Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Insulinpumpentherapie Qualitätsforum Diabetes 26.05.2009 Bernadette Reinsch.

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 Präsentation transkript:

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Insulinpumpentherapie Qualitätsforum Diabetes Bernadette Reinsch

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Physiologie der Insulinspiegel

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was kann eine Insulinpumpe? Sie gibt die Basalrate ab –bedarfsgerecht (individuelle Programmierung) –automatisch

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was kann eine Insulinpumpe? Außerdem kann der Diabetiker mit der Insulinpumpe –das Mahlzeiten- und das Korrekturinsulin als Bolus abrufen –bei Bedarf die Basalrate zeitweise erhöhen oder senken (ohne zeitaufwendige Umprogrammierung) –die Basalrate selber neu programmieren

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was kann sie nicht? Selbständig den Blutzucker messen automatisch auf Blutzuckerschwankungen reagieren Die Blutzuckerkontrolle und die Anpassung der Insulindosis müssen vom Pumpenträger beherrscht und vorgenommen werden!

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Geschichte 1922 Entdeckung des Insulins 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke, Mehnert et al.)

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch 1966 Behandlung der Ketoazidose bis dahin mit Insulinboli i. v., jetzt kontinuierlich i. v. Deutliche therapeutische Besserung, da Plasmahalbwertzeit von Insulin 5 Minuten beträgt

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Geschichte 1922 Entdeckung des Insulins 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke, Mehnert et al.) 1974 One to Five Days of Continuous Intravenous Insulin Infusion on Seven Diabetic Patients (Slama, Hautecouverture, Assan et al.)

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch 1974 Probleme: –Sepsis –venöse Thrombosen

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Geschichte 1922 Entdeckung des Insulins 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke, Mehnert et al.) 1974 One to Five Days of Continuous Intravenous Insulin Infusion on Seven Diabetic Patients (Slama, Hautecouverture, Assan et al.) 1978 Continuous subcutaneous insulin infusion: an approach to achieving normoglycaemia (Pickup, Keen, Parson et al.)

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch 1978 Aufwendiges Legen des subcutanen Katheters, „Untertunnelung“

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Technische Probleme 1 Insulin wurde entsprechend den Dosis- Erfordernissen mit Kochsalz verdünnt darüber basale Infusionsrate von 0,9 bis 3,2 IE/h bei konstanter Fördergeschwindigkeit vor den Mahlzeiten 8fache Geschwindigkeit

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Lösungen

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Lösungen

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Technische Probleme 2 Interaktion zwischen Normalinsulin und Plastik-Katheterschläuchen –Zweischichtenaufbau Kanülen –Stahlkanüle –Teflonkanüle

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Welche Körperregionen sind für Infusionssets am besten geeignet?

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was Sie über Infusionssets wissen sollten... (I) Weiche Teflonkanülen vollständig und ohne Stauchungen/Knicke einführen Infusionssets alle 1 bis 2 Tage (Stahl) bzw. alle 2 bis 3 Tage (Teflon) wechseln, sonst Risiko von: –Verhärtungen und Entzündungen –Verschlechterung der Insulinaufnahme Mehrmals täglich die Infusionsstelle und das Infusionsset überprüfen

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was Sie über Infusionssets wissen sollten... (II) Bei starkem Schwitzen Infusionsset zusätzlich mit einer haut- und atmungsaktiven Klebefolie fixieren –Vorteil: Kanüle kann nicht herausrutschen 1 bis 3 Stunden nach dem Wechsel eines Infusionssets die Insulinabgabe mittels Blutzuckermessung überprüfen

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Vorzüge der Insulinsubstitution mit CSII Homologie von Bedarf und Angebot Unabhängige Insulinisierung differenter Bedarfsabschnitte Vermeidung des Über-/Unterinsulinisierungskompromisses Akute Absenkung der Insulinzufuhr Genaue Dosierung auch kleinster Dosen Geringer Variationskoeffizient Kausale Therapie unterschiedlicher Stoffwechselprobleme (Glukoneogenese, pp-Spitzen) Gleitende Anpassung an wechselnde zirkadiane Rhythmen

