Einsatztaktische Überlegungen

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 Präsentation transkript:

Einsatztaktische Überlegungen für Lehrkräfte beim MANV 10. Dezember 2009

Einsatztaktische Überlegungen für Lehrkräfte beim MANV(S) 10. Dezember 2009

Themenüberblick Was passiert und wie oft? Einsatztaktische Begriffe und Überlegungen Fallbeispiele

27 Hauptschüler durch Gas verletzt 25.05.2009 Gasalarm im nordrhein-westfälischen Nettetal. In einer Hauptschule sind 27 Schüler durch Gas verletzt worden. Laut Angaben der Polizei hatten die Kinder über Unwohlsein und Luftnot geklagt. Messungen der Feuerwehr ergaben, dass im Gebäude ein Gas freigesetzt wurde, das bislang nicht identifiziert werden konnte. Insgesamt waren 61 Fahrzeuge mit 120 Kräften von Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz.

Massensturz in Schule in Zentralchina fordert acht Menschenleben 09.12.2009 In einer Schule in Zentralchina hat sich am Montagabend im Treppenhaus ein Massensturz mit fatalen Folgen ereignet. 8 Mittelstufenschüler sind ums Leben gekommen, 26 weitere wurden verletzt.

Unfall im Chemieunterricht: 17 Schüler verletzt 08.12.2009 Garmisch-Partenkirchen - In einer Chemiestunde an der Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen ist am Dienstagvormittag ein Versuch schief gegangen. Nach Angaben des BRK wurden 17 Schüler verletzt.

Blitz trifft Schülerturnier 23.06.2009 Es war ein fröhliches Sportfest für Schüler, dann schlug der Blitz auf dem Frankfurter Sportplatz ein: Einem Trainer wurde der Schirm aus der Hand geschleudert. Zuschauer spürten ein Kribbeln. Mehrere Schüler und Zuschauer wurden in umliegende Kliniken eingeliefert.

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an ein solches Ereignis in Ihrer Schule denken? Mit welchen Problemen könnten Sie konfrontiert sein? Wie würden Sie vorgehen, wo setzen Sie Schwerpunkte? ?

Versorgung/Abtransport Die vier Phasen der Schadensbewältigung Phase 1 Selbstorganisation Chaos Unklare Lage Hoher Improvisationsgrad Betroffene helfen sich selbst bzw. werden von Unverletzten betreut. Phase 2 Rettung Rettungsmaßnahmen laufen an. Sichtung / Triage. Aufbau einer Führungsstruktur. Aufbau einer Kommunikation. Aufbau von Versorgungsbereichen. Fahrzeugmanagement. Phase 3 Versorgung/Abtransport Organisation der Versorgung nach Triagekategorien. Durchführung der Versorgung. Registrierung. Organisation und Durchführung des Abtransportes. Phase 4 Klinische Versorgung Strukturierte Verteilung der Patienten auf Kliniken. Weiterbehandlung. Durchführung von Verlegungen und Rücktransporten.

Einsatztaktische Überlegungen: Sicherheitslage Lageerkundung und -beurteilung Einteilung der eigenen Ressourcen Ordnung des Raumes und parallel Patientenmanagement Kontakt mit den Hilfskräften

Wie gehe ich vor? Sicherheitslage Was ist eigentlich passiert? Dynamisches Ereignis oder abgeschlossen? Bestehen Gefahren für Lehrer/Schüler/Unbeteiligte?

Wie gehe ich vor? Lageerkundung und -beurteilung Was ist eigentlich passiert? Habe ich einen Gesamtüberblick? Wie viele Personen sind (ungefähr) betroffen? Sind Personen schwer verletzt? Gefährdungsbeurteilung Wie geht es mir persönlich?

