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Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse

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Präsentation zum Thema: "Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse"—  Präsentation transkript:

1 Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse
09.12./ / Text-, Gesprächs- und Kommunikationsanalyse

2 Gesprochene Sprache und Gesprächsanalyse
Methoden und Probleme

3 Konstitutive Merkmale gesprochener und geschriebener Sprache
Gesprochene Sprache Geschriebene Sprache Körpergebunden Erstreckt sich in der Zeit Benötigt ein Werkzeug Hat eine räumliche Ausdehnung

4 Autonomie- vs. Dependenzhypothese
Autonomiehypothese Schrift = sekundäres Zeichensystem Abhängigkeit der geschriebenen Sprache von der gesprochenen Schriftsprache = eigener Forschungsgegenstand, der theoretisch und methodisch von der gesprochenen Sprache zu unterscheiden ist

5 Die Argumente de Dependenzhypothese
Linguistisches Argument: Schrift ist nur eine Visualisierung von Sprache, in Buchstaben umgesetzter Schall Entwicklungspsychologisches Argument: Schrift wird später erworben als Sprache Logisches Argument: Sprache existiert ohne Schrift, aber Schrift nicht ohne Sprache Funktionales Argument: Gesprochene Sprache wird häufiger eingesetzt als geschriebene

6 Die Argumente der Autonomiehypothese
Strukturelles Argument Die Schrift besteht aus diskreten Einheiten, die gesprochene Sprache stellt ein Kontinuum dar

7 Corpora zur gesprochenen Sprache

8 Corpora zur gesprochenen Sprache
badip = banca dati dell‘italiano parlato

9 Corpora - badip Tipo A: scambio comunicativo bidirezionale con presa di parola libera faccia a faccia: - conversazioni in casa - conversazioni sul luogo di lavoro - conversazioni nell'ambito scolastico e universitario - conversazioni in luoghi ricreativi e sui mezzi di trasporto.

10 Corpora - badip Tipo B: scambio comunicativo bidirezionale con presa di parola libera non faccia a faccia - conversazioni telefoniche normali - conversazioni telefoniche registrate alla radio - messaggi registrati nelle segreterie telefoniche.

11 Corpora - badip Tipo C: scambio comunicativo bidirezionale con presa di parola non libera faccia a faccia - assemblee legislative - dibattiti culturali - assemblee studentesche - assemblee sindacali - incontri di lavoratori - interrogazioni nella scuola elementare - interrogazioni nella scuola secondaria - esami universitari; - interrogatori processuali - interviste alla radio e alla televisione.

12 Corpora - badip Tipo D: scambio comunicativo unidirezionale in presenza del/i destinatario/i - lezioni di scuola elementare - lezioni di scuola secondaria - lezioni universitarie - relazioni a congressi o convegni politici e sindacali - relazioni a congressi o convegni scientifici - comizi politici - omelie - conferenze non specialistiche - arringhe giudiziarie.

13 Corpora - badip - badip Tipo E: scambio comunicativo unidirezionale o bidirezionale a distanza o differito su testo non scritto - trasmissioni televisive - trasmissioni radiofoniche.

14 Corpora - CLIPS

15 Corpora - CLIPS

16 Corpora - CLIPS

17 Corpora - CLIPS SPEAKERS_inf.
INp1: L. L., M, 18, Bagno a Ripoli(FI), spontaneo, fluente, G>F INp2: R. F., M, 18, Bagno a Ripoli(FI), spontaneo, fluente, F>G RECORDING_inf. TYP: DAT LOC: Firenze/abitazione DAT: /02/01 DUR: ,336 CON: buone. In alcuni punti il segnale satura e dopo i tredici minuti si registra anche un'alternanza nella variazione di volume

18 Corpora - CLIPS TRANSCRIPTION_inf. DAT: /02/02 CMT: Nst:

19 Corpora - CLIPS p1G#1: allora <breath> <sp> <inspiration> la partenza <breath> <tongue-click> starebbe / l'hai presente <sp> <inspiration> quella televisione ? <sp> in basso a sinistra ? p2F#2: sì<ii> #<G#3> <breath># p1G#3: #<F#2> ecco# {<NOISE> <lp> a sinistra della televisione} p2F#4: okay

