Weimarer Klassik ( )
Definition Weimarer Klassik bezeichnet man als die Zeit in der Goethe, Schiller, Herder und Wieland am „Weimarer Musenhof“ in der Stadt Weimar zusammen wirkten Sie beginnt mit der Italienreise Goethes 1786 und endet mit Schillers Tod 1805 Manche Definitionen beziehen sich nur auf die Zusammenarbeit von Goethe und Schiller
Vorgeschichte Französische Revolution ( ) Herrschaft und Niederlage Napoleons Reformen in Preußen (u.a. Bauernbefreiung und Judenemanzipation)
Merkmale Antike Werke waren das Vorbild Humanität Harmonie zwischen Natur und Freiheit, Leben und Ideal Übereinstimmung von Inhalt und Form
Streben nach Harmonie in der Gesellschaft Ablehnung des Subjektivismus des „Sturm und Drang“ Ablehnung der dynamischen, auf „Unendlichkeit“ fixierter Poesie der „Romantik“ Ideal: die „reine Menschlichkeit“
Orientierung Goethes und Schillers an die klassische Dramenkonzeption (pyramidaler Aufbau, Einhaltung der aristotelischen 3 Einheiten- „Einheit der Zeit, des Ortes der Handlung“)
Gattungen Wichtigste Gattung: Drama Nebensächlich auch Lyrik und Epik -> hohes Sprachniveau und eine reglementierte Sprache – Im Gegensatz zu „Sturm und Drang“
Formen Bildungsromane Ideendramen Charakterdramen Formen der Lyrik: ->Sonett, Ballade, Hymne, Ode, Distichon, Stanze
Themen Übernahme der antiken Inhalte (Mythologie) Abwendung der Alltagswirklichkeit, stattdessen erhabene Gegenstände und große Charaktere Stoffe von grundsätzlicher Bedeutung (Freiheit, das Schicksal, Schuld, Humanität)
Werke Schiller: „Die Jungfrau von Orléans“ (1801) „Willhelm Tell“ (1803/4) „Don Karlos“ (1787) Goethe : „Egmont“ ( ) „Iphigenie auf Tauris“ (1787)
Wieland: „Alceste“ (1773) „Geheime Geschichten des Philosophen Peregrinus Proteus“ (1788/89) Herder: „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ ( ) „Briefe zur Beförderung der Humanität“ ( )
Aufklärung
Sapere aude!
Definition aus der Meteorologie auf die Geistesgeschichte übertragen nach Kant: Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Vorgeschichte Luxuriöses Hofleben der Fürsten auf Kosten des Volkes
Merkmale Erzieherische Funktion Fordert „sittliche Besserung des Menschen“ Kritik an staatlichen und gesellschaftlichen Ordnungen Unbedingter Fortschrittsglaube Individualismus
Gut = Vernünftig Menschlicher Verstand soll die Wahrnehmung beherrschen Bürgertum entwickelt neues Selbstverständnis -> knüpft an antike Ideale und Sichtweisen an
Gattungen Drama -> bürgerliches Trauerspiel Lehrhafte Fabeln Lehrgedichte Satire
Themen Toleranz Humanitätsidee Menschenrechte bürgerl. Moral im Ggs. zur Standesethik des Adels Vernunftreligion im Ggs. zur Offenbarungsreligion Geistige Emanzipation
Werke Lessing: „Emilia Galotti“ (1772 uraufgeführt;bürgerliches Trauerspiel) „Nathan der Weise“ (1779 veröffentlicht; Ideendrama, Uraufführung 1783) „Miss Sara Sampson“ (1755 veröffentlicht; bürgerliches Trauerspiel)
Philosophische Literatur: -> Kant (z.B. „Was ist Auklärung?“) -> Voltaire -> Montesquieu -> Rousseau