EMOTIKON-Studie* Evaluation motorischer Leistungen

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 Präsentation transkript:

EMOTIKON-Studie* Evaluation motorischer Leistungen Universität Potsdam Exzellenzbereich Kognitionswissenschaften Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften Arbeitsbereich für Trainings- und Bewegungswissenschaft 30.03.2017 EMOTIKON-Studie* Evaluation motorischer Leistungen an Brandenburger Grundschulen Kathleen Golle, Urs Granacher, Thomas Mühlbauer, Martin Hoffmann, Ditmar Wick1 1 Fachhochschule für Sport und Management Potsdam * Gefördert durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und den Landessortbund Brandenburg Schulsport: Berater/innen der StSchÄ im Land BB • MBJS Potsdam, 26.03.2014

VI Evaluationsprozess V Ausblick & Diskussion Gliederung I Hintergrund & Genese II Ziele & Konzept III Testverfahren VI Evaluationsprozess V Ausblick & Diskussion

“Physical fitness is not only one of the most important keys to a healthy body, it is the basis of dynamic and creative intellectual activity” » John F. Kennedy « Warum EMOTIKON? allg. Bedeutung motor. LF, insb. Für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen Schulpolitische Beschlüsse: KMK- Empfehlung, Rahmenlehrplan, Bbg. Schulgesetz

Körperliche Entwicklung Bedeutung motorischer Leistungen & Bewegung im Kindes- und Jugendalter Geistige Entwicklung Lebenslanges Sporttreiben Psycho-soziale Entwicklung

Hintergrund Demographische Entwicklung / Dynamischer Wandel Leistungs- und Erfolgsstagnation im Spitzensport Negativ-Berichte zum Fitnesszustand der jungen Generation » (Schul-)politische Reaktionen auf die Wirkungen rasanter gesellschaftlicher Veränderungen im Rahmen der Fürsorge-/Förder-/Bildungspflicht » Systematisierung der Talentsuche & der Begabtenförderung im Land Brandenburg Gemeinsame Gespräche im Kontext aktueller Entwicklungen im Land: Richtlinien für den Unterricht an Schulen sind immer Ausdruck der historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in denen sie entstanden sind - rasante gesellschaftliche Veränderungen wirken sich auch auf die Bereiche Schule und Sport(-unterricht) aus Graphik !: http://img4.wikia.nocookie.net/__cb20110103124252/lotr/de/images/6/62/Achtung.svg.png » Aktuelle Daten zur körperlichen Fitness & Bewegungsverhalten um die Jahrtausendwende

Evaluation Wettkampfprogramm/Test Erfassung & Analyse: motorische Leistungen Körperliche Merkmale Bewegungsaktivität Bewertung des Sportunterrichts Evaluation Talentberechnungskriterien Erstmals 2000/01 im Rahmen des schulsportlichen Wettbewerbes JtfO (fungiert als Option einer Talentfindung in der Wettkampfklasse V =~ JST 3 und tiefer); Pilotphase bis 2006. Beteiligung: 2001: 68 GS, 2002: 8 GS, 2003: 1 GS;

EMOTIKON-Studie (*2006): ANTHROPOMETRIE Körperfett; Körpergewicht, MOTORISCHER TEST ≙ Jtfo-Wettkampfdiziplinen EMOTIKON-Studie (*2006): 1 2 „Interdisziplinäre Evaluierung der motorischen Leistungsfähigkeit und des Gesundheitszustandes im Kontext sportlicher Eignung und Effizienz des Sportunterrichtes von GrundschülerInnen im Land Brandenburg“ ANTHROPOMETRIE Körperfett; Körpergewicht, Körperhöhe → BMI 3 2006 2007 2008 2009 Jahr Jährl. Testung (März/ April) Klasse 3 4 5 6 BEFRAGUNGEN 4 5 29 Schulen 20 Gemeinden 29 Schulen • 20 Gemeinden • 764 Schüler/innen 6

Erkenntnisse im Kontext der Evaluation motorischer Leistungen Fakt 1: Klassifizierung in Talentrichtungen wissenschaftlich nicht vertretbar und praktisch unzureichend Fakt 2: einzelne Disziplinen/Tests erfüllen nicht ausreichend die Haupt- und/oder Nebengütekriterien wissenschaftlicher Testung 50-m Lauf, Vollballstoß, Dreierhopp, 9-min Lauf Fakt 3: Abwägen/ Konkretisieren von Zielen Datenerhebung, schulpraktischer Nutzen und -Akzeptanz → keine einseitige Fixierung auf die Förderung der „Besten“ - Kosten – Nutzen Ertrag - Datenoutput mit noch unzureichender praktischer Verwertung

