Regionalwährungen Chance für nachhaltigen Wohlstand? Regionalwährungen als Baustein nachhaltiger Regionalentwicklung Elsterwerda, 5. Mai 2014 Referentin:

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 Präsentation transkript:

Regionalwährungen Chance für nachhaltigen Wohlstand? Regionalwährungen als Baustein nachhaltiger Regionalentwicklung Elsterwerda, 5. Mai 2014 Referentin: Veronika Spielbichler Unterguggenberger Institut Wörgl

Regional – aber was und wie? Regionalwährungen historisch und heute - von der Krisenhilfe (Wörgler Freigeld) zum strukturellen Gestaltungsmittel (Chiemgauer) Komplementärwährungen als Baustein von Regionalentwicklung – ein Überblick Neue Bürgerbeteiligungsmodelle als Finanzierungsinstrumente: - Genossenschaft Crowd Funding - CSA Community Supported Agriculture – Solidarische Landwirtschaft „Nutzen statt besitzen“ - Commons: - Gemeinschaftsgärten - Sharing-Ökonomie Gemeinsam statt einsam: Transition Towns, Soldarische Ökonomie, Gemeinwohlökonomie, Gemeinwohlbilanz (Christian Felber)

Wörgler Freigeld: Arbeitsbeschaffung durch Finanzierung eines Infrastruktur-Bauprogrammes während der Weltwirtschaftskrise 1932/33: Förderte lokale Beschäftigung, erhöhte Wertschöpfung in der Gemeinde, kurbelte Umsätze und Steuereinnahmen an.

Historisches Vorbild: Wörgler Freigeld

Regionalwährungen Fotos: Gutscheinsysteme und elektronische Kartensysteme Übersicht Regiogeld-Initiativen: Coinstatt: Kooperationsring, Konto, Solidargemeinschaft, Coinstatt-Akademie – Fotos:

Komplementärwährungstypen Eurogedeckte Komplementärwährungen - Kaufkraftbindung Regio‘s (Chiemgauer, Waldviertler), „Einkaufstaler“ (Kaufmannschaften) Mehrweggutscheine (Umlaufgesichert) vs.Einweggutscheine Leistungsgedeckte Komplementärwährungen - Selbstermächtigung Tauschkreise, Barterringe Grundprinzip: gegenseitiger Kredit Community Systeme - Gemeinschaftsbildung Zeitbanken Zentrale Geldschöpfung – alle Teilnehmerkonten im Plus Kombinierte Systeme Bsp: Regiostar, Talente Vorarlberg, Unterguggenberger Institut/Mag. (FH) Rudo Grandits 2013

Jugendprojekt I-MOTION Lokale Agenda 21: Jugendprojekt der Stadt Wörgl seit 2005 Jugendliche erhalten Zeitwertkarten für Dienstleistungen, die sie in Gutscheine regionaler Unternehmen einwechseln können. Seit 2012 betreut durch Verein für Jugend, Integration- und Gemeinwesenarbeit. Internet:

Investieren in die Region Genossenschaft 2.0: - RegioSTAR e.G., ReWig – Regionale Wirtschaftsgemeinschaften München, Schlehdorf, Allgäu, WIR-Bank Schweiz – Komplementärwährung seit Social Business e.G. Vorarlberg (Talente Gemeindewährungen, Bürgerkraftwerke, Allmende) Crowd-Funding – neue Finanzierungs- modelle mit Bürgerbeteiligung (Unter- nehmen/z.B. GEA, Online-Plattformen/ z.B. Kommunen/z.B. Wörgler Sonnenscheine)

energy.card Wörgl Bonussystem (Rabatte) Zahlungssystem Gutscheinsystem Bürgerservicesystem Informationssystem Info: Bürgercard-Funktion: Wertstoffhof Erlebnisbad-Ermäßigung

Sonnenscheine Bürgerbeteiligungsmodell Wörgler Sonnenscheine * sichern den Strompreis für die nächsten 20 Jahre * Sonnenschein-Kunden erhalten am Ende des Jahres eine Gutschrift der erzeugten Leistung mit der Stromrechnung * haben eine Rückkaufgarantie des Wörgler Sonnnenscheines ohne Angabe von Gründen. Der Rückkaufswert entspricht der Restdauer des Strombezugsrechtes. Preis: 900,00 inkl. MwSt. pro Wörgler Sonnenschein entspricht einer Kraftwerkskapazität von 0,5 kWp oder in einem durchschnittlichen Sonnenjahr einer Sonnenstromerzeugung von ca. 450 kWh Ausbau der Sonnenstromerzeugung mit Bargeld: Solarpark I Solarpark II Solarpark III geht im Juni 2014 in Betrieb Foto: Stadtwerke GmbH Wörgl

Permakulturprojekt Freigarten Wörgl

Transformation statt Revolution Unsere Welt ist komplex - viele Schritte in die richtige Richtung: - Geldsystem – Regulierung - ATTAC, Komplementärwährungen, Monetative - Steuersystem – Verteilungsgerechtigkeit - Formen der Kooperation stärken: fairer Handel, faire Produktion, Strukturen der Nähe, Beteiligungskultur Bürgerbeteiligung – ohne Menschen geht nix! Zweckorientierte Lösungen Vielfalt statt Monokultur – auch beim Geld Bildung und Wissen sind der Schlüssel!

Gemeinnützige Komplementärwährungen – Complementary Community Currencies Leitbild für „Neues Geld“ in Österreich, Konsens im April 2009 wertstabil * Der Nutzer kann auf einen Gegenwert in Form von Leistung vertrauen. * Der Geldkreislauf ist steuerbar und dem realen Bedarf angepasst. Das kann durch eine Umlaufsicherung (Geldbesteuerung) ebenso sichergestellt werden wie durch Ablaufdaten demokratisch * Die Geldentstehung findet an der Basis statt. Jeder Mensch hat den gleichen Zugang. Es gibt eine demokratische Kontrolle des Systems. * Transparent für alle Nutzer des Systems: Geldmenge und Regeln sind klar nachvollziehbar und öffentlich bekannt. gemeinschaftsbildend * Förderung solidarischer Gesellschaftsstrukturen und Wirtschaftsformen * Beteiligung aller am Ertrag der geleisteten Arbeit, z.B. Ehrenamt, bürgerschaftliches Engagement, Freiwilligenarbeit etc. nachhaltig * Förderung einer ressourcenschonenden, naturnahen Wirtschaftsweise * Förderung der Bildung regionaler Wirtschaftskreisläufe

Unterguggenberger Institut Wörgl Gemeinnütziger Verein, 2003 gegründet zur Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit über Wörgler Freigeld und ergänzende Währungen heute. Das Unterguggenberger Institut initiierte 2004 das LA21-Jugendprojekt I-MOTION Gründungsmitglied der Initiative Neues Geld in Österreich Petition Neues Geld ans Parlament Info: und Danke für die Aufmerksamkeit!