Wie gehe ich vor? Einteilung der eigenen Ressourcen Komme ich alleine zurecht? Wer ist unter den Betroffenen in der Lage mir zu helfen? Bestehen Gefahren für Lehrer/Schüler/Unbeteiligte? Wie geht es mir persönlich? Verteilen von Aufgaben Aktivierung von schnell verfügbaren Ressourcen

Wie gehe ich vor? Ordnung des Raumes Können uns Rettungskräfte leicht finden? Können uns Rettungskräfte leicht erreichen? Sind wir hier sicher? Wenn nein, können wir einen sicheren Ort erreichen? Kann/Muss ich die Betroffenen von Nicht-betroffenen trennen? Können die Betroffenen hier bleiben? Helfer aktivieren und Aufgaben verteilen

Wie gehe ich vor? Patientenmanagement Wie viele Personen sind konkret verletzt? Welche Verletzungen/Erkrankungen liegen vor? Sind Personen vital bedroht? Wer benötigt als erstes Hilfe?

Wie gehe ich vor? Kontakt mit den Hilfskräften Kontakt mit dem/den Einsatzleitern Informationen kurz und prägnant weitergeben Weitere Unterstützung anbieten (Wo findet man mich?) Informationsbeschaffung organisieren Keine Auskünfte an die Presse!

Fragen? ? Fragen? ? Fragen? Fragen? Fragen? Fragen? Fragen?

Fallbeispiel 1: Sie sind mit einer 9. Klasse an einem Wandertag zu Fuß an einem Waldrand unterwegs. Bei einer Rast scheuchen einige Schüler versehentlich ein Wespennest auf. Mehrere Schüler werden gestochen. Was geht Ihnen durch den Kopf? Was würden Sie als Erstes tun?

Fallbeispiel 1: Insgesamt sind 6 Schüler betroffen. Vier zeigen lokal begrenzte Hautreaktionen mit Schwellung. Eine Schülerin klagt über Schwindel und muss sich setzen. Sie ist blass, kaltschweißig, sie weißt eine kleine Einstichstelle am Arm auf mit kleiner/unauffälliger Rötung. Ein Schüler entwickelt am ganzen Körper Hautrötung und Quaddelbildung. Er klagt über Schluckbeschwerden. Er hat keine Kreislaufprobleme. Welche/r Schüler/in macht Ihnen am meisten Sorgen?

Fallbeispiel 1: Wie gehen Sie weiter vor?

Fallbeispiel 2: Sie sind in einer Freistunde auf dem Weg zum Lehrerzimmer. Ein offensichtlich panischer Schüler kommt Ihnen entgegen und berichtet, dass ein Schüler den Unterrichtsraum betreten hat und mehrere Schüler sowie die Lehrerin mit einem Messer verletzt hat. Was geht Ihnen durch den Kopf? Wie gehen Sie vor?

Fallbeispiel 2: Auf dem Weg zum beschriebenen Klassenzimmer begegnen Sie weiteren Schülern. Diese berichten, dass der Täter von einem weiteren Lehrer und dem Hausmeister überwältigt und entwaffnet wurde. Es sollen mindestens vier Personen verletzt sein. Wie gehen Sie weiter vor?

Fallbeispiel 2: Welche Person/en macht/en Ihnen am meisten Sorgen? Insgesamt sind 3 Schüler und die Lehrerin betroffen. Zwei haben multiple Schitt- und Stichverletzungen an Armen und Händen. Diese bluten ausgedehnt jedoch nicht spritzend. Eine Schülerin hat eine Stichverletzung im rechten Brustkorb. Sie liegt am Boden und atmet flach. Sie wirkt schläfrig und antwortet nur verzögert auf Nachfragen. Die Wunde blutet kaum. Die Lehrerein hat eine Stichverletzung im Bauch unterhalb des Nabels. Sie sitzt nach vorne gebeugt auf einem Stuhl und ist voll ansprechbar. Sie hat Schmerzen und hält sich den Bauch. Die Wunde blutet kaum. Welche Person/en macht/en Ihnen am meisten Sorgen?

Fallbeispiel 2: Wie gehen Sie weiter vor?

Fragen? ? Fragen? ? Fragen? Fragen? Fragen? Fragen? Fragen?