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«Weniger für uns. Genug für alle.»

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Präsentation zum Thema: "«Weniger für uns. Genug für alle.»"—  Präsentation transkript:

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2 «Weniger für uns. Genug für alle.»

3 Weniger für uns? «Jeden Tag wächst die Menge der Dinge, die ich nicht brauche.» (Sokrates, 5.Jh.v.Chr.) «Jeden Tag wächst die Menge der Dinge, die ich nicht brauche.» Dieser Satz stammt nicht etwa aus der Gegenwart, sondern wird dem griechischem Philosophen Sokrates zugeschrieben. Was als Aussage aus dem 5. Jhd. v.Chr. überrascht, bringt zum Ausdruck, was heute immer mehr Menschen empfinden. Unser Leben ist geprägt vom Überfluss: Zu viele Termine, zu viele News, zu viele materielle Dinge. Während zu viele Termine und News für uns selber zum Problem werden, wirkt sich unser Überkonsum von Nahrungsmitteln und Gebrauchsgütern negativ auf andere aus: insbesondere auf Mensch und Natur in den Ländern des Südens.

4 Um den Zusammenhang zwischen Konsum, Umweltzerstörung und Hunger näher zu bringen, legt die Ökumenische Kampagne den Fokus auf unseren Fleischkonsum. Am Beispiel des Poulets lassen sich die Zusammenhänge zwischen industrieller Nahrungsmittelproduktion und Klimawandel mit verheerenden Folgen für das Recht auf Nahrung (im Süden) sehr gut aufzeigen. Das Kampagnenplakat legt daher ein Tiefkühlpoulet unter die Lupe und macht die Realitäten hinter dem Produkt sichtbar: Fleischproduktion und Fleischkonsum führen zu Landvertreibung und Zerstörung des Regenwaldes. Mit Folgen für das Klima.

5 Beispiel Pouletfleisch
Die Produktion hat sich in den vergangenen 50 Jahren weltweit verzehnfacht. Innerhalb der Fleischproduktion weist das Poulet die höchsten Wachstumsraten auf: In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Produktion von Pouletfleisch weltweit verzehnfacht (Rindfleisch dagegen „nur“ verdoppelt). Der Pouletkonsum ist global auf dem Vormarsch. In der Schweiz werden pro Jahr rund 92‘000 Tonnen Geflügelfleisch konsumiert, das entspricht 11.3 kg pro Kopf. Etwa die Hälfte der in der Schweiz konsumierten Poulets werden importiert. Der tägliche Import beläuft sich auf 127 t (= drei grosse Sattelschlepper). Die Importe stammen vor allem aus China, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Brasilien und Polen.

6 Pouletmast Der Grossteil des Futters für die Hühner wird importiert.
Pouletfleisch wird hauptsächlich in grossen Mastställen produziert. Damit die Hühner schnell wachsen, bekommen sie Kraftfutter. Der Grossteil des Futters für die in der Schweiz gemästeten Hühner wird importiert. Meistens geht es dabei um Soja. Der Anbau des Futters für den Schweizer Fleischverbrauch benötigt im Ausland so viel Ackerland wie in der Schweiz selber genutzt wird. Unsere Masttiere verbrauchen also praktisch eine zweite Schweiz im Ausland.

7 Soja Die weltweite Sojaproduktion wurde in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdreifacht. Das in der Schweiz verwendete Soja stammt hauptsächlich aus Südamerika, vor allem aus Brasilien. Es wird dort auf grossen Flächen angebaut. Weltweit werden rund 50 % des Getreides und 85 % des Sojas an Vieh verfüttert. Würde alles Getreide von Menschen gegessen und nicht als Viehfutter verwendet, könnten doppelt so viele Menschen ernährt werden, wie jetzt auf der Erde leben.

8 Monokulturen Die Folgen des Sojaanbaus: Vertreibung der Kleinbauern,
Landflucht und Vergiftung der Böden. Der Futtermittelanbau auf Monokulturen bedroht die Lebensgrundlagen armer KleinbäuerInnen. Die grossen Sojaproduzenten rauben den Kleinbauern oftmals ihr Land. Die Vergiftung der Böden und des Wassers durch den übermässigen Einsatz von Pestiziden wirkt sich auch auf die umliegenden Ackerflächen aus. Vielen Kleinbauern bleibt nichts anderes übrig, als ihren Betrieb aufzugeben und ihr eigenes Land zu verlassen. Die industrialisierte Landwirtschaft zerstört daher ländliche Einkommensquellen und führt zu Landflucht, Migration und Hunger.

