Und langsam entstehen die ersten Hochkulturen...

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Ägyptische Götter.
Advertisements

Naturwissenschaft und Schöpfung
Reihe: So hat alles begonnen… (Teil 2/7)
Gott bewegt Menschen, die einflussreich sind
Ehe und Familie als Instrumente
Einführung in den Hinduismus
Gott wurde arm für uns.
Was für ein Mensch.
Von Sarah Lohmann, Annkathrin Göbel und Jennifer Lübke
Der Sternenbaum von den dritten Klassen Häggenschwil 2013/2014.
Wer bin ich in Jesus Christus?
Sieben Neue Weltwunder
Entstehung der Bibel.
BERLIN.
GESCHICHTE Die "Camuni" Sara, Sara, Marta, Marzena, Beata.
Osterntraditionen in Deutschland
Der Hinduismus Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam die drittgrößte Weltreligion. Wann genau der Hinduismus entstand, ist nicht eindeutig.
Volksmärchen und Sagen in Ungarn
Das Reich des Lichts - und das Reich der Finsternis
Die Berufung der Gemeinde Teil 2
Unser zukünftiges Leben
Brief von einem Freund…
Jahresleitvers
5Grundwerte CHRISTUSKIRCHE.
Rainer Maria Rilke „Abend“.
Du bist einflussreich! Matthäus-Evangelium 10
Verehrung der Ursula.
Vom Höchsten beschenkt!
Willst du mit in den Himmel? Teil 1: Willst du mit in den Himmel?
Entwicklung des Gottesbildes Überlegungen aus religions- psychologischer und religionspädagogischer Sicht.
Gott wird Mensch, für deine ewige Rettung
? NAME: GEBOREN AM: GEBOREN IN: NAME DER ELTERN: GESCHWISTER:
Japan.
Die Zeiten seiner Hochkulturen und die Geschichte seiner Abwertung
B LUTMOND E Vier aufeinanderfolgende Mondfinsternisse in den Jahren 2014 & 2015.
Zahlensysteme Emily Dikhoff weiter.
Sprüche 1,1-3 Dies sind die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel. Durch die Sprüche soll der Mensch Weisheit und Selbstbeherrschung.
JUDENTUM Es ist die erste Weltreligion die auf Abraham zurückgeht.
Inka Von Lanz Andreas und Ivan Romanjek
Mumifizierung und medizinische Geräte Papyrus mit Musikerinnen Nofretete, 14. Jhd. v. Chr. Hauptgemahlin des Pharao Echnaton.
Mumifizierung und medizinische Geräte
Frohe Weihnachten! deutsch. Die Geburt von Jesus Lukas 1+2 deutsch 26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in.
Aus aktuellem Anlass! Aus aktuellem Anlass!: 08. Mai 2015: Dankbarkeit verändert und motiviert!
Jesus Lieblingsthema: - ?. Was der weiseste Lehrer sagt, ist wichtig und wahr. Jesus Lieblingsthema: - ?
Die Mayas. Siedlungsraum Dresdner Codex besteht aus 39 Blättern, je etwa 20,5 cm hoch und 10 cm breit. Zwischen den einzelnen Blättern befinden sich.
Ostern, ein Fest des Lebens Kita - Gottesdienst.
Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid. 1. Petrus 3,15.
Landesserver Baden-Württemberg, Redaktion Deutsch,
Lukas24,13-35 »Die Bibelstelle ist der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc.TM. Verwendet mit freundlicher.
The Story – Gottes grosse Geschichte mit uns
Das kleine „Was ist Was“ des Glaubens Predigt zu 1. Mose 1, ,1-4.
Im Sturm des Lebens gehalten sein
Herzlich willkommen!.
Was ist Poly- bzw. Monotheismus?
Warum mit anderen darüber reden
Er kommt! Der König! Gedanken zum Palmsonntag
Maya.
Gottes Geschichte mit den Menschen
Gott und «Götter».
Hexadezimale Darstellung von Zahlen
Deine Bestimmung entdecken
16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Hinduismus.
Weisheit Salomons Weisheit Salomons.
1.
Jesus – seine königliche Herkunft
Himmelfahrt ist Feiertag
Das Geschenk aller Geschenke für Dich!
Matthäus Teil 2.
 Präsentation transkript:

Und langsam entstehen die ersten Hochkulturen...

