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Veröffentlicht von:Rosalind Egert Geändert vor über 11 Jahren
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Glücklich leben - christlicher Glaube im Licht der Glücksforschung
Prof. Dr. Joachim Jickeli Christliche Gemeinde in Volksdorf,
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Übersicht Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
II. Der christliche Glaube III. Bewertung im Licht der Glücksforschung
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
Die Glücksforschung - zum Begriff „Glück“ „gelucke“: leicht Erreichtes, positives Schicksal, günstiger Ausgang eines Ereignisses Heute: Zufallsglück (luck) vs. Glücksempfinden
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
Kurzfristiges vs. langfristiges Glücksempfinden Vergnügen, Freude, Wonne (pleasure) vs. Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt Emotionale Reaktion vs. rationale Einschätzung Vom objektiven zum subjektiven Glück
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
Großes und kleines Glück Positiv und negativ definiertes Glück (Luststeigerung vs. Abwesenheit von Schmerzen) Absolutes und relatives Glück (Glück und Neid, gegönntes Glück, Glück für Alle) Zufallselement bleibt stets mitgedacht
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
1. Die Glücksforschung: Forschungsgegenstand Philosophie: Gelungenes Leben insgesamt Auch als Maßgabe der Politik Empirische Glücksforschung: Kurz- und langfristige Zufriedenheit („Well-being“) je einzeln oder integrativ betrachtet
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
Die Glücksforschung – methodische Fragen Positive und Normative Fragestellungen Empirie vs. logische Deduktionen Glücksempfinden: Nachweisbar und messbar? Relevanz der Umfragen: Schwankungsbreite Validität der Umfragen: Objektivierbarkeit Korrelationen und Kausalitäten Aussagekraft der Ergebnisse: 6 Mrd. Wege zum Glück
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
2. Erkenntnisse der Philosophie Glück als Lebensziel (normativ): Keine allgemein akzeptierte objektive Glücksdefinition. Kein Lebensziel für Alle. Römpp 2012: Gefahren des Strebens nach subjektivem Glück (Vergleich, Fremdbestimmung, Enttäuschung, unrealistische Vorstellungen)
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
2. Erkenntnisse der Philosophie Wege zum Glück Bewusstes Genießen (Lust maximieren, Schmerz vermeiden): Aristippos v. Kyrene Idee des Guten – unerreichbar: Platon Das höchste Gut - die objektive Erfüllung unserer vernünftigen Natur: Aristoteles Vermeiden von Schmerz und Enttäuschung: Epikur Askese: Diogenes
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
2. Erkenntnisse der Philosophie Das seit der Aufklärung gängige Glücksmodell Alle streben nach Glück Glück kann nicht zielgerichtet bewirkt werden Glück ist subjektiv Glück ist quantifizierbar und verrechenbar
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
3. Vorab: Zwei grundlegende Erkenntnisse empirischer Glücksforschung Faktoren, von denen wir Glück erwarten (steigendes Einkommen, gute Gesundheit, gute Partnerschaft usw.) erhöhen die langfristige Zufriedenheit nicht (hedonistische Anpassung) (Ausnahme: Engagement für andere) Bei glücklichen Menschen vermehren sich diese Glücksfaktoren signifikant (Kausalität)
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
4. Erkenntnisse der Medizin i.w.S. Alles Glück ist neuro- und molekularbiologisches Glück. Dopamin, Serotonin, Oxytocin Aber: sagt wenig darüber aus, was Glück auslöst Genforschung: 30-50% der Glücksneigung sind genetische Veranlagung. Aber: - der Rest ist weitgehend gestaltbar - bloße Durchschnittswerte (melancholisches Glück)
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
5. Erkenntnisse der (positiven) Psychologie Beschreibt das kurzfristige Glück (state) Extrem starke, positive Emotion Beschreibt das langfristige Glück (trait) als ein Persönlichkeitsmerkmal - Entwirft darauf aufbauend Glücksstrategien
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
5. Erkenntnisse der Psychologie - Beispiel: Flow-Konzept (Mihaly Csikszentmihalyi) Glück als Prozess tritt ein, wenn: Herausfordernde Aktivität Konzentration Konkrete Ziele Unmittelbare Rückmeldung Gefühlte Kontrolle über die Aktivität Keine Sorgen um uns selbst Gefühl für Zeitabläufe ist verändert Kritik: Glück ist nicht Flow, sondern begleitet ihn.
