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Die Wahrheit der Religionen

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Präsentation zum Thema: "Die Wahrheit der Religionen"—  Präsentation transkript:

1 Die Wahrheit der Religionen
Die grosse Ökumene (Halbfas 203f.; )

2 „Der Geist weht, wo er will...“
„Nulla salus extra ecclesiam“ – bis zum 2. Vatikanischen Konzil galt in der katholischen Kirche: „Juden, Muslime und andere Sekten sind vom Leib Christi abgeschnitten und vom ewigen Heil ausgeschlossen“. Der junge Karl Barth setzte den christlichen Glauben in schroffen Gegensatz zur Religion. Papst Johannes Paul II. hat „die Gegenwart des Heiligen Geistes nicht nur in den einzelnen Menschen guten Willens, sondern auch in der Gesellschaft und Geschichte, den Völkern und Kulturen und den Religionen“ herausgestellt. Lektüre: Lies bei Halbfas S. 203f.: Was sagt Halbfas über die Wahrheit der Religionen? Was können asiatische von westlichen Religionen lernen und umgekehrt? Warum soll sich das Christentum überhaupt mit anderen Religionen beschäftigen? Die Frage ist berechtigt, da lange und auch heute noch nicht einfach selbstverständlich ist, dass Christen überhaupt die Berechtigung anderer Religionen anerkennen. Es ist für Christen ja nicht selbstverständlich, dass andere Religionen heilsbedeutsam sind und eigenständige Heilswegfunktionen haben. Über viele Jahrhunderte war klar: „Juden, Muslime und andere Sekten sind vom Leib Christi abgeschnitten und vom ewigen Heil ausgeschlossen“. So forderte der 1929 heiliggesprochene Kirchenvater Petrus Canisius im 16. Jahrhundert es gehöre zum Christsein „sie (die Nichtchristen) zu verurteilen und zu verabscheuen“! Aber nicht nur die alleinseligmachende katholische Kirche vertrat einen exklusiven Anspruch. Auch der junge Karl Barth setzte ja bekannterweise den christlichen Glauben in einen schroffen Gegensatz zur Religion. Er lehnte Religion ab, sah in ihr den Unglauben und den menschlichen Versuch die göttliche Offenbarung zu vereinnahmen. (Übrigens hat der spätere karl barth seine Position revidiert und das religiöse in seinem Wert zu schätzen begonnen!) Beide Haltungen – die katholische wie die reformierte Spielart – finden sich noch heute am jeweils rechten Rand: bei rechtskatholischen Gruppierungen wie den Lefèvristen einerseits, bei sehr evangelikalen Gruppierungen andererseits.

3 Kirche und Mission Das Christentum ist eine missionarische Religion: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19f.) Was ist das Gebot Jesu? Goldene Regel Mt 7,12 als Summe der Lehre Jesu „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.“ (Mt 22,37ff.)

4 Universaler Horizont Jesu gegen Mission als Rettung der Seelen
Jesus geht es um Menschen. Von Juden oder Nichtjuden ist kaum die Rede. Für Jesus ist Gott eingeschrieben in die Alltäglichkeit des Menschen: „Er lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“ (Mt 5,45). Die spezifische „Reich-Gottes-Botschaft Jesu“ trennt keine Religion von einer anderen und kann in jeder Religion angenommen und gelebt werden. Dagegen steht altes Missionsverständnis als Rettung der Seelen (Blick auf das Ende: Erlösung durch den Sühnetod und Taufe).

5 Offene Tischgemeinschaft Jesu als Ansatz für Missionstheologie
„Das Reich Gottes war für Jesus kein göttliches Monopol, das ausschliesslich an seine eigene Person gebunden gewesen wäre. Jeder konnte es vielmehr am eigenen Leib erfahren, in der Gemeinschaft des Heilens und Essens, des gleichen Teilens der jedem gleich zugänglichen spirituellen und physischen Ressourcen, wenn er keine hierarchischen oder sonst wie begründeten Unterscheide zwischen sich und den anderen Teilen an dieser Gemeinschaft gelten liess. Man nahm das Reich Gottes als Lebensweise an, und jeder, der es angenommen hatte, konnte es anderen bringen. Es bestand nicht nur in Worten, auch nicht in Taten allein, sondern in beiden – es war eine Lebensweise.“ (John Dominic Crossan) Lektüre: Lies über Charles de Foucauld in HH 403; Randspalte. (Weitere Beispiele für diese Art von Mission: HH 404ff.)