20 Corpora - CLIPS p1G#5: sulla verticale della macchinina
p2F#6: verticale ? p1G#7: sì p2F#8: la partenza ? p1G#9: sì <sp> a metà <sp> fra la macchinina e il fondo del foglio

21 Corpora - CLIPS <sp>
p2F#10: a metà <sp> <eeh> come fra<aa> la macchina e il fo+ / e la fine del foglio ? #<G#11> o<oo># p1G#11: #<F#10> sì# , a metà fra la macchina e la fine del #<F#12> foglio <tongue-click> okay ?# a sinistra della #<F#12> televisione# p2F#12: #<G#11> okay <sp> sì# <lp> #<G#11> <tongue-click> okay# p1G#13: poi <inspiration> {<NOISE> scendi} un po' andando a destra e giri intorno <vocal> alla televisione […]

22 Die Ethnomethodologie
Eine Forschungsrichtung zwischen Soziologie, Anthropologie & Linguistik

23 Übersicht Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungsergebnisse
Kritik Auswahlbibliographie

24 Definition Ethnomethodologie Forschungskonzept und Analyseverfahren
Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbiliographie Ethnomethodologie simplifiziert: „Lehre“ von der „Methodik“ derer sich ein „Volk“ bedient, (um im Alltag zu interagieren) Forschungskonzept und Analyseverfahren In Deutschland sprachwissenschaftlich rezipiert; in den USA eher soziologisch/anthropologisch Ideologie: Gesellschaftliche Wirklichkeit wird erst durch Interaktion ihrer Mitglieder erschaffen (lokal, situativ, audiovisuell)

25 Definition Forschungsschwerpunkt: Alltagsgespräche
Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbibliographie Forschungsschwerpunkt: Alltagsgespräche Analyse der (unbewussten) Methodik, die in Alltagsgesprächen zugrunde liegt „Ethnomethodologie bezeichnet daher die von den Mitgliedern einer Gesellschaft im Handlungsvollzug praktizierte Methodologie, über welche die […] gesellschaftliche Wirklichkeit und soziale Ordnung erst produziert wird“ (Bergmann, 11f.)

26 Geschichte begründet durch Harold Garfinkel
Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbibliographie begründet durch Harold Garfinkel Ende 60er Jahre, anknüpfend an „ethnoscience“ ausgeprägt u.a. in Studies in ethnomethodology (1967) Wegbereiter der Konversationsanalyse in Deutschland in den 70er Jahren basiert auf Arbeiten von Alfred Schütz weiter geführt von Harvey Sacks und Emanuel Schegloff (Schüler Garfinkels) viele Analysestudien von Alltagsgesprächen

27 Verfahrensweise Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbibliographie Material: nicht literarisch, nicht fiktiv  authentisch Aufzeichnungen von alltäglichen Interaktionen analysiert wird immer situativ  keine Generalisierung Aufstellung eines Methodenkatalogs nicht sinnvoll/möglich Verfahrensweise an sich: Material beschaffen (dauerhaft aufzeichnen) genaue (!) Transkriptionen anstellen Transkriptionen analysieren (Regeln, Abweichungen, Probleme) Analytiker muss „intuitiv“ handeln; muss sich in Situationen hineinversetzen können

28 Forschungsergebnisse
Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbibliographie in Interaktion kommt es vor, dass nicht alle Inhalte vom Gegenüber verstanden werden durch Deiktika (hier, da, so) oder Autosemantika (so ist das Leben) => indexikalische Ausdrücke verweisen auf etwas, das sich erst durch spezifischen Kontext ergibt  muss vom Gegenüber erstellt werden (Reflexivität) oft wird Unkenntnis verschwiegen  es wird erwartet, dass eventuelle Wissenslücke (lacks) im späteren Verlauf noch geschlossen wird direktes Ansprechen von indexikalischen Ausdrücken führt oft zu Verstörung beim Gegenüber (eventuell zum Gesprächsabbruch)

29 Forschungsergebnisse
Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbibliographie Es gibt eine „anonyme Maschine“ (Sacks) beim Menschen, die Gespräche zu einem erfolgreichen Abschluss bringen  natürliches Repertoire an Methoden (de Beaugrande). Zu Grunde liegende Methodik vom Kulturkreis abhängig Gespräche laufen in turns ab, sind sequenziell Mustern folgen Mustern (Gruß-Grußerwiderung, Bitte-Nachkommen der Bitte etc.)

