Umweltpsychologie und Kommunikationsstrategien 1 für die erfolgreiche Projektumsetzung Mag. Susanne Grof bettertogether Kärntner Ring 2, 1010 Wien s.grof@bettertogether.at
Fragen Sie sich manchmal… > Warum so viele Menschen immer noch Auto fahren, obwohl die Umweltschädlichkeit bekannt ist? > Warum Mülltrennen auch bei Menschen beliebt ist, die wenig umweltbewegt sind? > Warum der Klimawandel auch jetzt noch angezweifelt wird?
Bezweifeln Sie manchmal… > Dass Wissen zwangsläufig zum Handeln führt? > Dass ihre Mitmenschen immer logisch handeln? > Dass ihre Überzeugungsversuche beim Anderen wirklich ankommen?
Umweltpsychologie Sieht den Menschen als… > Verursacher von Umweltproblemen > Adressaten von Umweltwissen > Besitzer von Umwelteinstellungen > Umsetzer von Umwelthandeln
Kernfrage „Wieso verhalten sich Menschen wider besseren Wissens umweltschädigend und wie bringe ich sie dazu, ihr Verhalten zu ändern?“ >„Es ihnen zu sagen“ ist zuwenig. Kommunikation allein greift zu kurz! > Verhaltensänderung braucht gezielte Zwischenschritte
Unsere „Zielgruppen“ Der „Urzeitmensch“ Der „Kulturmensch“ Der „Sozialmensch“
Grundpfeiler zum Verständnis > Die „Grundprogrammierung“ – unser evolutionäres Erbe > Die Kulturelle Überformung – der logische, an Regeln orientierte Mensch > Das soziale Umfeld – der Einfluß der Umgebung auf das Verhalten
Der „Urzeitmensch“ > Ist lustorientiert und angstgesteuert > kann seinen Beitrag zum Klimawandel nicht begreifen > ist mit Expertenwissen nicht erreichbar Unser aller „Grundprogrammierung“ ist die des Urzeitmenschen. (Wahrnehmungs- und Verhaltensgrundlagen sind 120.000 - 200.000 Jahre alt!)
Der „Sozialmensch“ > Lernt von Eltern, FreundInnen, Medien, ErzieherInnen > Möchte „gut ankommen“ > Kämpft um seine soziale Stellung > Gibt gelegentlich „sozial erwünschte“ Antworten (zB. zum Thema Umweltschutz)
Der „Kulturmensch“ > Ist geleitet von kulturellen Normen > Stellt die Denkleistung über die Gefühlsebene > Lernt Einstellung und Verhalten im kulturellen Umfeld > Kann es verkraften, wenn Gesetze sein Handeln begrenzen
Umweltprobleme Entstehen ursprünglich aus der Unvereinbarkeit unserer evolutionären Grundprogrammierung mit der Technisierung unserer Welt. > Menschen fahren deshalb nach wie vor Auto „obwohl sie es doch besser wissen müssten“, weil es sich einfach gut anfühlt und Stress reduziert.
Schritte zum Erfolg Aufmerksamkeit gewinnen Wissen vermitteln Einstellung ändern Handlungsmöglichkeiten bieten Psychologie ist die Basis, Kommunikation ein zentrales Mittel zum Erfolg
Was heißt Kommunikation? Kommunikation bedeutet Informationsaustausch und „in Kontakt treten“ > Kommunikation ist mehr als Pressearbeit und gehört zum Projektmanagement!
Vom Wissen zum Handeln? Ja, aber… die Kluft zwischen „Einstellung und Verhalten“ ist eines der größten Probleme der Psychologie
Ein Beispiel Studie zu Klimawandel in Deutschland > 96% stimmen der Aussage zu, dass Energiesparen im Alltag wesentlich ist und es „auch auf den Verbraucher ankommt“ > aber 75% wissen nicht, wieviel Energie sie im Jahr verbrauchen > nur 5% beziehen Ökostrom Quelle: „Klimawandel im Bewußtsein“, Phillips-Universität Marburg, 2/2007
Warum diese Differenz? Vielleicht deshalb, weil Stromverbrauch dann doch ein eher langweiliges Thema ist? Oder weil man zuhause doch „ohnehin den Müll trennt“ und somit genug getan hat? Oder weil die elektrische Zahnbürste halt so bequem ist?
Vorsicht vor Trugbildern! > Umweltwissen ist allgemein sehr hoch > Umwelteinstellung ist ebenfalls hoch und sozial erwünscht … beides ist ein Verdienst der Kommunikation > Erfolgreich ist Kommunikation aber erst dann, wenn sich auch das Verhalten ändert!
Klimawandel als Sonderfall > Wahrnehmungssystem versagt > Thema ist hochgradig angstbesetzt > Verhalten zeigt keine Auswirkung => Klimawandel ist ein undankbares Thema, weil eine „schlechte Nachricht“
Schöne Aussichten… “Just think for a moment of the changes that occured in Austria between 1900 and the year 2000… Those changes are smaller than what you will see over the next 25 years. Technically, environmentally, socially, politically - the changes that you will witness in Austria will be greater in most ways than what we saw over the last hundred years!” Dennis Meadows Sep. 2007
Wie reagieren Menschen auf schlechte Nachrichten? > Abwehr „Das stimmt doch gar nicht!“ > Resignation „Es hat alles keinen Sinn!“ > Flucht „Hinter mir die Sintflut!“ > Wut „Lass mich in Ruh, Du Gutmensch!“ > Humor „Müssen diese Eisbären schmelzen?“ => „Klimawandel“ sollte sehr vorsichtig kommuniziert werden!
Gute Kommunikation > Klimawandel wahrnehmbar machen > Veränderungswege aufzeigen > Keine Horrorbilder verwenden > Erfolg sichtbar machen > Soziales Umfeld nutzen > Möglichst früh beginnen
Sichtbar machen? Quelle: ÖsterreichischenBiomasseverband, Presseaussendung 19.9.07
Kommunikation für erfolgreiche Projektumsetzung > Basiert auf umweltpsychologischen Grundlagen > Ist von Anfang an bei der Projektplanung einbezogen > Ist als aufgesetzte „Pressearbeit“ nahezu wirkungslos
Verhaltensänderung Ist bei Erwachsenen mit guten Strategien in begrenztem Maß erreichbar > Fokus auf gesetzliche Rahmen (Kulturmensch) > Geduld und gute Planung > Vergessen Sie daher eine ihrer Hauptzielgruppe nicht:
Die Kinder von heute sind die EntscheidungsträgerInnen von morgen!
für Ihre Aufmerksamkeit! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für weitere Fragen und Anregungen erreichen Sie mich unter: Mag. Susanne Grof Bettertogether Kärntner Ring 2 1010 Wien s.grof@bettertogether.at 0664/849 89 67