„Mehrsprachigkeit und Multikulturalität im Studium“

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die deutsche Satzstellung
Advertisements

Classroom Commands German.
Ich habe nie gelernt, Aufgaben zu lösen
Art der Arbeit (Projekt-/Studien-/Diplomarbeit/
Doris Kocher, PH Freiburg
Infinitiv mit “zu”.
Internationale Promovierende Promovieren an der Humboldt-Universität zu Berlin Dr. Uta Hoffmann Humboldt-Universität zu.
Durch die Nacht “through the night” Silbermond
AufwÄrmung A look at the future…..Match the German phrases on the left to the English ones on the right. Do your best; I am grading on participation! Wie.
Was ist bilingualer Unterricht?
Montag den 16.Dezember Lernziel: To begin stage 2 of preparation for speaking assessment.
Freitag den 5. Juli Probleme in der Schule. Starteraktivität Finde diese Wörter im Wörterbuch um/ziehen wechseln verlieren bestehen bekommen zu/nehmen.
Classroom Commands German.
“wish” “as if” “if only it were so”
Genitiv-Präpositionen
Deutsch Zwei
Deutsch Eins Kapitel
Die Olympischen Sommerspiele 2012 (offiziell Spiele der XXX. Olympiade genannt) sollen vom 27. Juli bis 12. August 2012 in London stattfinden. London ist.
Passiv What are these sentences expressing?
Da - Komponisten Deutsch macht Spaß mit Frau Boyle!
You need to use your mouse to see this presentation © Heidi Behrens.
Der formelle Imperativ – the Imperative
Coordinating Conjunctions Why we need them & how to use them deutschdrang.com.
Kennst du die Stadt, die heisst Oschersleben? Kennst du die Stadt, die heisst Oschersleben? Do you know of a city, that is called Oschersleben? Da kam.
Hier und da komm ich auf die Idee Hier und da komm ich auf die Idee Here and there I get the idea Ein andern Weg zu gehen To go on another path Mal verspielt.
Die Fragen Wörter Wer? Was? Wann?.
Ein Date Asking someone out in German.. Möchtest du … ins Kino gehen?
Listening Comprehension Kapitel 8 (Lehrbuch KONTAKTE) Thema: Essen und Einkaufen Level: 2. Semester Deutsch at University Level.
Deutsch 1 G Stunde. Dienstag, der 13. November 2012 Deutsch 1, G Stunde Heute ist ein G- Tag Unit: Family & home Familie & Zuhause Question: Who / How.
E STUNDE Deutsch AP. Freitag, der 24. Mai 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein D Tag Goal: to understand authentic written text, audio material and.
You need to use your mouse to see this presentation © Heidi Behrens.
Lernziele To revise the spelling of countries in German
E STUNDE Deutsch AP. Mittwoch, der 24. April 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein C Tag Goal: to understand authentic written text, audio material.
E STUNDE Deutsch AP. Freitag, der 19. April 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein G Tag Goal: to understand authentic written text, audio material and.
Spiegelbild “Reflection” Unheilig
E STUNDE Deutsch AP. Donnerstag, der 9. Mai 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein G Tag Goal: to understand authentic written text, audio material and.
What is a “CASE”? in English: pronouns, certain interrogatives
