Aufklärung, Vormärz und Industrialisierung (1780 – 1870) 02.01 Realgeschichte der EB/WB Historische Phasen im Überblick Soziale Frage, Arbeiterbewegung.

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Aufklärung, Vormärz und Industrialisierung (1780 – 1870) Realgeschichte der EB/WB Historische Phasen im Überblick Soziale Frage, Arbeiterbewegung und Erster Weltkrieg (1871 – 1918) Weimarer Republik (1918 – 1933) Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg (1933 – 1945) Rekonstruktionsphase (1945 – 1966) Die große Bildungsreform (1967 – 1980) Bildungspolitischer Abschwung und Bedeutungszuwachs der beruflich/betrieblichen Weiterbildung (1980 – heute)

Kants Antwort auf die Frage: „Was ist Aufklärung?“ lautet (1784): „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, Dich Deines Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung. Faulheit und Feigheit sind Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben, und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ Realgeschichte der EB/WB Aufklärung, Vormärz und Industrialisierung (1780 – 1870)

Volksbildung als gesellige Bürgerbildung und Nachahmung der Adelskultur Realgeschichte der EB/WB Gründung von zahllosen Clubs, Salons, Lesezirkeln, Museums-, Casino- Harmoniegesellschaften und patriotischen Vereinigungen gesellige Bildung gegenseitige Aufklärung/Belehrung musisch-künstlerische Betätigung politische Diskussion gemeinnützige Arbeit Anwachsen des Buch- und Zeitschriftenmarktes Bildungsaktivitäten und –ziele: Aufklärung, Vormärz und Industrialisierung (1780 – 1870)

Volksbildung als allgemeine und berufliche Ausbildung der städtischen Handwerker- und Arbeiterschaft Realgeschichte der EB/WB Gründung von Abend- und Fortbildungsschulen Patriotische, gemeinnützige und polytechnische Gesellschaften im städischen Umfeld vermitteln Handwerkern und Arbeitern elementare Kulturtechniken und beruflich-technische Ausbildung Sozio-ökonomische Modernisierung: beginnende Industrialisierung Einführung der Gewerbe- und Niederlassungsfreiheit Aufklärung, Vormärz und Industrialisierung (1780 – 1870)

Volksbildung als landwirtschaftliche Rationalisierung und Aufklärung der Bauernschaft Realgeschichte der EB/WB Verbreitung von Volksschriften, Periodika, volksaufklärerische Kalender, problemorientiertes Sachliteratur Beispiel: Rudolph Zacharias Becker (1788): Noth- und Hilfsbüchlein für Bauersleute oder lehrreiche Freuden- und Trauer-Geschichten des Dorfs Mildheim (1799: Exemplare verkauft) Gründung von landwirtschaftlichen Weiterbildungsgesellschaften (z.B.: Celler Societät und Landwirtschaftsgesellschaft von 1764) Volkserzieherische Arbeit von engagierten Pfarrern Aufklärung, Vormärz und Industrialisierung (1780 – 1870)

Volksbildungsbewegung Realgeschichte der EB/WB Soziale Frage, Arbeiterbewegung und erster Weltkrieg (1871 – 1918) 1881 Gründung der „Gesellschaft für die Verbreitung von Volksbildung“ 1913: über Volksbildungsvereine Gründung von Heimvolkshochschulen Universitätsausdehnungsbewegung – 1899: Gründung des „Verbandes für volkstümliche Kurse von Hochschullehrern des Deutschen Reiches“

Entstehen der „Neuen Richtung“ Hohenrodter Bund: intensive, gestaltende Bildung statt extensiver verbreitender Bildung  Arbeitsgemeinschaft als Programm und Methode Realgeschichte der EB/WB Weimarer Republik ( ) - individualisierte Bildung (statt Integration von Kultur und Staat) - Entwicklung aller Fähigkeiten, d.h. nicht nur des Verstandes - Menschenbildung (statt Vermittlung beruflich-utilitarischer Kenntnisse) - methodische Gestaltung - Gemeinschaftsbildung - Bildung als geistige Form, statt geistiger Besitz Neben Heimvolkshochschulen städtische Abendvolkshochschulen

Integration der Volkshochschulen in „Deutsches Volksbildungswerk“ Realgeschichte der EB/WB Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg - Ab 1938 Erstellung von Musterarbeitsplänen zur Gleichschaltung - Betonung der Nachholbildung für Funktionsträger der Deutschen Arbeitsfront - Einrichtung einer Hauptstelle für Volkshochschulen am Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin - Volksbildung als nationalsozialistische Schulung - Einbeziehung der Betriebe in Volksbildung - Einschränkung der konfessionellen EB

