Vergleich der Organisationstypen der Fertigung

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 Präsentation transkript:

Vergleich der Organisationstypen der Fertigung

Bevor ein Produkt hergestellt werden kann, muss sich ein Betrieb darüber Gedanken machen, welches Fertigungsverfahren für seine Produkte das richtige ist.

Kurzer Überblick 1.) Definition Organisationstyp 2.) Überblick der Organisationstypen mit Vor- und Nachteilen 3.) kurzes Fazit 4.) Quellenangabe

Definition: Organisationstyp Der Organisationstyp des Fertiugngsverfahrens kennzeichnet die Ablauforganisation, d.h. Die Anordnung von Arbeitsplätzen und Maschinen.

Je nach räumlicher beziehungsweise organisatorischer Anordnung der Maschinen können folgende Organisationstypen der Fertigung unterschieden werden: - Werkstattfertigung - Reihenfertigung (Straßenfertigung) - Gruppenfertigung (Inselfertigung) - Fließfertigung (Fließbandfertigung) - Baustellenfertigung

Werkstattfertigung Für gleichartige oder ähnliche Produktionsschritte werden Werkstätten errichtet. Hier werden zum Beispiel Universalmaschinen eingesetzt (etwa Fräsmaschinen für alle Fräsarbeiten) oder Handarbeitsplätze mit gleichen Produktionsschritten an einem Ort zusammengelegt. Ist die Bearbeitung der Werkstücke in einer Werkstatt abgeschlossen, werden sie zur nächsten transportiert. Die Werkstattfertigung ist sehr flexibel und besonders für die Fertigung von Einzel- und Kleinserien geeignet. Allerdings führt sie zu hohen Durchlaufzeiten und langen Transportwegen Vorteile: geringe Fixkosten einfache Umstellung auf andere Produkte, daher sehr anpassungsfähig Einsatz von Universalmaschinen, die vielseitig verwendbar sind (gleiches gilt für die eingesetzten Facharbeiter) Nachteile: lange Transportwege und Wartezeiten hohe Lohnkosten, sowie hohe Lagerkosten aufwändige Arbeitsvorbereitung für Großserien- und Massenfertigung ungeeignet

Reihenfertigung: Produktionsstraßen mit Pufferzonen Bei der Reihenfertigung werden die Maschinen so hintereinander angeordnet, wie sie im Produktionsverlauf benötigt werden. Zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen werden Puffer eingerichtet, um die Teilprodukte zu lagern. Dadurch entstehen Fertigungsstraßen, die häufig beim Maschinenbau zum Einsatz kommen. Da das Produkt einfach zur nächsten Produktionsstufe weitergereicht wird, entfallen lange Transportwege. Das Personal kann sein Arbeitstempo in gewissem Maße selbst bestimmen, was zu einer höheren Motivation führt. Außerdem ist es möglich, mehrere Produktvarianten gleichzeitig zu fertigen. Die Reihenfertigung wird dann angewendet, wenn aufgrund der großen Produktvielfalt genaue Zeitvorgaben für die einzelnen Arbeitsgänge nicht möglich sind. Die Teilprodukte werden in den Pufferlagern abgestellt, während die Maschinen bereits für die nächste, eventuell aufwändigere, Produktvariante umgerüstet werden können.

Gruppenfertigung ist eine Kombination aus Werkstatt- und Reihenfertigung Die Maschinen zur Herstellung von Teilerzeugnissen werden bei der Gruppenfertigung im gleichen Raum zusammengefasst (Fertigungsinsel). Die "Baustelle im Betrieb" wird dann mit den benötigten Werkstoffen und Betriebsmitteln ausgestattet. Dadurch entfällt der Transport zur nächsten Werkstatt. Die Maschinen jeder Fertigungsinsel sind so angeordnet, wie sie im Produktionsverlauf benötigt werden (Fließprinzip). Aufgaben wie Fertigungsplanung, -steuerung und -kontrolle werden von den Mitarbeitern der jeweiligen Inseln übernommen. Bei der Gruppenfertigung steuern sich die Mitarbeiter also selbst. Nachteile: Niedrige Auslastung der Betriebsmittel Hoher Aufwand an Arbeitsvorbereitung (etwa Gruppieren von Werkstücken und Maschinen) Hoher Bedarf an qualifiziertem Personal Vorteile: Hohe Flexibilität und Übersichtlichkeit (durch Verzicht auf strenge Arbeitsteilung) Verkürzte Durchlaufzeiten Qualitätssteigerung durch große Verantwortung der Mitarbeiter, die zu einer höheren Motivation führt

