Alfried Längle, Wien (mit diesen Folien) Wert der Lust und Lust auf Wert Und was es für das Genießen.

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 Präsentation transkript:

Alfried Längle, Wien (mit diesen Folien) Wert der Lust und Lust auf Wert Und was es für das Genießen sonst noch braucht…

Übersicht 1.Lust 2.Wert 3.Lust und Wert 4.Genießen 5.Freude 6.Feiern

1. Lust a)Lust – eine treibende Kraft verlangt sucht vitale Kraft

1. Lust a)Lust – eine treibende Kraft b)Reine Lust – Ausgelassenheit → lustig sein – gluschtig sein – lüstern sein

1. Lust a)Lust – eine treibende Kraft b)Reine Lust – Ausgelassenheit c)Wie finde ich meine Lust? – der «Lustcheck» → Körper → Gefühle → Vorstellungen, Erfahrungen, Vergleiche Nach Mangel/Überschuß

1. Lust a)Lust – eine treibende Kraft b)Reine Lust – Ausgelassenheit c)Wie finde ich meine Lust? – der «Lustcheck» d)Lustquellen: Mangel oder Überschuss → Befriedigung = Belohnung der Natur Ursprüngliche Form der Lust = Triebbefriedigung Hat neurologische Struktur: Awarding Schleifen

1. Lust a)Lust – eine treibende Kraft b)Reine Lust – Ausgelassenheit c)Wie finde ich meine Lust? – der «Lustcheck» d)Lustquellen: Mangel oder Überschuß → Befriedigung e)Libido – «Liebe», Eros aus der Sexualkraft

„… alle diese Strebungen seien der Ausdruck der nämlichen Triebregungen, die zwischen den Geschlechtern zur geschlechtlichen Vereinigung hindrängen, in anderen Verhältnissen zwar von diesem sexuellen Ziel abgedrängt oder in der Erreichung desselben aufgehalten werden…“ (Freud S (1921) Massenpsychologie und Ich-Analyse)

f) Charakteristische der Lust → richtet Aufmerksamkeit auf uns selbst, auf das Erleben

f) Charakteristische der Lust → richtet Aufmerksamkeit auf uns selbst, auf das Erleben g) Lust = die Einladung zur Selbst-Beziehung → in der Lust ist eine Offenheit und Zuwendung zu meinem Leben enthalten → schafft Beziehung zu mir … → je mehr Offenheit und Nähe zu mir → desto besser kann Lust und Gefühl erlebt werden

h) Lust ist die vitale Quelle der Kraft: → Leidenschaft → Rausch, kann blind machen = „Brennstoff“ der 2. GM Kann Angst machen – die Kontrolle zu verlieren, Ansehen, Kraft des Lebens, dem potentiell Zerstörerischen … Wie ein Feuer…

h) Lust ist die vitale Quelle der Kraft: → Leidenschaft → Rausch, kann blind machen = „Brennstoff“ der 2. GM i)Schlechte Beziehung zu sich selbst → Bedürftigkeit → Suchtkeim; → zerstörerisch Die „Zähne“ der Lust und Lebenskraft

2. Wert … ein gefühlter Inhalt …

a) Wert ist das Erleben des Lebensfördernden Wahrnehmung durch Gefühlsresonanz (= eine Entsprechung, eine Ähnlichkeit) … ist die Wirkung von etwas auf mein Leben.

b) Wert ≠ Lust Liebe besteht auch ohne sexuelle Begierde. Sexuelle Begierde allein ≠ immer Liebe… Wert: Aufmerksamkeit ist transitiv Lust: Aufmerksamkeit auf sich selbst gerichtet (Erleben, Gefühl, Körper)

c) Wertentstehung (EA) Zuwendung → Objektwirkung, die das «Ja» zum Leben fördert. Wert → verstärkt die Grundbeziehung zum Leben; «Grundwertverstärker». = existentielle Maßstab für Werte.

c) Wertentstehung (EA) ICH WERT  bin „ja“ Objekt-Wirkung da / lebe

d) Bedeutung der Werte (EA) Geistige Nahrung, bringen Leben in uns in Schwingung. Sinn der Werte: immer wieder fühlbar zu machen, dass es gut ist da zu sein U.u. Werte = Botschafter des Grundwertes.

e) 2 Formen von Werten Nutzwerte: lebensfördernd, weil sie uns dienlich sind. Eigenwerte: lebensfördernd, weil ihr Wert den Wert unseres Lebens stimuliert.

f) Dynamik von Werten Werte = wie Magnete: sie ziehen an Ich Wert «Da will ich hin!» Wert = das, was so auf uns einwirkt, dass es das Verlangen nach Beziehung, Verweilen, Nähe, Umgang und Zugehörigkeit weckt.

