Astrid Winkler ECPAT Österreich Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte von Kindern vor sexueller Ausbeutung Kinder und Jugendliche im Netz – Eine Gratwanderung.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Initiative SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.
Advertisements

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Warum haben Kinder Rechte?
Kinderrechte Am 20. November 1989 wurde die Kinderrechtskon-vention von den Vereinten Nationen verabschiedet. Die Konvention legt fest welche Rechte Kinder.
Warum ist facebook für Jugendliche so wichtig?
Alumni-Konferenz Kislovodsk 2012
Anonymes Chatten.
Die heutigen Jugendlichen. Welche Probleme haben sie?
Unterrichtsmaterial 4. Klasse Schwerpunkt Soziale Netzwerke
Social Network Sind Netzgemeinschaften und Webdienste.
Beobachtungen aus der Beratung Schlechte Schulleistungen wegen Exzessiver Computernutzung  Computer frisst Zeit  Computer frisst Hobbys  Computer.
EU Rights on Older People Schritt 2 Aktivität 1 (Kurzversion)
Kinderrechte.
Kinderrechte.
Partizipation im Übergang – gemeinsam gestalten
Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Ich schaff´s! Kinder motivieren und stärken Realschule am Karlsberg Crailsheim Ein Vortrag von Holger Waidelich – Diplomsozialpädagoge (BA)
Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf. Radiozentrale GmbH 2015 THEMEN-MODUL: RADIOHÖRER IM FOKUS – WER, WIE, WO HÖRT Radiozentrale GmbH, Herbst 2015.
MS und Sport in HH 2016 Was will sich die AG vornehmen?
„Leben eines Jugendlichen im Internet“ Sarah Hatton Dipl. Sozialpädagogin (FH)
Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf. SURFER WOLLEN WAS AUF DIE OHREN Studie: Mediennutzung parallel zu Online Radiozentrale GmbH.
Cyber-Mobbing Wenn ‘Medien‘ ein Leben zerstören..
V ORSTELLUNG DER E RGEBNISSE DER B EDARFSANALYSE O KTOBER 2015 Schau hin – Cybermobbing, Sexting, Posing, Grooming im Alltag der Jugend-Sozialarbeit Projekt.
Modul 12 Europa für die Jugend. Das Portal der Europäischen Union Die EU im Internet: Inhalte Aktuelle Schlagzeilen Daten und Fakten.
Reflexionsfragen: Haltung gegenüber dem Kind Welche drei wichtigen Aspekte prägen Ihre Haltung zum Kind und woran sind sie zu erkennen? Sprechen Sie in.
Landespolizeikommando für Kärnten Kindeswohl –(Gefährdung) in der Familie erkennen – helfen - intervenieren Workshop-Thema: GEWALT DURCH „NEUE MEDIEN“
Klaus Heinrich 1 Die Beratung für behinderte und chronisch kranke Studierende an der Universität Tübingen Informationen im Rahmen der O-Wochen.
OSU Juristische Fakultät Universität Rostock Forschung für ein Integriertes Küstenzonenmanagement in der Odermündungsregion Oder IKZM IKZM - Recht der.
Ref. Kirche Oberentfelden 40 Tage - Leben mit Vision Eine Entdeckungsreise zu Sinn und Ziel des Lebens.
Thematic and Technical Resources Department MMS Symposium "Gemeinsam gegen Aids" 19. November Basel Die Aids-Politik der DEZA – 2002 bis 2007.
Das Kind und seine Kompetenzen im Mittelpunkt - Rückblick der Entwicklungs- und Bildungsangebote 14.12– Die Geschichte des Adventsstündchen erweitert.
CSG Methodenkompetenz: Beispielpräsentation Traumata CSG Methodenkompetenz: Beispiel-Präsentation Traumata bewältigen.
Unser Familienzentrum in Nuthetal Karlheinz RichterUrsula Schneider-Firsching.
Jugendschutz im internationalen Vergleich KAAP-Tagung vom
: was kann das heissen? Glauben : was kann das heissen?
Geistliche Begleitung Eine Einführung. Eine Entdeckung Peter in der 3. Grundschulklasse hat mir geholfen, Begleitung zu verstehen. Am Schluss der Religionsstunde.
Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf. Radiozentrale GmbH 2013 HEIMAT TO GO – MEDIAL VERANKERT IN DER REGION Studie zur mobilen Mediennutzung und location.
Mitgliedschaft Warum? Warum soll ich Mitglied werden? Genügt es nicht, zur weltweiten Gemeinde Jesu zu gehören?
Oktober «Begegnung in Verantwortung» Prävention sexueller Übergriffe im kirchlichen Umfeld Dr. Joseph Bonnemain Offizialat Bistum Chur.
INSME – International Network for SMEs INSME INTERNATIONAL NETWORK FOR SMEs INSME INTERNATIONALES NETZWERK FÜR KMU April 2007.
Marianne schulze human rights consultant Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen:
Martin Steinert 11. Kapitel Beratung in der Praxis: Einstieg, Settings, Methoden und der psychologische Vertrag Zentrale Fragestellungen im Kapitel 11:
Rot rot rot sind die Rosen… Wochenrückblick vom – Entspannt starteten die Elfen die Woche mit einem sehnlichst gewünschten Ausmalbild.
JugendamtLandeshauptstadt Dresden Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt. Auslastung im Kinder- und Jugendnotdienst – ausgewählte Fakten zur Situation.
Ablauf Informationen zum Schulsystem in Schweden
Eveline Jordi Raum für Entwicklung Möglichkeiten der Prävention sexueller Ausbeutung in Institutionen.
Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz Tel: +43 – 732 – 7610 – 3271
Familienzentrum der Samtgemeinde Gronau (Leine).
Name ihrer Gemeinde 40 Tage - Leben mit Vision Eine Entdeckungsreise zu Sinn und Ziel des Lebens.
Ziele der Förderung: Erhöhung der Chancen von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Familien mit minderjährigen Kindern soziale (und berufliche)Teilhabe.
INSA-Meinungstrend ( KW 2017)
Kinder- und Jugendpartizipation
Digital Divide Digitalisierung der Gesellschaft
Alltag der Ägypter Wie sah der Alltag der Ägypter aus?
Vernetzungstreffen 2017 Nationale Strategie zur schulischen Gewaltprävention Prävention und Intervention bei (Cyber)Mobbing.
So gelingt der digitale Wandel in einem Landwirtschaftsbetrieb
Was ist die Behinderten- Rechts- Konvention
Der nationale CULTIVATE-Knoten Österreich
DDr.in Ursula Naue Universität Wien, Institut für Politikwissenschaft
Was tun nach der Matura?.
Istanbul-Konvention GREVIO Europarat – was ist das?
WIR SCHÜLER GESTALTEN UNSERE SCHULE MIT!
Lions Clubs International
Presseinformationen zur Europawahl 2019
Förderung der Gleichstellung von LGBTI in derEuropäischen Union
Förderung der Gleichstellung von LGBTI in derEuropäischen Union
Eine weltweite Aktion zur Ächtung von Gewalt gegen Frauen
BV 4.0 – Agieren statt reagieren
Fremdnützige Forschung an Einwilligungsunfähigen – ein Tabu?
polis aktuell 2/2019: Musik und Menschenrechte
 Präsentation transkript:

Astrid Winkler ECPAT Österreich Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte von Kindern vor sexueller Ausbeutung Kinder und Jugendliche im Netz – Eine Gratwanderung zwischen Selbstbestimmung und Schutz

Überblick 1.Vorstellen ECPAT Netzwerk 2.Einige Fakten zum Nutzungsverhalten & Problemen 3.Selbstbestimmung vs. Schutz: 4.Kinder und Jugendliche stärken

1. Das ECPAT Netzwerk 1996: 4 ECPAT Gruppen in Asien Momentan 82 Gruppen in mehr als 70 Ländern Partizipation als Grundsäule: EICYAC - ECPAT International Child and Youth Advisory Committee Österreich: gegründet 2003, 12 Mitglieder Jugendbeirat per Statut verankert Schwerpunktbereiche: ▫ Lobby-Arbeit und Bewusstseinsbildung, ▫ Schulungen für Jugendliche sowie für spezielle Zielgruppen ▫ Forschung, Evaluation und Monitoring, ▫ Beratung zu Kinderschutzmaßnahmen (z.B. Kinderschutzrichtlinien) sowie zum Kinderschutzkodex für Tourismusunternehmen ▫ Meldewebseite: ▫ make-IT-Safe Peer Experts Programm:

ECPAT Leitbild "Jedes Kind hat in jedem Land dieser Welt Anspruch auf umfassenden Schutz vor allen Formen der kommerziellen Ausbeutung und des sexuellen Missbrauchs.“ (UN- Kinderrechtskonvention Art. 34)

ECPAT International, 2014

ECPAT Beteiligung im eNACSO Netzwerk European NGO Alliance for Child Safety Online: 23 Kinderrechts-NGOs, die auf europäischer Ebene Lobbying betreiben, um das Internet zu einem sichereren Platz für Kinder Und Jugendliche zu machen.