Fließfertigung eignet sich für die Großserien- und Massenfertigung Die Fließfertigung ist eine Verfeinerung der Reihenfertigung, bei der auch die zeitliche Produktionsfolge aufeinander abgestimmt wird. Anders als bei der Reihenfertigung laufen die Werkstücke ununterbrochen auf einem Fließband an den einzelnen Arbeitsstationen vorbei. Somit hat jede Fertigungsstufe nur einen gewissen zeitlichen Spielraum. Trifft das nächste Werkstück ein, muss das andere fertig sein. Nicht der Arbeiter, sondern die Geschwindigkeit des Fließbands gibt also den Takt vor. Häufig ist Fließfertigung sehr monoton. Die Mitarbeiter führen meist immer die gleichen Handgriffe aus, wodurch die Fließfertigung stark kritisiert wird (soziale Problematik). Daher sind viele Betriebe dazu übergegangen, die Fließfertigung menschlicher zu gestalten. Etwa durch langsamer laufende Bänder und Arbeitsgruppen, die sich bei den Tätigkeiten abwechseln können. Auch Maßnahmen zur Arbeitserleichterung wie Industrieroboter, die schwere körperliche und stark gesundheitsschädliche Arbeiten übernehmen und den Arbeitsalltag weniger eintönig machen, kommen zum Einsatz. Dadurch steigt die Verantwortung der Mitarbeiter innerhalb der Gruppe bei gleichzeitiger Minderung des Leistungszwangs. Durch die höhere Motivation der Mitarbeiter entstehen qualitativ hochwertigere Produkte.

Fließfertigung eignet sich für die Großserien- und Massenfertigung Vorteile: Kurze Transportwege Keine Wartezeiten Keine Zwischenlager Übersichtlicher Fertigungsablauf Einsatz ungelernter Hilfskräfte Nachteile: Monotone Arbeit Gesundheitsschädigung und geistige Verarmung der MA Hohe Fixkosten Geringe Flexibilität Hohe Anfälligkeit für Störungen (Maschinenschäden legen Produktion lahm)

Baustellenfertigung: ortsgebundenes Fertigungsverfahren Bei der Baustellenfertigung ist der Arbeitsbereich während der Fertigungszeit an einen bestimmten Ort gebunden. Das heißt, Arbeitskräfte, Betriebsmittel und Rohstoffe müssen zum Fertigungsort gebracht werden (zum Beispiel Haus, Brücke, Straße). Das Problem der Baustellenfertigung ist, dass begrenzt verfügbare Rohstoffe (etwa Personal) verschiedenen Produktionsstandorten zugewiesen werden müssen.

FAZIT: Die Wahl des richtigen Fertigungsverfahrens ist elementar für das Überleben eines Unternehmens. Fallen zu hohe Fixkosten an oder können Aufträge nicht schnell genug abgewickelt werden, hat der Betrieb keine Chance. Daher sollten im vorhinein alle Möglichkeiten samt Vor- und Nachteilen abgewägt werden Man muss allerdings vor der Anordnung von Arbeitskraft und Maschinen auswerten, ob man entweder kapital – oder arbeitsintensiv produziert. So wird in Ländern mit geringen Lohnkosten eher eine arbeitsintensive Produktion und überwiegenden Einsatz menschlicher Arbeitskraft und bei kapitalintensiver Produktion eher Maschinen genutzt. Bearbeitungsvorgänge, die von (Werkzeug-)Maschinen ausgeführt werden, sind weitgehend durch den Computer gesteuert (CAM: Computer Aided Manufacturing). Daher ist ein Produktionssystem vor allem ein Informations(-verarbeitungs)system, das zu einer weitgehenden Automatisierung der Fertigungsprozesse führen soll. Dies bewirkt eine Substitution der objektbezogenen Arbeit durch computergestützte Anlagen bzw. zu einem Ersatz der Lohnkosten durch Abschreibungen bzw. Kapitalbindungskosten. Außerdem laufen die Bearbeitungsvorgänge weitgehend ohne menschliche Bedienungsfehler ab, was den Ausschuss senkt bzw. die Produktqualität erhöht. Der Faktor „Arbeit“ konzentriert sich dann auf Steuerung und Wartung der Betriebsmittel.

Herzlichen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit Quellen: Grundlagen der BWL für Lehramt- & Nebenfachstudierende – Produktions- und Materialwirtschaft Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, Helmut Schmalen & Hans Prechtl; 13. Auflage (insbesondere Kapitel 11.3)