30 Forschungsergebnisse
Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbibliographie keine starre Abfolge der Sequenzen in Gesprächen Gespräche können korrigiert werden (selbst oder durch den Gesprächspartner) Interaktion gilt als erfolgreich, wenn keine zu großen Lücken (gaps) zwischen den Sprecherwechseln entstehen oder die Kommunikation ganz abbricht (breakdown) und beide ihr Anliegen klar gemacht haben

31 Kritik Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungserg. Kritik Auswahlbibliographie Verfahren berücksichtige auch kleinste, non-verbale Äußerungen in einem Gespräch und verhindere damit eine „‘Amputation‘ realer Interaktionszusammenhänge“ (Heinemann, 56). Analytiker müsse selbst über ausreichenden Verstehenshorizont verfügen und theoretisch Gespräche genau so erleben können, um Material hinreichend bearbeiten zu können (Brinker, 126).

32 Auswahlbibl. Definition Geschichte Verfahrensweise Forschungserg.
Fallbeispiele Auswahlbibliographie Beaugrande, Robert de, New Foundations for a Science of Text and Discourse – Cognition, Communication, and the Freedom of Access to Knowledge and Society, New Jersey, Ablex, 1997, Bergmann, Jörg R., “Ethnomethodologische Konversationsanalyse“, in: Schröder, Peter (Hrsg.), Dialogforschung, Düsseldorf, Schwann, 1981, 9-52. Brinker, Klaus, Sager, Sven F. (Hrsg.), Linguistische Gesprächsanalyse – Eine Einführung, 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Berlin, Schmidt, 2006, 14-19, Garfinkel, Harold, Studies in Ethnomethodology, Englewood Cliffs, N.J., 1967. Heinemann, Margot/Wolfgang, Grundlagen der Textlinguistik – Interaktion - Text - Diskurs, Tübingen, Niemeyer, 2002, Juchem, Johann G., Kommunikation und Vertrauen – Ein Beitrag zum Problem der Reflexivität in der Ethnomethodologie, Aachen, Alano, 1988, ff. Linke, Angelika, Nussbaumer, Markus, Portmann, Paul R. (Hrsg.), Studienbuch Linguistik, 4. unveränderte Auflage, Tübingen, Niemeyer, 2001, Saville-Troike, Muriel, The Ethnography of Communication – An Introduction, 2. unveränderte Auflage, Oxford, Blackwell, 1989,

33 Die Aufgaben der linguistischen Gesprächsanalyse

34 Zentrale Aufgabe der Gesprächsanalyse
Systematische Erforschung der Bedingungen und Regeln der „natürlichen“ Gesprächskommunikation Wissenschaftliche Darlegung allgemeiner Gesetzmäßigkeiten

35 Perspektiven der Gesprächsbetrachtung
Strukturbezogene Perspektive: Ermittlung der gesprächskonstitutiven Einheiten Prozedurale Perspektive: Fokus auf der Herausbildung des Gesprächsverlaufs

36 Vorgehensweise der GA Strukturbezogen
Handlungsresultat (actum): Analyse der vollständig konstituierten Handlung Prozedural Handlungsvollzug (actio): Analyse des Handelns in seinem Entwicklungsprozess

37 Strukturbezogene Perspektive
Ermittlung der gesprächskonstitutiven Einheiten Gesprächsschritt, -sequenz, -phase Beschreibung derer als Elemente der Gesprächsstruktur auf verschiedenen sprachtheoretischen Ebenen (Äußerungs-, Bedeutungs-, Handlungs- u. Beziehungsebene)

