Südafrika Nicht reden – handeln! 1
Südafrika Südafrika Deutschland Fläche in km² 1.219.090 357.121 Bevölkerung in Millionen 53,7 80,8 Bevölkerungsdichte in Einwohner/km² 44 226 Säuglingssterblichkeit in % 3,3 0,3 Lebenserwartung Männer 61 78 Frauen 64 83 Analphabetenrate in % Männer 4,5 < 1 Frauen 6,9 < 1 Bruttoinlandsprodukt in Dollar/Kopf 13.200 47.400 Quelle: CIA World Factbook (2016) Südafrika
In Südafrika gibt es riesige Vorkommen an Kohle, Chrom, Mangan, Gold, Diamanten und Platin. Doch von der großen Nachfrage profitieren vor allem die Konzerne.
Die lokale Bevölkerung hat keinen Nutzen davon Die lokale Bevölkerung hat keinen Nutzen davon. Sie leidet unter den negativen Folgen des Bergbaus – insbesondere Luft- und Wasserverschmutzung.
Hilfe erhalten die Betroffenen von der Bench Marks Foundation (BMF) Hilfe erhalten die Betroffenen von der Bench Marks Foundation (BMF). Die Organi-sation will erreichen, dass Unternehmen ihrer Verantwortung gerecht werden. 5
Am 16.8.2012 erschoss die südafrikanische Polizei 34 demonstrierende Bergleute. Power Hafe hätte unter den Toten sein können, er war einer der 3.000 Streikenden. 6
Für bessere Löhne hätten sie gekämpft, für ein besseres Leben Für bessere Löhne hätten sie gekämpft, für ein besseres Leben. Doch der britische Bergbaukonzern Lonmin sei nicht einmal zu einem Gespräch bereit gewesen.
Am siebten Streiktag lösten Polizisten den Protest auf und feuerten in die Menge. „Einige meiner Kameraden wurden von hinten erschossen“, sagt Hafe.
Auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid lebt mehr als die Hälfte der Bevölke-rung Südafrikas unterhalb der Armutsschwelle: in Hütten ohne Wasser und Strom. 9
Die Platinmine von Lonmin in Marikana in die drittgrößte Platinmine weltweit. Hier arbeiten rund 25.000 Menschen unter mehr als schwierigen Bedingungen. 10
Täglich acht Stunden lang bedient Power Hafe in etwa 1 Täglich acht Stunden lang bedient Power Hafe in etwa 1.000 Metern Tiefe einen Bohrhammer. Die Gefahr, dass er irgendwann an Staublunge erkrankt, ist groß. 11
Zwar hat Lonmin die Löhne der Bergarbeiter nach den Protesten angehoben, doch die versprochenen 5.500 neuen Häuser sind immer noch nicht in Sicht. 12
Die Bench Marks Foundation weist immer wieder auf den Gegensatz zwischen der positiven Selbstdarstellung der Unternehmen und ihrem wirklichen Verhalten hin. 13
Freiwillige „Vor-Ort-Kontrolleure“ dokumentieren Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen und machen sie mit Hilfe der Neuen Medien öffentlich.
Eine von ihnen ist die Studentin Amogelang Eine von ihnen ist die Studentin Amogelang. Nicht nur vor ihrem Haus wird oft gifti-ger Staub aufgewirbelt. „Viele Menschen hier leiden unter Atemwegserkrankungen.“ 15
Die Bench Marks Foundation unterstützt auch die Witwen der erschossenen Bergarbeiter. Sie fordern eine Entschuldigung und eine Entschädigung.
Die meisten von ihnen arbeiten bis heute selbst bei Lonmin – zumeist als Reinigungskräfte. „Wir haben keine andere Wahl“, sagen sie. 17
Ein wichtiger Geschäftspartner von Lonmin ist BASF Ein wichtiger Geschäftspartner von Lonmin ist BASF. „Das Unternehmen hätte mehr Druck ausüben müssen“, sagt David van Wyk von der Bench Marks Foundation.
Doch der Konzern versteckt sich hinter schönen Worten: „Die Menschenrechte zu achten, ist die Grundlage unserer sozialen Verantwortung“, heißt es auf der Website.
Sie sahen eine Präsentation zum Projekt des Projektpartners Bench Marks Foundation (BMF) aus Südafrika. Nicht reden – handeln! Projektemagazin 2016/17 Herausgeber Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Caroline-Michaelis-Str. 1 10115 Berlin Telefon 030 65211 1189 kontakt@brot-fuer-die-welt.de www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/bmf Redaktion Thomas Knödl, Thorsten Lichtblau Text Isabelle Uhe Fotos Cedric Nunn, Leon Sadiki (Folie 8), Lonmin (Folie 11), BASF (Folie 19) Gestaltung Thomas Knödl Berlin, August 2016 20
Spendenkonto Bank für Kirche und Diakonie IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODED1KDB 21