6 Die Religionen als Gesprächspartner
„Theologie der Religionen“ Andere Religionen stellen der christlichen Theologie ihre Fragen Religionsdialog Theologie der Befreiung und seine „Option für die Armen“ (HH 406f.) und die kirchenamtliche Reaktion darauf Reich-Gottes-Botschaft als Lebensweise versus Lehre Inkulturation: Bsp. Afrikanisches Christentum „Palaver-Kirche“ Bsp. Indisches Christentum „christliche Ashrams“

7 Christsein inmitten der Weltreligionen
Drei typische Beziehungsmodelle: Exlusivismus ekklesiozentrisch christozentrisch (christozentrischer) Inklusivismus Pluralismus (pluralistische Religionstheologie) Einheit in Vielfalt Dialog der Religionen mit Lernziel „Pluralitätsfähigkeit“ „Dialogfähigkeit und Standfestigkeit, Pluralität und Identität schliessen sich nicht aus, vielmehr fordern sie einander. Absolut ist nur Gott selbst (oder wie immer wir das Absolute benennen): Die ganze Wahrheit, die Gott ist, kann von keinem Menschen, von keiner Religion je vollkommen erfasst werden“. Exklusivismus Im Modell des ekklesiozentrischen Exklusivismus werden Wahrheit und heil allein in der römisch-katholischen Kirche und für ihre Mitglieder gesehen. „Nulla salus extra ecclesiam“ – also: ausserhalb der Kirche kein Heil – galt bis zum 2. Vatikanischen Konzil als katholische Lehre. Dass das Konzil seine Haltung revidierte und den anderen Religionen „Wahres und Heiliges“ zugestand und damit für den „Dialog mit den Brüdern aus anderen Religionen“ eintrat, ist einer der Gründe weshalb die Piusbruderschaft von Lefèvre das Konzil nicht anerkennt. Beim christozentrischen Exklusivismus, wie ihn der junge Barth vertrat und wie ihn gewisse Evangelikale noch heute vertreten, wird en Weltreligionen keine Heilschance gegeben. Das allfällige Gespräch mit ihnen dient einzig der Bekehrung. Fundamentalistisch gelesen sprechen einige Schriftstellen für diese exklusivistische Einstellung. Im Zusammenhang des Ganzen der Schrift, wo Gottes universaler Heilswille zum Ausdruck kommt, lässt sich diese Haltung heute aber nicht mehr rechtfertigen. Deshalb tendierten bereits im letzten Jahrhundert viele christliche Denker für ein zweites Beziehungsmodell, den (christozentrischen) Inklusivismus Vereinfacht gesagt: alles Heil ist in Jesus Christus, seinem Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen begründet. Ausserdem stehen aber weitere Heilsmöglichkeiten in anderen religiösen Traditionen offen. Auf der reformierten Seite war es Paul Tillich, der den anderen Religionen ihre Gültigkeit nicht absprach, weil sie ein Ergriffensein vom Unbedingten, Absoluten und Heiligen zum Ausdruck bringen. Auf der katholischen Seite war es Karl Rahner, der die katholische Lehre für diese Sicht öffnete: Einerseits Festhalten an der Fülle der Offenbarung in Jesus Christus (und damit am christlichen Absolutheitsanspruch) und andererseits anerkennen, dass auch Nichtchristen vom Licht Gottes erleuchtet werden können (womit der Absolutheitsanspruch gleichzeitig natürlich relativiert wird). Dies entspricht in etwa der heutigen offiziellen Lehre der katholischen Kirche. Seit rund zwanzig Jahren gewann - aus dem angelsächsisch-amerikanischen Raum herkommen - ein drittes Beziehungsmodell an Boden. Wenn ich recht sehe, ist zum Beispiel das Positionspapier des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, „Wahrheit in Offenheit – Der christliche Glaube und die Religionen“ (verfasst vom Professor für Systematische Theologie an der Uni Basel, Reinhold Bernhardt) diesem Modell verpflichtet: Nämlich das pluralistische Modell der Religionstheologie Es wurde angespornt durch die Ökumenebewegung, die Öffnung des Konzils und die Ergebnisse des jüdisch-christlichen Dialogs. Seine Intention zielt auf Verständigung mit den vielen Religionen der Welt auf gleicher Augenhöhe! In den anderen Religionen werden vollwertige, dem Christentum ebenbürtige Heilswege erkannt. Dieses Beziehungsmodell setzt also auf den interreligiösen Dialog mit dem Ziel, nicht eine Mischreligion zu werden, sondern das je eigene Selbst-, Welt- und Gottesverständnis im Gespräch zu vertiefen, genau wie es im Zeugnis unseres bosnischen Schriftstellers zum Ausdruck kam. Dahinter steht ein dynamischer Wahrheitsbegriff. „Wahrheit ist demnach stets kontextgebunden und folglich wesenhaft plural“. Die pluralistische Religionstheologie postuliert eine letzte heilsstiftende Einheit, die allen Religionen zugrundeliegt: eine Einheit in Vielfalt. Das Lernziel des hier postulierten Dialogs heisst Pluralitätsfähigkeit

8 Der Weg der Religionen „Wenn Religion das ist, was sie zu sein beansprucht, nämlich der Weg der Menschen zu ihrem letzten Ziel, so scheint es, dass all den vielen Religionen eine Religion zugrunde liegt, die transzendentale Religion, die sich in den vielen Religionen konkretisiert. Jeder erkennt und achtet zunächst den Wert seiner Religion und sucht, gut (was nicht gleich ist wie fanatisch) nach ihr zu leben. Allmählich aber (und heute sind wir so weit) erkennt er auch die anderen Religionen und freut sich an der Begegnung, am religiösen Gespräch mit deren Vertretern. Er entdeckt in den andern immer neu den religiösen Menschen.“ Walbert Bühlmann ( ), Missionstheologe und ehemaliger Generalsekretär des Kapuzinerordens


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