17. November 2009 Seite 1 Recherche und publizistische Arbeitstechnik Nadja Böller Wissenschaftliche Mitarbeiterin SII und Schreibberaterin Bibliothek.

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 Präsentation transkript:

17. November 2009 Seite 1 Recherche und publizistische Arbeitstechnik Nadja Böller Wissenschaftliche Mitarbeiterin SII und Schreibberaterin Bibliothek HTW

Seite 2 Agenda: Umgang mit wissenschaftlichen Quellen  Kritisches Lesen  Korrekt Zitieren  Literaturverzeichnis: Quellenangaben  Plagiarismus  Auftrag nächstes Treffen: 1. Dezember 2009

Seite 3 [Kruse 2007]

Zeitplan... Bis zum 15. Dezember: „Erarbeiten Sie in der Wiki-Software einen Text zu Ihrem Thema. Nehmen Sie die recherchierten Informationen als Grundlage und achten Sie darauf, dass Sie alle Punkte der Gliederung erfüllen.“ Seite 4

Kritisches Lesen  Wie lange muss ich lesen, bis ich schreiben „darf“?  Wie findet man das Wichtige in einem Text heraus?  Wie geht man sicher, dass man das Richtige aufgegriffen hat?  Wie eng muss ich an den Formulierungen der gelesenen Texte bleiben?  Wie vollständig muss ich verwendete Texte wiedergeben?  Wie kann ich meine eigene Meinung zu den gelesenen Texten ausdrücken?  Wie kann ich eigene Gedanken zum Gelesenen entwickeln und im eigenen Text darlegen?  Wie soll der eigene Text Stellung beziehen gegenüber dem, was schon von anderen gesagt wurde? Seite 5

ZITIEREN  Prinzip des wissenschaftlichen Arbeitens: Dargestellte Sachverhalte und Meinungen müssen so dargestellt werden, dass sie für den Leser objektiv nachvollziehbar sind.  Benutzte Informationsquellen müssen offen gelegt werden, damit Leser Quellen wiederfinden können  Die eigenständige Leistung muss nachgewiesen werden und sich also abgrenzen von „fremden“ Aussagen und Gedanken  Präzise Angaben in einem einheitlichen Format sind erforderlich! Seite 6

Formen von Quellen Primärquellen = Originalquelle „Formvorschriften und –konverntionen sind die guten Manieren des Wissenschaftsbetriebs. Eine formal anstössige Arbeit zu lesen, macht einach keinen Spass.“ (Sesink 2007, S ) Sekundärquelle: „Formvorschriften und –konverntionen sind die guten Manieren des Wissenschaftsbetriebs. Eine formal anstössige Arbeit zu lesen, macht einach keinen Spass.“ (Hütte 2007, S. 11; zit. In Sesink 2007, S )  Immer möglichst Originalquelle verwenden und nicht aus zweiter Hand zitieren Seite 7

Was ist Zitieren? Erstellen eines Belegs zu einer übernommenen Textstelle! Direktes Zitat = Wörtliche Übernahme von Textpassagen: Lehner begründet den Einbezug von Wissensmanagement in Organisationen und Unternehmen folgendermassen: „Der hohe Anteil der Information an der Produktion gilt als Hauptargument für den Einbezug und die stärkere technische Unterstützung des Wissensmanagements. Dazu kommt, dass Informationen die wesentliche Voraussetzung für Entscheidungen und zweckgerichtetes Handeln sind.“ (Lehner 2006, S. 7)  Direkte Zitate durch Anführungszeichen kennzeichnen, Weglassen dieser Zeichen macht Textstelle zum Plagiat, da diese als eigenes Gedankengut ausgegeben wird. Seite 8

Was ist Zitieren? Erstellen eines Belegs zu einer übernommenen Textstelle! Indirektes Zitat = Paraphrase, sinngemässe Übernahme fremder Aussagen mit eigenen Worten Wissensmanagement bedeutet dabei Erfassung, Systematisierung und Pflege von Wissen (vgl. Picot et al. 2003, S. 561).  Darauf achten, dass weder Inhalt noch Zusammenhang der Originalaussage verzerrt bzw. verfälscht werden  Wörtliche Zitate bilden die Ausnahme, Paraphrasen die Regel  Keine Zitatsammlung machen, sondern auch eigene Meinung zum Ausdruck bringen (> Synthese) Seite 9

Welche Quellen sind zitierfähig?  Wissenschaftliche Fach- oder Lehrbücher  Wissenschaftliche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Aufsatzsammlungen oder Konferenzbänden  Forschungsberichte  Geschäftsberichte  Archivalen  Valide Internetquellen  Expertengespräche  Ergebnisse eigener Erhebungen durch Umfragen bzw. Interviews  Systematische Beobachtungen (z.B. in der Verhaltensforschung)  Eigene Versuchsergebnisse  s Seite 10

