Quantitative Erosionsmessung im Urserental

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 Präsentation transkript:

Quantitative Erosionsmessung im Urserental N. Hohwieler C. Alewell, V. Prasuhn Staatsekretariat für Bildung und Forschung im Rahmen der EU – COST Aktion 634 Andermatt, 14.September 2007

Ziel der Arbeit: Quantifizierung des kontinuierlichen Bodenabtrags Im Gegensatz zu Flachland/Acker gibt es wenige gängigen/bewährten Methoden zur Erosionsmessung. Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung auf die Erosionsmengen soll geprüft werden. keine fundierten Angaben, wie viel Erosion tatsächlich in den Alpen stattfindet (Größenordung). Die dominanten Prozesse sind im Gegensatz zum Flachland nicht bekannt (Spritz-, flächenhafte- und Rillen- Erosion).

Quantifizierung wird mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt (1) Sedimentfallen 3 je Landnutzung: I. Schnittwiese II. Weide mit Zwergsträucher III. Weide ohne Zwergsträucher

Quantifizierung wird mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt (2) Radiogene Cs-137 Messung Anhand der Strahlung des Cs-137 an einzelnen Stellen können Rückschlüsse über Bodenabtrag der letzten 21 Jahre gezogen werden.

Sedimentfallen

Weiden ohne Zwergsträucher weisen die meiste Erosion auf Ergebnisse der Messdaten Sedimentfallen 2006 + 2007 Juli bis November April bis August 1. Warum sind die Erosionswerte 2007 höher als 2006? 2. Warum sind die Werte allgemein so gering, obwohl sichtbare Schäden deutlich sind? Zwergsträucher Zwergsträucher Weiden ohne Zwergsträucher weisen die meiste Erosion auf Schnittwiesen zeigen die geringsten Werte für Erosion Erosion ist 2007 höher als 2006

Unterschiedliche Messzeit 2007 2006 Auch unter Berücksichtigung der Niederschlagsmenge ändert sich das Verhältnis nicht

Ein Windschutz wurde 2007 eingesetzt Dies könnte eine mögliche Erklärung für die höheren Werte sein, da das abgetragene Material durch die Schutzfolie nicht aus der Messvorrichtung ausgeweht werden kann

Boden wird flächenhaft verlagert, jedoch am Hang zwischengelagert 2. Warum sind die Werte allgemein so gering, obwohl sichtbare Schäden deutlich sind? Hypothese: Boden wird flächenhaft verlagert, jedoch am Hang zwischengelagert

Vergleich Sedimentfallen - Auffangbecher kleinräumiger Bodenabtrag an gestörten Flächen ist bei beiden Weiden vergleichbar Zwergsträucher Zwergsträucher Auffangbecher anhand der bisher vorliegenden Daten, verhindern Zwergsträucher flächenhafte Erosion über grössere Hangabschnitte Zwergsträucher Zwergsträucher

Vergleichsmessungen mit Cs-Daten Austrag Ablagerung Bei Weiden ohne Zwergsträucher kann Material nur geringfügig auf Viehgangeln abgelagert werden Zwergsträucher Bei Weiden mit Zwergsträuchern wird Material am Hang abgelagert Zwergsträucher

Grenzwerte für die Schweiz liegen bei 2 - 4 Tonnen / ha Jahr Erosionswerte im Urserental liegen bei 0.02 – 0.1 Tonnen / ha Jahr

Zusammenfassung der Ergebnisse I Die landwirtschaftliche Nutzung scheint einen Einfluss auf die Menge des oberflächlichen Bodenabtrags zu haben. (Wie stark der Einfluss der Landwirtschaft ist, kann bisher nicht gesagt werden.) Die kleinräumige Aktivität des oberflächlichen Bodenabtrags zeigt nahezu gleiche Werte für Weidenutzung mit und ohne Zwergsträucher. Jedoch scheinen die Zwergsträucher die flächenhafte Erosion an ganzen Hangabschnitten zu vermindern. Die Messwerte des oberflächlichen Bodenabtrags sind von April bis Juli 2007 höher als von Juli bis November 2006. Richtlinien für die Grenzwerte des Bodenabtrags der Schweiz sollten aufgrund solcher Ergebnisse speziell auf den Alpenraum angepasst werden.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!

1. Warum sind die Erosionswerte 2007 höher als 2006? Anhang 1. Warum sind die Erosionswerte 2007 höher als 2006? Juli bis November April bis August

Anhang Vergleich Daten August 2006/2007 Monatssumme Aug06 = 165mm