38 Gesprächsschritt Grundeinheit des Gesprächs Einzelner Sprecherbeitrag
≠ Hörersignale: mhm, ja, hmm, ja ja, ach ja, wirklich?, genau, eben, tja, so so

39 Gesprächssequenz kommunikativ-funktional definiert
zusammengehörige Gesprächsschritte durch Erwartbarkeit z.T. stark konventionalisiert (z.B. Frage – Antwort)

40 Gesprächsphase Eröffnungsphase: Situationsdefinition und Herstellung der Gesprächsbereitschaft Kernphase: Abhandlung der Themen und Zielverfolgung Beendigungsphase: gemeinsame Auflösung der Gesprächsbereitschaft

41 Prozedurale Perspektive
Rekonstruktion der interaktiven Verfahren Untersuchung der zugrunde liegenden Prinzipien bei der Herausbildung des Gesprächsverlaufs

42 Gesprächsverfahren Gesprächsorientiertes Alltagswissen
Partner- und Selbsteinschätzung Verfügung über Handlungsroutinen und Handlungsnormen

43 Markierung kommunikativ relevanter Momente
Untersuchung der wichtigsten Merkmale auf der Ebene der Mikrostrukturen: Themenprägnanz Direktionalität Intentionalität Validität Relevanz

44 Themenprägnanz Sinnhaftigkeit für den Adressaten Bsp.:
Abstreiten der Themenprägnanz („Das müssen Sie ihr sagen, nicht mir!“)  Zurückweisen z.B. durch Hinweis auf Gesprächsnormen („Wir haben doch darüber geredet!“)

45 Direktionalität Klarheit über den Adressaten
Kennzeichnung des neuen Adressaten durch neue Körperorientierung und ggf. Unterbrechung Sprachliches Anzeigen plötzlicher Umorientierung durch Gliederungswörter und Unterbrechungen

46 Intentionalität Klarheit über die Absicht des Sprechers z.B.:
Konvention bei Telefongesprächen: Angabe des Grundes für den Anruf nach Begrüßungsritual („Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht.“)

47 Validität Verhandlung der Gültigkeit eines Beitrags
Abstreiten oder Infragestellung der Validität bei unangemessenen Äußerungen, z.B. durch den Versuch einer anderen Themenfokussierung

48 Relevanz Klarheit über die Bedeutsamkeit der Äußerung
Direkte Hinzufügung z.B. beim Fragen nach dem Weg: „Ich habe es sehr eilig!“  Anzeigen hoher Relevanz

49 Untersuchung der Sprecherwechsel (turn-taking)
Typen des Wechsels: hinsichtlich der Entscheidung: Selbstwahl, Fremdwahl, Gesprächsleiterwahl

50 Untersuchung der Sprecherwechsel (turn-taking)
hinsichtlich des relativen Zeitpunkts: Wechsel nach Unterbrechung oder Pause; glatter Wechsel

51 Untersuchung der Makrostrukturen
Festlegung und Typisierung der Sequenzen in ihrem Gesamtzusammenhang auf abstraktem, kommunikativ-funktional definiertem Niveau Unterschiedliche Ergebnisse je nach Theorie

52 Die Phasen einer empirischen Dokumentation
Die Aufzeichnung von Gesprächen

53 2. Die 3 Phasen der empirischen Dokumentation
Die Phasen einer empirischen Dokumentation 1. Allgemeines 2. Die 3 Phasen der empirischen Dokumentation Heuristische Phase Technische Phase Analytische Phase

54 1. Allgemeines Forschungsprozess
Die Phasen einer empirischen Dokumentation 1. Allgemeines Forschungsprozess Schritte einer empirischen Studie in der linguistischen Gesprächsanalyse wie man zu Erkenntnissen in der Gesprächs- linguistik kommt

55 2. Die 3 Phasen der empirischen Dokumentation heuristische Phase
Die Phasen einer empirischen Dokumentation 2. Die 3 Phasen der empirischen Dokumentation  Empirische Studie kann in drei aufeinander- folgende Phasen unterteilt werden heuristische Phase technische Phase analytische Phase