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
5. Ergebnisse der empirischen Psychologie Korrelation von kurz- und langfristigem Glück Glücksempfinden entsteht, wenn: Qualitative soziale Einbindung (Werte, Geben), vor allem: Für andere da sein (stärkster Faktor) Mit Eifer bei der Sache sein (Sinn) Gesundheit (schwächster Faktor) Glückskiller sind: Ehescheidung, Arbeitslosigkeit, mangelnde soziale Integration und psychische Krankheiten, generell Sorgen und Angst Glück direkt zu suchen, ist eine falsche Strategie
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
6. Erkenntnisse der Wirtschaftswissenschaften Easterlin-Paradox: die Falle des Vergleichens Das Glück steigt in den Industriegesellschaften seit Jahrzehnten nicht weiter an Experiment mit Harvardstudenten Ab einer Schwelle steigert höheres Einkommen nicht das emotionale Wohlfühlen, aber die langfristige Zufriedenheit Geld für Andere ausgeben steigert Zufriedenheit
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I. Wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung
6. Erkenntnisse der Wirtschaftswissenschaften Tretmühlen des Glücks (Binswanger) Vergleich (immer hat jemand mehr) Hedonistische Anpassung (mehr Bedürfnisse) Optimierungsstreben (in der Multioptionsgesellschaft) Zeitökonomie misslingt (Pendlerbeispiel)
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Exkurs: Glücksratgeber
- Bauen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen auf - Sind dennoch für den Einzelnen kritisch - Beispiel (Lyubomirsky: „Glücklich sein“) Dankbar sein Optimistisch sein Keine Grübeleien und sozialen Vergleiche Hilfsbereit sein Soziale Beziehungen pflegen Bewältigungsstrategien entwickeln Zu vergeben lernen Flow-Erfahrungen machen Die Freuden des Lebens genießen Lebensträume verwirklichen Ziele setzen Sich mit Religion und Spiritualität beschäftigen
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I. Zusammenfassung 1. Keine Einigung auf ein objektives Glück 2. Streben nach subjektivem Glück: problematisch 3. Glücksratgeber: zweifelhaft 4. 50% Gene, 50% unsere Sache 5. Geld nur begrenzt wichtig 6. Gefahren: Vergleich, hedonistische Anpassung 7. Langfristiges Glück abhängig von: Sinnfindung, Einstellung zum Leben, soziale Einbindung, Ausrichtung auf Mitmenschen und geistige Werte, fähigkeitsentsprechende Herausforderungen
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II. Der christliche Glaube
Beruht auf Jesus Christus: Glaube an ihn Persönliche Beziehung, Liebe Gott liebt uns und gibt alles für uns Die Annahme als Kind Gottes durch Gnade Die Familie der Gläubigen: Die Gemeinde Gottes ewige, vollkommene Gerechtigkeit Der neue Himmel und die neue Erde Die Zukunft beginnt heute
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III. Bewertung: Glaube und Glücksforschung
1. Gott und das Glück: Glück ist kein Begriff des Neuen Testaments Gott unterliegt keinem irdischen Maßstab Zufall, Anstrengung etc. – die Begriffe passen nicht Die Glückseligpreisungen zeigen ein vollkommen anderes Glücksverständnis Umwertung aller Werte
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III. Bewertung: Glaube und Glücksforschung
2. Die Gläubigen und das Glück (1): Falsche Gottesbilder und gesetzlicher Glaube Das Evangelium: - Gnade statt Gericht - Befreiung statt Verdammnis - Der Gläubige ist durch und in der Beziehung zu Gott und Jesus glücklich – er hat das höchste Gut
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III. Bewertung: Glaube und Glücksforschung
2. Die Gläubigen und das Glück (2): Christen dürfen, ja sollen schon heute glücklich sein: Glücksstreben wird nicht propagiert Keine Askese, kein Verschwinden im Nichts Starkes Engagement in der Welt (Flow) (Krankenhäuser, Schulen, Gerechtigkeit usw.) Liebe als der allumfassende Maßstab Eingebunden in die Gemeinschaft der Gemeinde Beispiel von Paulus
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III. Ergebnis: Glaube und Glücksforschung (1)
Abschließende Überprüfung anhand der Forschungsergebnisse Christen besitzen objektiv das höchste Gut und haben allen Anlass, subjektiv glücklich zu sein Christen leben nicht selbstbezogen und sind daher frei von eigensüchtigem Glücksstreben Glücksratgeber: Gott und die Gemeinde Gott ist souverän – die Biologie wird nicht als Hindernis gesehen
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III. Ergebnis: Glaube und Glücksforschung (2)
Christen sind nicht von materiellen Dingen abhängig. Ihr Charakter und die Gemeinde sprechen aber dafür, dass es ihnen wirtschaftlich gut geht Christen sind frei von den Tretmühlen des Glücks, insbesondere dem Vergleichen und der hedonistischen Anpassung Christen sehen einen Sinn im Leben, haben eine realistische Einstellung, leben in soziale Einbindung, in Ausrichtung auf Mitmenschen, richten sich auf geistige Werte aus und sehen sich entsprechend ihren Fähigkeiten herausgefordert Christen sind glücklich, wenn sie ihren Glauben wirklich leben
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