Umsetzung der WRRL in Hessen für den Bereich Grundwasser

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INHALTE DES VORTRAGS ALS VORSTELLUNG DES THEMAS (10MIN)
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Umsetzung der WRRL in Hessen für den Bereich Grundwasser Ergebnisse der erstmaligen Beschreibung Ausblick Sitzung des Beirates zur Umsetzung der WRRL in Hessen 11. September 2003 Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Erstmalige Beschreibung GW-Körper (Lage, Grenzen) Beschreibung der GW-Körper Charakterisierung der Deckschichten Grundwasserabhängige Landökosysteme Verschmutzung durch pot. Punktquellen Verschmutzung durch pot. diffusen Quellen Beschreibung mengenmäßiger Zustand Analyse sonstiger Auswirkungen Ermittlung der pot. gefährdeten GW-Körper Die erstmalige Beschreibung aller Grundwasserkörper nach EG-WRRL dient der Analyse der gegenwärtigen und potenziellen Belastungen, denen die Grundwasserkörper ausgesetzt sind bzw. sein können. Die erstmalige Beschreibung erfolgt flächendeckend. Die Umsetzung erfolgt in Anlehnung an die Vorgaben der LAWA-Arbeitshilfe. Eine detaillierte Beschreibung kann dem hessischen Handbuch zur Umsetzung der WRRL entnommen werden. In der erstmaligen Beschreibung erfolgt eine Beschreibung und Bewertung der GW-Körper. Die GWK, wo die Gefahr besteht, dass sie die Ziele der WRRL nicht erreichen, sind einer weitergehenden Beschreibung zu unterziehen. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (GWK): Vorgehensweise: Verschneidung von Hydrologie (Teileinzugsgebiete oberirdischer Gewässer) und Hydrogeologie (hydrogeologische Teilräume Ergebnis: In Hessen 127 Grundwasserkörper Die Abstimmung der GW-Körper mit den Nachbarländern ist größtenteils abgeschlossen. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Identifikation der GWK, in denen ein Schadstoffeintrag durch Punktquellen möglich erscheint. Vorgehensweise: Berücksichtigung der ALTIS-Daten des HLUG (Altablagerung, Altstandorte, GW-Schadensfälle) Berücksichtigung der Punktquellen mit GW-Relevanz Festlegung eines Wirkungsradius von einer Fläche von 1,0 km2 (pauschaler Ansatz nach LAWA-Arbeitshilfe) Bewertung: Summe der Wirkungs-Flächen > 33 %, dann ist der GW-Körper als pot. gefährdet einzustufen. Ergebnis: Aufgrund der Vorgehensweise wurde kein GW-Körper als pot. gefährdet eingestuft (keine Auswirkung auf den gesamten GW-Körper). Gleichwohl sind Listen zu erstellen, in denen die Punktquellen aufgeführt sind. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Identifikation der diffusen Quellen: Siedlungen Vorgehensweise: Siedlungsflächen aus ATKIS-Daten herausgenommen. Bewertung: Beträgt der Flächenanteil > 33 %, dann wird der GW-Körper als potenziell gefährdet eingestuft. Ergebnis: 3 GW-Körper wurden als potenziell gefährdet eingestuft. Diese sind in der weitergehende Beschreibung detaillierter zu betrachten. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Identifikation der diffusen Quellen: N-Eintrag durch Emissionen Vorgehensweise: Ermittlung der N-Emission landw. Fläche - N-Bilanz nach Bach/Frede (Gemeindeebene) forstw. Fläche - 20 kg N/ha *a (pauschal) Siedlung etc. - 5 Kg N/ha *a (pauschal) Bewertung: GW-Körper werden als pot. gefährdet eingestuft, wenn der flächengewichtete N-Eintrag > 50 Kg N/ha * a beträgt (Abstimmung mit Landwirtschaft erfolgt). Ergebnis: 33 GW-Körper werden als pot. gefährdet eingestuft, insbesondere im Bereich Vogelsberg, Rhön, Nordhessen. Als Ursache ist der höhere Viehbesatz anzugeben. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Identifikation der diffusen Quellen: N-Eintrag durch Immissionen Vorgehensweise Ermittlung der N-Immission im Grundwasser Berücksichtigung der Nitratkonzentration (RUV-Daten, Maximum der letzten 10 Jahre) Berücksichtigung der Kleinsteinzugsgebiete (oberirdische Gewässer), um die Nitratwerte auf die Fläche zu übertragen. Bestimmung des Mittelwertes pro GW-Körper. Bewertung: GW-Körper wird als pot. gefährdet eingestuft, wenn die mittlere Nitratkonzentration über 25 mg Nitrat/l beträgt (Abstimmung mit den Vorort-Kenntnissen der Sachbearbeiter der RPU´en erfolgt) . Ergebnis: 41 GW-Körper werden als pot. gefährdet eingestuft, insbesondere im Bereich Südhessen. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Darstellung der Gesamtkarte: Potenziell gefährdete Flächen durch diffuse Quellen Siedlungen N-Eintrag durch Emissionen N-Eintrag durch Immissionen Ergebnis: 66 Grundwasserkörper sind aufgrund der diffusen Stoffeinträge als pot. gefährdet einzustufen. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Beschreibung und Bewertung der Grundwasserquantität Vorgehensweise: Bilanzierung Grundwasserneubildung und Entnahmerechte in einem GW-Körper (Keine Berücksichtigung der tatsächlichen Entnahme, Infiltration etc.) Bewertung: falls Entnahmerechte > 50% der Grundwasserneubildung, dann ist der GW-Körper als pot. gefährdet einzustufen (Berücksichtigung des Basisabflusses) Ergebnis: 17 GW-Körper sind nach der erstmaligen Beschreibung als pot. gefährdet einzustufen und somit einer detaillierten Beschreibung zu unterziehen. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV Ermittlung großflächiger sonstiger anthropogener Auswirkungen Vorgehensweise: In Hessen von Bedeutung: Salzabwasserversenkung im Werra Kaligebiet Flächenanteil, in der Maßnahmen zur Messung und Beobachtung des Grundwasser bezüglich der Versenkung durchgeführt werden. Bewertung Der GW-Körper wird als pot. gefährdet eingestuft, wenn der o.g. Flächenanteil > 33 %. Ergebnis: 3 GW-Körper werden als pot. gefährdet eingestuft. Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Erstmalige Beschreibung Zusammenfassung Erstmalige Beschreibung Anzahl % Grundwasserkörper 127 100 Risiko: Ziele WRRL werden evtl. nicht erreicht GW-Qualität 66 52 GW-Menge 17 13 Sonstige 3 2 Hinweis: Aus pragmatischen Gründen werden in der weitergehenden Beschreibung alle Grundwasserkörper hinsichtlich einer möglichen Gefährdung der grundwasserabhängigen Ökosysteme untersucht. Zusammenfassung Ziele WRRL werden evtl. nicht erreicht – GWK sind einer weitergehenden Beschreibung zu unterziehen GW Qualität: 66 GWK Punktquellen: keine; diffuse Quellen: N-Emission: 33, N-Immission: 41, Siedlung: 4 GW Quantität: 17 GWK Sonstige: 3 GWK grundwasserabhängige Landökosysteme: eine Beschreibung und Bewertung war bislang nicht möglich, da, Vorgaben der EU und der LAWA fehlten (welche Landökosysteme sind zu betrachten) zusammenfassende Dokumentation der Landökosysteme in Hessen nicht vorlag und erst erarbeitet werden musste. Es wurde insofern ein pragmatischer Ansatz gewählt. Es ist davon auszugehen, dass sind in jedem GWK zumindest ein grundwasserabhängiges Landökosystem befindet. Insofern erfolgt die Beschreibung und Bewertung der grundwasserabhängigen Landökosysteme in der weiteren Bestandsaufnahme. Es erfolgt eine enge Abstimmung mit der AG-Arbeitsgruppe Naturschutz! Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Weitergehende Beschreibung Ausblick – Weitergehende Beschreibung Detaillierte Beschreibung und Bewertung der pot. gefährdeten GW-Körper nur im Hinblick auf Gefährdung In der weitergehenden Beschreibung werden diejenigen Grundwasserkörper, bei denen ein Risiko laut Zielvorgabe der EG-WRRL ermittelt wurde, konkreter analysiert. Die Erfassung und Analyse von Daten erfolgt nur im Hinblick auf die potenzielle Gefährdung der Grundwasserkörper (Ausmaß des Risikos). Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Weitergehende Beschreibung Ausblick – Weitergehende Beschreibung GW-Qualität: Siedlung: Abwasserkanäle, Verkehrsbelastung N-Eintrag: Kombination von Immissions- und Emissionsbetrachtung, Trendberechnung GW-Quantität: Berücksichtigung der tatsächl. Entnahme, Infiltration, Hydrogeologie, GW-Einzugsgebiete Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Weitergehende Beschreibung Ausblick – Weitergehende Beschreibung grundwasserabhängige Ökosysteme: Berücksichtigung der gemeldeten FFH-/Vogelschutzgebiete, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete Verschneidung mit hydrogeologischen Indikatoren Wasserschutzgebietszone II, Wirkungsradien Flurabstand < 10 m Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV

Fazit gute Zusammenarbeit erstmalige Beschreibung abgeschlossen enger Zeitplan: Abschluss Ende November 2003 Dr. Wilhelm Bouwer , HMULV