Religionen der Erde (grobe Übersicht) Prähistorische Religionen in Hochkulturen Universale Religionen Moderne Religionen

Aktuelle archäologische Funde aus der Zeit des Übergangs zu archaischen Religionsformen

Göbekli Tepe. September 2006

Tempelanlage (?) in Göbekli Tepe

Catal Hüyük war um ca. 8‘000 wahrscheinlich die grösste Siedlung der Welt

3D-Rekonstruktion von Catal Hüyük

Rekonstruktion einer Kultstätte in Catal Hüyük

Grundsätzliche Feststellungen:  Veränderung der Blickrichtung: Von der Erde zum Himmel  vorsichtige Deutung: von der ‚Mutter’ zum ‚Vater’  Irdische Kräfte/Mächte werden zunehmend als chaotisch und bedrohlich dargestellt.  Der ‚urbane’ Mensch erkennt sich als eingreifend, beherrschend, ordnend.  Ordnung wir zentrales Thema  Ordnung des Himmels/der Gestirne wird beobachtet  Verbindung von Göttlichkeit mit Klarheit / Licht / Ordnung

Polytheismus (Vielgöttervorstellung) und Anthropomorphie (Menschenbildlichkeit)  Das Heraustreten des Menschen aus dem ‚Einklang’ mit der Geisterwelt und den Naturerscheinungen führt zur Erkenntnis von Überlegenheit durch Handeln.  Der Mensch festigt seine Position durch die Vorstellung von ebenfalls personalen und handelnden Mächten (Gottheiten).  Anthropomorphe Gottheiten (weibliche und männliche)

Nut entspricht in ungefähr der Allmutter oder kosmischen Mutter Nut entspricht in ungefähr der Allmutter oder kosmischen Mutter. Sie wird dargestellt, als Frau in der Farbe des Sternenhimmels, die sich über die Erde (Geb) wölbt und mit ihren Beinen und Armen die vier Himmelspfeiler bildet. Tagsüber wird Nut von Geb durch Shu (Luft) getrennt, aber nachts sind Nut und Geb wieder vereint. Nut steht auch in besonderer Beziehung zur Sonne. Abends schluckt sie die Sonne (Re) und morgens gebiert sie die Sonne neu. Jeden Tag wird die Sonne wie Phönix erneuert. Nut ist also die Mutter der Sonne (siehe Abb. unter Hathor) als auch die Mutter des Mondes. Bisweilen wird Nut auch als Kuh dargestellt (wie Hathor) wobei ihre Augen das Sonnen- und das Mondauge sind. Nut ist die Zwillingsschwester von Geb und auch dessen Gemahlin. Sie ist die Mutter von Osiris, Isis, Set und Nephthys.

Kultvorstellungen und –praxis  Durch personale Gegenüber gewinnen Opfer veränderte Bedeutung  do ut des = Ich gebe, damit du mit gibst  Bitt-/Dank-/Lobopfer für Gemeinschaft, Sippe, Stadt, Kriegsglück  z.B. Erstlings-/Primatialopfer (auch Menschenopfer  Kinder, Jungfrauen, junge Krieger, Ehefrauen(vgl. Witwenverbrennung in Indien), Diener, Soldaten)  Mit wachsender ethischer Sensibilität ersetzt durch Tieropfer und Statuetten.  Die Vorstellung von Gottheiten führt zu einem neuen ethischen Bewusstsein  nicht nur die Grösse/Art des Opfers zählt, sondern die Intention (Hingabe!)  Das Fehlen von Gehorsam/Treue führt zu Brüchen und Enttäuschungen  Schuld wird vermehrt ein zentrales Thema  Es entstehen ethische Normen/Gesetze

Bildausschnitte von einem Opfertisch und der versammelten Priesterschaft, Malereien in der Grabkammer von Chnum-hotep II (ca. 2000 v. Chr.)