56 Heuristische Phase Probleme zu lösen Hypothesen
Die Phasen einer empirischen Dokumentation Heuristische Phase Heuristik = Wissenschaft von den Verfahren, Probleme zu lösen Entwicklung neuer Fragestellungen und Hypothesen zwischen zwei Möglichkeiten unterscheiden, wie Fragestellungen und Hypothesen abgeleitet werden können  problemorientiertes Vorgehen  materialorientiertes Vorgehen

57 Die Phasen einer empirischen Dokumentation
Heuristische Phase a) problemorientiertes Vorgehen Fragen und Hypothesen leiten sich aus der theoretischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Begriffen, Kon- zepten oder Theorieansätzen ab Probleme können an unterschiedlichem Material untersucht werden b) materialorientiertes Vorgehen Frage leitet sich aus Beschäftigung mit bestimmtem Bereich kommunikativen Verhaltens ab

58 Technische Phase Die Phasen einer empirischen Dokumentation
Herstellung des Datenmaterials  Tonband- oder Videoaufnahmen 3 Abschnitte innerhalb dieser Phase:  Planung  vorbereitende Organisation  technische Durchführung

59 Technische Phase Planung
Die Phasen einer empirischen Dokumentation Technische Phase Planung Wie umfangreich, wie detailliert soll das Material sein? Welche Möglichkeiten und Verbindungen zum Feld bestehen? (persönliche, institutionelle Kontakte?) Welche technischen und finanziellen Mittel werden benötigt? Wieviel Zeit steht für die gesamte Datendokumentation zur Verfügung?

60 Technische Phase Planung  Detaillierter Dokumentationsplan
Die Phasen einer empirischen Dokumentation Technische Phase Planung  Detaillierter Dokumentationsplan Liste der aufzuzeichnenden Gespräche Zusammenstellung der benötigten Geräte genaue Zeitplanung für Erhebung des Materials

61 Technische Phase Vorbereitende Organisation
Die Phasen einer empirischen Dokumentation Technische Phase Vorbereitende Organisation Kontaktaufnahme zu Mitgliedern des Feldes  Probanden für Studie finden

62 Technische Phase Durchführung der Aufnahmen
Die Phasen einer empirischen Dokumentation Technische Phase Durchführung der Aufnahmen

63 Analytische Phase Die Phasen einer empirischen Dokumentation
Material ordnen und evtl. bearbeiten aus Material relevante Passagen und Ereignisse auswählen Transkription Darstellung der Analyseergebnisse

64 Juristisch-ethnische Aspekte
In Bezug auf die Aufzeichnung von Gesprächen

65 Juristische Aspekte der Gesprächsanalyse
Bei der juristischen Einschätzung des Materials muss zwischen einem a) strafrechtlichen Strafbestand und einem b) zivilrechtlichen Strafbestand unterschieden werden

66 Strafrecht: §201 StGB Allgemein: Strafrecht regelt rechtliche Ansprüche des Staates gegenüber den Bürgern §201 StGB :Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft ,wer unbefugt 1. das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger aufnimmt oder 2. eine so hergestellte Aufnahme gebraucht oder einem Dritten zugänglich macht. [...] (in: Strafgesetzbuch 2005, 41. Auflage)

67 Rechtsgut: Person in ihrer Privatsphäre
Strafrecht: §201 StGB Rechtsgut: Person in ihrer Privatsphäre Recht zu bestimmen wer von seinen eigenen Äußerungen Kenntnis erlangt Angriffsgegenstände: das nichtöffentliche, gesprochene Wort strafbar macht man sich bei Tonbandaufnahmen ohne vorliegende Einwilligung der Probanden gem. §201 StGB!!!

68 Strafrecht: Einschränkungsmöglichkeiten
Ein Tatbestand wird nicht nur bei einer vorliegenden Einwilligung ausgeschlossen, sondern z.B. auch bei folgenden Beispielen: mutmaßliche Einwilligung eindeutige Duldung offener Aufnahmen

69 Zivilrecht: § 823 BGB Allgemein: Zivilrecht regelt die die Rechtsansprüche welche ein Bürger gegenüber einem anderen Bürger erheben kann § 823 Schadensersatzpflicht. 1. Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet. [...] (in:Bürgerliches Gesetzbuch, Auflage)

70 Ziel: Wahrung der Person und ihres Schutzes, darunter fällt:
Zivilrecht: §823 BGB Ziel: Wahrung der Person und ihres Schutzes, darunter fällt: Privat-, Geheim-, Intimsphäre; eigenes Wort, Darstellung der eigenen Person persönliches Recht zur Selbsbestimmung, d.h. Kontrolle darüber was an die Öffentlichkeit gelangt

71 Juristische Richtlinie
Die gesprächsanalytische Datenerhebung ist unproblematisch und legitim: wenn eine Einwilligung vorliegt wenn eine nachträgliche Einwilligung eingeholt wird wenn die persönlichen Daten durch die Übertragung in den wissenschaftlichen Kontext entpersonalisiert und abstrahiert werden (gilt mit Einschränkungen)

72 Auf welchem Weg bekommt man die Einwilligungen?
Ethische Aspekte der Gesprächsanalyse Auf welchem Weg bekommt man die Einwilligungen? Wurden rhetorisch-strategische Tricks angewandt?

73 Formen manipulierter Einwilligung
Erschlichene Einwilligung: z.B. eine bewusste Verschleierung der Aufnahmeproblematik erzwungene Einwilligung: Probanden werden unter Druck gesetzt a) partnerorientierter Druck, z.B die (Aus)Nutzung eines Dominanzstatus b) Sachzwänge c) suggerierter Selbstzwang

74 Fazit zu den juristisch-ethischen Aspekten der Gesprächsanalyse
Nicht jede Aufnahme die mittels einer Manipulation ermöglicht wurde ist per se moralisch inakzeptabel Der Sinn und Zweck der wissenschaftlichen Untersuchung muss berücksichtigt werden; das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse kann von dem der Beteiligten abweichen Letztlich muss jeder Forscher selbst, von Fall zu Fall, juristische, ethische, moralische Sachverhältnisse prüfen und aushandeln

75 Beispiele aus dem Italienischen
Daniela Zorzi: Contributi dell'analisi della conversazione all'insegnamento dell'iataliano L2 Pubbl.nel 1996 in Atti del III convegno ILSA, a cura di M. Maggini e M. Salvaderi. Comune di Firenze. pp.11-39

76 Analisi della conversazione
…l'Analisi della Conversazione (AC): descrive il discorso orale, con prevalente, ma non esclusiva attenzione al discorso dialogico, osservando nei dettagli il "come" e il "quando" la gente dice "che cosa". E' un approccio di tipo sociologico, che tenta di spiegare come si costruiscono le relazioni sociali, partendo da come si costruisce l'interazione verbale. […]

77 Analisi della conversazione
[…] Da un punto di vista teorico, queste ricerche sono partite dall'assunto che non era il contesto dato a priori (ad esempio un'interrogazione in classe) a determinare certi comportamenti discorsivi, ma che erano i partecipanti stessi, attraverso le loro azioni, a creare il contesto. […]

78 Analisi della conversazione
In altri termini l'analisi conversazionale non accetta l'idea di un contesto come precostituito rispetto all'interazione, composto di fattori come sesso, età, status sociale di partecipanti che determinano l'andamento dell'interazione, ma sostiene una visione flessibile e riflessiva del contesto. Non è il contesto a predeterminare l'interazione ma è questa che lo modella, lo plasma; anzi più esattamente sono i membri che momento per momento lo costituiscono, creano con le loro azioni il contesto. (Orletti 1994b:70).

79 Analisi della conversazione
Il punto messo in rilievo dall'AC è che uno stesso "evento", poniamo un'interrogazione, può essere condotto in modi diversi, lasciando, ad esempio soddisfatti o frustrati i partecipanti, che turno dopo turno, possono dire e fare le cose "sbagliate", o al contrario, creare con l'interlocutore un rapporto facile e collaborativo. I partecipanti, cioè, anche all'interno delle regole che costituiscono l'evento (nel nostro esempio è l'insegnante che deve interrogare e lo studente che deve rispondere) possono localmente creare contesti diversi: trasformare l'interrogazione in un interrogatorio di terzo grado, o in una piacevole conversazione o, ancora, in un'esibizione del sapere dell'insegnante.

