Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sicherheit bei Regatten 19. Januar 2008 Haus des Sportes, Bern
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Themen: Sorgfaltspflicht versus Fahrlässigkeit Sicherheit bei Regatten Hilfsmittel Diskussion
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sorgfaltspflicht versus Fahrlässigkeit (1) Unfälle in der Vergangenheit (Thunersee, Canyoning-Unfall, Gesetz Risikosportarten) Urteil Canyoning-Unfall: VR und GL verurteilt, weil diese nicht für ein genügendes Risk Management-System gesorgt hatten Entwurf Gesetz Risikosportarten: Info über Gefahren, Leistungsvermögen Teilnehmer, Zustand Material, Ausbildung Personal, Beurteilung aktuelles Wetter etc
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sorgfaltspflicht versus Fahrlässigkeit (2) Sorgfaltspflicht bei Planung und Durchführung von Segelsportevents wahrnehmen, um Ereignisse mit Schadenfolge soweit als möglich zu vermeiden und nicht den Vorwurf der Fahrlässigkeit oder des pflichtwidrigen Verhaltens entgegen nehmen zu müssen.
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sorgfaltspflicht versus Fahrlässigkeit (3) Das vorhersehbare ist Risiko nach den Grundsätzen der Verhältnismässigkeit zu minimieren. Dies erfolgt durch die folgenden Hauptschritte: Information über Gefahren (Revier, Schifffahrt etc) zusammenstellen und den Teilnehmer abgeben Den Verhältnissen (Saison, Leistungsfähigkeit Segler) angepasste Anzahl Rettungsmittel (Boote, Retter etc) bereitstellen Für ordnungsgemässen Zustand von Booten und Material und für genügend ausgebildete Retter auf den Booten sorgen Lageentwicklung Wetter vor Ort beurteilen, Teilnehmer regelmässig informieren Für klare Zuständigkeiten und Kommunikation im Einsatzfall auf dem Wasser sorgen
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sorgfaltspflicht versus Fahrlässigkeit (4) Systemgrenzen: Als Veranstalter sind wir für die Sicherheit des Anlasses zuständig. D. h., wir sorgen dafür, dass die Teilnehmer im Voraus und während des Anlasses alle Standort- spezifischen sicherheitsrelevanten Informationen erhalten („Umwelt“ im Sinne J+S), dass täglich aktuelle Wetterinfo verfügbar ist. („Natur“ im Sinne J+S) bei einem Unfall, der durch Unvermögen oder durch Versagen des Materials entsteht, die Teilnehmer rasch gerettet und in Sicherheit oder in medizinische Obhut gebracht werden.
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sicherheit bei Regatten (1): Systematisches Vorgehen Nachbearbeitung Auswertung, Verbesserung Durchführung Vorbereitung RisikoanalyseMittelanalyse Planung „Sicherheit bei Regatten“ - 6 Mte - 3 Mte - 5 Tge Tägl.
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sicherheit bei Regatten (2): Arbeiten Vorbereitungsphase Risikoanalyse Allgemeine Angaben: Veranstalter, Anlass, Ort, Datum, OK- Präs., WFL, Sicherheitsverantwortlicher Information über Gefahren („Dispositiv“) Art der Regatta (MR, Fleet, Langstrecke) Bootsklasse, approx. Anzahl Teilnehmer, Alter/Erfahrung der Segler Jahreszeit (Luft-/Wassertemperatur) Wetter (Gewitterrisiko, zu erwartende Windverhältnisse?) Sicherheitskommunikation (Sprache, Wo?) Mittelanalyse: Was brauche ich? Personal an Land, auf dem Wasser Anzahl und Art der erforderliche Boote, Verbindungsmittel Bedürfnisse Organisation externe Unterstützung? (Seepolizei, priv. Seerettungsdienste, andere Clubs, Segelschulen, Private) Schnittstellen zu Rettungsdiensten Sanität, Ärzte, Spitäler Rega Platz am schwarzen Brett Risiko- und Mittelanalyse 2 – 3 x während der Vorbereitung einer Wettfahrt wiederholen!
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sicherheit bei Regatten (3): Arbeiten vor/während Durchführung Wichtige Hinweise: Zur Entlastung des WFL soll – bei grossen Regatten - ein separater Chef Sicherheit bestimmt werden. Die „Organisation Sicherheit und Rettung“ ist schriftlich festzuhalten und an Teilnehmer, WFL und unterstützende Dritte abzugeben. Einsatzplanung: Es ist im Voraus zu bestimmen, dass im Einsatz der C Sich den Lead hat. Absprache mit externer Unterstützung (Seepo, Seerettungsdienst etc) erforderlich. Unterstellung: Rettungsboote sind nicht Boote der Wettfahrtleitung. Sie können aber vom C Sich dem WFL zur Verfügung gestellt werden, solange dies nach seiner Beurteilung die Lage möglich ist. Aber: Der Bojenleger und das WFL-Boot sind nur im Notfall Rettungsboote! Tägliche Wartung aller Sicherheitsmittel: Vor Durchführung organisieren und zuweisen. Betankung, Laden der Batterien und Servicearbeiten in Logbüchern erfassen
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sicherheit bei Regatten (4): Arbeiten während Durchführung Risikoanalyse (täglich und laufend) Wetter, besondere Gefahren Wo wird gesegelt? Wann wird gesegelt (Einnachten!) schwächere Segler im Feld? Besonderheiten Hilfspersonen ? Für tägliche Info Teilnehmer sorgen Mittelanalyse (täglich) Sind die verfügbaren Boote i.O? (Service, Treibstoff, Batterien) Personal anwesend, genügend qualifiziert, Ausrüstung i.O? Brauche ich wegen beso Wetterlage zusätzliche Ei-Kräfte auf Pikett? Schnittstellen zu Rettungsdiensten und externer Unterstützung operativ? Ist aktueller Wetterbericht am Anschlagbrett? Täglich mit Sicherheitspersonal am Morgen Briefing und am Abend Debriefing durchführen!
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Sicherheit bei Regatten (5): Nachbearbeitung Debriefing mit WFL und Rettungspersonal Verbesserungen für Schwachpunkte festhalten. Ausbildungsbedarf feststellen und für Weiterbildung sorgen. Dank an alle (externen) Beteiligten, Feedback über Zusammenarbeit abholen Belohnung Sicherheitspersonal nicht vergessen.
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Hilfsmittel. Es gibt zahlreiche! Für Analyse und Planung: WFL-HB, Griff 1, Kapitel 6, insb. „Beispiel für ein Sicherheitskonzept“ des SCWe Swiss Sailing, Grundlagen des Unterrichts, Kapitel „Sicherheit“, S. 14. – 23 CL Folie 7 Für Führung und Einsatz: Beispiel „Sicherheitsdispositiv“ Beispiel „Organisation Sicherheit und Rettung“ des YCSp für seine Tag- und Nachtregatta Beispiel „Funkverbindungen“ des YCSp
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Eigene Erfahrungen? Ergänzungen? Fragen?
Tag der Offiziellen 2008 WS Sicherheit Zusammenfassung/Anregungen/Hinweise aus dem Plenum Es gibt keine Standartlösungen Wunsch nach einer Checkliste für Wettfahrtleiter (Risikomanagement) Sicherheitsdispositiv auf der Internetseite Swiss Sailing aufschalten Bei speziellen Regatten in Frankreich besteht eine Funkpflicht Für Jugend + Sport bestehen spezielle Sicherheitsvorschriften Für die Überarbeitung des Teiles Sicherheit im Handbuch für Wettfahrtleiter haben sich diverse Personen gemeldet (besten Dank)