Zweistromland Im 6./5. Jahrtausend lebten die Menschen im Zweistromland in dörflichen Gemeinschaften, betrieben Landwirtschaft, Viehzucht und Handel mit den umliegenden Gebieten. Mitte des 4. Jahrtausends setzt eine Einwanderungswelle aus dem Osten ein. Diese Menschen werden heute als ‚Sumerer’, die Kulturbringer, be-zeichnet und setzen die Tradition der ortsansässigen Menschen in gro-ßem Stil um: Landwirtschaft mit ausgeklügelten Bewässerungsanlagen, sie bauen Dämme, Schiffe, Häuser, Tempel und entwickeln die arbeits-teilige Gesellschaft. Erste bekannte Hochkultur der Geschichte.

Im 3. Jahrtausend machen die Sumerer und andere Völker entschei-dende Erfindungen wie die Schrift und die Mathematik. Im 2. Jahrtausend folgt unter anderen das Babylonische Reich, im 1. Jahrtausend dann das Assyrische und Persische Reich, das mit der Eroberung durch Alexander den Großen von Makedonien um 300 v. Chr. zu Ende geht. Daran schließt sich das Römische Reich an.

Schrift Die ältesten bekannten Schriftzeichen stammen etwa aus dem Jahr 3300 und wurden 1930 im ‚Roten Tempel’ bei Uruk gefunden. Es handelt sich dabei um ca. 1000 Tontafeln mit Piktogrammen, die Fragen der Lagerhaltung und ähnlicher Themen behandeln. Das legt die Vermutung nahe, daß Schrift zunächst aufgrund praktischer Notwendigkeit entwickelt wurde, z.B. um die Versorgung der städtischen Hochkulturen zu verwalten.

Die Anzahl der verwendeten Zeichen wuchs schnell auf über 2000 und beinhaltete bald auch Namen und abstrakte Begriffe wie Leben, Gott usw. Um 2800 wurde die Keilschrift entwickelt, die schneller zu schreiben ist und sich an den Silben der Sprache orientierte. Bekannt sind z.B. Botschaften aus Keilschrifttafeln, die zwischen den Herrschern der Stadtstaaten ausgetauscht wurden. Von diesen wurden lokale Kopien in den Archiven abgelegt, die eigentliche Botschaft wurde in einen Tonumschlag gesteckt, der selbst noch einmal mit der Botschaft beschrieben war.

Kalender und Zahlensystem Vermutlich waren drei verschiedene Kalender zu verschiedenen Zwecken über lange Zeit in Verwendung, und zwar ein Mondkalender, ein Sonnen-kalender und ein Verwaltungskalender. Letzterer bestand aus einem Jahr mit 360 Tagen, das in 12 Monate zu je 30 Tage geteilt war. Jeder Tag be-stand aus 12 Zeiteinheiten, die ihrerseits wieder in 30 Teile unterteilt wur-den. Die Mathematik beruhte auf einem Zahlensystem mit der Zahl 60 als Ba-siszahl, das als ‚Sexagesimalsystem’ bezeichnet wird. Dieses nimmt un-ter den Zahlensystemen eine Sonderstellung ein, u. a. weil viele Divisio-nen ohne Rest aufgehen.

