Fachtagung Gebäudebrüter 1. Juli 2017

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 Präsentation transkript:

Fachtagung Gebäudebrüter 1. Juli 2017 Segler-Inventar als Vereins-Projekt: Aufwand, Möglichkeiten, Verbindlichkeit für Gemeinde

Aktivitäten des NVV Winterthur-Seen für Segler: Seit Jahrzehnten: Förderung der Alpensegler durch Nisthilfen an Gebäuden durch Max Stalder und Kollegen Ab 2007: Inventarisierung von Brutplätzen von Mauer- und Alpenseglern, Montage von rund 260 zusätzlichen Seglerkästen (v.a. Mauersegler)

Situation 2006 Seit Jahren kein Austausch zwischen Max Stalder und Vorstand Städtisches Seglerinventar von 1994/95 veraltet (erstellt durch Orniplan mit lokalen Ornithologen) Völlig unklare Situation bezüglich der Brutplätze der Alpensegler ausserhalb der Stalder-Kästen.

Alpensegler-Batteriekasten Typ Stalder an Banane

Projekt für 2007 Hauptziel: Feststellen der Situation an sicheren und vermuteten Brutplätzen von Alpenseglern, die nicht in Nistkästen brüten Zählung an mehreren Standorten mit Mauerseglern (Hotspots) Neben bekannten Standorte erfolgte auch ein Aufruf per Email an Vereinsmitglieder

Vorgehen Wer machte mit: Vorstandsmitglieder und aktive Vereinsmitglieder, die von mir angefragt wurden. Ein «Lottotreffer» Vorbereitung: Formular mit Grundrisskarte der Gebäude aus dem GIS Zählungen ab Ende Juni bis ca. 20. Juli, während der Fütterungsphase Mehrere Kontrollen von mind. 1 – 11/2 Std. Dauer

Mauersegler-Hotspot Burgstrasse

Auswertung Auswertung im Herbst Zuverlässigkeit der Ergebnisse je nach Zähler durchzogen, von top bis flop Aber: 30 – 35 Paare Alpensegler und 131 - 140 Paare Mauersegler konnten neu kartiert werden Zusammenfassung in einem Bericht. Bericht ging auch an Stadt (Stadtgärtnerei), Daten wurden in das Seglerinventar von 1994/95 übernommen.

Vorgehen in den Folgejahren 2008, 2009 und 2010 weitere Zählungen in reduziertem Umfang mit nur 1 – 3 Aktiven. Ergebnisse: 2008: 20 – 25 Paare Alpensegler 2009: 21 – 25 Paare Mauersegler 2010: 7 – 10 Paare Alpensegler und 53 - 60 Paare Mauersegler In Folgejahren v.a. viele Nistkästen montiert

Zusammenfassung Mauersegler Alpensegler 1988 (1. Atlas) 42 17 (nur Nistkästen) 2008 (2. Atlas) 260 65 Bis 2010 zusätzlich entdeckte Nistplätze 205 - 225 57 - 70 2017 geschätzte Paare 500 - 600 100 - 110

Aber: Was nützt ein Inventar ?????

Nichts, wenn es nur in der Schublade verstaubt !!!

Das Seglerinventar von 1994/95 blieb ohne Folgen. Inventarisierte Brutplätze wurden teils mitten in der Brutzeit vernichtet. Niemand in der Stadtverwaltung war dafür zuständig Bauherren Auflagen zu machen oder sie auch nur zu informieren. Nach mehreren Vorkommnissen wurde vom Verein her Druck aufgebaut (damals zuständiger Stadtrat war Vereinsmitglied).

Aber: Einmal Druck machen genügte nicht. Notwendig war ständig darauf hinzuweisen, dass etwas schief lief, warum es schief lief und wie man es hätte verhindern können. Der Druck musste von mehreren Seiten kommen. Dem Druck nachgeben war einfacher als nichts zu machen – wir mussten unbequem sein.

Ergebnis Seit einigen Jahren erfolgen Auflagen in Baugesuchen - Arbeiten bei besetzten Nistplätzen nur ausserhalb Brutzeit der Segler - Pflicht zu Ersatz von Brutplätzen bei Ersatz-neubauten Stadt bezahlte rund 300 Seglernistkästen und die Hebebühne für die Montage 2015 Erfolgskontrolle bei Nistkästen

Stand 2017 Seglerinventar wird alljährlich mit neu bekannten Nistplätzen ergänzt. In kleinerem Rahmen werden weiter Seglerkästen montiert (1 Tag im Jahr, v.a. Problemstandorte und einzelne neue Standorte) Zuständigkeit für Naturschutz bei Stadt hat gewechselt. Neue Person hätte gerne eine Wiederholung des Seglerinventars

Alpensegler: Wachsender Bestand Über ein Drittel des Bestandes lebt in ernsthaft gefährdeten Nistplätzen (geplanter Abriss von Gebäuden, Problem-Nistplätze in Rollladenkästen, Gartenrestaurants, etc.)

Alpensegler-Problemnistplatz: Bruten in Rolladenkästen

Alpensegler-Problemnistplatz Banane

Mauersegler: Vmtl. leicht sinkender Bestand (z.B. Schloss Hegi) Verlust von Nistplätzen Gutes Angebot an Nistkästen

Mauersegler-Problemnistplätze und Massnahmen

Mehlschwalbe: Starker Rückgang Letzte Brutplätze meist in Gewässernähe Verlust von Nistplätzen Neue Kunstnester werden kaum besiedelt

Mehlschwalben-Problemnistplatz Freihofstrasse

Fazit: Man kann auch mit wenigen Mitstreitern etwas erreichen Prioritäten setzen – Hotspots suchen Rom wurde auch nicht in einem Jahr erbaut – man sollte länger dran bleiben Bei Behörden gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein und der Druck muss von verschiedenen Seiten kommen!