E STUNDE Deutsch AP. Montag, der 8. April 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein E Tag Goal: to understand authentic written text, audio material and.
Iss dich fit! MUST be able to recognise healthy and unhealthy lifestyles SHOULD be able to say what you do to lead a healthy life COULD think about other.
E STUNDE Deutsch AP. Dienstag, der 16. April 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein D Tag Goal: to understand authentic written text, audio material.
Asking someone out in German.
The Journey to America… The Immigrant Experience.
E STUNDE Deutsch AP. Dienstag, der 23. April 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein B Tag Goal: to understand authentic written text, audio material.
E STUNDE Deutsch AP. Donnerstag, der 25. April 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein D Tag Goal: to understand authentic written text, audio material.
COMMANDS imperative There are three command forms: formal familiar singular familiar plural.
COMMANDS imperative 1. you (formal): Sie 2. you (familiar plural): ihr
E STUNDE Deutsch AP. Donnerstag, der 2. Mai 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein B Tag Goal: to understand authentic written text, audio material and.
Modal auxiliaries Chris can read the book. (has the ability to) Chris may read the book (is allowed to) Chris must read the book (has to) Chris should.
E STUNDE Deutsch AP. Dienstag, der 28. Mai 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein E Tag Goal: to understand authentic written text, audio material and.
Kapitel 4 Grammar INDEX 1.Ordinal Numbers 2.Relative Pronouns and Relative Clauses 3.Conditional Sentences 4.Posessive: Genitive Case.
Imperfekt (Simple Past) Irregular or strong verbs
Kapitel 2 Grammar INDEX 1.Subjects & Verbs 2.Conjugation of Verbs 3.Subject Verb Agreement 4.Person and Number 5.Present Tense 6.Word Order: Position of.
Kapitel 7 Grammar INDEX 1.Comparison 2.Adjectives 3.Adjective Endings Following Ein-Words.
Kapitel 8 Grammar INDEX 1.Command Forms: The Du-Command Form & Ihr- Command 2.Sentences & Clauses.
Here‘s what we‘ll do... Talk to the person sitting in front of you. Introduce each other, and ask each other questions concerning the information on your.
E STUNDE Deutsch AP. Donnerstag, der 30. Mai 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein G Tag Goal: to understand authentic written text, audio material.
E STUNDE Deutsch AP. Donnerstag, der 11. April 2013 Deutsch AP (E Stunde)Heute ist ein A Tag Goal: to understand authentic written text, audio material.
Kapitel 9 Grammar INDEX 1.Formal Sie- Command 2.There Is/There Are 3.Negation: Nicht/Klein.
Environment problems The problems - The problem of waste  too much trash -People use too much cars -Oil platform accidents -Exhaust gas pollution -Deforestation.
DA- und WO- Verbindungen Wie gut verstehst du sie?
Komm Mit! 1 Kapitel 4 Alles für die Schule!. ÜH, GH ÜH38, GH28.
DA- und WO- Verbindungen Wie gut verstehst du sie?
Interrogatives and Verbs
You need to use your mouse to see this presentation
Get your Project started
Explanations and Classwork Practice
Kapitel 7-Stufe 2 Wortschatz
 Präsentation transkript:

Englisch in internationalen Studiengängen Reflexionsmaterialien für Lehrende „Mehrsprachigkeit und Multikulturalität im Studium“ Universität Hamburg/ VolkswagenStiftung Camilla Grupen und Dr. Mi-Young Lee

Gesamtprojekt „Mehrsprachigkeit und Multikulturalität im Studium“ Kooperationsprojekt der Universitäten Hamburg, Siegen, Kassel Teilprojekt A Kommunikations-bedingungen und -anforderungen (ELF) Teilprojekt B Verbesserung der sprachlichen Kompetenzen (ELF/DaF) Teilprojekt C Förderung interkultureller Kompetenzen Teilprojekt D Entwicklung von Beratungs-, Fortbildungs- und Trainingsmodulen für Studierende, Dozenten und Studienberater Projekt konzentriert sich auf internationale Studiengänge, d.h. Studiengänge, die Englisch als Unterrichtssprache haben (teilweise oder komplett) www.mumis-projekt.de

Studie 1 Sprachliche Zulassungs- und Befreiungskriterien der internationalen Studiengänge in Hamburg 2 Bedarfsanalyse: tatsächliche Anforderungen in Hamburg 3 Angemessenheit von Zulassungsbedingungen 3

Ergebnis Wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten des Anforderungsprofils werden durch die Zulassungsbedingungen nicht abgedeckt: Die Sprachtests decken das ermittelte Anforderungsprofil für ein englischsprachiges Masterstudium im deutschsprachigen Hochschulraum nicht ausreichend ab Auch ein abgeschlossener Bachelor-Studiengang bedeutet nicht, dass die Studierenden die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen, die sie für ein erfolgreiches Studium benötigen Man kann insofern nicht davon ausgehen, dass die Studierenden – auch wenn sie die Zulassungsbedingungen erfüllen – die nötigen Kompetenzen mitbringen In der Tat macht das Ergebnis der Studie deutlich, dass sich besonders ausländische Studierende nicht ausreichend auf das Studium der internationalen Masterstudiengänge in Deutschland vorbereitet fühlen 4

ERWARTUNGEN Ergebnis Von Dozenten an Studierende Eine der größten Herausforderungen für Lehrende und Studierende in internationalen Studiengängen: ERWARTUNGEN Von Dozenten an Studierende Von Studierenden an Dozenten

Perspektive Professoren Erwartungen der Lehrenden werden von ausländischen Studierenden häufig nicht erfüllt: aktive Beteiligung in Seminaren kritische Auseinandersetzung mit Theorien und Hypothesen mündlich und schriftlich argumentativer Schreibstil (statt reproduzierend) Einbringen eigener Meinung Selbständigkeit Zweck von Sprechstunden/Vorbereitung auf Sprechstunden Erstmal Beispiele von Dozenten sammeln!! Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Werden Ihre Erfahrungen insgesamt eher erfüllt oder eher nicht erfüllt? Was tun Sie, damit die Studierenden Ihre Erfahrungen erfüllen? In welchen Bereichen werden sie nicht erfüllt? Wo gibt es immer wieder Probleme, Missverständnisse etc.? Gibt es mehr Probleme in Bezug auf das sprachliche Niveau oder die akademische Kultur/Norm? Ist Sprache überhaupt ein Problem?

Beispiele Professoren „Also in internationalen Gruppen hab ich manchmal das Problem, dass sich kein Mensch meldet und keiner mitmacht. Über ein Thema kritisch zu diskutieren ist da gar nicht möglich“ „Am Anfang waren wir manchmal wie vor den Kopf geschlagen, weil wir dachten, die haben doch alle einen Bachelor, die müssen irgendwie mal eine schriftliche Arbeit geschrieben haben. Dann stellten wir fest, dass wir einige Studenten hatten, die hatten noch nie eine schriftliche Arbeit geschrieben –außer einer Klausur. Und bei diesen Klausuren war es häufig so, das war multiple choice. Das heißt also, die kamen mit einem Bachelor her und hatten noch nie eine Arbeit schreiben müssen, wo sie zusammenhängende Argumentationen hätten liefern müssen“ 7

Beispiele Professoren Viele wissen nicht, wie wichtig die aktive und regelmäßige Teilnahme in den Seminaren ist. Die Teilnahme fließt auch mit ein in die Bewertung – wie soll ich das bewerten? „Die Leute sind inhaltlich und sprachlich total plietsch, aber ihnen fehlt diese akademische Kultur“ „bei vielen ist der Glaube verbreitet eine kritische Äußerung im Seminar könnte der Dozent als Angriff verstehen“ 8

Perspektive Studierende Größte Herausforderung für Studierende: Aspekte der akademischen Kultur Wie läuft Studieren in Deutschland? Was sind die Erwartungen der Professoren? Wie bekommt man gute Noten? D.h. für über 50 (55%) %der Studierenden stellten Aspekte der akademischen Kultur die größte Herausforderung dar! Mit Abstand die größte Herausforderung vor Sprache, Einzeltasks, Workload, Economic Problems Ca. 70 % Bildungsausländer, 30 % Bildungsinländer