Religion und Götter Die mesopotamische Religion war polytheistisch. Gottheiten wurden in den vielfältigen Erscheinungen der Welt gesehen, also den Gestirnen des Himmels ebenso wie in Bergen, Bäumen, Tieren, Wolken, Flüssen, Stürmen, und so weiter. Sie waren den Menschen im Prinzip sehr ähnlich, männlich oder weiblich, lebten, stritten und liebten einander, benötigten Nahrung, Kleidung und Wohnraum. Wichtigster Unterschied zu den Menschen war, daß die Gottheiten weder Krankheit noch Tod kannten. Wie bei den Menschen gab es bei den Göttern Machtstrukturen mit Herrschenden an der Spitze, Dienenden und Sklaven. Das System der Götterwelt war als überhöhte Spiegelung des menschlichen Zusammen-lebens und der politischen Machtverhältnisse konzipiert.

Mit der Bildung von Stadtstaaten aus den ursprünglichen Ansiedlungen ab Anfang des 3. Jahrtausends durch Konzentration irdischer Macht wurden auch deren übernatürliche Gegenstücke, die Stadtgottheiten, entsprechend einflußreich. Als die Stadt Babylon unter König Hamurabi um 1750 vor unserer Zeit zum Zentrum eines Großreiches wurde, waren von den ursprünglich über 1000 Göttern nur noch etwa 20 übrig, die im religiösen Leben eine Rolle spielten. siehe auch: YouTube - YouTube Mesopotamien 2 5

Schöpfungsgeschichten Zwei eindrückliche Schöpfungsmythen geben Einblick in die Götterwelt im Zweistromland. Das Gilgamesch-Epos aus dem späten 2. Jahrtau-send v. Chr. (gewisse Partien scheinen noch älter zu sein) berichtet unter anderem von einer grossen Flut und der Rettung von Mensch und Tier mittels eines Schiffes. Im Mythos Enuma Elisch, etwa aus dem 12. Jahrhundert v. Chr., wird von der Erschaffung der Welt und des Menschen erzählt

Kosmos Der Kosmos wurde als aus zwei Hemisphären zusammengesetzte rie-sige Hohlkugel betrachtet. Der obere Teil umschließt das Himmelsge-wölbe, der untere Teil die Unterwelt. Zwischen den beiden liegt am äußersten Rand eine durchgehende, kreisförmige Gebirgskette. Den kreisrunden Innenraum nimmt der Salzwasserozean ein, aus dessen Mitte die Erde wie eine Insel auftaucht. Unter der Erde dehnen sich die Fluten des Süßwasserozeans aus. Viele Gottheiten wurden in Erschei-nungen des Himmels gesehen und verehrt.

Die Symbole dieser Gottheiten wurden zusammen mit den ersten be-kannten Sternbildern auf den kunstvollen Grenzsteinen, die die Eigen-tumsverhältnisse der Stadtstaaten festlegten, gefunden, offensichtlich um deren Unverrückbarkeit mit der Macht der Götter zu unterstreichen.

Astronomie Die Verehrung der Gottheiten in den Gestirnen erforderte die Beobach-tung ihrer Verhaltensweisen, also die Astronomie. Wichtige Quellen sind die über 25.000 Keilschrifttafeln aus der Bibliothek des Assyrers Assur-banipal aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., von denen sich über ein Viertel auf astronomische Themen bezieht.

Überreste des Zikkurates von Ur

Grabungsfeld in Uruk

Rekonstruktion des Ishtar-Tors siehe auch: YouTube - Mesopotamien (3/5) YouTube - Mesopotamien (4/5) YouTube - Mesopotamien (5/5)

Tempelanlage in Saqqara, Ägypten (in der Nähe von Kairo) ca. 2600 v Tempelanlage in Saqqara, Ägypten (in der Nähe von Kairo) ca. 2600 v. Chr.

Im Folgenden sehen Sie Bilder von Bam im heutigen Irak. Die Stadt wurde 2003 fast vollständig von einem Erdbeben zerstört. Aufgrund ihrer Struktur, die noch stark an vergangene Hochkulturen erinnert, gehört die Siedlung zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bam (Iran) vor dem Erdbeben im Dezember 2003

Bam nach dem Erdbeben