f) Dynamik von Werten Existentielle Werte entstehen aus dem Zusammentreffen: d.h. Ich mach sie nicht (nicht konstruktivistisch) Sie sind nicht als Wert vorgegeben (nicht idealistisch) Sondern aus der Qualität des Objektes und der subjektiven Schwingung der Lebensbejahung (relativistisch)

3. Lust und Wert … geht das zusammen… ?

a) Lust auf Wert? Ja! Ich kann ja den Mangel spüren auf den Wert, den ich schon lange nicht mehr hatte – er geht mir ab! → macht Werterleben intensiver

b) Erweiterter Lustbegriff ≠ «reine» Lust aus dem Lebenstrieb = Lust auf einen Wert Da werden wir leidenschaftlich, entwickeln eine «Passion» → Mögen

c) Quellen des Mögens = ganzheitliches (psychisches und geistiges) Erleben von Attraktivität. Mögen Vitalität/Lust Wert (Kraft von innen) (Attraktivität des Obj.)

d) Bezugspunkt des Mögens = Wohlsein Das Gefühl, dass es mir damit gut geht – dass mein Leben gut ist Verhältnis von Lust und Wert ist variabel

d) Bezugspunkt des Mögens Verhältnis von Lust und Wert ist variabel WohlseinWohlsein LUST WERTLUST WERT

e) Braucht der Wert die Lust? Freud: ja EA: nicht unbedingt Aber: Werterleben braucht Vitalität Aber Vitalität ist grundlegender als Lust, ist Lebenskraft (singen, tanzen, lachen, weinen… Temperament, Schaffenskraft…) [Lust ist dabei der gefühlte Mangel/Überschuss an Lebenskraft]

4. Genießen … geistig, personal … … Freude an etwas … … inneres Schwingen, in Resonanz …

4. Genießen a)Objekt des Genusses: Ich kann die Lust genießen (essen, Sexualität…) Ich kann einen Wert genießen (Gespräch, Vortrag …) b) Form: ≠ Gier, sondern Zurückhaltung = innere Form der Wertepflege. Ist Auskosten des Mögens.

4. Genießen c) Strukturen des Genusses: Kurz: braucht Zeit + Fühlen + Leib

4. Genießen d) Ablauf phänomenologisch: 1.Wahrnehmen – Sinnlichkeit 2.Sich in der Wahrnehmung öffnen – braucht Schutz, Sicherheit 3.In Beziehung treten, Beziehung aufnehmen, sich innerlich zuwenden 4.Auf sich wirken lassen, es mit sich was machen lassen und gleichzeitig fühlend tasten und auf es zugehen (phänomenologische Offenheit) 5.Bereitsein für die innere Schwingung, sie aufnehmen = Achtsamkeit für die eigenen Gefühle 6.Sich Zeit nehmen für das Erleben, Abtasten, Schwingung aufkommen lassen 7.Dem Erlebten Zustimmung geben, es als für einen wichtig einschätzen 8.Es pflegen, hüten, bewahren, mitnehmen, wiedererstehen lassen, wiederholen

5. Freude

≠ Spaß = Erleben des Eigenwertes des Lebens.

5. Freude Heidegger: „Das ursprüngliche Wesen der Freude ist das Heimischwerden in der Nähe zum Ursprung.“

6. Feiern = Wertepflege = der äußere Rahmen zur Intensivierung des Werterlebens.

6. Feiern Durch Zuwendung, Zeit, Beziehung, Offenheit → «Verehren» eines Wertes aus Freude an ihm → um die Bedeutung des Erlebten/Errungenen zu begreifen

6. Feiern Fest - „… ein gestatteter, vielmehr ein gebotener Exzess, ein feierlicher Durchbruch eines Verbotes. Nicht weil die Menschen infolge irgend einer Vorschrift froh gestimmt sind, begehen sie die Ausschreitungen, sondern der Exzess liegt im Wesen des Festes; die festliche Stimmung wird durch die Freigebung des sonst Verbotenen erzeugt.“ (Freud: Totem und Tabu)

6. Feiern Wie geht feiern? Bedarf des Rahmens der Vorbereitung (schmücken, Entlastung vom Alltag…) Abfolge (Ritual) Gemeinschaft intensiviert und bereichert

6. Feiern Formen: Apollinische Feier (Musik, Kunst, Tanz) Dionysische Feier (Berauschung) Stille Feier (Besinnlichkeit, Vertiefung) Religiöse Feier (Anbindung an das Transzendente)

6. Feiern Jede Feier ist ein Fest des Lebens !