80 Analisi della conversazione
Per fare un esempio, osserviamo un frammento di interazione in classe. E' tratto dal corpus del LIP, Lessico di Frequenza dell'Italiano Parlato,  (De Mauro et al 1993). Leggendo l'inizio della trascrizione di un'interrogazione di geografia alla scuola Media, si ha l'impressione che l'insegnante sia particolarmente direttiva e impositiva. Vediamo se questo giudizio intuitivo può essere sostenuto dall'analisi:

81 Analisi della conversazione
1     A:     allora vediamo un attimino oggi eh Roberto eh comincia un attimino te per cortesia a farci la presentazione di uno degli stati europei che abbiamo studiato quest'anno # quale 2     B:    Scandinavia 3     A:    preferisci_ raccontare? la Scandinavia bene sappiamo sempre di dover seguire che cosa? uno schema che voi stessi avete eh formulato allora come cominciamo a presentare questa nazione 4     B:     la Scandinavia e'_ prevalentemente 5     A:          vai vicino alla carta geografica e fammi vedere un attimino allora come si presenta di solito una regione?

82 Analisi della conversazione
L'interrogazione è (o dovrebbe essere) costruita attraverso domande e risposte. Come si diceva, sulla base delle coppie adiacenti, una domanda rende immediatamente rilevante una risposta. Alla domanda al turno 1 lo studente risponde (Scandinavia). L'insegnante al turno 3 formula un'altra domanda (preferisci raccontare?) e senza dare il tempo di rispondere (non c'è nessuna pausa dopo la domanda) accetta l'argomento proposto precedentemente dallo studente e fa una domanda sulla metodologia dell'esposizione.

83 Analisi della conversazione
Anche a questa domanda non lascia il tempo di rispondere e propone lei stessa lo schema di presentazione. Chiude questa fase del discorso (segnalato da "allora" che marca il passaggio da un argomento all'altro) e sollecita lo studente a esporre il suo argomento. Questi inizia la presentazione, ma dopo quattro parole è interrotto dall'insegnante che - senza scusarsi dell'interruzione - dà altre istruzioni; ancora una volta l'insegnante non aspetta la risposta e ripete la domanda alla quale lo studente aveva più volte tentato di rispondere.

84 Analisi della conversazione
Un'analisi di questo genere ci mostra che l'insegnante appare "sgradevole", perchè ha sistematicamente violato la "norma" dell'interrogazione (oltre che le norme della conversazione comune): ha fatto una domanda e non ha aspettato la risposta, ha sollecitato una risposta che lui stesso aveva impedito di produrre, ha interrotto la risposta (mossa dispreferita), con altri ordini. E' un buon esempio, inoltre, di come l'interrogazione non sia solo un costrutto aprioristico al quale entrambi i partecipanti fanno riferimento, ma sia una cornice all'interno della quale, localmente, azione dopo azione, vengono rinegoziati o confermati i ruoli dei partecipanti.

85 Fortsetzung folgt…

86 Auswahlbibliographie
Althaus, Peter (Hg.). Lexikon der germanistischen Linguistik. Tübingen S Brinker, Klaus / Sager, Sven: Linguistische Gesprächsanalyse. Eine Einführung. Berlin 2001. Diegritz, Theo / Fürst, Carl: Empirische Sprechhandlungsforschung. Ansätze zur Analyse und Typisierung authentischer Äußerungen. Erlangen 1999. Henne, Helmut / Rehbock, Helmut: Einführung in die Gesprächsanalyse. Berlin, New York 2001. Hindelang, Götz: „Sprechakttheoretische Dialoganalyse.“ In: Fritz, Gerd / Hundsnurscher, Franz: Handbuch Dialoganalyse. Tübingen S Linke, Angelika / Nussbaumer, Markus / Portmann, Paul: Studienbuch Linguistik. Tübingen S


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