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Im Kontext von Diversity Studies

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Präsentation zum Thema: "Im Kontext von Diversity Studies"—  Präsentation transkript:

1 Im Kontext von Diversity Studies
„Ein Stäubchen ist‘s des Geistes Aug‘ zu trüben.“ Gesellschaftliche Konstruktionen und Politiken in Bezug auf die Anderen Veranstaltungsreihe Im Kontext von Diversity Studies Müjgan Senel

2 William Shakespeare (1564-1616, England): „Hamlet“ 1601
Dramatiker, Lyriker und Schauspieler „Der Widerspenstigen Zähmung“ „Ein Sommernachtstraum“ „Wie es Euch gefällt“ „Othello“ „Macbeth“ u.a.

3 Thema „Politiken des Ausschliessens – Worum geht es den ‚Anderen‘ eigentlich ?

4 I. Wer sind/sollen die „Anderen“ sein ?
Vorgehen I. Wer sind/sollen die „Anderen“ sein ? II. Was sind Politiken des Ausschliessens ? III. Worum geht es den „Anderen“ eigentlich ? IV. Worin liegen Herausforderungen und Möglichkeiten einer kritischen Diversitäts-Perspektive ?

5 I. Wer sind/sollen die „Anderen“ sein?
Prämissen: Die „Anderen“ als Zuordnung bzw. Zuweisung eines Menschen oder einer Gruppe kann nur innerhalb von Kontexten, geschichtlich und in dynamischen Konstruktionsprozessen verstanden werden. Eine homogene Gruppe der „Anderen“ ist eine Konstruktion, die die Heterogenität unterschlägt. Ausschluss- bzw. Exklusionspolitiken (z.B. Raumpolitik) Macht- und Herrschaftsverhältnisse

6 Fragestellungen: In welchem Verhältnis stehen soziale, ökonomische und politische Prozesse in ihrer jeweiligen Zeit zur Hervorbringungen der „Anderen“ bzw. des „Anders-Seins“ ? Wie und welche Formen von Dualismen (Natur/Kultur) bzw. „Eindeutigkeiten“ haben sich gesellschaftlich im Verhältnis zu „Mehrdeutigkeiten“ durchsetzen und verändern können ? Welche „anderen“ Entwicklungen, Prozesse wurden bzw. werden in der offiziellen Geschichtsauffassung ausgeblendet - wie ?

7 Kurze geschichtliche Etappen von Konstruktionen der „Anderen“
Dämonologisch-theologische Erklärungsansätze Frau als „Teufel in Menschengestalt“ (Albertus Magnus, Thomas v. Aquin) Hexen/Bessesene und andere „Monster“ → Dualismus zwischen „gut“ und „böse“ → Minderwertigkeit der Frauen

8 2. Biologisierung und Pathologisierung
Sarah Baartman („Hottentotten-Venus“) im 19. Jh. (Verschleppung nach Europa )

9 3. Mechanistisch-naturwissenschaftliche Erklärungsansätze
Einteilung der Menschen in „Rassen“ („edle Europäer und primitive Eingeborene“) „Kranke Rasse“ – Pathologisierung der jüdischen Menschen →“Rassismus, Nationalismus oder Sexismus scheinen gemeinsam zu haben, daß sie die Universalität der menschlichen Gattung in transhistorische, sich gegenseitig ausschliessende Gruppen aufteilen, zwischen denen essentielle Differenzierungen tatsächlich existieren oder die sich zumindest so verhalten oder selbst so wahrnehmen würden, als trennten sie essentielle Differenzen. Die Differenzen werden zudem meist stillschweigend als Hierarchien konzipiert und etabliert.“ Etienne Balibar: Der Rassismus: auch noch ein Universalismus, in: Uli Bielefeld (Hg.): Das Eigene und das Fremde, Neuer Rassismus in der Alten Welt ?, Hamburg 1991

