Mindestlohn – weshalb die Landwirtschaft dagegen ist

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Mindestlohn – weshalb die Landwirtschaft dagegen ist Markus Ritter Präsident Mindestlohn – weshalb die Landwirtschaft dagegen ist 31. Januar

Landwirtschaftliches Einkommen ist zu tief

Arbeitsverdienst und Vergleichslöhne

Landwirtschaftliches Einkommen ist zu tief Eine Familienarbeitskraft verdient im Schnitt 3600 Franken/Monat. Das entspricht einem Stundenlohn von ca. Fr. 15 Franken Aktuell beträgt der Mindestlohn 3200 Fr./Monat (Stundenlohn 13.40 Fr. bei einer 55 Std./Woche) Ein Stundenlohn für ihre Angestellte von 22 Franken ist für die Landwirtschaft wirtschaftlich nicht verkraftbar Dieser Mindestansatz wäre bei vielen Arbeitgebern höher als ihr eigener Verdienst als Selbstständigerwerbender

Lohn in der Landwirtschaft würde massiv steigen Wenn man die Daten der Lohnerhebung nach Betrieben (572 Betriebe) auswertet, dann sieht man, dass es einen Peak bei 64% aus der Sicht der Betriebe gibt. Aber es gibt auch Betriebe, bei denen die Zunahme kleiner ist. Bei einigen Betrieben ist die Zunahme auch höher. Dies wird jedoch durch Praktikanten-/Teilzeitstellen und ähnlichem verursacht. Diese haben eine geringere Bedeutung. © SBV/USP

Lohn in der Landwirtschaft würde massiv steigen Die Annahme der Mindestlohninitiative wirkte sich finanziell in der der heutigen Arbeitskräftesituation der Landwirtschaft wie folgt aus : Eine durchschnittliche Erhöhung der Kosten für Arbeitskräfte in der Landwirtschaft um 40% oder mehr als 450 Millionen Franken Eine Reduktion des Einkommens der Bauernfamilie um 15 Prozent © SBV/USP

Produzierende Landwirtschaft würde geschwächt Angestellte würden für die Bauernbetriebe zu teuer. Sie wären gezwungen, ihre Zahl zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten und in der Folge ihre Produktion zu extensivieren Arbeitsintensive Kulturen wie Gemüse, Obst, Beeren, Reben,… drohten zu verschwinden Grössere Tierbetriebe bekämen (noch mehr) Probleme Selbstversorgungsgrad würde weiter sinken

Andere negative Auswirkungen in der Landwirtschaft Arbeitsbelastung für die Landwirte und Bäuerinnen würde noch grösser, als sie heute schon ist Ein (zu hoher) Mindestlohn fördert die Schwarzarbeit Der Mindestlohn fördert einen GAV in der Landwirtschaft

Negative Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft Die Schweiz profitiert vom heute liberalen Arbeitsmarkt Tiefe Arbeitslosigkeit und gleichzeitig hohe Löhne GAV-Pflicht für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen, Konzessionen und Finanzhilfen Entwicklungstendenzen in Länder mit gesetzlichem Mindestlohn Arbeitsplätze werden ins Ausland gelagert Tieflohnjobs werden abgebaut Höhere Arbeitslosenquoten Die bestehenden Sozialpartnerschaften werden geschwächt

Negative Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft Auswirkungen auf Lohnstruktur Ein Mindestlohn von 22 Fr. wäre enorm hoch (auch im internationalen Vergleich) Löhne stehen in einem klaren Verhältnis zu den Anforderungen an den Arbeitsplatz. Wenn die tiefen Löhne massiv erhöht werden, hat dies Auswirkungen auf die gesamte Lohnstruktur und treibt diese nach oben Aus- und Weiterbildung werden geschwächt Anreiz fällt bei einem hohen Mindestlohn weg – gut ausgebildete Mitarbeiter sind aber für den Standort Schweiz wichtig

Andere negative gesellschaftliche Aspekte Fördert die Zuwanderung Mindestlohn wäre im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern hoch. Dadurch wird die Schweiz attraktiv für Arbeitnehmende im untersten Lohnsegment Armut in der Schweiz hat verschiedene Ursachen Armut bei Nicht-Erwerbstätigen ist viel höher, als bei Erwerbstätigen Armut kann mit Mindestlohnvorschriften nicht effizient bekämpft werden

Initiative ist nicht ausgewogen Keine Berücksichtigung regionaler Kosten Der Mindestlohn wäre in der ganzen Schweiz derselbe. Die Enormen regionalen Kostenunterschiede, speziell für das Wohnen werden nicht berücksichtigt Keine Berücksichtigung branchenspezifischer Kostenunterschiede Mitarbeiter in der Landwirtschaft wohnen günstig, haben tiefe Verpflegungskosten und meist keinen Arbeitsweg Branchenspezifische Unterschiede bezüglich Kosten werden nicht berücksichtigt

Kosten nicht tragbar 58‘300 Franken Brutto pro Jahr Ein Mitarbeiter aus der EU würde bei einer Jahresarbeitszeit gemäss NAV SG von 2650 Stunden 58‘300 Franken Brutto und mit den Sozialleistungen des Arbeitsgebers rund 65‘300 Franken kosten Arbeitsintensive Produktionsformen, die wenig qualifizierte Fremdarbeitskräfte benötigen, wären in der Schweiz, gegenüber dem Ausland nicht mehr konkurrenzfähig Mindestlohn für Erntehelfer in Baden Württemberg 6.5 Euro oder 8 Franken !! © SBV/USP

Parlament und Bundesrat sagen Nein Schlussabstimmungen im Parlament Nationalrat sagt mit 137 zu 56 Nein Ständerat sagt mit 29 zu 12 Nein Bundesrat empfiehlt ein Nein SP und Grüne sagen Ja BDP, CVP/EVP, FDP, Grünliberale und SVP sagen Nein Abstimmung am 18. Mai 2014

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