Politische Statements Schreiben 17.01.2008: Bitte des damaligen Vorsitzenden (Caffier) SMK an die ehemalige Präsidentin (Kramp-Karrenbauer) der KMK über die Einführung des auf der 31. SMK (22./23. 11. 2007) vorgelegten „Motorischen Test für Kinder- und Jugendliche in der KMK zu beraten Schreiben 31.01.2008: Präsidentin informiert, dass sie die Kommission Sport beauftragt hat „die hierzu erforderlichen organisatorischen und inhaltlichen Fragen der Testdurchführung zu beraten und hierzu mit der AG „Kinder und Jugendsport“ der SMK in Verbindung zu setzen“ Kommission Sport: auftragsgemäß in einer hierzu eingerichteten AG mitgewirkt und seitdem mehrfach über die Möglichkeiten einer im Schulbereich durchführbaren Anwendung des Tests beraten Stellungnahme Kommission Sport 12./13. 11. 2009 zur Anwendung des Tests im Schulbereich: Quelle: Spaenle, Ludwig (BY, Präsident KMK)- Schreiben an den Vorsitzenden der SMK (Hr. Schlie, SH) vom 14.01.2010

Brandenburgisches Schulgesetza: Rechtlicher Rahmen / Legitimation Brandenburgisches Schulgesetza: a MBJS Land BB (2007).

Rahmenlehrplan Grundschule - Sportb: b MBJS et al. (2004, S. 15).

„Vereinbarung zur Zusammenarbeit in einer Regierungskoalition für die 5. Wahlperiode des Brandenburger Landtages 2009 bis 2014“ (in Auszügen) Seite 7 …“Da Grundschulen das Bildungsfundament sind, auf dem weiterführende Schulen aufbauen, sind die Qualität des Unterrichts in der Grundschule und die individuelle Förderung zu verbessern.“… Seite 10 Der Schulsport wird qualitativ weiterentwickelt. Er gewährleistet eine enge Verbindung zum Breiten- und Spitzensport.

Sportartübergreifende Bewegungs-Checksc: c DOSB (2013, S. 9-10).

EMOTIKON-Grundschulsport (*2010) „Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit in der JST 3 zur kontinuierlichen Evaluierung des Sportunterrichts und einer diagnosebasierten Systematisierung der Sport- und Bewegungsförderung“

Was soll/kann die Evaluation leisten? Zielsetzungen Was soll/kann die Evaluation leisten? » Erfassung und Bewertung grundlegender motorischer Leistungen von allen Drittklässlern/innen → Lernstandfeststellung: Ableitung von Lernzielen » Aussprechen von Empfehlungen zur Talent- & Bewegungsförderung » Forcierung der Vernetzung von Förderstrukturen, i.S. einer bestmöglichen individuellen Entwicklungsförderung →„Formell-Sportliche Optionen für Jedermann“, Kooperation Schule & Verein, Bewegte Schule, Sportbetonte Grundschule

Zielsetzungen » Thematische Sensibilisierung (Fitness & Bewegung, Bedeutung SU!) →Informations-/ Diskussionsbasis für Lehrer, Schüler, Eltern und politische Entscheidungsträger » Analyse von Einflussfaktoren auf die motorische Leistung: Bestehen Differenzen /Chancenmissverhältnisse in der (motorischen) Entwicklung und den sportlichen Zugangsmöglichkeiten? → Bedarfe aufzeigen » Analyse zeitlicher Trends im motorischen Leistungsvermögen und dem Bewegungsverhalten – aktuelle Vergleichsdaten! » Kompetenz-/ Fähigkeitserwerb, Aktualisierung bestehender Standards/ Anforderungen Erhebung, Bewertung, Handeln Rahmenlehrplan Grundschule - Sport, 2004, S. 15-16) Qualitätskontrolle und perspektiv geleitete Qualitätssicherung der konzeptionellen Grundlagen (Rahmenlehrplan) unter datenbasierter ökonomischer und standardisierter Ergebnisgewinnung z. B. Beherrschen leichtathletischer Grundformen in unterschiedlichen Handlungssituationen Motoriktest (EMT) = diagnostisches Instrument zur Evaluierung der Qualität des Sportunterrichts an Grundschulen > Folglich hilfreich für die weitere Unterrichtsgestaltung, u.a. eine Überprüfung von vorhandenen Lern- und Unterrichtskonzepten hinsichtlich des erfolgreichen Lernens von Schülern

