Umweltpsychologie und Kommunikationsstrategien 1

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
weil* … because … obwohl* … although … * verb at end * ¿Was denkst du?
Advertisements

Verben 1 Verben 2 Modal s 1 Präsens Modal 2 Imperfekt Translate!
Beim 1 beim 2 Modal s 1 Präsens Modal 2 Imperfekt Translate!
Verantwortung übernehmen heißt Antworten geben-
Herzlich willkommen!. Halli, Hallo Halli, Hallo, herzlich willkommen! Halli, Hallo, jetzt geht es los! Halli, Hallo, herzlich willkommen, Vorhang auf.
wissenschaftliche Begleitforschung zu „Jedem Kind seine Stimme“
Das neue Motivationshaus
Zeitmanagement für Frauen
Die Hausaufgaben: Machen Sie Ü. 6 u. 8 auf S. 29 Quiz on Wednesday:
DÄMONEN Dämonen existieren nicht! Sie entstehen in unserem Kopf!
Das Recht auf Spielen – eine rechtliche Entdeckungsreise Kinder-Universität Prof. Christine Kaufmann Zürich, 31. März 2010.
Infinitive completion
1000 Km bis zum Meer. “1000 Km to the sea” Luxuslärm
Sprachen lernen in der Schule
Eis und Schnee Fotos: ©Nadine Wolfgang
„Was steht eigentlich hinter dem Roten Kreuz?“
DÜRFEN oder MÜSSEN? Dürfen: at have lov til Müssen: at være nødt til
Seit wann gibt es Adoptionen?
Rebound-Effekte und Psychologische Handlungsmodelle
Nebensätze: ”Subjunktionen”= Verb am Ende
Das lässt mich lächeln!!!.
Einfach nur Frauenfeindlich
Weinviertel-Südmähren-Westslowakei“
DÜRFEN oder MÜSSEN? Brug tasten Pil til højre: - når du vil se løsningen - og når du vil videre til næste opgave Joan Neesgaard.
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ,
Du bist der Meinung mich geht das nichts an.
Schnupper - Kurs in unser Seminarwesen.
fast wia im richtigen Leben.....
Wir reden uns selber ein, daß das Leben besser wird,
You need to use your mouse to see this presentation © Heidi Behrens.
You need to use your mouse to see this presentation.
Das Leben.
Ein bisschen Zeit für dich
Einfach nur Frauenfeindlich
Man fragt sich oft warum ....
Erörtern 10. Jgst März 2009: Die hessische Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) kann sich einen zumindest zeitweise nach Geschlechtern getrennten.
Du wurdest als Teil von Gottes ________ erschaffen!
Aber Du liebst mich, Papa
..
15 Sachen, von den Du vielleicht nichts weißt oder einfach nicht drüber nachdenkst :
Ich habe nie gesehen was du eigentlich bist was du mir bringst was du mit mir machst wie viel du wert bist und warum ich dich mag.
Man fragt sich oft warum
Funpur.
Management, Führung & Kommunikation
Romea und Julian Teil 1 Mit Luftpost.
..
Sprechen Was wolltest du, konntest du, musstest du, solltest du, durftest du immer als Kind machen?
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
Infinitiv + zu Infinitiv mit zu: Infinitiv ohne zu:
Rolf D. Budinger Hohenems 18. Juni 2012
Morgen! Heute ist der 4. März.
Er: "Ich bestell‘ Pizza. Willst du auch was?" Sie: "Nein." Er: "Okay."
Zuhören Seite 65 #4.
Die 5 schlimmsten Stressfaktoren im Alltag mit Ihrem Kind.
E r f a h r u n g e n.
8 Biblische Leitsätze, die uns führen
Richtig Turnen in 31 Schritten
Könntest Du in einem Jahr sagen
A: _________ kommst du morgen Abend vorbei? Um Uhr?
Wenn ich dich bitte mir zuzuhören….
„Und plötzlich sind sie Teenager…“ Modul 3: Die Rolle der getrennt lebenden Eltern.
Downloading Raum öffnen, geben und halten
Oft wartet eine Arbeit auf uns, die wir nicht mögen. Für jeden ist das etwas anderes. Manche Dinge schieben wir endlos vor uns her. Doch.
Kinderbeauftragte Aufgaben und Möglichkeiten der Beteiligung.
Sprachen lernen und erwerben: erste Begriffe und Unterscheidungen Dörthe Uphoff FLM 0640 – Februar.
Was ist Kommunikation? Alltagsverständnis: In Beziehung treten
15 Sachen, von den Du vielleicht nichts weißt oder einfach nicht drüber nachdenkst :
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
OpenSource – Freie Software Und die Frage, wie freie Software genutzt wird.
 Präsentation transkript:

Umweltpsychologie und Kommunikationsstrategien 1 für die erfolgreiche Projektumsetzung Mag. Susanne Grof bettertogether Kärntner Ring 2, 1010 Wien s.grof@bettertogether.at

Fragen Sie sich manchmal… > Warum so viele Menschen immer noch Auto fahren, obwohl die Umweltschädlichkeit bekannt ist? > Warum Mülltrennen auch bei Menschen beliebt ist, die wenig umweltbewegt sind? > Warum der Klimawandel auch jetzt noch angezweifelt wird?

Bezweifeln Sie manchmal… > Dass Wissen zwangsläufig zum Handeln führt? > Dass ihre Mitmenschen immer logisch handeln? > Dass ihre Überzeugungsversuche beim Anderen wirklich ankommen?