Welche Quellen sind weniger zitierfähig?  Populärliteratur (z.B. Romane)  Boulevardzeitungen und –zeitschriften  Vorlesungsskripte  Allgemeine Lexika (im Ggs. zu Fachlexika)  Private Webpräsenzen  Wikipedia Seite 11

Literaturverzeichnis: Zitierformen  Werk soll aufgrund der Literaturangabe eindeutig identifizierbar und auffindbar sein  Vollständig, fehlerfrei, einheitlich, übersichtlich!  Vollständige Quellenangaben gehören ins Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit  Nur Quellen angeben, die auch im Text referenziert wurden  Ordnung im Literaturverzeichnis: alphabetisch nach dem Nachnamen des Autors  Vorgaben für die äussere Form der Literaturangaben hängen von der Hochschule bzw. vom Institut ab Seite 12

Literaturverzeichnis: Formen von Quellen  Selbständige Quelle (ein Autor)  Selbständige Quelle (mehrere Autoren)  Unselbständige Quelle (ein Autor)  Unselbständige Quelle (mehrere Autoren)  Schriftenreihe  Zeitschriftenartikel (mehrere Autoren)  Webseite  Vortragsinformationen  Mail  Unterrichtskript  Wikipedia  Ko-Zitation  Mündliche Auskunft Seite 13

Internetquellen Verbreitete Meinungen über die Informationen im Internet: „Alles ist drin“ „Alles ist findbar“ „Alles ist frei nutzbar“ „Alles ist kostenlos“ Seite 14

Internetquellen: Nützliche Informationen für wissenschaftliche Arbeiten  Frei zugängliche wissenschaftliche Zeitschriften (Open Access)  Aktuelle Nachrichten  Gesetzestexte  Statistische Daten  Personendaten  Übersetzungshilfen ... Seite 15

Internetquellen: Worauf ist zu achten  Webadresse: Deutet die Adresse auf eine private Homepage oder auf eine Seite einer offiziellen Organisation hin (z.B. Forschungsinstitution, Hochschulen, staatliche Stellen etc.)  Urheber: Sollte erkennbar sein („Impressung, „Kontakt“, „Wir über uns“ etc.)  Datum der letzten Überarbeitung sollte angegeben sein Zitieren:  Keine einheitlichen, allgemeingültigen Regeln  Urheber, Titel, Datum sollten erkennbar sein  Datum des Seitenabrufs unbedingt angeben Schweizerischer Verband für Berufsberatung (SVB) (2006): Verzeichnis Berufsberatungsstellen. URL: (zuletzt besucht am ) Seite 16

PLAGIARISMUS Man forscht in der Wissenschaft nie für sich alleine, sondern baut immer auf anderen Arbeiten auf!  Copy paste in toto  Übersetzungsplagiat  Shake and Paste  Strukturübernahme ...  Grauzonen, nicht immer ganz klar abgrenzbar Seite 17

Plagiate erkennen  Wird etwas erst dann zum Plagiat, wenn bewusst abgeschrieben wurde?  Kann es auch zufällige Übereinstimmungen geben?  Ist die blosse Übername von Strukturen oder Argumenten bereits ein Plagiat?  Sind erfundene Daten oder wuellen auch als Plagiat oder als Täuschung zu werten?  Ab welchen Grad der Änderung von Worten ist es eine eigene Arbeit? Seite 18

Was ist wissenschaftliche korrekt – was nicht?  Sie lassen sich von einem Freund bei der Informationssuche für ihre Bachelorarbeit helfen.  Sie überlassen einem Freund die Informationssuche für ihre Bachelorarbeit.  Sie übernehmen Texte eines Anderen mit Beleg in die eigene Bachelorarbeit.  Sie übernehmen Texte eines Anderen ohne Beleg in die eigene Bachelorarbeit.  Sie schreiben aus der Wikipedia ab und versehen ihren Text mit dem Hinweis (Wikipedia). ... Seite 19

Warum sind Plagiate ein Problem und warum wird es trotzdem gemacht?  Leistungserschleichung  Fehlerverbreitung  Verletzung des Urheberrechts  Rufschädigung  Verkümmerung eigener Ideen  Notendruck  Zeitdruck  Copy ist „einfach“ übers Internet  Mangelnde Recherchefähigkeiten  Unsaubere Zitierweise bzw. fehlende Kenntnisse Seite 20

Was wird gegen Plagiarismus unternommen?  Aufklären, Informieren, Sensibilisieren  Elemente er themenbezogenen Selbstreflexion in das Erstellen der Arbeit miteinzubeziehen  Autoren eine Selbständigkeitserklärung unterschreiben lassen  Plagiate mittels Erkennungssoftware aufdecken  Sanktionen verhängen Seite 21

Seite 22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.