Detektion kosmischer Myonen

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 Präsentation transkript:

Detektion kosmischer Myonen Steffen Litzinger

Agenda Myonen Scintillatoren & Photomultiplier Detektion von Myonen – NIM Elektronik “Random Coincidence” VMEbus Standard/Datentransfer VMEbus Programming Komplettes DAQ System

Myonen Elementarteilchen des Standardmodells Klassifiziert als Lepton “schweres Elektron” “Wer hat das bestellt?” - I. Rabi 1936

Myonen Bestandteil sekundärer kosmischer Strahlung Entstehung in der oberen Erdatmosphäre Wegen der sehr kurzen Lebenszeit (2 µs) ist eine Detektion nur dank Zeitdilatation möglich Praktischer Beweis der Relativitätstheorie

Szintillator lat. scintillare = funkeln, flackern Material, das bei Anregung durch energiereiche Teilchen Licht emittiert Anorganisch und Organisch Durchlässigkeit für eigenerzeugtes Licht ist wichtig

Photomultiplier “Multiplier” = Verstärker Wandelt das Photonensignal des Szintillators in eine elektrische Ladung um und verstärkt es

Photomultiplier Funktionsweise:

Versuchsaufbau - Detektor Szintillatoren und Photomultiplier: Detektorfläche ca. 1/16 m² => erwarteter Myonenfluss ca. 6Hz

Versuchsaufbau - NIM Detektion der Myonen mithilfe solcher NIM – Elektronikmodule:

Versuchsaufbau - NIM Module: Discriminator: Analog/Digital Wandler, einstellbare Grenzspannung (Treshold) Coincidence: AND – Einheit, sendet logische 1 wenn alle Eingänge 1 eingeben Zähler: digitaler Signalzähler Spannungsversorgung: legt Hochspannung (2kV) an die Photomultiplier an

Versuchsaufbau - NIM Zugehöriges Schaltbild: Zähler 1234 Detektorkanäle #1 Coincidence Discriminator #2 1234 1234

Myonendetektion Wenn ein Signal gleichzeitig von beiden Kanälen gemessen wird: Myonenkandidat Coincidence stellt die notwendige UND -Verknuepfung dar Herausfilterung der Myonen aus allen Signalen Aufbau ermöglicht die Bestimmung der Myonenrate per Zähler

“Random Coincidence” ? “Random Coincidence“ = Zufällige Gleichzeitigkeit zweier Störsignale(Rauschen) “Schein-Myon“ Verfälschung des Messergebnisses?

“Random Coincidence” ? Detektorkanäle: Mithilfe stochastischer Berechnungen, ergibt sich eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit für eine Random Coincidence (>1mal pro Tag) = kein wichtiger Störfaktor in diesem Experiment #1 #2 Myon Random Coincidence

VMEbus Standard Bus-Standard, viele Varianten, 1982 etabliert Verwendet in diversen Experimenten am CERN Auslese, Weiterleitung, Bearbeitung von Daten

VMEbus Standard Basiert auf einzelnen Steck-Modulen, die unabhängig agieren Verbindung über sog. „Backplane“ Master & Slave in der Datenübertragung

VMEbus Datentranfer Übersicht über die Vorgänge bei einem einzelnen Datentransfer: AS 6 1 Address/AM undefined defined undefined Data undefined defined undefined 2 DS 5 3 DTACK 4

VMEbus Datentranfer Übersicht über die Vorgänge bei einem Blocktransfer: AS Address/AM undefined defined undefined Data undefined defined defined defined defined undefined DS DTACK

VMEbus Programmierung Programmieruebungen mit den verschiedenen Arten des Datentransfers Vergleich der Geschwindigkeiten ergibt: Single Cycle ist im Vergleich zum Blocktransfer langsam  großer Softwareanteil

Komplettes DAQ System hhh

Komplettes DAQ System

VME - Messmodule SBC – Single Board Computer Eigentliche CPU, Master des Systems, mit dem Server ueber Ethernet verbunden Ladungs-Digital-Converter (QDC) Misst die von den Photomultipliern ankommende Ladung Time – Digital-Converter (TDC) Misst die Zeitdifferenz der beiden einkommenden Signale Trigger Modul Coincidence Signal gibt den Start der Messungen an

ATLAS TDAQ - Software Datenerfassungssoftware des Atlasexperiments Auf beliebig kleine Systeme anwendbar

Ladungsmessung QDC Durchschnitt ca. 200mV Rueckrechnung: ca. 1300 Photonen pro Signal Anzahl Elektronen, Verstärkung der PM, Quanteneffizienz

Flugzeitmessung TDC Erwarteter Wert: ca. 1 ns fuer 30 cm Wert bei kleinem Anstand der Szintillatoren: 1,484 ns Wert bei 30 cm größerem Abstand: 2,394 ns Da der systematische Fehler (Kabellängen usw) gleich bleibt, erhaelt man durch Bildung der Differenz der Werte in etwa den gesuchten Wert

Quellen Vielen Dank fuer eure Aufmerksamkeit http://www.lhc-facts.ch http://de.wikipedia.org Techniques for nuclear and particle Phyics Experiments, W.R.Leo Steffen Litzinger 04/2012