Kooperative GIS Web-GIS und Multimedia

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 Präsentation transkript:

Kooperative GIS Web-GIS und Multimedia Nico Dirkorte 17. Juni 2004

Übersicht Motivation Arten der Kooperation verschiedene Modelle - PPGIS von Al-Kodmany - CSCW von Churcher & Churcher - Cooperative Web Map Vergleich der vorgestellten Systeme Fazit Quellen

Motivation Sehr viele Dinge in unserem Leben, Überlegungen und Entscheidungen haben einen Raumbezug. Dieser Raumbezug ist darstellbar in einer Karte, welche oft zur Orientierung, Planung und Beschreibung von Orten dient.

Motivation Ein besonderer Bereich, in der eine Karte benötigt wird, ist die Planung von räumlichen Objekten. Bevor Details und Kleinigkeiten einer Planung in die Karte umgesetzt werden, werden zuerst grobe Konzepte entworfen, skizziert, diskutiert und verändert oder sogar gelöscht. Hier werden oft Papierkarten bevorzugt, da sie praktisch, schnell und einfach zu handhaben sind.

Motivation so eine Art der Planung an verschiedenen Orten -> Ideen der einzelnen Planer untereinander auszutauschen und Kritiken, Verbesserungen und Kommentare weiter anbringen

Motivation Diese Personalisierung von Karten ist bei Web Maps1) nicht so einfach möglich, denn durch das Anbieten einer Web Map erfolgt die Speicherung einer Karte auf einem Server, auf dem auch die schreibenden Rechte liegen (also der Zugriff auf die Geodatenbasis), und somit kann eine Karte von einem Client nur betrachtet und nicht verändert zu werden. 1) Web Maps -> Karten, die im Internet angeboten werden (z.B. Übersichten, Anfahrtsskizzen, Stadtpläne)

Motivation Kooperative GIS bietet nun durch verschiedene Systeme Lösungen dieses Problems an. also: „Wie können Planungen auf einer Kartenbasis an verschiedenen Orten schnell und unkompliziert anderen mitgeteilt werden?“

Arten der Kooperation Unterscheidung in synchrone und asynchrone Form der Mitarbeit: synchron: Mitarbeiter verständigen sich am Telefon (verbal) und per Internet (Diskussion findet in Echtzeit statt) asynchron: Mitarbeit zu unterschiedlichen Zeiten, also auch unabhängig voneinander

Arten der Kooperation Shiffer (1997) unterscheidet da wie folgt: same place / same time („Collaborative Planning Systems“) same place / different time (Interactive kiosks, Community GIS) different place / same time (Video conferencing) different place / different time (eMail lists, Internet discussion groups)

verschiedene Modelle verschiedene Systeme zur Kooperativen GIS: - PPGIS von Al-Kodmany - CSCW von Churcher & Churcher - Cooperative Web Map

PPGIS von Al-Kodmany Für eine asynchrone kooperative Mitarbeit wurde eine Software entwickelt, die für eine Bürgerbeteiligung zu städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen konzipiert wurde. (PPGIS -> public participation GIS) Diese Form der Beteiligung kann von den Bürgern zu jeder Zeit und an jedem Ort vollzogen werden -> Vorteile auf beiden Seiten: keine Versammlung; keine Rücksicht auf Öffnungszeiten des Bürgerbüros

PPGIS von Al-Kodmany Die Bürger bewerten und kommentieren im Browser(!) des Internets Teile (also Straßen, Plätze, Gegenden) ihrer Stadt und so kann die Kommune erkennen, wo Handlungsbedarf besteht. - Karte muss bürgerfreundlich sein, also man muss sich leicht wieder finden können (-> mit Hilfe von georeferenzierten Fotos) - Umfrage kann als kooperative Mitarbeit angesehen werden

PPGIS von Al-Kodmany Gebiet wird in Karrees unterteilt, die jeweils eine Bewertung erfahren können Weitere Kommentare können angebracht werden Al-Kodmany, 2000

PPGIS von Al-Kodmany Bei diesem Konzept erfolgt die Kommunikation zwischen Planer und Bürger, aber nicht zwischen Bürger und Bürger. Des weiteren geschieht auch keine Diskussion in beiden Richtungen, da nur der Bürger eine Information sendet, ohne ein Feedback zu erhalten. Dieses wurde durch das Zurücksenden einer Feedback-Karte behoben, in der der aktuelle Stand der Befragung angezeigt wird.

CSCW von Churcher & Churcher Eine Echtzeit-Diskussion (also synchron) wurde durch die Anwendung GroupArc ermöglicht, welches eine Lösung zum CSCW (Computer Supported Collaborative Work) darstellt. Virtuelle Treffen ersetzen umständliche Meetings, wenn an verschiedenen Orten gearbeitet wird. Bei der Applikation (also nicht über den Internet-Browser!) wird auf der gleichen Datengrundlage gearbeitet, also alle diskutieren über den gleichen Kartenausschnitt in der gleichen Zoomstufe. CSCW steht für Computer gestützte kooperative Arbeit über Distanzen hinweg.

