Soziale Arbeit unter den Bedingungen von

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
PEER Umfrage Herbst 2008 Jugendliche befragen Jugendliche: Kunst und Kultur in Berlin – was geht mich das an?
Advertisements

Jesus hat sein Leben für uns gegeben, um uns von aller Schuld zu befreien und sich so ein reines Volk zu schaffen, das nur ihm gehört und ... Titusbrief.
Christus und ich Epheser 4.
YUSUF İSLAM ŞEFLEK 11 TM/A 85. Moskau ist eine Weltstadt in Russland. Es ist Haubtstadt von Russland.
Unterricht – anders organisiert
Eine ORCHIDEE enteckt die Liebe zu Seramis Eine kurze Geschichte.
Kurz und fündig: Text: Ernst Ferstl © klicken
Das Geld in der Literatur
Innovative Bürgerbeteiligung!
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ, der dich wirklich wahnsinnig machen konnte. Es war immer guter Laune und hatte immer was positives zu sagen.
Wie souverän darf Gott sein?
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ,
Mohammad Es ist einfach geboren zu werden, aber es ist ganz schwierig Mensch zu sein.
Geniesse das Leben, denn es ist das Einzige, das du hast !!!
Bitte mit Mausklick weiter
15. – 20. Lebensjahr friedloses Gefühlsalter die zweite Geburt
Geniesse das Leben, denn es ist das Einzige, das du hast !!!
Die Bibel Teil 1.
Bald ist Weihnachten! Was geschah an Weichnachten damals wirklich?
Erbauen oder zerstören wir mit unserer Zunge?
Ostern.
Zusammen ist man weniger allein 2do für mehr Partnerschaft in der Optikbranche. Berlin, 17. November 2008.
Geh deinen Weg.
Unser Jahresleitvers: Werdet stark im Herrn und
Weshalb Worship mit Kids? 1a
Gedanken, Gedichte, Betrachtungsweisen
Regeln müssen sein. Wir hören aber immer von Regeln aus Sicht der Frauen.
Nachtschicht: Von Herz zu Herz am
Wir hören immer von Regeln aus Sicht der Frauen.
Sehr geehrte Kommission! Hier ist unsere Presentation über unsere Universität uns begründung für die Reise nach Deutschland.
Warum wir nicht sündlos sind
Karl mit seinem Bruder. Franz organisiert den Unterstützungskreis.
Mt 28,18 Jesus trat auf sie zu und sagte: »Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. 19 Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen.
Ich danke dir für deine Freundschaft ...
Was inspiriert dich?. Was inspiriert dich? 2. Timotheus 3,16 Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und kann uns lehren, was wahr ist, und.
Deutsch in unserem Leben
Verantwortung für Fehler: Über den richtigen Umgang Vortrag von Prof. Dr. Carmen Kaminsky Sozialphilosophie; FH-Köln.
COMENIUS. Fragenkatalog 1 Frage 01: Wann und warum sind Deutsche ausgewandert? Frage 02: Hatten Sie Vorurteile gegenüber Deutschland bevor Sie immigriert.
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
Bewerbungsunterlagen Basel, Juni 2016 Unterlagen einsenden an
Zu Beginn der Woche war die schüchterne Puppe Lilly zu Besuch. Die Aufgabe der Kinder war es heraus zu finden, woran sie das erkennen können, und was sie.
Kann man aus der Geschichte lernen?. Meinungen Pro  Geschichte ist die Lehrerin des Lebens. Cicero  Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu.
Angewandter Glückskurs
Philosphie – was ist das?
„Ich bin nur einer von Vielen.“
Wie komme ich in den Himmel. Johannes 3v1-16
1.
§1 Du erhältst einen Körper. Dieser Körper ist neu und einmalig
ELSA ELSA Doris Ittner & Tina Hascher Universität Bern
Wie kann ich an ihn glauben?
WIR SCHÜLER GESTALTEN UNSERE SCHULE MIT!
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ,
Der Untergang des Römischen Reiches
Warum wir nicht sündlos sind
Herzlich Willkommen! NMS Entwicklungsbegleitung
Artikulationen Konzepte
Andrea Gros Ellen Engel
Sich über Grenzen austauschen
Einführung in die Stadtsoziologie
Das MÄNNERMANIFEST (Ein für alle Mal!)
Rückblick auf unsere Erfahrungen
Bücher in unserem Leben Ершова Наталья Николаевна
Was solltest Du tun 2011?.
Deutsch-russische Beziehungen Ertil – Deutschland „Wer den Dichter will verstehen, muss in Dichters Lande gehen“ (J.W.Goethe)
Da ist was dran! Michael war so eine Art Typ,
„Ein neues Projekt startet!“ Wochenrückblick vom bis
Medienkompetenz.
WIR SCHÜLER GESTALTEN UNSERE SCHULE MIT!
Was solltest Du tun 2011?.
Ziel: Kinder in ihren kreativen Kompetenzen stärken.
 Präsentation transkript:

Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Reinhard Hörster Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit. Die Stadt als Grenzobjekt und Ideen einer Kasuistik für Gemeinwesen- und Quartiersarbeit Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