10 II. Was sind Politiken des Ausschliessens ?
Konstruktionen des „Anders-Seins“ und ihre institutionellen Entsprechungen - Raumzuweisungen Einige Beispiele: Hexen Inquisition Besessene Menschen Exorzismus Jüdisch-gläubige Menschen vor allem Vernichtung in KZ Menschen mit Behinderungen Sondereinrichtungen „Verrückte“ Menschen „Irrenhaus“ Psychiatrien „Kriminelle“ Menschen Haftanstalten

11 Die Frage der „Normalität“ in Zusammenhang mit Abgrenzungen
Wenn es um Ansprüche, um Anerkennung, gerechte Verteilung etc. geht, erscheint die Frage der „Normalität“ von zentraler Bedeutung. Die effektivste Art einen Anspruch zurückzuweisen, ist nicht gegen ihn zu argumentieren, sondern ihn in den Bereich des Anormalen zu verweisen, ihn dem ihm angewiesenen Ort zu versetzen. Der Anspruch wird für die vorhandene soziale Realität „unpassend“ gemacht. →Eigene Geschichte wird als Bezugspunkt und Maßstab gesetzt und führt zugleich zur Konstruktion der „Anderen“ →In diesem Sinne werden auf die „Anderen“ verlagerte Differenzen homogenisiert, kulturalisiert, naturalisiert, rassifiziert… → Einheitliche Deutungsmuster bzw. klare Linienziehungen sollen eine „Festungsmentalität schaffen, in der nichts toleriert wird, was diese Unterscheidung beeinträchtigt.“ (vgl. Jürgen Seifert: Überlegungen zur Frage, wie ist der Reduzierung von Politik auf Gewalt und Tod zu begegnen ? in: Logik der Destruktion, Uni Hannover, Frankf. 1992)

12 III. Worum geht es den „Anderen“ eigentlich ?
Einige Beispiele: Mary Wollstonecraft „A Vindication of the Rights of Woman“ (1792) Sojourner Truth und ihre Erklärung „Ain’t I a woman ?“ (1851) Rosa Parks – Sitzplatzverweigerung und Bürgerrechtsbewegungen (Verhaftung 1955)

13 Infragestellen und Kritik der „Anderen“ zur:
→ „Interpretationshoheit“, Macht der Interpretationen Kritische Vorbehalte gegen eher „neutral, wissenschaftlich, objektiv“ anmutende Beschreibungen der Interpretationen: also Wahrnehmung von Interpretationen als stets selektive und/oder perspektivische → Frage der Hegemonie einer bestimmten Sichtweise, die andere Wahrnehmungsformen ausschließt oder marginalisiert ? Ordnungen der Differenzierungen und Thematisierung der mit diesen Ordnungen verbundenen Herrschaftsverhältnisse →Sichtbarkeit der „Anderen“ als politische Subjekte Frage der Kritik, der Opposition in der Gesellschaft, in der Demokratie, im Politischen Ordnung: Organisation von Macht, Distribution von Stellen und Funktionen, Legitimationssystem dieser Verteilungen… (vgl. Jaques Ranciere: Zur Politik der Wahrheit,…)

14 IV. Worin liegen Herausforderungen und Möglichkeiten einer kritischen Diversitäts-Perspektive?
Die Auseinandersetzungsprozesse um diese Verhältnisse wurden von besonders betroffenen Menschen (bspw. Frauen-, Black-Feminism- und Bürgerrechtsbew.) mittels Differenzkategorien (race, class, gender) geführt um Paradoxien der idealtypischen und real gelebten Demokratien sichtbar zu artikulieren, zu problematisieren und damit bewußt zu machen.