CSCW von Churcher & Churcher - Skizzen und Kommentare der einzelnen Mitarbeiter in der Karte werden durch unterschiedliche Farben differenziert - diese Lösung ist realisierbar bei unterschiedlichen Betriebssystemen bei unterschiedlicher GIS-Software, doch es muss jeder die GroupArc-Software auf seinem Arbeitsplatz installiert haben

CSCW von Churcher & Churcher http://www.geog.umd.edu/gis/literature/conferences/GeoComp97/sirc96/papers/churcher.pdf Quelle: http://www.geog.umd.edu/gis/literature/conferences/GeoComp97/sirc96/papers/churcher.pdf

CSCW von Churcher & Churcher User User GroupARC GroupARC data User GroupARC Conventional GIS nach Churcher and Churcher, 1999

Cooperative Web Map Kolbe, Plümer und Steinrücken stellten 2002 ein neues Konzept, die Cooperative Web Maps, vor: „Eine Cooperative Web Map ist eine Internetkarte, die jedem Internetnutzer zu jeder Zeit den spontanen Austausch raumbezogener Beiträge mit anderen Nutzern ermöglicht.“

Cooperative Web Map Besonders für Planungen im Freizeitbereich (Wanderausflüge etc.) können auf einer Kartengrundlage – die Basis der Geodaten wird von einem Server zur Verfügung gestellt –Modifikationen, Kommentare (Texte, Hyperlinks) und sogar Bilder angebracht werden.

Cooperative Web Map - diese können vor dem Beenden persistent (in der Darstellung im Client!) gespeichert und anderen Personen z.B. per eMail übermittelt werden - Informationen (Kartengrundlage, Textinhalte, Textpositionen etc.) werden in der URL2) gespeichert 2) (Uniform Ressource Locator; standardisierte Angabe zur Adresse von www-Seiten sowie von Dateien auf FTP-Servern und bezeichnet „Informations-Ressourcen“ im Internet) persistent: anhaltend, dauernd

Cooperative Web Map die URL sieht nach dem Internet-Standard RFC 2396 wie folgt aus: <scheme>://<authority><path>?<query>

Cooperative Web Map <scheme> : verwendetes Protokoll, also im Internet meist http, aber auch https, fps usw. <authority> : Zugriffsbefugnis einer Internetseite; muss nicht vorhanden sein und wird bei öffentlichen Seite meist weggelassen <path> : Internetadresse des Servers inklusive dem Pfad, auf dem die Karte gespeichert ist <query> : Anfrage, mit dem Parameter übermittelt werden können

Cooperative Web Map das Fragezeichen trennt deutlich den query-Teil vom Rest der URL (<scheme>://<authority><path>?<query>) hierin werden die Parameter des dynamischen Anteils übermittelt einzelne Parameter werden zur Seperation durch folgende Zeichen getrennt: ; / ? : @ & = + , $

Cooperative Web Map Beispiel einer URL: http://wmc.ikg.uni-bonn.de/index.htm?s=http://www.geoserver.nrw.de/GeoOgcWms1.3/servlet/NW2,Raster:TK50:Hoehenlinien,Raster:TK50:Linienkombination;on&b=EPSG:31466,2576419.425525645,5621262.692492583,2578221.9051881777,5623065.172155117&k=Poppelsdorfer%20Allee,2577417.999,5621972.869

Cooperative Web Map Die Situation wird aufgespalten in einen statischen, Server-seitigen Anteil und einen dynamischen, Client-seitigen Anteil. statischer, Server-seitiger Anteil: hier wird die Karte als Grundlage in ihrer originären Form gespeichert ist dynamischen, Client-seitiger Anteil: dieser beinhaltet die Informationen/Modifikationen des Nutzers

Cooperative Web Map Quelle: Kolbe, Steinrücken, Plümer, 2002

Cooperative Web Map Anstatt einer Software-Installation wird auf Standard-Technologien des Internets in einem Webbrowser (Internet Explorer, Netscape, Mozilla) gesetzt. Vorteilhaft für den Kartenanbieter ist, dass auf seiner Seite keine Speicherungen von Fremden gemacht werden können und er somit nicht verantwortlich ist für Verletzung von Rechten Dritter.

Cooperative Web Map Diese Methode eignet sich zwar nur für einen begrenzten Umfang an Modifikationen, da die Länge der URL in den Webbrowsern begrenzt ist, ist jedoch für Freizeitplanungen durchaus ausreichend. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei Veränderung des statischen Teils (durch Fortführung) auf der Server-Seite dynamische Information sich nicht mehr darauf beziehen können. Bsp. unter http://wmc.ikg.uni-bonn.de/willkommen.htm

Vergleich der vorgestellten Systeme PPGIS von Al-Kodmany funktioniert einfach über den Web-Browser, jedoch geschieht kein gegenseitiger Austausch von Informationen (nur Bürger-Planer, aber nicht Bürger-Bürger) bei CSCW von Churcher & Churcher kann jedes Mitglied mit jedem Daten austauschen; hier erfolgt der Dienst über eine Applikation Cooperative Web Map ist für Laien sehr benutzerfreundlich und Modifikationen können auf einfache Weise anderen Personen mitgeteilt werden; der Umfang ist auf den Freizeitbereich beschränkt

Fazit - es gibt im Internet zwar eine Unmenge an Foren zu Raumplanungen, jedoch meist ohne Visualisierung des Themas - es gibt für verschiedene Bereiche einer Planung unterschiedliche Systeme von Kooperative GIS - diese ermöglicht die Zusammenarbeit an einer Karte durch Modifikation - eine Diskussion nun hat einen visualisierten Raumbezug, steht also nicht mehr im leeren Raum und wird somit für alle Diskussionsmitgliedern nachvollziehbar

Quellen Diplomarbeit von Michael Homoet, 2003 Dissertation von Claus Rinner, 1999 Using Web-Based Technologies and GIS in Community Planning, Kheir Al-Kodmany, 2000 Realtime Conferencing in GIS, Churcher and Churcher, 1999 Diskutieren wir en an der Karte – Cooperative Web Maps, Kolbe, Steinrücken und Plümer, 2002 http://www.geog.umd.edu/gis/literature/conferences/GeoComp97/sirc96/papers/churcher.pdf http://wmc.ikg.uni-bonn.de/willkommen.htm