Lernen (3) Beobachtungslernen Prof. Dr. Ralph Viehhauser
Grundprinzip des Beobachtungslernens Personen lernen durch die Beobachtung eines Modells. Als Modell kann eine andere Person dienen, aber auch verbale und schriftliche Beschreibungen, graphische oder filmische Darstellungen.
Nachahmungsverhalten bei Neugeborenen
Banduras klassisches Experiment
Einflussfaktoren auf Modelllernen Das Verhalten eines Modells wird dann besonders einflussreich sein wenn: wahrgenommen wird, dass das Verhalten verstärkende Konsequenzen erbringt; das Modell als positiv, beliebt und respektiert wahrgenommen wird; wahrgenommen wird, dass eine Ähnlichkeit im Hinblick auf Merkmale und Eigenschaften des Modells mit dem Beobachter besteht; es für den Beobachter im Rahmen seines Möglichen ist, das Verhalten zu imitieren.
Sein erstes Wort
Gewalt im Fernsehen – 3 Arten von Einflüssen ruft, über die Mechanismen des Beobachtungslernens, einen Zuwachs an aggressivem Verhalten hervor. führt dazu, dass die Betrachter das Auftreten von Gewalt im Alltag überschätzen. kann zu einer Desensibilisierung führen, einer Verminderung sowohl von emotionaler Erregbarkeit als auch von Stressempfin- den beim Betrachten gewalttätigen Verhaltens.
Modelllernen als systematische Interventionsstrategie Das Wissen über die Wirkungen von Modelllernen kann auch für positive Ziele systematisch genutzt werden, z.B. zur Förderung prosozialen Verhaltens in einem pädagogisch-therapeutischen Sinne. Die systematische Anwendung erfolgt v.a. über die Methode des Rollenspiels. Beispiele: Training sozialer Kompetenzen; Gruppenprogramm zur Erleichterung der Wiedereingliederung von dissozialen Jugendlichen.