Akkreditierung in Österreich Erfahrungsbericht und Ausblick Hannelore Weck-Hannemann Bonn, 25. November 2009.

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Akkreditierung in Österreich Erfahrungsbericht und Ausblick Hannelore Weck-Hannemann Bonn, 25. November 2009

2 Der nationale Kontext Struktur der Qualitätssicherung in Österreich (status quo) Öffentliche Universitäten: Kein Akkreditierungssystem – nach Universitätsgesetz (UG2002) verpflichtet zum Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems – Evaluierungen/Audits (u.a. AQA) Fachhochschulen: Verpflichtende Programmakkreditierung (Fachhochschulrat FHR) Privatuniversitäten: Verpflichtende institutionelle Akkreditierung in Kombination mit verpflichtender Akkreditierung neuer Studiengänge (ÖAR) Weck-Hannemann /Bonn 2009

3 Akkreditierung in Österreich Rechtsgrundlage FHStG: Fachhochschul-Studiengesetz (BGBI 1993/340 idgF) UniAkkG : Universitäts-Akkreditierungsgesetz (BGBl I 1999/168 idgF) AVG: Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz (BGBl Nr. 51/1991 idgF) Weck-Hannemann /Bonn 2009

4 Der Österreichische Akkreditierungsrat Die Ziele Öffnung des universitären Sektors für private Anbieter Qualitätssicherung für den privaten Universitätssektor (Gewährleistung von Transparenz und Vergleichbarkeit der Abschlüsse) Förderung und Entwicklung der Qualität der Privatuniversitäten Förderung von innovativen Formen der universitären Aus- und Weiterbildung Weck-Hannemann /Bonn 2009

5 Der Österreichische Akkreditierungsrat Die Aufgaben Akkreditierung von Privatuniversitäten und deren Studiengängen Akkreditierung von neuen Studiengängen bereits akkreditierter Privatuniversitäten Aufsicht über Privatuniversitäten Reakkreditierung von Privatuniversitäten Kombinierte Verfahren: institutionelle und Programmakkreditierung Orientierung an internationalen Standards Weck-Hannemann /Bonn 2009

6 Der Österreichische Akkreditierungsrat Die Organisation eingerichtet als nationale Behörde durch Bundesgesetz (UniAkkG 1999) unabhängiges und weisungsfreies Entscheidungsgremium –4 von 8 Mitgliedern aus dem Ausland –reines Expertengremium –bestellt durch die österreichische Bundesregierung Ausländische Experten in den Panels Weck-Hannemann /Bonn 2009

7 Der ÖAR als Gatekeeper Akkreditierung – Verfahren zur QualitätssicherungQualitätssicherung Akkreditierung – Verfahren zur QualitätsentwicklungQualitätsentwicklung Weck-Hannemann /Bonn 2009

8 Qualitätssicherung: Anträge seit 2000 Institutionelle Anträge und Projektpräsentationen ( ) (Gesamtzahl 107) Weck-Hannemann /Bonn 2009

9 Ergebnisse der Akkreditierungsverfahren Graphik 1: Abgeschlossene Akkreditierungsverfahren (Erstakkreditierungen) Erläuterungen Zurückweisung: Gemäß AVG ist ein Antrag vom ÖAR bereits vor der inhaltlichen Begutachtung zurückzuweisen, wenn er trotz Verbesserungsauftrags nicht die für eine Begutachtung erforderlichen Informationen enthält. Abweisung: Ein Antrag ist vom ÖAR abzuweisen, wenn die inhaltliche Begutachtung ergibt, dass die Akkreditierungsvoraussetzungen nicht erfüllt sind. Graphik 2: Abgeschlossene Akkreditierungs- verfahren (Studiengänge, Universitätslehrgänge) Weck-Hannemann /Bonn 2009

10 Privatuniversitäten in Österreich Zahlen und Fakten Zahlen und Fakten Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg Anton Bruckner Privatuniversität Katholisch Theologische Privatuniversität Linz Privatuniversität der Kreativwirtschaft Webster Vienna Privatuniversität Konservatorium Wien Privatuniversität PEF Privatuniversität für Management Sigmund Freud Privatuniversität Privatuniversität Schloss Seeburg MODUL University Vienna Privatuniversität Danube Private University Weck-Hannemann /Bonn 2009