Perspektive Studierende Wie unterscheiden sich die verschiedenen Veranstaltungstypen? (Seminar/Vorlesung/Übung) Gibt es einen “Verhaltenskodex” für die Veranstaltungstypen? Was erwarten die Lehrenden? (stiller Zuhörer vs. kritischer Diskutierer)? Wie sehen die Leistungsnachweise für die Veranstaltungen aus? Gibt es Richtlinien und Normen, an denen man sich orientieren kann? Was soll durch die Leistungsnachweise nachgewiesen werden? (Auswendiglernen, Zusammenhänge erfassen, kritische Reflexion?) Anhand welcher Kriterien werden die Leistungsnachweise bewertet? Wofür sind Sprechstunden da? Welche Aspekte werden im Rahmen einer Sprechstunde besprochen Wann gehe ich in eine Sprechstunde? (Nur, wenn ich Probleme habe? Regelmäßig?) Wie läuft der Kontakt zu den Kommilitonen? Wird eher gemeinsam oder alleine gelernt? Wie ist die Uni organisiert? Wo muss ich hingehen, wenn ich XY brauche?

Perspektive Studierende Very often, I did not know what was expected. I did not know that exams are graded not by memorizing, but by understanding and own judgement. In Asia students are expected to be silent in the classroom and listen to the professor. Here, active participation is required and even graded! It was hard for me to get used to the education system, because somehow you are left alone to do what you think you have to do

Wünsche Studierende Tell us how to do a better presentation and how to write a good essay. I mean WHAT is the preferred form or expectation from the GERMAN professors. Because sometimes I think they seem not to like the way I write Being on time counts. Active participation counts. Talking about problems and finding solutions in a team counts. No spoon-feeding by anybody. Self responsibility and self organizing is required The professors are there to give students a guideline and support them. With this guideline one can do own research, go to the library, read papers, talk to other professors, develop own ideas, do research, write own papers, books, phd thesis etc. The university system in Germany is a complex system with a mix of institutes, lectures, seminars, workshops and projects Explain administrative bodies, explain work permits, explain future possibilities (work, phd etc.), legal issues etc. The course would have three parts: First, explain cultural aspects of studying in Germany. Second, give students an understanding of how the university system in Germany works. Third, explain administrative stuff.

Ziel des Workshops „Lücke schließen“ Transparenz schaffen Erwartungen explizieren Qualitätsstandards schaffen Erwartungen vermitteln

Wunschkonzert – Kategorien sammeln Verhalten im Seminar Gelungene Hausarbeit Verhalten in Sprechstunden … Wir wollen nachher folgende Fragen klären: Wie sieht eine gut gelungene Hausarbeit aus, Präsentation etc aus? Wie sieht die Interaktion in Seminaren und Vorlesungen idealerweise aus? Welche Erwartungen haben die Professoren an die Beziehung zwischen Lehrenden und Studierenden? Wie intensiv sieht die Betreuung aus? Persönlicher Kontakt? Welche Erwartungen haben die Professoren an die Sprechstunden? Was soll dort besprochen werden? Was nicht?

Qualitätskriterien für wissenschaftliche Abschlussarbeiten Beispiel Qualitätskriterien für wissenschaftliche Abschlussarbeiten A Grundlagen B Theorie C Struktur D Datenanalyse und Interpretation E Darstellung F Formalia

D Datenanalyse und Interpretation A Grundlagen Ist die Forschungsfrage sinnvoll/fruchtbar? Werden zur Forschungsfrage passende Daten erhoben? B Theorie Wurde nur der für die Arbeit relevante Theorie-Ausschnitt herangezogen, ggf. zusammen mit einem globalen theoretischen Hintergrund (aber nicht mehr)? C Struktur Stimmen die Proportionen von Einleitung, Theorie, empirischer Analyse, Darstellung der Ergebnisse und Ausblick? D Datenanalyse und Interpretation Ist die Klassifikation der Daten konsistent mit den von der Kandidatin selbst gewählten Kriterien? Wie ist die Qualität der Argumentation? Ist sie widersprüchlich, uninformiert, formalistisch-theoretisch, unentschlossen (schlecht!) oder kohärent, abwägend, vernünftig, ergebnisorientiert (gut!)? E Darstellung Ist das Layout klar und systematisch? F Formalia Gibt es Deutsch-Fehler? Wird richtig zitiert? 16

The End Vielen Dank! 