Aufbau der EB auf kommunaler Ebene Realgeschichte der EB/WB Rekonstruktionsphase (1945 – 1966) Neugründungen, Wiederentstehen einer pluralen Trägerschaft Politische Bildung als Reeducation Anknüpfung an die „Neue Richtung“ 1960: Gutachten des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen Ziel der EB: „Gebildet im Sinne der Erwachsenenbildung wird jeder, der in der ständigen Bemühung lebt, sich selbst, die Gesellschaft und die Welt zu verstehen und diesem Verständnis gemäß zu handeln.“ (S. 20 f.) Integration der EB in den öffentliche Bildungswesen „realistische Wende“ (Hildesheimer Studien [1954], Göttinger Studie [1966]) 1957: Gründung der Pädagogischen Arbeitsstelle des Deutschen Volkshochschulverbandes

1967: Bochumer Plan (Knoll) Realgeschichte der EB/WB Die große Bildungsreform ( ) - WB als „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase (S. 197), WB als „quartärer Bereich“ 1970: Strukturplan des Deutschen Bildungsrates - Forderung eines Baukasten- und Zertifikatssystems beruflicher Bildung - Forderung der Kooperationsverbesserung privater und öffentlicher Träger - Gleichberechtigung allgemeiner, politischer und beruflicher WB gefordert - Professionalisierung gefordert 1975: Strukturplan Weiterbildung“ Nachholstufe A: In allen Regionen solle sichergestellt sein, dass jeder Erwachsene alle 12 Jahre eine WB-Veranst. besuchen kann Nachholstufe B: In allen Regionen solle sichergestellt sein, dass jeder Erwachsene alle 8 Jahre eine WB-Veranst. besuchen kann Zielstufe C: jeder Erwachsene kann alle 5 Jahre eine WB-Veranst. besuchen Zielstufe D: jeder Erwachsene kann alle 3 Jahre eine WB-Veranst. besuchen

02.11 Realgeschichte der EB/WB - Sachzwang versus gesellschaftliche Interessen - Subsidiarität versus öffentliche Verantwortung - Harmonisierung der Interessen und Staatsloyalität Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute) Die „große Bildungsreform“ scheitert: Prinzip der öffentlichen Verantwortung für WB greift nicht, nur relativ schwache finanzielle Förderung „Reflexive Wende“

02.12 Realgeschichte der EB/WB Nuissl, E (Hrsg.) (2008): Trends der Weiterbildung, - Abb. 1, S. 27 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.13 Realgeschichte der EB/WB Nuissl, E (Hrsg.) (2008): Trends der Weiterbildung, - Abb. 2, S. 28 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.14 Realgeschichte der EB/WB Nuissl, E (Hrsg.) (2008): Trends der Weiterbildung, - Abb. 3, S. 29 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.15 Realgeschichte der EB/WB Nuissl, E (Hrsg.) (2008): Trends der Weiterbildung, - Abb.7, S. 36 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.16 Realgeschichte der EB/WB Nuissl, E (Hrsg.) (2008): Trends der Weiterbildung, - Abb. 6, S. 33 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.17 Realgeschichte der EB/WB Nuissl, E (Hrsg.) (2008): Trends der Weiterbildung, - Abb. 10, S. 40 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.18 Realgeschichte der EB/WB BMBF (Hrsg.): Berichtssystem Weiterbildung IX. Bonn 2006, S.266 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.19 Realgeschichte der EB/WB (BMBF (Hrsg.): Berichtssystem Weiterbildung IX. Bonn 2006, S.403) Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.20 Realgeschichte der EB/WB (BMBF (Hrsg.): Berichtssystem Weiterbildung IX. Bonn 2006, S.399) Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.21 Realgeschichte der EB/WB (BMBF (Hrsg.): Berichtssystem Weiterbildung IX. Bonn 2006, S.404) Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.22 Realgeschichte der EB/WB (BMBF (Hrsg.): Berichtssystem Weiterbildung IX. Bonn 2006, S.396) Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.23 Realgeschichte der EB/WB Prinzip der öffentlichen Verantwortung für WB greift nichtPrinzip der öffentlichen Verantwortung für WB greift nicht, nur relativ schwache finanzielle Förderung Expansion betrieblicher Weiterbildung und eigenfinanzierter beruflicher WB Folgen der Globalisierung immer schneller immer tiefergreifendere Umstrukturierungen der Organisationen Überforderung des Einzelnen: Angst, Veränderungswiderstand, Veränderungshysterie, Überanpassung Subjektivierung der Arbeit wachsende Verantwortlichkeit für Berufsbiographien, die sich zunehmend fragmentieren Fremd- organi- sation Selbst- organi- sation Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.24 Realgeschichte der EB/WB Anpassungslernen Selbstentfaltungslernen quasi-familiär org. Handwerkquasi-militärisch org. Verwaltung Manufakturen lernende Organisation Muskelkraft & Mechanik Dampfmaschinenkraft & Mechanik EDV Tayloristisch- fordistische Organisation Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.25 Realgeschichte der EB/WB Taylorismus / Fordismus Posttaylorismus/-fordismus Regulationsform Markt Dimension Unter- nehmens-/ Betriebs- organisation Arbeits- organisation Kooperation Massenkonsum (standardisierte Massenproduktion) relativ stabile Produktmärkte langsames Innovationstempo Diversifizierte und stärker individualisierte (Qualitäts-) Produkte/Dienstleistungen relativ bewegliche (volatile) Produkt- und Dienstleistungsmärkte hohe und beschleunigte Innovationsdynamik Einzelnes (Groß)Unternehmen mit stabilem, vertikal hochintegriertem Leistungsprofil Zentrale Entscheidungs- und Steuerungsstruktur Funktionsdifferenzierung strikt departmentalisiert (Fachabteilungsprinzip) hochgradige, starre Arbeitsteilung funktions-/berufsorientierte Aufgabendifferenzierung vertikal, nach formalisierten Kompetenzen Konzentration auf Kernkompetenzen in verteilten Produktionsverbünden bzw. Netzwerken Dezentralisierte Verantwortlichkeiten (im Rahmen zentralisierter Zielvorgaben) Multi-funktionale Unternehmens- einheiten mit Eigenverantwortlichkeit flexibel spezialisierte Funktionsintegration Kunden- resp. prozessorientierte Aufgabendifferenzierung querfunktionale Kooperation (ggf. über Ebenen hinweg) Baethge / Baethge-Kinsky 2004, S. 161 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute)