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Dawn-Phänomen Anstieg des BZ in den frühen Morgenstunden, der durch Erhöhung des Basalinsulins zur Nacht nicht beherrschbar ist, ohne dass es zu nächtlichen Hypoglykämien in den frühen Nachtstunden kommt mindestens 1 Quartal lang Langzeit-Analoga ausprobieren, bevor Dawn-Phänomen als Argument für eine Pumpentherapie verwendet wird

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Lebensumstände Zählt mittlerweile eher nicht als Argument, da „Wellness“

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Brittle-Diabetes „Instabiler“-Diabetes schnell in Neurohypoglykämie mit dann auch schneller Gegenregulation über die Glukagonspeicher der Muskulatur Adrenalinausschüttung, Wirkung hält 4 Stunden nur 1/2 Korrektur spritzen, nach 2 h 2. Hälfte, falls BZ dann noch hoch ist

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Hypo-Unawareness Liegt je nach Studie bei % aller Typ 1 Diabetiker vor Verbesserung der Glykämie von schlecht eingestellten Typ-1-Diabetikern unter der CSII –die HbA1c-Werte verbesserten sich deutlicher unter der CSII als unter der ICT, ebenso nahm die Hypoglykämierate unter der CSII sehr deutlich ab (J.H.DeVries et al., EASD Budapest 2002, Abstract 47, Diabetologia (2002) 45 Supp. 1, A18) HbA1c Hypo/Woche

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Folgeschäden Bei mikroalbuminurischen Pat. kam es zur sign. Regression der Albumin- exkretion, die umso deutlicher ausfiel, je höher die Ausgangswerte waren abgesehen von 2 Pat. mit schlechter Glykämie (HbA1c: 7,6 %) kam es zu keiner Progression der Albuminurie Albumin (mg/g Crea) n=37n=52 HJ Lübbeke et al; DDG-Kongress Dresden 2002, P11-12, Diabetes und Stoffwechsel 11, Suppl. 1, (2002) S. 115

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Schwangerschaft Veränderung der Insulindosis unter ICT und CSII HbA1c (%) Veränderung der HbA1c-Werte unter ICT und CSII Insulindosis (IE/kg KG) JP Frias et al; 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 1771-P, Diabetes 51 Suppl. 2 (2002) A431

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Einsatz der CSII bei beginnendem Typ- 1-Diabetes: IMDIAB 8-Studie Die C-Peptid-Spiegel waren unter der CSII nach 2 Jahren höher, was eine höhere endokrine Insulinsekretion beweist das bedeutet, dass unter der CSII die ß-Zellfunktion länger erhalten bleibt langfristig ist eine bessere Glykämie zu erwarten mit einer besseren Diabetesprognose die HbA1c-Werte waren in beiden Gruppen vergleichbar (6,2% vs. 6,3%) C-Peptid (nmol/l) R. Amin et al. 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 7-OR, Diabetes 51 Suppl. 2 (2002) A2 S. Manfrini et al. 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 14-OR, Diabetes 51 Suppl. 2(2002) A4

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Kontraindikationen der CSII Unzureichende Intelligenz Mangelnde Motivation Mangelnde Zuverlässigkeit, z. B. Drogenabhängigkeit Psychisch labile Patienten (Anorexie, Psychose usw.) Mangelnde Bereitschaft zur BZ-Selbstkontrolle

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Kostenübernahmeverfahren

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Gesetzliche Voraussetzungen Die Versorgung in der GKV muß entsprechend § 12 SGB V (Wirtschaftlichkeitsgebot) und § 70 SGB V (Qualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit) ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten und muß wirtschaftlich sein bzw. wirtschaftlich erbracht werden. SGB I § 60 Mitwirkung des Leistungsberechtigten

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Kostenvergleich ICT/CSII Insulinpumpe: ca bis 3700 €, Betriebsdauer je nach Modell mind. 4 Jahre, Verbrauchsmaterialien: ca bis 2080 € pro Jahr je nach verwendetem Pumpentyp und Wahl des Verbrauchsmaterials, Herstellerangaben; Insgesamt ca € pro Jahr ICT: Insulinpen ca. 80 bis 280 €, Betriebsdauer mind. 2 Jahre, Kanülen ca. 550 € pro Jahr; Insgesamt ca. 700 € pro Jahr Bei beiden Behandlungsformen kommen zusätzlich Kosten für BZ-Selbstmessungen und Insulin hinzu