2. Fakten - Europa repräsentativ ausgewählte Kinder im Alter von 9 bis 16 Jahren, die das Internet nutzen, sowie je ein Elternteil wurden im Frühjahr/Sommer 2010 in 25 europäischen Ländern befragt. Onlinenutzung ist Bestandteil des Alltags der Kinder: 93% der 9- bis 16-Jährigen gehen zumindest wöchentlich online, 60% jeden Tag oder fast jeden Tag. Zunehmend nutzen jüngere Kinder das Internet: tw. 7-8 Jahre; europaweit nutzt bereits ein Drittel der Neun- bis Zwölf-jährigen Internetnutzer das Internet täglich, bei den 15- bis 16-Jährigen sind es 80%. 59% der Neun- bis 16-Jährigen haben ein Profil in einem sozialen Netzwerk. Nur ein Drittel attestiert den Eltern mehr Wissen über das Internet als sie selbst haben

Risiken - Auswahl 12% der europäischen Kinder und Jugendlichen zwischen neun und 16 Jahren bereits Erfahrungen mit dem Internet gemacht, die sie unangenehm berührt oder verletzt haben. 14% der Neun- bis 16-Jährigen geben an, in den letzten zwölf Monaten Bilder mit offensichtlich sexuellem Inhalt gesehen zu haben. 23% der befragten Kinder in den letzten zwölf Monaten sexuelle oder pornographische Inhalte gesehen (alle Medien). Alle Risiken nehmen mit dem Alter zu.

Beispiele Österreich (Vergleich mit anderen Ländern), Auswahl: Einstiegsalter bei 10 Jahren, EU: 9J. 51% nutzen das Internet täglich oder fast täglich, EU: 60 %. 53 % der Kinder in Österreich nutzen das Internet über Mobiltelefone oder Smartphones, EU 34 %. Fähigkeiten (Medienkompetenz) leicht über dem europäischen Durchschnitt. Exzessive Nutzung leicht unter dem Durschnitt. Österreichische Kinder vertrauen mehr auf Internet: wichtige und sinnvolle Informationen (54% : 44 %). 62% haben ein Profil innerhalb eines sozialen Netzwerks, EU: 59 %. Bilder mit sexuellem bzw. pornographischem Inhalt gesehen: Ö und D am stärksten betroffen (ca. 30 %).

Bsp: Cyber-Mobbying (Rat auf Draht, 2015):

Jugendliche Bilderwelten (SaferInternet, 2015):

3.Selbstbestimmung versus Schutz: Herausforderungen Online 24/7; Generation „Head down“ Gap Kinder – Eltern: Die Risikoeinschätzung der Eltern und Kinder geht in Ö überdurchschnittlich auseinander; betrifft ALLE Bereiche (sexuelle Inhalte, Mobbying, Bullying, sonstige problematische Inhalte)! Bsp.: 6 % zu 17 % bei sexuellen Inhalten. Bei geringer Internetnutzung begegnen die Kinder dennoch vielen Risiken. Österreich: Risiken im Vergleich zu den Chancen überrepräsentiert.

Die UN-Kinderrechtskonvention

Die vier Grundprinzipien Diskriminierungsverbot: Alle Kinder haben die gleichen Rechte. Kein Kind darf - egal aus welchen Gründen (Hautfarbe, Herkunft, Staatsangehörigkeit, Sprache, Geschlecht, Religion, Behinderung, Vermögen der Eltern etc) - benachteiligt werden. Vorrang des Kindeswohls: Bei Entscheidungen, die Kinder betreffen, muss das Wohl des Kindes ein vorrangiges Kriterium sein. Entwicklung: Alle Kinder haben ein Recht auf Leben, Existenzsicherung und bestmögliche Entfaltungsmöglichkeiten. Beteiligung: Kinder sollen bei Entscheidungen, die sie selbst betreffen, angemessen eingebunden werden und ihre Meinung äußern können.

Die 10 Grundrechte der UN-Kinderrechtskonvention

Partizipation – UN Kinderrechtskonvention Lat. Particeps = an etwas teilnehmend Kann heißen: Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung, Mitbestimmung, Mitentscheidung Art 12 Kinderrechtskonvention: (Berücksichtigung des Kindeswillens) (1) Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife. (2) Zu diesem Zweck wird dem Kind insbesondere Gelegenheit gegeben, in allen das Kind berührenden Gerichts- oder Verwaltungsverfahren entweder unmittelbar oder durch einen Vertreter oder eine geeignete Stelle im Einklang mit den innerstaatlichen Verfahrensvorschriften gehört zu werden.

Was Kinder und Jugendliche stärkt Medienkompetenz stärken: Jugendliche & Eltern & Schulen & Sonstige Prävention Intervention – Hilfe suchen Eltern: Wissen statt Beschränkung Peer Programme

Was Kinder und Jugendliche stärkt… Betroffene unterstützen! Du bist nicht schuld! Belästiger sperren Beweise sichern Hilfe suchen: Schule, Polizei, Fachstellen Eltern sollten Interesse am Netz-Leben der Kinder zeigen. Förderung der Medienkompetenz, damit Kinder besser mit Risiken und möglichen Gefahren und Verletzungen umgehen können. Beschränkungen vermindern zwar Risiken, verringern aber auch die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Kinder, mit Gefahren umzugehen! Freunde als erste Anlaufstelle  Peer-group sehr wichtig!

DANKE! Astrid Winkler Kontakt: