Schuleingangsdiagnostik und Frühförderung

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 Präsentation transkript:

Schuleingangsdiagnostik und Frühförderung Monika Simon

Vorwort Die Schuleingangsdiagnose dient in ihrer beobachtenden Entwicklungsbegleitung dem frühen Erkennen von Entwicklungsdefiziten und notwendigen Fördermaßnahmen im vorschulischen Bereich, hilft bei der Klassenbildung in parallelen Systemen mit möglichst vergleichbaren Leistungsniveaus, und gibt wertvolle Hinweise für die pädagogische Arbeit im Anfangsunterricht.

Auszug aus dem „Übergabebogen Niedernhausens“. (Folien 3-5) Beobachtung der Entwicklung über den Zeitraum   Name des Kindes : Geburtsdatum : Stand Bereich März September Februar bis Mai ja teilweise nein Soziale / Emotionale Reife knüpft Kontakt zu anderen Kindern kann sich in Gruppe einfügen ist konfliktfähig kann Spielregeln einhalten besitzt eine gewisse Frustrationstoleranz zieht sich selbständig an und aus kann mit eigenen Gefühlen umgehen nimmt die Gefühle anderer wahr kann vor der Gruppe sprechen trennt sich problemlos von Bezugsperson Visuelle Wahrnehmung kann Muster nachlegen erkennt Symbole wieder erkennt Unterschiede/Gleiches in Bildern malt einfache Formen ab Auditive Wahrnehmung kann einen Rhythmus nachklatschen erkennt Reime kann Silben klatschen kann einfache Anlaute erkennen Körperschema kann wesentliche Körperteile benennen zeichnt Mensch mit wesentlichen Körperteilen kann Über-Kreuz-Bewegungen ausführen Körperwahrnehmungen: lokalisiert Berührungen unterscheidet rechts und links Auszug aus dem „Übergabebogen Niedernhausens“. (Folien 3-5) Die Erzieherinnen aller Kitas Niedernhausens beobachten während der Vorschulzeit anhand dieses gemeinsamen Übergabebogens die Kinder in den entsprechenden Zeiträumen und benutzen die in ihm aufgeführten Beobachtungsbereiche für ihre individuelle Entwicklungsdokumentation und Elterngespräche. Sowohl den Erzieherinnen, den Eltern und später der Klassenlehrerin wird durch diese beobachtende Entwicklungsbegleitung das erfasste Kompetenzniveau in den verschiedenen Kompetenzbereichen veranschaulicht.  

Stand Bereich März September Februar bis Mai ja teilweise nein   Stand Bereich März September Februar bis Mai ja teilweise nein Arbeitshaltung kann sich für 15 min mit einer Sache befassen behält Arbeitsaufträge kann Arbeitsaufträge umsetzen zeigt gutes Arbeitsverhalten (Anstrengungsbereitschaft) Fähigkeit zur Selbstorganisation vorhanden Fähigkeit zur Organisation des Arbeitsplatzes vorhanden Grobmotorik springt in Schlusssprung bewegt sich koordiniert kann einen Ball fangen geht Treppen im Wechselschritt kann Gleichgewicht halten Feinmotorik hält Stift in Schreibhaltung kann parallele Linien zeichnen kann auf der Linie schneiden kann innerhalb einer Begrenzung ausmalen kann wieder erkennbar abmalen geschickter Umgang mit Materialien und Werkzeugen Raumorientierung bewegt sich im Raum nach Anweisung rempelt nicht an (Dinge, andere Personen) Sprachliche Kompetenz deutliche Aussprache Aufgabenverständnis altersadäquater Wortschatz wendet grammatikalische Grundregeln an wendet Präpositionen korrekt an

Stand Bereich März September Februar bis Mai ja teilweise nein   Stand Bereich März September Februar bis Mai ja teilweise nein Mathematische Kompetenz kann Mengen bis 5 simultan erfassen kann Mengen vergleichen kann nach Größe und Form vergleichen kann Dinge ordnen / klassifizieren erkennt Würfelbilder Umweltwissen kennt eigenen Namen, Adresse, Telefonnummer bewegt sich sicher im Straßenverkehr unterscheidet ´gestern,heute,morgen´ weitere Kompetenzen gute visuelle Merkfähigkeit gute akustische Merkfähigkeit gute Konzentration / wenig Ablenkbarkeit sich eine Aufgabe suchen können kennt Kinderliteratur besondere Stärken / Interessen

Will man die Schulfähigkeit definieren, beobachten Eltern und Erzieher im letzten Kindergartenjahr die Kometenzentwicklung eines Kindes in vier großen Bereichen. Sie werden als Basiskompetenzen bezeichnet. Je ausgeprägter die emotionalen, sozialen, motorischen und kognitiven Kompetenzen sind, umso erfolgreicher findet das Lernen in der Schule statt.

Von enormer Bedeutung ist die emotionale Kompetenz Von enormer Bedeutung ist die emotionale Kompetenz. Sie bildet das Fundament einer erfolgreichen Schülerpersönlichkeit. Das bedeutet aber auch, je stabiler und sicherer das emotionale Umfeld der Familie des Kindes während seiner gesamten Entwicklungszeit ist, umso stärker können sich die motorischen und sozialen, vor allem aber auch die kognitiven Fähigkeiten entwickeln.

Schule begleitet in Kooperation mit den Kita-Leiterinnen das Vorschuljahr des Kindergartens durch Elternabende, Schuleingangsdiagnosen, Schulbesuchen der Vorschulkinder, vor allem aber durch den kontinuierlichen Austausch der Entwicklungsbeobachtungen zwischen Eltern, Erziehern, Lehrern bzw. Schulleitern.

Dieses Schaubild zeigt einen der bedeutendsten Diagnoseschritte (nach Breuer-Weuffen) um Hirnentwicklung im Bereich der optisch-graphomotorischen Differenzierungsfähigkeit aufzuzeigen. Von links nach rechts steigt der Schwierigkeitsgrad, denn das Kind soll die vor ihm liegenden Zeichen schreibend nachvollziehen. Ist das Kind, je nach Alter, an ein oder zwei Aufgaben noch nicht fähig, die Lage und Richtungswechsel der buchstabenähnlichen Zeichen nachzubilden, empfehlen wir ergotherapeutische Förderung im Vorschuljahr, zumindest jedoch spielerische Förderung durch Bauen mit Klötzchen verschiedener Formen und Legosteinen. Denn ein Buchstabe zeichnet sich aus durch eine ähnliche Architektur wie ein Gebäude, jedoch mit dem Unterschied, dass er nur noch zweidimensional ist. Deshalb auch die Empfehlung mit Knete lange Schlangen zu formen, um anschließend buchstabenähnliche Gebilde zu formen.

Folien 10 und 11 zeigen den Beobachtungsbogen der Schuleingangsdiagnose 2. Teil, den wir weiterhin im September durchführen. Die Zeichnung eines Selbstbildnisses visualisiert z. B., wenn es nicht künstlich einstudiert wurde, in besonderer Weise den Entwicklungsstand des Kindes.

Mithilfe des Beobachtungsbogens des Kennenlerntages (Mai, 8 Monate später) beobachtet Schule zum ersten Mal in einer unterrichtsähnlichen Situation die Kinder in einer Lerngruppe. Dabei beobachten wir die visuelle Gliederungsfähigkeit (Folie 13) mit den graphomotorischen Kompetenzen, der Erkenntnisfähigkeit fehlender Zeichen, sowie der Fähigkeit, die unvollendeten Abbildungen im Vergleich zur Vorlage eigenständig fortzuführen.

Mit diesem Arbeitsblatt werden die mathematischen Vorkenntnisse erfasst. Dabei sind Kenntnisse der Würfelbilder von fundamentaler Bedeutung.

Um die Merkfähigkeit zu überprüfen, entwickelten wir dieses Arbeitsblatt. Zu Beginn des Unterrichts präsentieren wir in einem Korb 5 Objekte dieser Abbildungen. Am Ende des Unterrichts markieren die Kinder auf dem Arbeitsblatt gemäß ihrer Erinnerung das Gesehene.

Zu jedem Zeugnis gibt es im Laufe der Grundschulzeit Elterngespräche mit dem Klassenlehrer. Dieser Beobachtungsbogen veranschaulicht den Eltern die überfachlichen Kompetenzen des Schülers.