Europäische Mehrsprachigkeit

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 Präsentation transkript:

Europäische Mehrsprachigkeit INDIVIDUELLE MEHRSPRACHIGKEIT GESELLSCHAFTLICHE MEHRSPRACHIGKEIT Psycholinguistik Kompetenz / Performanz Bilinguismus Trilinguismus Multilinguismus (Weinreich, Lafont) Soziolinguistik stabil hierarchisierter Gebrauch Varietät(en) / Sprache(n) Diglossie Triglossie Polyglossie (Ferguson, Fishman, Kloss)

Europäische Mehrsprachigkeit SPRACHERWERB ERSTSPRACHE: Erwerb in frühkindlicher Sozialisation bis etwa Ende des dritten Lebensjahres (=L1) BILINGUISMUS: a) simultan (doppelter Erstsprachenerwerb) b) sukzessiv (Spracherwerb L2 zeitversetzt) ZWEITSPRACHE: Migration: L2 =Umgebungssprache, vorerst meist ungesteuerter Erwerb (eventuell auch Drittsprache) FREMDSPRACHE: gesteuert erworbene Sprachkompetenz: L2, L3, L4 etc. (Bezeichnung in Chronologie des Erwerbs)

Europäische Mehrsprachigkeit DIGLOSSIE High Variety - Low Variety (Varieties) Ferguson 1959: „a highly codified superposed variety“ H-V L-V1 L-V2 Kloss 1966: Binnendiglossie – Außendiglossie (extended diglossia) Fishman 1971: Kreuzklassifikation Bilingualism : Diglossia

Europäische Mehrsprachigkeit Kreuzklassifikation Fishman 1971: Diglossie Keine Diglossie Bilinguismus + B / + D + B / - D (Schweiz) (U.S.A.) Kein Bilinguismus - B / + D - B / - D (Zaristisches (isolierte Russland) Gesellschaften?)

Europäische Mehrsprachigkeit Interferenz Ich hob gegesse eine Apfel (Ich habe einen Apfel gegessen) Er schreibt auf dem französischen Klavier (frz. clavier = Tastatur) Performanz Individuelles Sprachhandeln Fehlerbildungen Korrektur / Sprachgemeinschaft Auftreten sporadisch Transferenz Ich habe den Link angeklickt und werde die Daten downloaden Das ist eine echte Sekkatur (it. seccatura = Belästigung) Kompetenz Kollektives Sprachwissen Entlehnungen Akzeptanz / Sprachgemeinschaft Auftreten systematisch

Europäische Mehrsprachigkeit Transfer Kompetenzbasierte Übertragung von Sprachwissen und Anwendung von Regularitäten einer erworbenen Sprache A auf eine Sprache B (vgl. Zweitsprachenerwerb, Transfer dominante – dominierte Sprachen) Positiver Transfer (Regularitäten übernehmbar und positiv nutzbar): sp. He comprado un vestido rojo : it. Ho comprato un vestito rosso (syntaktischer Transfer, aber: phonetische Interferenzen möglich) Negativer Transfer (Regularitäten unterschiedlich - Normabweichung): dt. Wenn wir waren Kinder : engl. When we were children (Norm: Als wir Kinder waren; vgl. Clyne 1994)

Europäische Mehrsprachigkeit Falsche Freunde Formale Identität / Ähnlichkeit – Basis für semantischen Transfer: Englisch-Deutsch : snake : snail (Schnecke) sensible : sensitive (sensibel) Französisch-Deutsch: concours : faillite (Konkurs) Spanisch-Deutsch: lujurioso : lujuoso (luxuriös) Italienisch-Deutsch: casino : casinò (Kasino) Spanisch-Italienisch: burro : mantequilla (burro) Varietäten Deutsch: ddt. Sessel : Stuhl (ödt. Sessel) Varietäten Spanisch: Sp. colegio : universidad (Puerto Rico: colegio - engl. college)

Europäische Mehrsprachigkeit Sprach- und Varietätenwechsel 1. Code-Switching 1.1. Funktional (Soziolinguistischer Hintergrund): (Gesprächspartner, Thema, Kontextualisierung) Durch Beimengen von Natriumiodat - do you see what I mean? – kann man diese Lebensmittel konservieren. 1.2. Nicht-funktional (Psycholinguistscher Hintergrund): (Trigger-words: Eigennamen, Lehnwörter, Homophonie) Dann sind wir in die Pizzeria. Abbiamo mangiato molto bene.

Europäische Mehrsprachigkeit Sprach- und Varietätenwechsel 2. Code-Mixing (Intra-sententialer Wechsel, Lexik gemischt, Matrixsprache unklar) First thing que le quiero decir es que you con easily see como nosotros are fluent in ambos idiomas. 3. Code-Shifting (Gradueller Varietätenübergang , Varietäten einer Einzelsprache) Jetzt geben wir ein bissl Oregano dazu. Des is sehr gut und des bissl is es a scho.