Aktuelles zum Herdenschutz

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 Präsentation transkript:

Aktuelles zum Herdenschutz Wölfe in Deutschland Aktuelles zum Herdenschutz NABU Projektbüro Wolf Markus Bathen, 01.10.2016 NABU BAG Wolf, Tagung Herdenschutz Sunder

Verbreitung - aktuell Stand 30.4.2016: 46 Rudel Stand heute: 53 Rudel Status quo: über 15 Jahre dauerhafte Wolfsanwesenheit in Gebieten mit allen häufigen Nutztierarten

Verbreitung - Prognose Knauer Für ländlichen Regionen ist langfristig mit (temporärer) Wolfsanwesenheit zu rechnen.

Beutearten Wildtiere Reh ~ 25 kg Wildschwein < 200 kg Rothirsch < 200 kg Schaf/Ziege 45 – 100 kg Elch 350 - 450 kg Konik-Pferd ~ 350 kg Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf

Relative Häufigkeit der Übergriffe Beute Nutztier Relative Häufigkeit der Übergriffe Schafe Ziegen Gatterwild Rinder Pferde Lama Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf

Jahresverlauf der Übergriffe Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf S. Angelucci

Gedanken Beutearten Wölfe orientieren sich bei der Jagd grundsätzlich nach dem bewährten Beuteschema (Reh, schwaches Hirsche/Wildschweine) Eine Steigerung ist möglich. Grundsätzlich sollte die Wehrhaftigkeit großer Nutztiere als Grundschutz angesehen werden. d.h. Schutzmaßnahmen großer Nutztiere im Bedarfsfall   Die Häufigkeit von Wildbeute korrespondiert nur dann mit der Häufigkeit der Nutztierübergriffe, wenn sie sich im Bereich eines Nahrungsmangels befindet. Bei uns irrelevant: 4 – 12 Rehe auf 100 Hektar = 1000 – 3000 Rehe (25 - 60 Tonnen) pro Wolfsterritorium (250km²) bei 7,6 Tonnen Jahresbedarf pro Wolfsrudel1 Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf 1 Wotschikowsky, 2007, 2014

Schutzmöglichkeiten Litzenzaun (elektr.) Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Netzzauun (elektr.) Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf Massivzaun (nicht elektr.) Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Nach: www.saugiavis.lt

Schutzmöglichkeiten Stallung Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Mobile geschlossene Gehege Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf Stationäres Hundegehege Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Nach: www.saugiavis.lt

Schutzmöglichkeiten Hirte Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Herdenschutzhunde Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf Nach: www.saugiavis.lt

Schutzmöglichkeiten Lappenzaun Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Geruch Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf Akustische Anlagen Effektivität Anschaffungskosten Arbeitsaufwand Nach: www.saugiavis.lt

Schutzmaßnahmen etablieren sich Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf

Gedanken Schutztechniken Es sind sehr viele Tools vorhanden Erreichen sie auch den Adressaten? Haben wir Lösungen für alle Biotoptypen? Erschwerte Aufwendungen in geschützten Biotopen sollte durch besondere Fördergelder ausgeglichen werden. Herdenschutz besteht nicht nur aus technischen Lösung, sondern auch aus Betreuung. Lokale (Mikro)Projekte mit Tierhaltern zum Herdenschutz bei regionaltypischen Haltungsbedingungen Jagd / Abschuss ist keine Herdenschutzmaßnahme Schutzmaßnahmen sind auch eine Lösung bei streunenden Hunden Noch zu selten Wahrscheinlich nein. Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf

Muss fallen! Prävention und Kompensation sind keine Vorteilung. Gedanken Finanzen Der Wolf ist ein natürliches Ereignis. Herdenschutz sollte die Normalität in den guten landwirtschaftlichen Praxis sein und sein Förderung über dortige Töpfe erhalten. Versicherungslösungen sollten Einzug ins Wolfsmanagement erhalten Keine Diskussion Billigkeitsleistungen vs. Schadensersatz Der Staat kann nicht die Pflicht übernehmen, in Fällen von natürlichen Ereignissen dem Bürger Schadensersatz zu leisten. De Mimimis (Zahlung Billigkeitsleistung an Unternehmen landwirtschaftlicher Primärproduktion gemäß der Verordnung (EU) Nr. 1408/2013) auf 15.00 in drei Jahren beschränkt. Muss fallen! Prävention und Kompensation sind keine Vorteilung. Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf

Ausnahme für anerkannte Herdenschutzhunde nötig Gedanken Recht und Gesetz Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) § 4 Anforderungen an das Halten im Freien (1) Wer einen Hund im Freien hält, hat dafür zu sorgen, dass dem Hund 1. eine Schutzhütte, die den Anforderungen des Absatzes 2 entspricht, und 2. außerhalb der Schutzhütte ein witterungsgeschützter, schattiger Liegeplatz mit wärmegedämmtem Boden zur Verfügung stehen. […] Ausnahme für anerkannte Herdenschutzhunde nötig Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf

Gedanken Managementpläne Weitgehende Ausrottung in Europa führte zu Schutzbemühungen wie Bernerkonvention, FFH Richtlinie auch für den Wolf Förderkulissen sollten vorrausschauend gezogen werden Harmonisierung nötig! Kohlmorgen 2016

Markus Bathen Badergasse 14 – 17 03031 Spremberg Tel Markus Bathen Badergasse 14 – 17 03031 Spremberg Tel. 03563 – 6080927 wolfsprojekt@nabu.de www.NABU.de/wolf