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch SGB V § 275 Begutachtung und Beratung Die Krankenkassen können in geeigneten Fällen durch den MDK prüfen lassen –1. vor der Bewilligung eines Hilfsmittels, ob das Hilfsmittel erforderlich ist (§ 33); der MDK hat hierbei den Versicherten zu beraten; er hat mit den Orthopädischen Versorgungsstellen zusammenzuarbeiten,.... Die Ärzte des MDK sind bei der Wahrnehmung ihrer medizinischen Aufgaben nur ihrem ärztlichen Gewissen unterworfen. Sie sind nicht berechtigt, in die ärztliche Behandlung einzugreifen.

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch MDK Sozialmedizinische Begutachtung Zwei Fragebögen des MDK: Arztanfrage und Versichertenanfrage ( eine strukturierte Anforderung der für die sozialmedizinische Beurteilung erforderlichen Unterlagen beim behandelnden Arzt und beim Versicherten erleichtern die Begutachtung zur Beantwortung der Fragebögen sind Arzt und Versicherter im Zusammenhang mit dem Antrag auf Kostenübernahme durch die GKV gesetzlich verpflichtet

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch MDK Sozialmedizinische Begutachtung Der MDK-Gutachter hat im Einzelfall zu prüfen, –ob ein nachvollziehbares Therapiekonzept vorliegt –alle Möglichkeiten der ICT mit Mehrfach-Spritzen-Regime zum Erreichen der individuellen Therapieziele ausgeschöpft und –dies objektiv nachvollziehbar dokumentiert wurde

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Inhalt des ärztl. Gutachtens Diabetologisch-fachärztliche erweiterte Begründung –konkrete Einstellungsproblematik unter ICT –Welche Maßnahmen wurden zur Lösung des Problems im Rahmen der ICT durchgeführt Angabe von Diabetestyp und -dauer Datum der letzten ICT-Schulung letzte 4 HbA1c-Werte unter ICT mit Datum und Normbereich Mitteilung der individuell vereinbarten Therapieziele

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Inhalt des ärztl. Gutachtens Angabe der Häufigkeit von Hypoglykämien mit Fremdhilfe unter ICT (inkl. Datum) in den letzten 12 Monaten, z. B. als Kopie der ärztl. Praxis-Dokumentation Welche Insulinpumpe soll eingesetzt werden?

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Dokumentation des Patienten Blutzuckertagebücher der letzten 3 Monate unter ICT mit –Blutzuckerwerte mit Datum und Uhrzeit (mind. 4x am Tag) –Basis-/Bolus-Insulindosis –Konsumierte KE/BE –BE-Faktoren –Korrekturfaktoren, Zielblutzucker –Welche Maßnahmen wurden bei welchen Ereignissen (z. B. Sport, Krankheit) ergriffen? –Welche Basal-/Verzögerungsinsuline wurden unter ICT eingesetzt? Wie oft am Tag und zu welcher Uhrzeit wurden diese jeweils gespritzt? Kopie des „Gesundheitspass Diabetes“

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Tabelle für die Auswertung der BZTP

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalrate Berechnung: Summe des gesamten durchschnittlichen Tagesinsulinbedarfs unter ICT : 2 = errechneter Basalratenbedarf (EBB) bei CSII EBB - 10 % =initiale Basalratenmenge bei befriedigender BZ- Einstellung

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalrate

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalratentest

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalratentest

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalratentest

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Änderung der Basalrate Es werden immer Zeitintervalle und nicht einzelne Stunden verändert. Folgende Blöcke sind empfehlenswert: Uhr02-06 Uhr06-10 Uhr Uhr14-18 Uhr18-23 Uhr Änderungen der Basalrate in 0,1 E-Schritten pro Stunde, maximal 2 IE pro 24 Stunden Bei Verwendung von Normal-Insulin erfolgt die Änderung bereits 1 Stunde vor dem als nicht korrekt eingestuften Zeitintervall

