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Hans von Storch Hamburg, Geesthacht und 青岛

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Präsentation zum Thema: "Hans von Storch Hamburg, Geesthacht und 青岛"—  Präsentation transkript:

1 Hans von Storch Hamburg, Geesthacht und 青岛
Der Klimawandel. Rolle der Wissenschaft beim politischen Willensbildungsprozeß Hans von Storch Hamburg, Geesthacht und 青岛 15. Februar "Herrenhäuser Forum Mensch - Natur - Technik", Hannover

2 Hans von Storch Klimaforscher
Spezialgebiet: Klimastatistik, Klimamodellierung, Küstenklima, also Windstürme, Nord- und Ostsee, Nordatlantik Emirierter Professor am Meteorologischen Institut der Universität Hamburg; Mitglied des Hamburger Klima- Exzellenzzentrums „CliSAP“ Kooperation auch mit Sozialwissenschaftlern; Mitglied der WISO Fakultät der Universität Hamburg Emeritierter Direktor des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht Gastprofessor an der Ocean University of China, Qingdao

3 Headline statements from the AR5 Summary for Policymakers
Headline statements are the overarching highlighted conclusions of the approved Summary for Policymakers which, taken together, provide a concise narrative. The four statements in boxes here are those summarizing the assessment in the Summary for Policymakers, sections 1-4. Hier: nur zwei von vier Folien. IPCC Secretariat c/o WMO • 7bis, Avenue de la Paix • C.P • 1211 Geneva 2 • Switzerland 5 November 2014

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5 Zentrale Aussagen aus dem Bericht der Arbeitsgruppe I des UNO Klimarats IPCC - Temperatur steigt überall, aber verschieden schnell - Ohne einen signifikanten Beitrag durch CO2 können wir die Temperaturentwicklung nicht beschreiben.

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7 George Philanders Fragen
Science is organized skepticism, a strange religion that demands of its congregation a firm commitment to the continual testing of all observational and theoretical results. The tests permit no compromises, are not democratic – if 99% of all scientists are in agreement, then they are not necessarily right -- and produce results that, in the long run, are objective, independent of ethnicity, race, gender, religion, values etc. Science produces very impressive results that are changing our daily lives, but nonetheless has severe limitations: it is mute on ethical issues. … Science tells us how things work, but not how to live our lives. We learn about science from texts on fluid dynamics and quantum mechanics, but for guidance on how to live our lives we read political manifestoes, poems, … etc. George Philander, 12. Dezember 2017, Herbsttagung der American Geophysical Union, San Francisco

8 George Philanders Fragen
We scientists are burdened by having to live in two radically different worlds. Compromise is essential in the world of human affairs, but is forbidden in the world of science. This has led to countless disputes and arguments because what we read in scriptures etc. is sometimes at variance in what science teaches us. … Science does not always win these battles between the two different worlds. Distinguished scientists and scientific institutions, for a while, argued that eugenics is a science, but in the end it was shown to be nothing but racism. … All scientists can, in their evaluation of observations and measurements, some of the time be swayed by subjective factors. However, in the long term “organized skepticism” makes science self-correcting. George Philander, 12. Dezember 2017, Herbsttagung der American Geophysical Union, San Francisco

9 George Philanders Fragen
George Philander, 12. Dezember 2017, Herbsttagung der American Geophysical Union, San Francisco George Philanders Fragen Many of the problems we face are beyond the limited scope of science. Global warming is one of them because it raises both a scientific question (a) and an ethical question (b): How will a rise in atmospheric CO2 levels affect climate? This scientific question receives enormous attention, and much has been learnt: global warming has taken effect and poses a real threat. Given limited resources, what is the appropriate balance between our responsibilities to future generations, and our obligations to those suffering today? This is an immensely complex ethical question … because global warming amounts to a “Tragedy of the Commons”, a class of problems that requires a bridge across the divide between the different worlds of science and of human affairs.

10 Robert K Mertons CUDOS Normen für wissenschaftliche Praxis
Kommunitarismus bedeutet, dass Forschungsergebnisse veröffentlicht und damit einer interessierten Öffentlichkeit mitgeteilt werden müssen. Universalismus heißt, dass Wahrheitsansprüche feststehenden, unpersönlichen Kriterien unterworfen werden. Uneigennützigkeit bedeutet, dass es Regeln gibt, die Wissenschaftler davon abhalten, ihre Karriereziele skrupellos durchzusetzen. Organisierter Skeptizismus verlangt die kritische Prüfung der Forschung durch Fachkollegen. Klimawissenschaftler stimmen diesen Normen weitgehend als gültig zu. Bray, D., and H. von Storch, 2015: The Normative Orientations of Climate Scientists. Science and Engineering Ethics, online – siehe auch academia.edu In der wissenschaftlichen Praxis wird aber sehr häufig gegen diese Normen verstoßen; langfristig scheinen sie sich aber durchzusetzen. vgl. Stehr, N. 1978: The norms of science revisited: social and cognitive norms. Sociological Inquiry 48: 172

11 Die Rolle der Klimaforschung im demokratischen Willensbildungsprozeß
Der politische Willensbildungsprozeß in der Demokratie hebt darauf ab, die verschiedensten Interessen und Wahrnehmungen zu berücksichtigen, und letztendlich in gesellschaftlichen Verhandlungsprozessen Lösungen zu bestimmen, die allgemein akzeptiert werden - wenngleich nicht notwendigerweise begrüßt werden von einer großen Mehrheit. Die Vorstellung, dass demokratische Willensbildungsprozesse zu in der Sache “besseren” Entscheidungen führen, ist der Erfahrung nach unrichtig. Experten tragen zu dem Prozeß bei, in dem Sie gesellschaftliche Gruppen und Entscheider darüber informieren, mit welchen Partialfolgen die verschiedenen Entscheidungsoptionen verbunden sind. Experten übersehen immer nur einen Untermenge der Gesamtheit der Folgen; oft sind sie Interessengeleitet. Wissenschaftliches Wissen wird von solchen Experten in die öffentliche Arena eingebracht; es gewinnt dort oft den Wettbewerb mit anderen (alternativen) Wissensansprüchen, aber durchaus nicht immer. Wenn Wissenschaftler die Einsetzung einer bestimmten Politik einfordern, operieren Sie ausserhalb ihrer wissenschaftlichen Autorität, weil sie die Folgen dieser Politik für andere gesellschaftliche Sphären nicht übersehen.

12 Die Klimafalle für Gesellschaft und Klimawissenschaft
Die Gesellschaft verfolgt ein normativ definiertes Ziel, glaubt sich aber einer wissenschaftlichen Notwendigkeit gegenüber (Klimaschutzpolitik, 2 Grad Ziel). Daher erscheint eine politische Debatte über das Ziel nicht nötig; Gegner sind moralisch minderwertig (schlecht; gekauft), Befürworter agieren mit der Autorität der Wissenschaft und der Moral. Folge ist eine De-Politisierung der Politik, ein Ausbleiben von für den sozialen Frieden erforderlichen politischen Verhandlungsprozessen; und damit ein Scheitern einer wirksamen Klimapolitik

13 Die Klimafalle für Gesellschaft und Klimawissenschaft
Die Klimawissenschaft hat ein Problem ausgemacht- den menschgemachten Klimawandel – und kann beschreiben, welche politischen Maßnahmen mit welchen Klimawirkungen verbunden sind. Die Klimawissenschaft sieht sich konfrontiert mit dem Anspruch, dass aus Wissenschaft alternativlose Politik folgt, und wird so zum Garanten einer wertkonsistenten Politik Folge ist eine Politisierung der Wissenschaft, die eine offene und kritische Debatte in der Klimaforschung behindert und damit die Qualität der Klimawissenschaft (Mertonsche CUDOS-Normen) beschädigt (vgl. Waldsterben)

14 Zusammenfassung / Take Home
IPCC; Detection and Attribution: Der derzeitige Klimawandel ist real und ist weitgehend menschgemacht. Vor allem die Erwärmung in den letzten mehren Jahrzehnten ist stärker als man es aufgrund natürlicher Vorgänge erwarten kann und kann derzeit nur erklärt werden, wenn man einen dominanten Antrieb durch erhöhte Treibhausgas-konzentrationen zugrunde legt. Daher ist eine weitere Erwärmung in den kommenden Jahrzehnten zu erwarten, deren Umfang von den zukünftigen Emissionen bestimmt wird. „Das Klimaproblem“ stellt zwei Herausforderungen an die Gesellschaften dieser Welt: a) wissenschaftlich: Wie wirken sich erhöhte atmosphärische Konzentrationen auf das Klima (= Statistik des Wetters) aus? b) ethisch: Wie wägen wir die Ansprüche der derzeit Benachteiligten mit jenen zukünftiger Generationen ab (unter Berücksichtigung der begrenzten Möglichkeiten)? - Wissenschaft behandelt (a); (b) ist ein politisches Problem, dass im Rahmen der politischen Willensbildung durch die Gesellschaften bewertet werden muß.

15 Zusammenfassung / Take Home
Wissenschaftliche Normen: Mertons CUDOS: Kommunalität, Universalismus, Uneigennützlichkeit, organisierter Skeptizismus In der täglichen Praxis sicher oft nicht praktiziert, aber langfristig setzten sich Ergebnisse durch, die mit diesen Normen erzeugt wurden (glaube ich). Sie sind ein Bollwerk gegen Populismus und Instrumentalisierung und eine Voraussetzung für die nachhaltige Nutzung der Ressource „Wissenschaft“ zu erhalten Wissenschaft im politischen Prozess - Wissenschaft unterstützt den Willensbildungsprozeß, in dem sie Folgen möglicher Entscheidungen für verschiedene Problemsektoren klärt; Wissenschaft kann aber nicht für die Gesellschaft als Ganzes entscheiden, da sie nur Partialwissen einbringt und den erforderlichen gesellschaftlichen Interessenausgleich nicht leisten kann. Dominantes Auftreten von Wissenschaft beschädigt den demokratischen Prozeß (vgl. Kernenergie)


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