Konzept EMOTIKON-Grundschulsport Evaluation Sport JST 3 (*Schuljahr 2009/10) Kompetenz: MBJS Schule: Motorische Testung & Befragung 4-Wochen-Zeitraum im Sept./Okt. Uni bis 2010/11 im Mrz./Apr. LSB Wissenschaftliche Analyse Spezifische Diagnostik Allgemeine Diagnostik: u.a. Leistungsprofile endogene / exogene Einflüsse auf die Fitness Empfehlung: „Talent“ „Sportförderunterricht“ Förderstrukturen Sportunterricht Schul- und Lebensalltag TALENTIADE Lehrer / Eltern Kooperation „Schule und Sport“ Talentförderung Sportförderunterricht/ Bewegungsförderung Begabtenförderung Sport (ab Primarbereich) Ganztag

Testverfahren Kriterienkatalog komplexe Struktur motorischer Leistung Anlehnung an „JtfO-Test“ Basisaufgaben ökonomisch & praktikabel! alters- u- Lehrplan gerecht! Motor. Fähigkeiten 1. 6. Motorischer Test Passive Systeme Konditionell Koordinativ Koor-dination Ausdauer Kraft Schnelligkeit Beweglichkeit Schnellkraft: Extremität obere / untere Aerobe Ausdauer Aktionsschnel- ligkeit Koord. Zeit-druck Beweg -lichkeit Motorischer Test Land BB 6-min- Lauf Med.-Ball Stoßen Stand- weitsprung 20-m-Sprint Stern-Lauf Rumpf- vorbeuge Ein sportmotorischer Test ist ein wissenschaftlich begründetes Routineverfahren, bei dem die zu testende Person aufgefordert wird, dass ihr bestmögliche Ergebnis („maximum performance“) im Rahmen einer manifesten motorischen Handlung zu erzielen. Das diagnostische Ziel besteht im Ziehen von Rückschlüssen aus den als Indikatoren dienenden quantitativen Ergebnisparametern (Weiten, Höhen, Zeiten, etc.) des Handlungsvollzugs auf objektive - systematisiert abgrenzbare - motorische Fertigkeiten. Die motorischen Fertigkeiten ermöglichen aufgrund der Abhängigkeit ihres Leistungsniveaus von spezifischen motorischen Fähigkeiten eine weiterführende Diagnose zu den entsprechenden Fähigkeiten. (Roth & Willimczik, 1999, S. 258; Schnabel et al., 2008, S. 374) Die motorische Leistungsfähigkeit ist ein latentes Konstrukt aus vielen motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sportmotorische Tests sind unter Standardbedingungen durchzuführende, wissenschaftlichen Kriterien genügende Prüfverfahren zur Untersuchung sportmotorischer Merkmale. Sie verfolgen das Ziel, möglichst genaue quantitative Angaben über den relativen Grad der Merkmalsausprägung zu liefern Testdurchführung Auswertung - Interpretation Ökonomie: einfache Anwendbarkeit > kurze Durchführungszeit, > einfache Handhabung, > schnelle und bequeme Auswertbarkeit, > geringer Geräteaufwand, > Durchführbarkeit als Gruppentest Praktikabilität: Verfahren sollte den Anforderungen des Schulsports entsprechen und gleichzeitig Übungszeit für die Schüler beinhalten! vgl. „DMT 6-18“ (Bös et al., 2009) vgl. KATS-K (Bös et al., 2001) vgl. Voigt & Naul (1990) Bewegungswissenschaftliche Systematisierung des Tests auf Grundlage der Differenzierung motorischer Leistungsfähigkeit (nach Bös, 2001)

…en détail

- Maßband, Kreppband, 4 Markierungshütchen Aufbau: (1) Schnelligkeit 20-m-Sprint Material: - Maßband, Kreppband, 4 Markierungshütchen Aufbau: …das „A“ und „O“ ist ausreichend Strecke zum Auslaufen! Durchführung: Hochstart, Schrittstellung externer Starter erteilt akustisches Startsignal (keine visuelle Antizipation!) 2 Versuche Messwertaufnahme: - Bestwert, auf 1/10s genau