9 Abholzung Der Sojaanbau verdrängt den Tropenwald – jedes Jahr eine Fläche, die grösser ist als drei Viertel der Schweiz. Für den Anbau von Soja als Tierfutter werden riesige Flächen Regenwald abgeholzt, Savannen und andere wertvolle Ökosysteme zerstört. Die Fleischproduktion gilt als wichtigste Ursache für die Abholzung. Jedes Jahr verschwindet in Brasilien eine Fläche Regenwaldes, die grösser als drei Viertel der Schweiz ist. Wälder sind jedoch kostbare Speicher des klimaschädlichen CO2. Durch die Abholzung der Regenwälder geht daher ein wichtiger CO2-Speicher für unseren Planeten verloren.

10 Die Erde hat Fieber Die Fleischproduktion belastet das Klima stärker als alle Flugzeuge, Autos und Schiffe auf der Welt zusammen. Die Zerstörung des Regenwaldes beschleunigt den Klimawandel. Die Temperatur auf der Erde steigt. Die industrielle Nahrungsmittelproduktion trägt – inklusive aller indirekten Emissionen wie Transporte, Düngemittel- und Pestizidherstellung aber auch Waldrodung – zu fast 40 Prozent aller globalen Treibhausgasemissionen bei. Sie ist damit der bei weitem wichtigste Faktor für den Klimawandel. 80 Prozent der direkten landwirtschaftlichen Emissionen gehen auf die Fleischproduktion zurück. Die Fleischproduktion belastet das Klima somit stärker als alle Flugzeuge, Autos und Schiffe auf der Welt zusammen.

11 Klimawandel hat Folgen
Wirbelstürme, Trockenheit oder sintflutartige Regenfälle: Hunger und Armut nehmen zu. Durch den Klimawandel nehmen Wetterkatastrophen zu. Aufgrund von Trockenheit bilden sich neue Wüsten. Andernorts zerstören Wirbelstürme oder sintflutartige Regenfälle die Lebensgrundlagen der Menschen. Die Folgen des Klimawandels sind vor allem in den Ländern des Südens spürbar, wo sie Hunger und Armut verschärfen. Weltweit leiden über 800 Millionen Menschen an Hunger.

12 Genug für alle Die biblische Vision ist eine andere.
«Besser ein Teller Gemüse und Liebe dazu, als ein gemästeter Ochse und Hass dabei.» (Sprüche 15,17) Die biblisch-christliche Tradition lädt uns zu einem geschwisterlichen und sorgsamen Verhältnis zur Schöpfung ein. Statt Unterwerfung, Beherrschung und Ausbeutung der Erde durch uns Menschen fordert sie uns auf, unseren Mitgeschöpfen Sorge zu tragen und Partei für die Rechte der Armen und der kommenden Generationen zu ergreifen. Wenn der Klimawandel tatsächlich Not, Hunger, Tod und Leid erzeugen, dann gibt es eine «moralische Pflicht zum Klimaschutz» (vgl. Dominic Roser u. Christian Seidel, Ethik des Klimawandels, 2013). Eine Umkehr ist daher dringend nötig. Verhaltensänderungen werden jedoch nicht erreicht über moralische Appelle und aufgrund eines schlechten Gewissens. Nötig ist vielmehr eine Spiritualität, die Glaube und Handeln verbindet. Die biblisch-christliche Tradition bietet dafür viele Impulse. Die Vision des Genug für alle ist genährt vom biblischen Bild der Tischgemeinschaft. Am Tisch Jesu stehen Geben und Nehmen, Teilen und Anteilnehmen im Zentrum. Die Einladung zu diesem Tisch verpflichtet zu solidarischem Teilen. Statt Überfluss auf der einen und Mangel auf der anderen Seite ist ein Genug für alle möglich!

13 Was können wir tun? Fleischverzehr reduzieren
Saisonal und regional konsumieren Fleisch aus der Region und/oder vom Biohof Verzicht auf verarbeitete Produkte Was können wir tun – individuell und als Gemeinschaft? Um das Klima nicht weiter aufzuheizen, müssen wir dringend zu einem massvollen Umgang mit unserem eigenen Konsum finden. Es geht nicht um die Forderung nach Vegetarismus für alle, sondern um einen verantwortungs- bzw. klimabewussten Fleischkonsum. Denn mit Weizen für Brot und Pasta werden von der gleichen Ackerfläche etwa sieben Mal so viele Menschen satt wie mit der Fleischproduktion. Konsument/innen spielen also eine Schlüsselrolle, indem sie durch den Einkaufskorb Politik machen: durch die Reduktion des Fleischkonsums und den klimabewussten Einkauf aus lokaler, ökologischer Landwirtschaft können sie einen Betrag leisten und Druck auf Produktion und Handel ausüben. Die Politik könnte dies durch verschiedene Massnahmen (zum Beispiel meat tax; Klimasteuer) stützen. Futtermittelimporte aus Übersee (v.a. Soja) sollten eingeschränkt werden, der Anbau geeigneter Sojasorten in der Schweiz gefördert.


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