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Temporäre Änderung der BR Eine temporäre Erhöhung der BR ist erforderlich bei... Fieberhaften Infekten verminderter körperlicher Aktivität, z. B. Bettlägerigkeit Beginn der Menstruation Verwendung von Corticoiden, Saluretika, Schilddrüsenhormonen oder oralen Kontrazeptiva

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Temporäre Änderung der BR Eine temporäre Senkung der BR ist erforderlich bei... Geplanten körperlichen Aktivitäten wie Sport sinkenden BZ-Werten im Vorfeld einer Hypoglykämie Verwendung von Salicylaten, ß-Blockern oder ACE- Hemmern

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Der Bolus Übernahme der BE- und Korrektur-Faktoren aus der ICT Kontrolle der BEF durch Messung des BZs 2 Stunden nach einer Mahlzeit: der BZ sollte maximal um 40 mg/dl über dem Ausgangswert und maximal bei 140 mg/dl liegen 4 Stunden postprandial sollte der Ausgangswert wieder erreicht sein

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Risiken der CSII Ketoazidose Hyperglykämie Hypoglykämie

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Ketoazidose-Entstehung Erhöhter Insulinbedarf –fiebrige Erkrankung –Medikamenteneinnahme (Corticoide) Unterbrechung der Insulinzufuhr –herausgezogene Kanüle –Leckage oder Knick im Infusionsset –Ausfällung von Insulin oder Blutkoagulation im Inf.Set –Undichtigkeit zwischen Inf.Set und Adapter –Haarriss in der Glasampulle

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Ketoazidose-Entstehung Verringerte Insulinwirkung –zu lange Liegedauer des Infusionssets –Entzündung an der Einführungsstelle –Lipodystrophien an der Einführungsstelle

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Behandlung der DKA Keine körperliche Aktivität, aber nicht schlafen gehen Verabreichung des doppelten Korrekturbolus oder 20 % des Tages-Insulinbedarfs mit der Pumpe Kontrolle des BZ und des Azeton nach 1-2 Stunden Ziel:Normalisierung des Azetons und BZ unter 200 mg/dl nach 2 Stunden Bei Nicht-Erreichen des Zieles Wiederholung der o. g. Punkte unter Verwendung eines Pens und kompletter Austausch des Pumpen-Equipments

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Behandlung der Hyperglykämie Messung von Azeton bei unklaren Werten über 250 mg/dl Gabe des einfachen Korrekturbolus mittels Insulinpumpe Kontrolle des BZ nach 2 Stunden BZ unter 200 mg/dl evtl. erneute Korrektur mittels Insulinpumpe erneute BZ-Kontrolle nach 2 Stunden

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Behandlung der Hyperglykämie BZ weiterhin über 200 mg/dl Korrektur mittels Pen und Austausch des Pumpen- Equipments erneuter Azeton-Test viel trinken

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Hypoglykämie Ursachen: identisch mit denen der ICT Wechsel der Insulinpatrone bei liegendem Infusionsset Behandlung: identisch mit der der ICT bei schwerer Hypoglykämie sofortige Entfernung des Infusionssets

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Pumpe im Alltag Urlaub Flugreisen, Pumpenträgerzertifikat, Zeitverschiebung Sport Art, Dauer, Intensität, Trainingszustand, Tageszeit, aktueller BZ, Art und Menge der zugeführten KE, Menge des im Körper vorhandenen Insulins Wasser Sauna und Tauchen: Pumpe ablegen ggf. Einstichstelle mit Folie abdecken

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Pumpe im Alltag Krankenhaus Arzt und Personal informieren (Bedienungsanleitung mitbringen) Therapie kann meist fortgeführt werden Schema zum Umstieg auf ICT mitnehmen Einige Untersuchungsmethoden können die Funktion der Pumpe stören (Röntgen, CT) oder die Pumpe zerstören (MRT) Pumpe ablegen, Pen verwenden

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Die Eigenverantwortung des Patienten ist unter eine Insulinpumpentherapie mindestens so groß wie unter einer ICT, wenn nicht sogar noch größer. Der Arzt kann nur versuchen den Pat. durch eine gute Schulung optimal vorzubereiten und im Verlauf unterstützend zu begleiten.

Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!