Bernhard Güntert, Prof. Dr.oec./MHA

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 Präsentation transkript:

Das „beste“ Gesundheitssystem und seine Herausforderungen - eine Standortbestimmung Bernhard Güntert, Prof. Dr.oec./MHA Institut für Management und Ökonomie im Gesundheitswesen (IMÖG) UMIT – The health and life sciences university Hall in Tirol

Inhaltsübersicht Hat die Schweiz wirklich das „beste“ Gesund-heitssystem? Welche Determinanten beeinflussen das Gesundheitssystem in Zukunft? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für das Gesundheitssystem? Was müsste sich ändern? - eine Sicht auf das Management von Gesundheitssystem und der Leistungserbringer

WHWWHO: World Health Report 2000 1 Frankreich 11 Norwegen 23 Schweden 2 Italien 12 Portugal 25 Deutschland 3 San Marino 13 Monaco 26 Saudi Arabien 4 Andorra 14 Griechenland 29 Marokko 5 Malta 15 Island 37 USA 6 Singapur 16 Luxemburg 39 Kuba 7 Spanien 17 Niederlande 66 Ungarn 8 Oman 18 Großbritannien 130 Russland 9 Österreich 19 Irland 144 China 10 Japan 20 Schweiz 191 Sierra Leone Quelle: World Health Organization: World Health Report 2000 Ranking aus World Health Report 2000 umstritten, auch aus Ergebnissen ersichtlichder Bevölkerung erster Versuch eines umfassenden Bewertungssystems für Gesundheitssysteme – EHRGEIZIG Probleme bei Datenverfügbarkeit, -qualität und Erhebungszeitpunkten (3-Jahres Spanne) bis dato keine neue Bewertung veröffentlicht (aktueller WHR 2004: „changing history“  global health situation and major threats) ad Kriterien Gesundheitsniveau durchschnittliche Gesundheit der Bevölkerung (DALE – Disability adjusted life expectancy) Gesundheitsverteilung (Verteilung der Lebenserwartung aller Kinder unter 5 Jahren) Aufgeschlossenheit des Gesundheitssystems Respekt für die Person (Achtung der Menschenwürde, Patientenmitbestimmung, Schutz von Patientendaten) Patientenorientierung (Wartezeiten bis zum Beginn der medizinischen Versorgung, Qualität der medizinischen Einrichtungen, Art der Arztwahl) Fairness der Finanzierung finanzielle Belastung der Haushalte – Verteilung (keine Absolutzahlen) Stand der medizinischen Versorgung Index aus Gesundheit, Aufgeschlossenheit und Fairness der Finanzierung Gesundheitsausgaben Gesundheitsausgaben pro Kopf (Absolutzahlen) Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems beschreibt, wie effizient finanzielle Mittel in Gesundheit investiert werden; Grundlage DALE – Differenz zwischen real erreichtem Gesundheitsniveau und mit gleichem finanziellen Einsatz maximal erreichbarem Gesundheitsniveau WHWWHO: World Health Report 2000 WHO-Beurteilungskriterien: Gesundheitsniveau der Bevölkerung, Aufgeschlossen-heit des Gesundheitssystems, Fairness der Finanzierung, Stand der medizinischen Versorgung, Gesundheitsausgaben, Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems

Hat die Schweiz das „beste“ Gesundheitssystem? 2000: WHO – World Health Report: Rang 20 2006: OECD/WHO: gute Qualität und Absicherung, aber teuer und ineffizient

CH

Hat die Schweiz das „beste“ Gesundheitssystem? 2000: WHO – World Health Report: Rang 20 2006: OECD/WHO: gute Qualität und Absicherung, aber teuer und ineffizient 2006: European Health Consumer Index: Rang 4 2007: European Health Consumer Index: Rang 4 2008: European Health Consumer Index: Rang 6 2009: European Health Consumer Index: Rang 3

European Health Consumer Index - country trends 2006 -2009 Euro Health Consumer Index 2009 report

Hat die Schweiz das „beste“ Gesundheitssystem? 2000: WHO – World Health Report: Rang 20 2006: OECD/WHO: gute Qualität, gute Absicherung, aber teuer und ineffizient 2006: European Health Consumer Index: Rang 4 2007: European Health Consumer Index: Rang 4 2008: European Health Consumer Index: Rang 6 2009: European Health Consumer Index: Rang 3 2011: OECD/WHO: leistungsstark, patientengerecht, teuer, ineffizient, wenig transparent 2012: European Health Consumer Index: Rang 7

CH

Kaufkraftbereinigte Gesundheitsausgabgen

2. Welche Determinanten beeinflussen das Gesundheitssystem in Zukunft? Determinanten der Nachfrage: - Bevölkerungswachstum - Altersstruktur/sozio-demografischer Wandel - Veränderte Morbiditäten Determinantes des Angebotes: - medizinisch-pflegerischer Fortschritt - Zugänglichkeit - Angebotsdichte: - Infrastruktur - Personal

2. Welche Determinanten beeinflussen das Gesundheitssystem in Zukunft Determinanten der Systemsteuerung: - sektorale Strukturen und Verantwortungen - föderale Sturkturen und Verantwortungen - Anreize im Finanzierungssystem - marktliche Strukturen mit betriebswirtschaftlicher Optimierung Fazit: Weiterer Anstieg der Nachfrage nach Gesundheitsleistungen bei gleichzeitiger Abnahme der personellen und finanziellen Ressourcen

3. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für das Gesundheitssystem? Nachfrageentwicklungen kennen (future demands, epidemiologische Forschung) Mehr gesunde Lebensjahre in die Jahre (Gesundheitsförderung und Prävention) Versorgungsstrukturen an Bedarfe anpassen und grossräumiger steuern (Versorgungsforschung, Evaluation) Steuerungsinstrumente und –anreize entwickeln die nicht auf betriebliche sondern gesellschaftliche Optimierung ausgerichtet sind (z.B. balanced score card)

Individualisierung /Personalisierung Professional Buraucracy 4. Wie muss sich das Management von Gesundheits-system und Leistungserbringer verändern? Von traditionellem zu aktivem Gestalten Verwalten (rot) (grün) Kosten Leistungen Output Pathogenese episoden-orientiert Individualisierung /Personalisierung kurzfristig Professional Buraucracy Gesundheit Adhocracy Krankheit langfristig Standardi-sierung prozess-/karriere-orientiert Salutogenese Nutzen Wertschöpfung Wirkungen Outcome

Euro Health Consumer Index 2009 report Patient rights and information: 9 indicators E-Health: 6 Waiting times: 5 Outcomes: 7 Range and reach of services: 7 Pharmaceuticals: 4

EuroHealth Consumer Index