11 Privatuniversitäten ins Österreich - Zahlen und Fakten (2) Studierendenzahlen (WS 2008/09) PrivatuniversitätInsgesamt ABU Anton Bruckner Privatuniversität 1015 KTU Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz 470 KW Konservatorium Wien Privatuniversität 843 MODUL University Vienna 145 PMU Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg 242 PEF Privatuniversität für Management 102 UMIT Private Univ. für Gesundheitswiss., Medizinische Informatik und Technik 895 NDU Privatuniversität der Kreativwirtschaft 175 Privatuniversität Schloss Seeburg 54 SFU Sigmund Freud Privatuniversität 539 WEBSTER University Vienna 534 GESAMT Weck-Hannemann /Bonn 2009

12 Charakteristika des privaten Sektors CHANCEN / positiv Innovative Lehr – und Lernformen Attraktivität der Programme Selektive Aufnahmeverfahren Einhaltung der Regelstudienzeit intensives Betreuungsverhältnis Lehrende – Studierende einklagbares Vertragsverhältnis für die von der Privatuniversität angebotenen Studienleistungen hohe Studienerfolgswahrscheinlichkeit HERAUSFORDERUNGEN / kritisch Kritische Größe und Angebotsbreite Flying Faculty Forschung Business und/oder Qualität Weck-Hannemann /Bonn 2009

13 Entwicklungstrends breite Angebotspalette Nischen und neue Angebotsbereicheneue Angebotsbereiche Innovative Modelle der Wissensvermittlung Ausbau der Programme Gründung neuer Standorte Weck-Hannemann /Bonn 2009

14 Breite Angebotspalette Graphik: Verteilung der Studiengänge/Universitätslehrgänge nach Fachbereichen (Stand: November 2009) Weck-Hannemann /Bonn 2009

15 Neue Angebotsbereiche Technische Wissenschaften Mechatronik Wound Care Management Public Health Pflegewissenschaften Palliative Care Psychotherapiewissenschaften Innenarchitektur Weck-Hannemann /Bonn 2009

16 Ausbau der Programme Weck-Hannemann /Bonn 2009

17 Antragstellungen - Gründung neuer Standorte Weck-Hannemann /Bonn 2009

18 Strukturelle Herausforderungen Grenzen des traditionellen Universitätsbegriffs Kritische Größe/Angebotsbreite Lehr- oder Forschungsuniversitäten Flying Faculty Finanzierungsmodelle Weck-Hannemann /Bonn 2009

19 Eckpunkte einer Neuordnung der externen Qualitätssicherung in Österreich eine nationale Qualitätssicherungseinrichtung Zusammenführung von FHR, ÖAR und AQA übergreifend für alle Bereiche der Hochschulbildung öffentliche Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten Anbieter von Fachhochschulstudien Anbieter universitärer Lehrgänge Pädagogische Hochschulen vergleichbare Verfahren, Standards und Prüfbereiche Quality Audit (Qualitätsmanagementsystem) Akkreditierung (institutionell, studiengangsbezogen) Weck-Hannemann /Bonn 2009

20 Eckpunkte einer Typologie des privaten Hochschulsektors Weck-Hannemann /Bonn 2009 Kategorie BAMADr/ PhD ULG BreiteForschung Privat- universität mind. 2 unterschiedliche, inhaltlich verbundene Disziplinen mit hinrei- chender Breite/Vielfalt Grundlagen- forschung, Innovations- potenzial Privatuniver- sität für … (Special Focus University) mind. eine Disziplin mit hinreichender Breite und Vielfalt Grundlagen- forschung, Innovations- potenzial Privates Hochschul- institut innerhalb einer Disziplin mindestens 3 Programme Forschungs- gestützte Lehre verpflichtend optional ULG: Lehrgänge zur Weiterbildung

21 Kritische (Eck-)Punkte - Widersprüche (un-)vollständige Einbindung aller Bereiche der Hochschulsektors (unterschiedliche) Verbindlichkeit der Verfahren (nationale) Letztverantwortung bei Wahlfreiheit in Verfahrensdurchführung (unzureichende) Trennung zwischen Beratung/Evaluierung und Akkreditierung/Zertifizierung Weck-Hannemann /Bonn 2009