° Unscheinbare Sozialformen, Gesellschaft im status nascens Ausgangspunkte ° Unscheinbare Sozialformen, Gesellschaft im status nascens (Georg Simmel) ° Konfrontation mit Ungewissheit und unbeabsichtigten Nebenfolgen - auch in der Sozialen Arbeit ° Das in der Erfahrung vorliegende städtische Leben als Dazwischenwirkung (Georg Simmel) ° Problem: richtiges Schlussfolgern aus lediglich wahrscheinlichem Wissen Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

2. Die „im dialektischen Frieden“ wahrgenommene Stadt Ausgangspunkte 2. Die „im dialektischen Frieden“ wahrgenommene Stadt 3. Die Stadt als Grenzobjekt 4. Die kasuistische Denkweise in der Sozialen Arbeit Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

2. Die im dialektischen Frieden wahrgenommene Stadt „Schneller als Moskau selber lernt man Berlin von Moskau aus sehen. Für einen, der aus Russland heimkehrt, ist die Stadt wie frisch gewaschen. Es liegt kein Schmutz, aber es liegt auch kein Schnee. Die Straßen kommen ihm in Wirklichkeit so trostlos sauber und gekehrt vor, wie auf Zeichnungen von Grosz. Und auch die Lebenswahrheit seiner Typen ist ihm evidenter. Es ist mit dem Bilde der Stadt und der Menschen nicht anders als mit dem der geistigen Zustände: die neue Optik, die man auf sie gewinnt, ist der unzweifelhafte Ertrag eines russischen Aufenthaltes. Mag man auch Rußland noch so wenig kennen – was man lernt, ist, Europa mit dem bewußten Wissen von dem, was sich in Rußland abspielt zu beobachten und zu beurteilen.“ (Walter Benjamin 1927) Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

2. Die im dialektischen Frieden wahrgenommene Stadt „An einem Wendepunkt historischen Geschehens, wie ihn das Faktum ´Sowjet-Rußland´ wenn nicht setzt, so anzeigt, steht gar nicht zur Debatte, welche Wirklichkeit die bessere, noch welcher Wille auf dem besseren Wege sei. Es geht nur darum: Welche Wirklichkeit wird innerlich der Wahrheit konvergent? Welche Wahrheit bereitet mit dem Wirklichen zu konvergieren innerlich sich vor? Nur wer hier deutlich Antwort gibt ist ´objektiv´. Nicht seinen Zeitgenossen gegenüber (darauf kommt es nicht an), sondern dem Zeitgeschehen gegenüber (das ist entscheidend). Nur wer, in der Entscheidung, mit der Welt seinen dialektischen Frieden gemacht hat, der kann das Konkrete erfassen“ (Benjamin 1927, S. 317). Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

2. Die im „dialektischen Frieden“ wahrgenommene Stadt Moskau Objekt der Wahrnehmung und gleichzeitig Wahrnehmungsmuster von Berlin Berlin Objekt der Wahrnehmung und gleichzeitig Wahrnehmungsmuster von Moskau Stadt in Bewegung: Das „in der Erfahrung vorliegende Leben“ (Simmel) bewegt sich Gemeinsamkeit: Der Ankommende lernt und baut gewohnte Namen und Vorstellungen ab Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

2. Die „im dialektischen Frieden“ wahrgenommene Stadt Ausgangspunkte 2. Die „im dialektischen Frieden“ wahrgenommene Stadt 3. Die Stadt als Grenzobjekt Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

3. Die Stadt als Grenzobjekt Verbindung zwischen Welten sehen, ohne Differenzen zu tilgen Sich „verirren“ lernen, Ungewissheit zulassen a) zeitlich: Differenz der Wahrnehmung - etwa vor und nach der Heimkehr - in der Kohärenz eines Lernprozesses gewichten (Walter Benjamin) b) sozial: Unterschiedliche Bedeutungen der Stadt als Grenzobjekt für verschiedene, aber miteinander zu tun habende Akteure zulassen (Star/Griesemer) Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

2. Die „im dialektischen Frieden“ wahrgenommene Stadt Ausgangspunkte 2. Die „im dialektischen Frieden“ wahrgenommene Stadt 3. Die Stadt als Grenzobjekt 4. Die kasuistische Denkweise in der Sozialen Arbeit Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

4. Die kasuistische Denkweise in der Sozialen Arbeit Elementare Merkmale: - Diversität der Bedeutungen berücksichtigen - Forschend lernen Substanzielle Berichte und Erzählungen erstellen Verlagerung in ein alternatives „Dazwischenwirken“ Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz

Fazit Sowohl im Konzept der Stadt als Grenzobjekt als auch in dem der sozialpädagogischen Kasuistik geht es um das spannungsreiche „Hegen von Konflikten“ (Dubiel) in einem „Zaudersystem“ (Vogl) Reinhard Hörster, Universität Halle Wittenberg, Vortrag 4. Tagung Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: „Stadt in Bewegung. Soziale Arbeit unter den Bedingungen von Ungewissheit und Mehrdeutigkeit“, Basel 22. Juni 2017 an der Fachhochschule Nordwestschweiz