Jesus im Jetzt Annäherungen

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 Präsentation transkript:

Jesus im Jetzt Annäherungen

Das kulturelle Jetzt: Von der Moderne zur Postmoderne Von Autorität zur Erfahrung Vom Dogma und von Rationalität hin zum eigenen Erleben Vom rationalen zum multidimensionalen Gottesdienst Statt Säkularität Sakralität (heilige Räume, Symbole)

Das kulturelle Jetzt: Postmoderne Vom eindimensionalen Weltbild (400-Jahre-alte Newtonsche Physik) zu multikulturellen Ansichten auf die Welt Abschied von der Objektivität, Bewusstsein für das Konstruiertsein von Wahrnehmung und Wissen Wissenschaftliche neue Aufmerksamkeit für Religion (Soziologie: Ulrich Beck, Der eigene Gott; Neurobiologie)

Die Wiederkehr der Mönche und Heiligen ins Kino „Die Große Stille“ über die Grande Chartreuse, D 2005 „Vision“ über Hildegard von Bingen, D 2009 „Ostrov – The Island“, Russland 2006

2. Jesus in der Postmoderne: Heiler, Liebender, Bruder auf dem Entwicklungsweg Der Jesus der Moderne ist der Jesus von Gestern. Der postmoderne Jesus ist offen für multiperspektivische Erfahrungen (z.B. Heiler). Er unterstützt die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Erfahrungen mit ihm sind in einem mystischen Weltbild möglich.

2.1 Jesus der Heiler Johann Christoph Blumhardt (1805-1880) und der protestantische Bruch mit Jesus als Heiler Heilung der Gottliebin Dittus (1842-1843) Heilungen durch Handauflegen und Gebet Verbot vom Konsistorium

Jesus der Heiler Materialistische Seelsorgetheorie Leib-Seele-Dualismus Abschied von geistlichen Heilungswegen „Jesus“ als jenseitige Chiffre und Symbol Postmoderne: Wiederentdeckung der heilenden Kräfte Jesu, therapeutisches Christentum Ergänzung von Physio- und Psychotherapie

2.2 Jesus der Liebende und Geliebte

Jesus der Liebende und Geliebte Christliche Mystik ist geprägt vom „Hohenlied“ und seinen erotischen Metaphern: Leidenschaft, Erotik, personal Zielt auf Vereinigung und Verwandlung Erst rationaler Protestantismus lässt Christentum zur Lehre verflachen und trennt Rationalität von Körper und Gefühl

Jesus der Liebende und Geliebte Benediktiner-Abt Rupert von Deutz (+ 1130): „Ich wollte ihn mit Händen greifen, umfassen, küssen. Sobald er meinen Gedanken sah, wollte er es auch. … Ich ergriff den, den meine Seele liebt, hielt ihn, umarmte ihn und küsste ihn lange.“ Intensive, intime Beziehung zu Gott, die den Körper ergreift.

Bernhard von Clairvaux: Stufen der Liebe Der Mensch liebt sich selbst -> Anonyme Gottesliebe-> Liebe, weil Gott Vorteile bringt (z.B. Kraftquelle) Gott fasziniert um seiner selbst willen -> „Liebe der Braut“ und tiefe Vereinigungszustände

2.3 Jesus der Bruder In der Moderne: atheistisch verkürzt Postmodern: Jesus verkörpert das Entwicklungspotenzial des Menschen Jesus als Kraft und Partner zur Persönlichkeitsentwicklung Theologie: Jesus als „Urbild“, als „protos anthropos“ (Erstgeborener von Vielen)

Bruder Jesus: Neues Menschenbild mit spiritueller Entwicklungsdynamik Statt psychologischer Verkürzung spirituelle Ergänzung Mensch: Leib (Physiologie), Seele (Psychologie), Geist (Pneumatologie) Den Menschen als Geist entwickeln: mystische Entwicklungsdynamik Wiederentdeckung alter mystischer Techniken