1kg-Medizinball (MB), Maßband, Kreppband (2) Kraft – Arme 1kg-Medizinballstoß Materialien: 1kg-Medizinball (MB), Maßband, Kreppband Durchführung: Aufrechter, paralleler Stand an der Abstoßlinie MB wird mit angewinkelten Armen vor der Brust in den Händen gehalten, Ellbogen befinden sich hinter dem MB Unter Oberkörper-Rückneige beidhändiger Stoß schräg nach oben 2 Versuche Messwertaufnahme: - Bestwert, auf 10 cm genau Sternlauf Verlinkung Video 20-m Sprint: SWS: Schnellkraft UE; koordinative Fähigkeit zur optimalen räuml.-zeitl.-dynamischen Kopplung der Teilbewegungen beim Schwungholen und Abspringen

beidbeiniger Absprung und beidbeinige Landung Materialien: Maß- und Kreppband Durchführung: beidbeiniger Absprung und beidbeinige Landung Rückgreifen bei der Landung ist nicht erlaubt 2 Versuche Messwertaufnahme: auf 1 cm genau Entfernung Absprunglinie bis zur Ferse des hinteren Fußes (3) Kraft - Beine Standweitsprung SWS: Schnellkraft UE; koordinative Fähigkeit zur optimalen räuml.-zeitl.-dynamischen Kopplung der Teilbewegungen beim Schwungholen und Abspringen

Messvorrichtung, Hocker oder Langbank Rumpfbeugen Materialien: Messvorrichtung, Hocker oder Langbank (4) Beweglichkeit Rumpfbeugen Durchführung: barfuß gestreckte Knie Endposition 2s halten 2 Versuche Messwertaufnahme: auf 1cm genau (Mittelfingertiefe)

fünf 3-kg MB, Maß- und Kreppband Materialien: fünf 3-kg MB, Maß- und Kreppband Durchführung: selbstständiger Start Ablaufen des „Sterns“ nach vorgegeben Lauf-/Bewegungsformen und immer Berühren der MB je 1 Probe- und Wertungsversuch (5) Koordination unter Zeitdruck Sternlauf Messwertaufnahme: auf 1/10 s genau http://www.emotikon-grundschulsport.de/index.php/videos

Stoppuhr, 6 Markierungshütchen, Maßband 6-min-Lauf Materialien: Stoppuhr, 6 Markierungshütchen, Maßband (6) Ausdauer 6-min-Lauf Aufbau: 18 x 9 m ≙ Volleyballfeld Markierungshütchen an den Feld-Eckpunkten 50 cm nach innen versetzen

Durchführung: in möglichst leistungshomogenen Gruppen Laufen und Gehen ist erlaubt - in Minutenabständen wird verbleibende Zeit angesagt - nach Ablauf an Ort und Stelle verweilen bis zur Protokollierung Messwertaufnahme: auf 1 m genau „Runden-Meter-Umrechnungstabelle“ siehe Testmanual

Themenfeldspezifische Bildungsstandards JST 1/2 modifiziert n. Rahmenlehrplan Grundschule – Sport: MBJS et al. (2004, S. 32-33)

Evaluationsprozess

Vorab-Informationsschreiben

Vorab-Informationsschreiben

Datenaufnahme und -eingabe 4-Wochen Zeitraum zum Schuljahresanfang Schuljahr 2014/15: 15.09. – 10.10. 2014 Testablauf- und tag(e) obliegen Schulen EINGABE über Excel-Datei: Übermittlung via Dienst-Email in der Vorbereitungswoche Auch Download über Homepage ganzjährig möglich Zusendung der ausgefüllten Excel-Datei via Email an UNI

Testzeitraum Sept./ Okt. Testzeitraum März/ April Beteiligung & Auswertung N =13.882 12.770 N =14.188 13.321 N = 12.635 10.493 N = 13.912 11.799 N =14.353 11.816* Testzeitraum Sept./ Okt. Testzeitraum März/ April N = 68.980; komplett = 60,199 02. bis 27. September 2013 Universitäre Testunterstützung an 3 Potsdamer Schulen Postalische Datenbearbeitung: 9 Schulen Verlängerung Datenübermittlung: bis 27. Oktober 18. November: Start Datenbereinigung/-auswertung Testkompl.: 2009/10: 82,3%; 2010/11: 84,8%; 2011/12: 83,1%; 2012/13: 94,3%; 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 … Schuljahr * Vollständige Testergebnisse