Umweltpsychologie Sieht den Menschen als… > Verursacher von Umweltproblemen > Adressaten von Umweltwissen > Besitzer von Umwelteinstellungen > Umsetzer von Umwelthandeln

Kernfrage „Wieso verhalten sich Menschen wider besseren Wissens umweltschädigend und wie bringe ich sie dazu, ihr Verhalten zu ändern?“ >„Es ihnen zu sagen“ ist zuwenig. Kommunikation allein greift zu kurz! > Verhaltensänderung braucht gezielte Zwischenschritte

Unsere „Zielgruppen“ Der „Urzeitmensch“ Der „Kulturmensch“ Der „Sozialmensch“

Grundpfeiler zum Verständnis > Die „Grundprogrammierung“ – unser evolutionäres Erbe > Die Kulturelle Überformung – der logische, an Regeln orientierte Mensch > Das soziale Umfeld – der Einfluß der Umgebung auf das Verhalten

Der „Urzeitmensch“ > Ist lustorientiert und angstgesteuert > kann seinen Beitrag zum Klimawandel nicht begreifen > ist mit Expertenwissen nicht erreichbar Unser aller „Grundprogrammierung“ ist die des Urzeitmenschen. (Wahrnehmungs- und Verhaltensgrundlagen sind 120.000 - 200.000 Jahre alt!)

Der „Sozialmensch“ > Lernt von Eltern, FreundInnen, Medien, ErzieherInnen > Möchte „gut ankommen“ > Kämpft um seine soziale Stellung > Gibt gelegentlich „sozial erwünschte“ Antworten (zB. zum Thema Umweltschutz)

Der „Kulturmensch“ > Ist geleitet von kulturellen Normen > Stellt die Denkleistung über die Gefühlsebene > Lernt Einstellung und Verhalten im kulturellen Umfeld > Kann es verkraften, wenn Gesetze sein Handeln begrenzen

Umweltprobleme Entstehen ursprünglich aus der Unvereinbarkeit unserer evolutionären Grundprogrammierung mit der Technisierung unserer Welt. > Menschen fahren deshalb nach wie vor Auto „obwohl sie es doch besser wissen müssten“, weil es sich einfach gut anfühlt und Stress reduziert.

Schritte zum Erfolg Aufmerksamkeit gewinnen Wissen vermitteln Einstellung ändern Handlungsmöglichkeiten bieten Psychologie ist die Basis, Kommunikation ein zentrales Mittel zum Erfolg

Was heißt Kommunikation? Kommunikation bedeutet Informationsaustausch und „in Kontakt treten“ > Kommunikation ist mehr als Pressearbeit und gehört zum Projektmanagement!

Vom Wissen zum Handeln? Ja, aber… die Kluft zwischen „Einstellung und Verhalten“ ist eines der größten Probleme der Psychologie

Ein Beispiel Studie zu Klimawandel in Deutschland > 96% stimmen der Aussage zu, dass Energiesparen im Alltag wesentlich ist und es „auch auf den Verbraucher ankommt“ > aber 75% wissen nicht, wieviel Energie sie im Jahr verbrauchen > nur 5% beziehen Ökostrom Quelle: „Klimawandel im Bewußtsein“, Phillips-Universität Marburg, 2/2007

Warum diese Differenz? Vielleicht deshalb, weil Stromverbrauch dann doch ein eher langweiliges Thema ist? Oder weil man zuhause doch „ohnehin den Müll trennt“ und somit genug getan hat? Oder weil die elektrische Zahnbürste halt so bequem ist?

Vorsicht vor Trugbildern! > Umweltwissen ist allgemein sehr hoch > Umwelteinstellung ist ebenfalls hoch und sozial erwünscht … beides ist ein Verdienst der Kommunikation > Erfolgreich ist Kommunikation aber erst dann, wenn sich auch das Verhalten ändert!

Klimawandel als Sonderfall > Wahrnehmungssystem versagt > Thema ist hochgradig angstbesetzt > Verhalten zeigt keine Auswirkung => Klimawandel ist ein undankbares Thema, weil eine „schlechte Nachricht“

Schöne Aussichten… “Just think for a moment of the changes that occured in Austria between 1900 and the year 2000… Those changes are smaller than what you will see over the next 25 years. Technically, environmentally, socially, politically - the changes that you will witness in Austria will be greater in most ways than what we saw over the last hundred years!” Dennis Meadows Sep. 2007

Wie reagieren Menschen auf schlechte Nachrichten? > Abwehr „Das stimmt doch gar nicht!“ > Resignation „Es hat alles keinen Sinn!“ > Flucht „Hinter mir die Sintflut!“ > Wut „Lass mich in Ruh, Du Gutmensch!“ > Humor „Müssen diese Eisbären schmelzen?“ => „Klimawandel“ sollte sehr vorsichtig kommuniziert werden!

Gute Kommunikation > Klimawandel wahrnehmbar machen > Veränderungswege aufzeigen > Keine Horrorbilder verwenden > Erfolg sichtbar machen > Soziales Umfeld nutzen > Möglichst früh beginnen

Sichtbar machen? Quelle: ÖsterreichischenBiomasseverband, Presseaussendung 19.9.07

Kommunikation für erfolgreiche Projektumsetzung > Basiert auf umweltpsychologischen Grundlagen > Ist von Anfang an bei der Projektplanung einbezogen > Ist als aufgesetzte „Pressearbeit“ nahezu wirkungslos

Verhaltensänderung Ist bei Erwachsenen mit guten Strategien in begrenztem Maß erreichbar > Fokus auf gesetzliche Rahmen (Kulturmensch) > Geduld und gute Planung > Vergessen Sie daher eine ihrer Hauptzielgruppe nicht:

Die Kinder von heute sind die EntscheidungsträgerInnen von morgen!

für Ihre Aufmerksamkeit! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für weitere Fragen und Anregungen erreichen Sie mich unter: Mag. Susanne Grof Bettertogether Kärntner Ring 2 1010 Wien s.grof@bettertogether.at 0664/849 89 67