Bruder Jesus: Der Mensch als Geist Religion kennt und kultiviert verschiedene Bewusstseinszustände Psychologie (und Theologie) der Moderne: Unterbewusstsein, Tagesbewusstsein Religion: ÜBER-Bewußtsein (Buddhaschaft des Menschen, Christusbewusstsein, „Spitze des Geistes“, „Seelengrund“, Hohes Selbst) Entwicklungsziel in Ostkirche: „Vergottung“ des Menschen

3. Wege zu Jesus im Jetzt: dem Heiler, Geliebten und Bruder Theologie-externe Forschung entdeckt den Wert alter mystischer Techniken neu Mystische Techniken zur psychosomatischen Heilung, für Psychotherapie, Persönlichkeitsentwicklung, Coaching 3.1 Placeboforschung (Prof. Dr. Benson) 3.2 Meditationsforschung (Prof. Davidson) 3.3 -> Neues MTS-Konzept

3.1 Placeboforschung (Prof. Dr. Benson) Prof. Dr. Herbert Benson, Harvard Medical School: Placebo-Forschung In jedem Menschen lebt die Kraft, sich selbst durch Glauben zu heilen. vgl.: Benson, Heilung durch Glauben, 1997

„Nocebo-Effekt“: der Körper setzt unangenehme Bilder und schlechte Prophezeihungen in Realität um Erklärung: das Gehirn macht keinen Unterschied zwischen äußeren und klaren inneren Bildern -> Arbeit mit Bildern Empfohlene therapeutische Technik: Mantren „Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner“, „Sh´ma Yisroel“, „Insh´allah“, „Om“ täglich 2x 20 Minuten und bei Stress sprechen

Physiologisch messbare Resultate: Mantren normalisieren durch Konzentration auf einen positiven Punkt Puls, Atmung, Bluthochdruck, Muskelspannung Kritik: Descartes irrte sich, denn das Bewusstsein steuert den Körper Empfehlung von Prof. Dr. Benson: Die Kirchen sollen den Wert ihrer alten Techniken erkennen und sie wieder den Menschen vermitteln

3.2 Hirnforschung und Meditation Meditationsforschung: Wolf Singer, weltweit führender Neurowissenschaftler aus Frankfurt/Main, Richard Davidson USA, Ulrich Ott aus Gießen Wichtigster Proband: buddhistischer Mönch Matthieu Ricard, ehemaliger frz. Molekularbiologe, seit 35 Jahren in Katmandu

Neurowissenschaftliche Methoden: Wie wirken Meditationen auf Hirnfunktionen und Hirnstrukturen? Bloßes Leerwerden – Alphawellen Konzentration auf Gefühle oder Bilder – Gammawellen Meditieren als Erlernen des Verweilens in heilsamen Gefühlszuständen

3.3 MTC – Mystagogisch-therapeutisches Coaching Trend zu achtsamkeitsbasierten Therapien Neurowissenschaftlich nachgewiesene Erfolge bei schweren Depressionen, Zwangserkrankungen, Borderline, Burnout Spiritueller Hintergrund

MTC – Coaching aus Mönchstradition Übungen aus der christlichen mystischen Tradition zur Selbst- und Sozialkompetenz: Steigern Konzentration und Aufmerksamkeit Erweitern das Wahrnehmungsspektrum Schaffen emotionales Gleichgewicht und Krisenfestigkeit Willensstärke, Handlungsfähigkeit, Eigeninitiative

MTC – 2 Stufen Stufe 1 (Reinigung): Alltagsbezogen Anwendungsfelder: Coaching, Alltag, Heilung Stufe 2 (Erleuchtung): Mystischer Weg Persönlichkeitsentwicklung Mystisch-spirituelle Erfahrungen Flow-Erfahrung im Alltag (reine Gegenwart, reine Wahrnehmung, Ruhe, Glück in sich selbst) -> Stufe 3: Vereinigung

MTC – Struktur der Übungen Denken Fühlen Wollen Autonom steuern lernen Sich von Manipulationen befreien Stufe 2: mit Christusbewusstsein/ Hohem Selbst verbinden