Datenauswertung Leistungsprofil Jährliche Normierungsstichprobe (~ 90% der Gesamtstichprobe, vollständige Testergebnisse, „größter Altersbereich“) Problem: Altersdifferenzen (SpanneSJ 2013/14: 6,2-12,5 Jahre)* Talentthematik: Relative Age Effect! Festlegung von 2 Altersklassen Altersbreich zwischen 7,75 - 9,24 SJ 2012/13: AK 1 ≤ 8,5 Jahre; AK 2 > 8,5 Jahre

Bös et al. (2009, S. 48) 3 Häufigkeit 4 2 5 1 Note

Förderungsempfehlungen

Empfehlung zur Talentförderung, wenn: (a) In vier der sechs Testaufgaben mind. Note 2 und verbleibende mind. Note 3 oder (b) Notendurchschnitt aus allen Testaufgaben (EMT-Note) besser gleich 2,0 → Multitalent (c) Leistung in einer Testaufgabe zählt zu den besten 3% aller in der Testaufgabe erbrachten Leistungen → Fähigkeitstalent Empfehlung zur Teilnahme am Sportförderunterricht / Bewegungsförderung, wenn: (a) In vier der sechs Testaufgaben ist die Leistung schlechter gleich der Note 4 oder (b) Notendurchschnitt aus allen sechs Testaufgaben (EMT-Note) ist schlechter gleich 4,0

Evaluationsauswertung für die Schulen Postalisch bis Januar des neuen Jahres: 2-seitiges Anschreiben Leistungsprofil Informationsblatt zu Berechnungen und Förderungs-Empfehlungen Normwerte-Übersicht Talentpässe & TALENTIADE-Einladungen via Lehrerurteil

offiziell seit SJ 2012/13 zusätzlich zur statistischen Talentdiagnose, Aussprechen von Talentiade-Einladungen durch fachliche Lehrereinschätzung z.B. Schüler fehlte bei Testung sportliches Interesse

EMPFEHLUNG TALENTFÖRDERUNG Schuljahr Gesamt-Stichprobe* Gesamt (%) (N) Jungen (%) (N) Mädchen (%) (N) 2009 / 10 11.816 21,1 (2488) 21,5 (1290) 20,6 (1198) 2010 / 11 11.799 24,1 (2844) 24,7 (1484) 23,5 (1360) 2011 / 12 10.496 21,3 (2234) 22,2 (1209) 20,3 (1025) 2012 / 13 13.321 21,1 (2815) 22,0 (1509) 20,2 (1306) 2013 / 14 12.770 22,3 (2846) 23,0 (1483) 21,6 (1363) * Einbeziehung der Schüler/innen mit gültigen Werten in allen Testaufgaben (≙ ~ 90 % aller getesteten Schüler/innen).

EMPFEHLUNG SPORTFÖRDERUNTERRICHT/ BEWEGUNGSFÖRDERUNG Schuljahr Gesamt-Stichprobe* Gesamt (%) (N) Jungen (%) (N) Mädchen (%) (N) 2009 / 10 11.816 17,5 (2073) 17,9 (1074) 17,1 (999) 2010 / 11 11.799 18,2 (2148) 18,4 (1106) 18,0 (1042) 2011 / 12 10.496 15,0 (1572) 14,8 (806) 15,2 (766) 2012 / 13 13.321 16,6 (2231) 16,4 (1124) 16,9 (1089) 2013 / 14 12.770 13,1 (1673) 13,5 (874) 12,7 (799) * Einbeziehung der Schüler/innen mit gültigen Werten in allen Testaufgaben (≙ ~ 90 % aller getesteten Schüler/innen).

Förderstrukturen

Jungen: 33,8 % Spanne von 18,8 % - 44,2 % Mädchen: 45,1 % Spanne von 32,6 % - 66,7 %

Jungen: 20,9 % Spanne von 11,1 % - 33,3 % Mädchen: 27,9 % Spanne von 14,9 % - 45,7 %

Seit 2012, Organisation durch Kreis-/Stadtsportbünde Jährlich von Januar bis Mai, 22-23 Veranstaltungen Präsentation: Schwerpunktsportarten, lokale Vereine Teilnahmeshirt, -Urkunde, Einladung zum Probetraining Einführungsphase bis 2014, anschließend Evaluation zum “Eintritt in einen Verein über die TALENTIADE“ 2013 23 TALENTIADEN 1340 Talente (44,6%) 99 Sportarten 2013 ø 64 TN und 5 Sportarten TOP: 157 TN & 17 Sportarten Vereinseintritte u.a. berichtet von Leichtathletik und Ringen Organisieret durch SSB/KSB, Finanzierung läuft aber über den LSB! (siehe Dok.) Bildquelle „statistic“: http://sake-world.com/wordpress/wp-content/uploads/2012/11/statistics3.jpg

