Ingrid Machold – Bundesanstalt für Bergbauernfragen (BABF) Aufbau der Session Ingrid Machold – Bundesanstalt für Bergbauernfragen (BABF) Präsentation erster Ergebnisse des Projekts „Migrationsprozesse in ländlichen Regionen Österreichs“ Ruth Tennenbaum – Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen (EKM) Ergebnisse des Modellvorhabens „Periurban – Zusammenleben im ländlichen Raum“ Gerhard Hetfleisch – Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMIT) Potenziale und Herausforderungen durch MigrantInnen - Darstellung von Good-practice-Beispielen in Tirol
Zuwanderung als Chance für ländliche Alpenregionen Alpenwoche 2012 „Erneuerbare Alpen“ Valposchiavo, 7. September 2012 Dr. Ingrid Machold Bundesanstalt für Bergbauernfragen, Wien
Gliederung Einführung in das Projekt „Migrationsprozesse in ländlichen Regionen Österreichs“ (im Auftrag des BKA) Zentrale Ergebnisse der statistischen Datenanalyse Schlussfolgerungen Zwei Beispiele von Good-Practice Sprachfreude Nenzing Dorfgespräche Altach
Einleitung Problemstellung: Internationale Zuwanderung verlagert sich auch auf ländliche Regionen. Migrationsbewegungen: wichtiger, aber bisher kaum erforschter Faktor der Regionalpolitik Ziel: Analyse und Darstellung von Migrationsprozessen und ihren Wirkungen in ländlichen Regionen Systematische Analyse der Wanderungsbewegungen und der räumlichen Verteilung (Fokus dieser Präsentation) Motivationsforschung Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung und Lebensbedingungen (räumlich, sozial) ländlicher Regionen Methoden: Statistische Aufbereitung der Wanderungsbewegungen (Binnen- und Außenwanderung) und deren räumliche Verteilung in Österreich 2 Fallstudien in ausgewählten ländlichen Regionen Österreichs
Bevölkerungsentwicklung Österreich 2002-2010
Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung Österreichs 2010-2050, mit und ohne Zuwanderung Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2010
Regionale Verteilung der Personen mit ausländischer Herkunft 2002-2010
Regionale Verteilung von Personen mit ausländischer Herkunft 2010 in % der WB, auf NUTS3-Ebene
Außenwanderung
Außenwanderungsbilanzrate p.a. insgesamt, 1996-2001
Außenwanderungsbilanzrate p.a. insgesamt, 2002-2010
Außenwanderung ausländischer Staatsangehörigkeit – Zuzug und Wegzug nach Altersgruppen 2002-2010, p.a.
Binnenwanderung
Binnenwanderungsbilanzrate p.a. insgesamt, 2002-2010
Bilanz der Außen- bzw. Binnenwanderung nach OECD Typen, 2002-2010 p. a Bilanz der Außen- bzw. Binnenwanderung nach OECD Typen, 2002-2010 p.a. (in 1.000 EinwohnerInnen) Quelle: Statistik Austria, eigene Bearbeitung
Schlussfolgerungen Österreich schrumpft ohne Zuwanderung Auch ländliche Regionen profitieren von der Zuwanderung Negative Binnenwanderungssalden werden aufgehoben bzw. abgemildert Zuwanderung durch Personen im erwerbstätigen Alter geprägt Unterstützung der Aufrechterhaltung der Daseinsgrund- funktionen (Nahversorgung, Gesundheits- und Bildungssysteme, etc.) Räumliche Nähe beeinflusst Wanderungsverhalten Aber: viele individuelle Faktoren beeinflussen Wanderungs- entscheidungen (Herkunft, geographische Lage, Alter, Geschlecht, Arbeitsmarkt…)
Sprachförderprojekt „Sprachfreude Nenzing – Nenzing spricht mehr“ Ausgangspunkt: Bildung als wichtige Ressource für die kulturelle, soziale und strukturelle Integration Essentiell für Zugang zur Ressource Bildung: frühes Erlernen der Schulsprache Deutsch mit dem Ziel Chancengleichheit für alle Kinder zu erreichen Entwicklung eines breit angelegten und fachlich abgesicherten Sprachförderprogramm 3 zentrale Aufgabenfelder in Kindergarten und Volksschule Deutsch als Mutterprache Deutsch als Zweitsprache Englisch als Projektsprache Kontaktperson: Gerlinde Sammer, Sprachfreude Nenzing
Dorfgespräche über Integration in Altach Ziel: Raum schaffen für ein „sich aufeinander einlassen“, ein „reden über Integration Methode Mehr bedürfnis und dialogorientiert, Begegnungen auf Augenhöhe Nicht lösungsfindungs- sondern begegnungsorientiert Moderation nach der Methode „Non Violent Communication“ (Suma Yamaner/ Metapuls – CH) 3 Gesprächsabende mit insgesamt 265 TeilnehmerInnen Auswertung (Fragebogen) Großteils positiv Wirkungen v.a. auf der Ebene der Begegnungen, Sensibilisierung, Berührung und Empathie
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Bundesanstalt für Bergbauernfragen Marxergasse 2/Mezzanin 1030 Wien http://www.berggebiete.at Kontakt: ingrid.machold@babf.bmlfuw.gv.at
OECD Raumtypen (adaptiert durch DG Regio) Vorteile dieser Typologie International vergleichbar Unterschiede zw. städtischen und ländlichen Regionen werden deutlich Klassische OECD Typologisierung: 3 Typen von Regionen Adaptierung der EU: überwiegend ländlichen Regionen nochmals differenziert um Kategorie der Entfernung (stadtnah oder peripher), wenn die Hälfte der Bevölkerung ein Stadtzentrum (wenigstens 50.000 EW) innerhalb von 45 Minuten – stadtnah, über 45 Minuten Reisezeit – peripher 3 Typen: grüne Flächen = überwiegend ländlich gelbe Flächen: maßgeblich ländlich geprägte Regionen bzw. Zwischengebiete rot = überwiegend städtischen Regionen Typisierung auf zwei Ebenen: 1. Ebene: Einteilung in städtische und ländliche Regionen: als ländlich wird eine Gemeinde bezeichnet, wenn die Bevölkerungsdichte unter 150 EinwohnerInnen pro km2 liegt. 2. Ebene: Regionen bestehen meist aus städtischen und ländlichen Gemeinden – Ausmaß der Ländlichkeit durch den Anteil der ländlichen Gemeinden in einer Region gemessen. Überwiegend ländliche Regionen: Regionen, in denen mehr als 50% der Bevölkerung in ländlichen Gemeinden lebt. Maßgeblich ländlich geprägte Regionen – Zwischengebiete: Zwischen 15 und 50% der Bevölkerung leben in ländlichen Gemeinden Überwiegend urbanisierte Gebiete: Weniger als 15% der Bevölkerung lebt in ländlichen Gemeinden Insgesamt: 78% der österreichischen Gesamtfläche ist ländlich strukturiert, davon 47% überwiegend ländlich und 31% maßgeblich ländlich