15 Menschen in Ungleichheitsverhältnissen „politisieren“ somit soziale, rechtliche, kulturelle und ökonomische Ungleich- bzw. Unfreiheiten (Selbstermächtigung, Empowerment) Wirken so z.B. gegen „Vergeschlechtlichung, Kulturalisierung, Rassifizierung“ von sozialen Problemen Setzen Einschreibung von Gleichheit und ungleiche Distribution ins Verhältnis (Bsp. universale Begriffe und Wirklichkeiten: Menschenrechte ./. AuslG) Rainer Forst: Das grundlegende Recht auf Rechtfertigung. Zu einer konstruktivistischen Konzeption von Menschenrechten, in: Brunkhorst, Hauke/Lutz-Bachmann, Matthias et.al. (Hrsg.): Recht auf Menschenrechte. Menschenrechte, Demokratie und Internationale Politik, Frankfurt 1999

16 Betroffenen-Perspektive: „politische“ Subjekte – (demokratiepolitischer bzw. partizipationsfördernder Umgang mit „Anderen“) – Prozessanalysen Macht- und Herrschaftsverhältnisse in gesamtgesellschaftlicher Perspektive: politische, geschichtliche und ökonomische Zusammenhänge – Strukturanalysen Müjgan Senel: ‚Politisch’ bedeutet in diesem Kontext, Prozesse und Strukturen, die in bestehenden Ordnungen nicht in Beziehung gesetzt werden, bewusst in ein Verhältnis zueinander zu setzen, sie im Zusammenhang zu sehen und in ihrer Verwobenheit, wechselseitigen Durchdringung öffentlich zu thematisieren.“

17 „Abhängigkeit ist heiser, wagt nicht, laut zu reden.“
DANKE! Das war‘s ! „Abhängigkeit ist heiser, wagt nicht, laut zu reden.“ (W. Shakespeare)

18 DENK-PAUSE… Frauen können nicht richtig Auto fahren
sie sind nicht richtig geübt sie dürfen nicht zu den Hauptverkehrszeiten üben Frauen sind nicht belastbar Frauen sind abgelenkt (Make-Up) … …und ablenkend Ihre schweren Schmuckstücke blockieren das Lenkrad Frauen verstehen nichts von Automechanik.

19 Der Code des patriarchalen Diskurses
richtet sich an der Opposition Mann/Frau aus. Jede diskursive Opposition ist zugleich eine Wertung, also die Opposition Gut/ Schlecht, und Herrschaft/Unterordnung.

20 Thesen Ungleichheiten sind noch stärker geworden, aber die Repräsentation der „Anderen“ besonders innerhalb der staatlichen Institutionen ist viel schwächer geworden. Welche Herausforderungen stellen sich in diesem Kontext der Sozialen Arbeit ? Die Institutionen müssen sagen, „was ist“, das ist für das soziale Leben notwendig; aber die Institutionen bestehen aus einzelnen Individuen, die nicht sagen können „was ist“, ohne sich der Kritik auszusetzen. Da dieser Widerspruch existiert und ein notwendiger ist, ist auch die Kritik notwendig. Aber – wie ? Vgl. Luc Boltanski im Gespräch mit Mauro Basaure, in: Die pragmatistische Soziologie der Kritik heute, 2008

21 Kritik – aber wie ? Wesentliche Aufgabe einer kritischen Theorie besteht in der theoretischen und empirischen Analyse jener gesellschaftlichen Bedingungen, die den Menschen die Teilnahme an sozialen Praktiken der Kritik verunmöglichen.  Also muss die kritische Theorie, die sich als soziale Praxis versteht mit den „Anderen“ und nicht über oder für sie sprechen - im Streit um die angemessene Selbst- und Weltdeutung. Hier wird die Frage spannend; von welchem Standpunkt erfolgt Kritik und in welchem Verhältnis steht sie zu den Adressaten der Kritik ?