- Auch SchülerIn gibt schriftl. Teilnahme-Einverstädnis ab; „Lehrbefähigung zur Erteilung von SFU“ > Ziel: „Die Lehrkräfte sollen befähigt werden, körperliche Entwicklungsrückstände, motorische Defizite, psychomotorische Störungen und psychosoziale Auffälligkeiten bei Schülern in allen Schularten und allen Schulformen zu erkennen und Interventionsmaßnahmen einleiten zu können.“ (S. 10); sechsmonatiger SFU via Doppelstunden durchgeführt (Summation 20h) INHALT: - keine primäre Symptombehandlung/ kein primäres Ansprechen der spezifischen Probleme der einzelnen Person – erst nach erfolgreicher Motivation und gegenseitiger Annäherung (vgl. S. 16, #pädagogisch didaktische Aspekte) - Ansatz positiver Hinwendung zum Sport im Allgemeinen und Sportunterricht: vor allem i.S. „Freude am Sport erleben“ - Ziel: Kinder und Jugendliche wieder an den allgemeinen Leistungsstand der betreffenden Jahrgangsstufe heranführen (vgl. Rahmenlehrplan Sport Sek 1, 2008)

Charakteristika des SFU im Land Brandenburg* Auswahlkriterien zur Teilnahme [Wer?] (a) Entscheidung durch Sportlehrkraft: persönliche Expertise-Einschätzung, Rücksprache mit KlassenlehrerIn und objektive Daten aus Schuleingangsuntersuchung, EMOTIKON, etc. vordergründig Kinder mit motorischen Defiziten & psycho-sozialen Auffäligkeiten (b) Elterngespräch → schriftliche Teilnahme-Vereinbarung über mind. ½ Schuljahr Umsetzung [Wie?] zusätzlich zum Sportunterricht 2 Schulstunden, als Doppelstunde oder 2x 1h → Nutzung aus schuleigener Kontingentstundentafel jahrgangsübergreifend, koedukativ; 8-15 SchülerInnen, keine Differenzierung nach bestimmten Symptomen vorrangig hauptamtliche Lehrkräfte (innerhalb ihrer Sollstundenberechnung) mit Zusatzqualifizierung » Zusatzqualifikation Studienbestandteil bei Lehramtsanwärtern seit 2012 für Lehrer im Schuldienst seit 2012 Fortbildungsangebot über 72h: 24h Theorie-Praxis-Teil (Lehrteam Uni Potsdam), 25h Selbststudium, sechs Monate eigenständig realisierter SFU an der Schule, Lehrprobe & Prüfungsgespräch Inhalt [Was?] Einbindung in das pädagogische Gesamtkonzept der Schule mehrperspektivische Gestaltung Gesundheit, Leistung (individueller Fortschritt!), Kooperation, Gestaltung, Körpererfahrung und Wagnis positive, freudbetonte Hinwendung zum Sport im Allgemeinen u. Sportunterricht - Auch SchülerIn gibt schriftl. Teilnahme-Einverstädnis ab; „Lehrbefähigung zur Erteilung von SFU“ > Ziel: „Die Lehrkräfte sollen befähigt werden, körperliche Entwicklungsrückstände, motorische Defizite, psychomotorische Störungen und psychosoziale Auffälligkeiten bei Schülern in allen Schularten und allen Schulformen zu erkennen und Interventionsmaßnahmen einleiten zu können.“ (S. 10); sechsmonatiger SFU via Doppelstunden durchgeführt (Summation 20h) INHALT: - keine primäre Symptombehandlung/ kein primäres Ansprechen der spezifischen Probleme der einzelnen Person – erst nach erfolgreicher Motivation und gegenseitiger Annäherung (vgl. S. 16, #pädagogisch didaktische Aspekte) - Ansatz positiver Hinwendung zum Sport im Allgemeinen und Sportunterricht: vor allem i.S. „Freude am Sport erleben“ - Ziel: Kinder und Jugendliche wieder an den allgemeinen Leistungsstand der betreffenden Jahrgangsstufe heranführen (vgl. Rahmenlehrplan Sport Sek 1, 2008) * Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (Hrsg.) (2011). Empfehlungen zur Umsetzung Sportförderunterricht (Handreichung Sport).