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4. Informationsbörse Schizophrenie am 10.11.2006 WiSo-Fakultät Lange Gasse 20 90403 Nürnberg Verein zur Förderung der Ziele im Kompetenznetz Schizophrenie.

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1 4. Informationsbörse Schizophrenie am 10.11.2006 WiSo-Fakultät Lange Gasse 20 90403 Nürnberg Verein zur Förderung der Ziele im Kompetenznetz Schizophrenie gefördert vom 4. INFORMATIONSBÖRSE SCHIZOPHRENIE Medizinische Herausforderung Doppeldiagnose Medizinische Herausforderung Doppeldiagnose Sibylle Hornung-Knobel Individuelle Behandlung (Flexibilität des Programms) Einführung In der medizinischen Fachwelt ist man sich einig, dass Patienten mit der Doppeldiagnose schizophrene Psychose und Suchtmittelkonsum eine wissenschaft- liche, therapeutische und gesundheitspolitische Herausforderung darstellen. Wir sehen unsere Aufgabe als behandelnde Klinikärzte darin, diese Herausforderungen therapeutisch-adäquat umzusetzen. Jeder spezialisierte Nervenfacharzt ist in der Lage, einerseits einen Suchtkranken entsprechend zu therapieren, als auch einen Patienten mit einer Psychose zu behandeln. Treffen diese beiden Indikationen jedoch zusammen, ergibt sich eine neue Situation und dadurch bedingt die genannte therapeutische Herausforderung. Probleme des Doppeldiagnose-Patienten Der Doppeldiagnose-Patient gerät in eine Behandlungslücke, sowohl organisatorisch als auch inhaltlich. Organisatorisch dadurch, dass er entweder in einer Suchtabteilung oder auf einer allgemeinpsychiatrischen Station aufgenommen wird und so eine gewisse Ausgrenzung erfährt, da auf seine Behandlungsbedürfnisse in beiden Fällen nicht optimal eingegangen werden kann. Inhaltlich durch das Fehlen eines integrativen, bewältigungsorientierten Konzeptes bzw. durch die Tatsache bedingt, dass ein solches integratives Konzept auf einer reinen Suchtstation oder allgemeinpsychiatrischen Station nicht durchführbar ist. Die Gründe dafür liegen – wie allgemein bekannt – in der Tatsache begründet, dass auf einer Suchtstation in der Regel konfrontativ, Gruppen orientiert, Abstinenz fordernd und realitätsnah gearbeitet werden muss und sich eine Psychosebehandlung an folgenden Kriterien orientiert: Fürsorgliche Ausrichtung, Schutz vor Überforderung, einzelorientiert, langfristige Neuroleptika- therapie. Folgen für den Behandlungsprozess Eine unzureichende Behandlung eines Patienten mit Komorbidität oder eine suboptimale Therapie führen dazu, dass der Behandlungsprozess sich erheblich verlängert, die medizinische und psychotherapeutische Betreuung erschwert ist und das therapeutische Team in nicht unerheblichem Maße belastet wird, was dann im Sinne einer negativen, sich verstärkenden Rückkopplung dazu führt, dass der Patient sich noch stärker ausgegrenzt fühlt, die Suchtmittelrückfälle signifikant zunehmen, das therapeutische Setting sich dadurch verschlechtert und somit eine erneute Belastung für das multiprofessionelle Team entsteht. Selbstverständlich häufen sich dann auch Therapieabbrüche mit oft keiner Remission der psychotischen Symptomatik. Gruppentherapie Gruppentherapeutische Angebote sind: Verbesserung sozialer Kompetenzen Erarbeitung von Stressbewältigungsmechanismen Copingstrategien bzgl. Sucht und Psychose Verminderung der dysfunktionalen Kognition Eine weitere wichtige Säule ist das Abstinenzmilieu mit der Suchtmittel bezogenen Rückfallprävention, die auf der Basis der motivierenden Gesprächsführung erfolgt (5-stufiges Motivationsmodell zur Abstinenz nach Prochaska und Diclemente, 1992). Pharmakotherapie Die psychopharmakologische Behandlung ist deswegen bedeutsam, da besonders bei den komorbiden Patienten die Medikamenten-Compliance ausgesprochen mangelhaft ist und eine medikamentenwirkungsreiche Neuroleptika-Medikation die Noncompliance noch weiter verstärkt. Recht früh in die Behandlung sollten die Familienangehörigen einbezogen werden, die ebenfalls durch die entsprechende spezielle Psychoedukation Psychose und Sucht geschult werden sollten. Integrierter Ansatz Abstinenz- orientierung Niederschwelliges Konzept mit besonderer Berücksichtigung der geringen Abstinenz- und Therapiemotivation Verknüpfung von sucht- und psychosespezifischen Behandlungsstrategien Die wichtigsten Merkmale dieses integrierten Ansatzes sind : Behandlung beider Erkrankungen durch ein Team Seit 1997 wird dieses integrierte Behandlungskonzept auf der Doppeldiagnose-Station des Bezirkskrankenhauses Haar angeboten. Ziel der therapeutischen Interventionen ist es, den Patienten zu bewegen, mit beiden Erkrankungen konstruktiv und Rückfall verhütend umzugehen. Kurzfristig zur Schadensbegrenzung und längerfristig, um mehr Lebensqualität und psychische Stabilität zu entwickeln. Wie auch bei anderen Spezialkliniken für Doppeldiagnose-Patienten ist das psychotherapeutische Programm auf der Doppeldiagnose-Station des Bezirkskrankenhauses Haar verhaltens- und soziotherapeutisch ausgerichtet. Die Basis, die alle Behandlungselemente trägt, ist jedoch die Milieutherapie, die durch Empathie, Transparenz und engagierte Gelassenheit gekennzeichnet sein sollte. Psychoedukation Auch die Psychoedukation geht auf die Besonderheiten der Doppeldiagnose-Patienten ein. Auf der Doppeldiagnose-Station wird eine spezielle modifizierte Psychoedukation, die sog. I-M-S-Gruppe durchgeführt (Information-Motivation-Skill-Gruppen). Ein integriertes Behandlungskonzept auf der Doppeldiagnose-Station des Bezirkskrankenhauses Haar Weitere Behandlungsmodule Weitere wichtige Module sind kognitives Training und Gruppenstunden, die die Bereiche Wohnung/Arbeit und Freizeit thematisieren. Dies ist besonders wichtig, da gerade hier psychosoziale Probleme entstehen und Defizite bestehen. Erfolge Das integrierte Behandlungskonzept mit u.a. Schwerpunkten in der Optimierung der medikamentösen Therapie, der Psychoedukation und Intensivierung einer ambulanten Betreuung zeigt bei Patienten mit der Diagnose Psychose und Sucht eine durchaus beeindruckende Erfolgsbilanz. So konnte eine Reduktion von Konsummengen (Drake et al., 1993) weniger Hospitalisierungen (Godley) und niedrige Drop-out-Raten (Bartels et al., 1995) festgestellt werden.


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