Aktuelle Zahlen setzen Spekulationen ein Ende Eine repräsentative Erhebung über Risiko und Verbreitung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz Referat an.

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Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 1 Grundlagen
 Präsentation transkript:

Aktuelle Zahlen setzen Spekulationen ein Ende Eine repräsentative Erhebung über Risiko und Verbreitung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz Referat an der Fachtagung Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz 30. Oktober 2008, Bern Marianne Schär Moser, lic.phil. Psychologin FSP, Arbeits- und Organisationspsychologin SGAOP Forschung und Beratung, Bern

Die Studie Risiko und Verbreitung sexueller Belästigung am Arbeits- platz. Eine repräsentative Erhebung in der Deutschschweiz und der Romandie. Bern: Silvia Strub, Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien BASS, Bern Marianne Schär Moser, Forschung und Beratung, Bern Im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO und des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG

Die Studie Methodisches Vorgehen  Repräsentative Telefonbefragung in Deutschschweiz und Romandie.  Stichprobe: 2‘020 unselbständig erwerbstätige Frauen und Männer. selber erlebtes beobachtetes  Erfassung des Ausmasses mit mehreren Zugängen: 1) Verbreitung von potenziell belästigendem Verhalten: a) selber erlebtes potenziell belästigendes Verhalten b) gegenüber Arbeitskolleg/innen beobachtetes potenziell belästigendes Verhalten 2) Subjektive Betroffenheit

Verbreitung von selber erlebtem potenziell belästigendem Verhalten Quelle: Strub / Schär Moser (2008)

Erlebte Vorfälle von potenziell belästigendem Verhalten Quelle: Strub / Schär Moser (2008)

Geschlecht der Urhebenden von potenziell belästigendem Verhalten Quelle: Strub / Schär Moser (2008)

Berufliche Beziehung zu den Urhebenden Quelle: Strub / Schär Moser (2008)

Beobachtung von potenziell belästigendem Verhalten Abwertende oder anzügliche Sprüche, Witze, Geschichten, Briefe oder s über Frauen oder Männer; unerwünschte Konfrontation mit pornographischen Bildern 21.5 Obszöne Gesten, Gebärden und Zeichen oder Nachpfeifen und mit Blicken ausziehen 18.2 Unerwünschter Körperkontakt, Begrabschen oder Küssen 9.2 Unerwünschte sexuelle Angebote oder Einladungen 8.2 Sexuelle Erpressung 3.8 Sex. Übergriff / Vergewaltigung 2.4 Total mindestens eine Verhaltensweise bei Arbeitskolleg/innen beobachtet 30.5 Quelle: Strub / Schär Moser (2008)

Subjektive Betroffenheit Quelle: Strub / Schär Moser (2008)

Differenzierung nach Unternehmensgrösse  Mehr selber erlebte und bei Arbeitskolleg/innen beobachtete potenziell belästigende Verhaltensweisen in mittleren und grossen Unternehmen (mehr als 50 Beschäftigte). Risiko und Verbreitung nach Unternehmensgrösse  Kein Einfluss der Unternehmensgrösse auf die subjektive Betroffenheit.

Risiko und Verbreitung nach Wirtschaftsbranche Überdurchschnittliche Werte Unterdurchschnittliche Werte Selber erlebtes potenziell belästigendes Verhalten (Insgesamt) Beide Geschlechter Verlags- und Druckgewerbe Gastgewerbe Herst. Nahrungsmittel etc. Chemische Industrie Übrige in Verarbeitendes Gewerbe/Industrie Informatik Frauen Banken/Versicherungen Post/Telekommunikation Persönliche Dienstleistungen Herst. Textilien/Lederwaren Baugewerbe Detailhandel Öffentliche Verwaltung Private Haushalte Land-/Forstwirtschaft Männer Gesundheits- und Sozialwesen Post/Telekommunikation Subjektive Betroffenheit (Insgesamt) Land-/Forstwirtschaft Öffentliche Verwaltung Verkehr/Transport Gesundheits-/Sozialwesen Herst. Nahrungsmittel etc. Baugewerbe Detailhandel Persönliche Dienstleistungen Übr. Verarb. Gew./Industrie

Massnahmen Quelle: Strub / Schär Moser (2008)

Fazit Risiko und Verbreitung im Überblick  Die erhobenen Aspekte sind miteinander verbunden.  Subjektive Betroffenheit = Verbreitung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.  «Männer = Täter, Frauen = Opfer» bestätigt sich nicht.  Potenziell belästigendes Verhalten = Risikopotenzial mit negativen Auswirkungen.  Urhebende von selber erlebtem potenziell belästigendem Verhalten sind vor allem Arbeitskolleg/innen.

Fazit Risiko und Verbreitung im Überblick (Fortsetzung)  Das Risikopotenzial ist in grösseren Unternehmen höher, die subjektive Betroffenheit aber nicht.  Bei den Branchen ergeben sich grosse Unterschiede. Die erhobenen Aspekte weisen in manchen Branchen in dieselbe Richtung, in anderen widersprechen sie sich.  Es zeigen sich erklärungsbedürftige Unterschiede zwischen den beiden Sprachregionen.

Fazit Beispiel Branchendetailinformationen

Fazit Die Ergebnisse der Studie können für die konkrete Personalarbeit hilfreich sein. Nutzen Sie sie!