22 Gegenwärtige politische Theorien befassen sich mit einer Vielzahl radikaldemokratisch partizipativer und pluralistischer Konzepte, die der kontinuierlichen Produktion von Dissens und Konflikt als zwingende Bedingung der Partizipationen und funktionierender Öffentlichkeiten einen zentralen Stellenwert einräumen. Die Erfahrung der Demokratie muss aus der Anerkennung der Vielfalt sozialer Logiken und der Notwendigkeit ihrer Artikulation bestehen. Diese Artikulation muß jedoch beständig neu geschaffen und neu ausgehandelt werden…mit den sog. „Anderen“ – nicht für sie und nicht über sie hinweg! vgl. Chantal Mouffe und Ernesto Laclau 1991

23 Mit Fantasie ? Zentraler Bestandteil des Selbstverständnisses des Politischen ist auch nach John Fiske (…)die Formen des Widerstandes auf mikropolitischer Ebene. Vgl. Sibylle Niekisch: John Fiske. Populärkultur zwischen Alltagspraxis und Widerstand. In: Martin Ludwig Hofmann u.a. (Hg.): Culture Club, 2004 „Bewegung hin zu etwas“ als ein aktives Element. Etwas Neues erschaffen. Einen politischen oder sozialen Widerstand ohne Fantasie kann es, laut Fiske, nicht geben. John Fiske: Die Fabrikation des Populären. In: Rainer Winter (Hg.): Der John-Fiske-Reader, 2001 John Fiske: Politik: Die Linke und der Populismus. In: Roger Bromley u.a. (Hg.): Cultural Studies. Grundlagentexte zur Einführung, 1999

24 Diversität: Zusammenhänge sehen-thematisieren-reflektieren
Tagungen bzw. Reihen in Zusammenhang mit Diversität 2010: Januar 2010: Vortragsreihe Gender und Migration an der Fakultät V (in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle) Februar 2010: Landesweite Tagung zur „Stärkung interkultureller Kompetenzen im frühkindlichen Bereich“ an der Fakultät V (Planung, Organisation und Durchführung der Veranstaltung mit nifbe und der Nds. Integrationsbeauftragten) und Dokumentationsarbeit zu Fortbildungsangeboten für Kitas zu Diversität Oktober 2010: Diskussionsveranstaltung Hartz IV in der Projekt- und Exkursionswoche (mit Studierenden, Petra Hartleben-Baildon und Winfried Möller) Oktober 2010: Vortragsveranstaltung Oskar Negt in der Projekt- und Exkursionswoche (mit Wolfram Stender und AG Diversität) November 2010: Diversity-Veranstaltung „Let Diversity flourish“ an der Uni Hannover in Zusammenarbeit mit European Studies der Uni Hannover November 2010: Präsentation des Diversity-Projektes Tag der offenen Tür im Rahmen des November der Wissenschaft an der FHH (mit Studierenden, Ekkehard Kreutter und Thomas Grosse) Dezember 2010: Start der Reihe Denkreisen, Diskussionsveranstaltung an der Fakultät V (abt.-übergreifende Planung und Durchführung mit Ulrike Ernst und Dieter Weber)

25 Tagungen bzw. Reihen in Zusammenhang mit Diversität 2011:
Juni 2011: Interdisziplinäre Diskussionsveranstaltung (Fak. IV und V) mit PolitikerInnen-organisiert von Studierenden und begleitet von M.S.:„Regiert Geld die Welt – Soziale Arbeit in Konflikt zwischen Finanzierung und Profession“ Juni 2011: Vortragsveranstaltung (Vortrag eines Studierenden zu seinem Schwerpunkt):„Soziale Arbeit mittendrin- Globales Denken und Handeln in der Politik“ Juni 2011: Denkreise II : Film „Ein Kind wartet“ (in Zusammenarbeit mit Ulrike Ernst, Dieter Weber und dem Fachschaftsrat Soziale Arbeit) Oktober 2011: Diversity-Reihe 2011 „Ein Stäubchen ist‘s des Geistes Aug‘ zu trüben.“ Drei Folgeveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Lehrbeauftragten Florian Grams und Studierenden November 2011: Denkreise III


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