Lebenszeit überschritten 12 Parameter-Problem im Datengramm 13 Zeitstempel-Anforderung 14 Zeitstempel-Antwort 15 Informations-Anforderung (nicht mehr benötigt) 16 Informations-Antwort (nicht mehr benötigt) 17 Adressmasken-Anforderung 18 Adressmasken-Antwort

Testen der Erreichbarkeit und Statusabfragen Der häufigst gebrauchte ICMP-Dienst ist das Testen der Erreich- barkeit einer Destination und die Abfrage ihres Status. Jedes Endsystem oder Router kann jederzeit ein Echo-Paket an eine Destination aussenden. Jedes System, das ein an es gerichtetes Echo-Paket empfängt, muss eine Echo-Antwort zurücksenden, die alle im Echo-Paket enthaltenen (optionalen) Nutzdaten wieder enthält. Dieser Dienst kann auf UNIX-Systemen mittels des Kommandos "ping" in Anspruch genommen werden. 0 8 16 24 31 Typ (8 od. 0) Code (0) Prüfsumme Identifikation Sequenznummer Optionale Daten

Meldungen über nicht erreichbare Destinationen Wenn ein IP-Paket nicht weitergeleitet werden kann, wird eine entsprechende Fehlermeldung erzeugt. Netz nicht erreichbar 7 Zielrechner unbekannt Rechner nicht erreichbar 8 Zielrechner isoliert Protokoll nicht erreichbar 9 Netzkommunikation unerwünscht Port nicht erreichbar 10 Rechnerkommunikation unerwünscht Fragmentierung benötigt 11 Netz für diesen Dienst unerreichbar Falsche Quell-Route 12 Rechner für diesen Dienst unerreichbar Zielnetz unbekannt 0 8 16 24 31 Typ (3) Code (0-12) Prüfsumme Unbenutzt, muss Null sein Internet-Kopf und erste 64 Bit des Datengramms

Überlastung und Flusskontrolle Da der IP-Dienst verbindungslos ist, kann keine Reservierung von Ressourcen vorgenommen werden. Es ist also möglich, dass Rechner schneller Pakete erhalten, als sie sie weiterleiten können. Die Ursache für Überlastung kann entweder ein einzelner Rechner sein, der schneller Pakete erzeugt, als sie ein Router auf dem Weg zur Destination verarbeiten kann, oder die Summe des Einzel- verkehrs vieler Rechner. Kann ein System Pakete nicht weiterleiten, werden sie gespeichert (solange Speicher verfügbar ist). Danach müssen Pakete gelöscht werden, gleichzeitig wird ein ICMP-Paket an die Datenquelle gesendet, welches um Verringerung der gesendeten Datenmenge bittet (Source Quench). Eine Gegenoperation zur Erhöhung der Datenrate existiert in ICMP nicht.

Anfragen zur Modifikation der Wegewahl I Internet-Wegleitungstabellen sind in der Regel statisch, können sich aber bei Ausfall oder bei Zuschaltung von Komponenten verändern. Von Wegleitungsrechnern wird angenommen, dass sie die korrekten Routen kennen. Endsysteme haben nur minimale Kenntnisse über Routen und "lernen" diese bei Bedarf von Wegleitungsrechnern. Entdeckt ein Wegleitungsrechner, dass ein Endsystem in seinem eigenen IP-Netz einen nicht-optimalen oder falschen Weg verwendet, so kann er eine ICMP-Anforderung zur Modifikation der Wegewahl an das Endsystem senden.

Anfragen zur Modifikation der Wegewahl II ICMP-Anforderung zur Modifikation der Wegewahl sind nur zwischen Endsystemen und Wegleitungsrechnern gültig, nicht zwischen Wegleitungsrechnern oder zwischen Endsystemen. Andere Wegewahl für das angegebene Netz (nicht mehr benötigt) Andere Wegewahl für den angegebenen Rechner Andere Wegewahl für den angegebenen Dienst und das Netz Andere Wegewahl für den angegebenen Dienst und den Rechner 0 8 16 24 31 Typ (5) Code (0-3) Prüfsumme IP-Adresse des zu benutzenden Wegleitungsrechners Internet-Kopf und erste 64 Bit des Datengramms

Erkennung von Ringschlüssen und überlangen Wegen Die Angabe einer bei jeder Weiterleitung dekrementierten Lebenszeit eines IP-Pakets wird zur Erkennung von Ring- schlüssen verwendet. In diesem Fall wird das Paket gelöscht und eine entsprechende ICMP-Meldung zurückgesandt. Lebenszeit des IP-Pakets wurde überschnitten Wartezeit für Rekonstruktion von IP-Fragmenten überschritten 0 8 16 24 31 Typ (11) Code (0-1) Prüfsumme Unbenutzt, muss Null sein Internet-Kopf und erste 64 Bit des Datengramms

Meldung anderer Probleme Für die Signalisierung aller anderen Fehlerbedingungen, bei denen ein IP-Paket gelöscht wurde, wird eine generische "Parameter Problem"-ICMP-Meldung verwendet (z.B. wenn Optionen vorhanden, aber inkorrekt sind). Der Zeiger im ICMP-Kopf identifiziert die Byte-Nummer im ursprünglichen IP-Paket, bei der das Problem erkannt wurde. Der Code "1" zeigt an, dass eine erforderliche Option fehlt. 0 8 16 24 31 Typ (12) Code (0-1) Prüfsumme Zeiger Unbenutzt, muss Null sein Internet-Kopf und erste 64 Bit des Datengramms

Zeitsynchronisation und Schätzung der Paketlaufzeit Systeme im Internet müssen keine synchronisierten Uhren haben. Mit der Zeitstempel-ICMP-Meldung können Rechner synchroni- siert werden, jedoch können die Messungen unzuverlässig sein. 0 8 16 24 31 Typ (13-14) Code (0) Prüfsumme Identifikation Sequenznummer Sende-Zeitstempel (vor Senden der Meldung) Empfangs-Zeitstempel (bei Empfang der Meldung) Übertragungs-Zeitstempel (vor Rücksenden der Meldung)

Abfrage einer Subnetzmaske Ein Endsystem kann mittels einer ICMP-Meldung von einem Wegleitungssystem erfragen, welche Subnetzmaske in seinem IP-Netz verwendet wird. Die Anfrage kann entweder direkt an das zuständige Wegleitungssystem gerichtet, oder aber ein "Broad- cast" sein. 0 8 16 24 31 Typ (17-18) Code (0) Prüfsumme Identifikation Sequenznummer Gültige Subnetzmaske

Weiterführende Literatur Postel, Jon, "Internet Control Message Protocol - DARPA Internet Program Protocol Specification", RFC 792, Network Information Center, SRI International, Menlo Park, Calif., September 1981 Stallings, W., "Data and Computer Communications, Macmillan Publishing Company, NY, 1985 "man 4 icmp"