02.26 Realgeschichte der EB/WB Schiersmann, Christiane: Berufliche Weiterbildung. Wiesbaden 2007, S. 11 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute) Rascher Wandel, Globalisierung, Informatisierung, Individualisierung Relativ stabile ökonische und politische Rahmenbedingungen Selbstverständnis Prozessorientierte Weiterbildung Berufs- und funktionsorientierte Weiterbildung Gesellschaftlicher Kontext Weiter Begriff im Sinne des Begriffs lebenslangen Lernens Formalisierte Bildungsprozesse Begriffich- konzeptionelle Orientierungen / Ziele Kompetenzentwicklung (im Sinne umfassender beruflicher Handlungsfähigkeit Aktualisierung und Erweiterung einzelner Qualifikationen – bezogen auf Berufsbilder Definition von Weiterbildung

02.27 Realgeschichte der EB/WB Schiersmann, Christiane: Berufliche Weiterbildung. Wiesbaden 2007, S. 11 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute) Selbststeuerung von Lernprozessen als Leitbild, Stärkung arbeitsbegleitender Lernarrangements, Einbezug neuer Medien Formalisierte Weiterbildung, Kurse und Seminare Lernebene Prozessorientierte Weiterbildung Berufs- und funktionsorientierte Weiterbildung Lehr-/ Lernkontexte Zusätzlich fachübergreifende, insb. sozialkommunikative und reflexive Kompetenzen Fachbezogene Fertigkeiten und Kenntnisse Lernende Ausweitung prinzipiell auf alle betrieblichen Ebenen Individuelle Nachfrager (insb. Fach- und Führungskräfte) Lerninhalte

02.28 Realgeschichte der EB/WB Schiersmann, Christiane: Berufliche Weiterbildung. Wiesbaden 2007, S. 11 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute) Öffnung und Vernetzung Klassische Organisationen Organisationale Kontexte Prozessorientierte Weiterbildung Berufs- und funktionsorientierte Weiterbildung Weiterbildungs- einrichtungen Profit-Center, Corporate University Stabsabteilung Personal Moderator(in), Lernbegleiter(in) Dozent(in), Wissensvermittler(in) Betriebliche Weiterbildung (in Großbetrieben)

02.29 Realgeschichte der EB/WB Schiersmann, Christiane: Berufliche Weiterbildung. Wiesbaden 2007, S. 11 Expansion der WB durch Vermarktlichung (1980 – heute) Tendenz zur Privatiseriung von Weiterbildungskosten Vorherrschen institutioneller Finanzierung (Betriebe, SGB III) Bildungspolitische Rahmenbedingungen Prozessorientierte Weiterbildung Berufs- und funktionsorientierte Weiterbildung Finanzierung Aushandelung der Ressource Zeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Lernzeitenkonten Betriebliche Weiterbildung während der Arbeitszeit, finanzielle Kompensation für Nicht- Erwerbsarbeit bei SGB III-Maßnahmen Zertifizierung Zusätzliche Kompetenzprofilierung, Bildungspässe (einschließlich der Bescheinigung non-formaler Kompetenzen Abschlüsse nach Fortbildungsordnungen, Teilnahmebestätigungen Zeit Ausbau von Datenbanken, Beratung lebensbegleitend Beratung punktuell Support