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NATUR.

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Präsentation zum Thema: "NATUR."—  Präsentation transkript:

1 NATUR

2 Blumenstilleben und Naturdarstellungen
Für Hannah Höch bestand kein Unterschied zwischen Lebewesen, sei es Mensch, Tier oder Pflanze. Alle Geschöpfe waren für sie gleich wertvoll und gleichberechtigt. So werden Blumenstilleben und Naturdarstellungen unter dem Aspekt des Jahreszeitenkreislaufes gezeigt. Das menschliche Leben wird in seinem Auf- und Abstieg dargestellt, wie es besonders anschaulich beispielsweise in Gemälden wie „Der Berg“ von 1939 zu sehen ist. In einem eigenen Kabinett wird die aufreibende Künstler- und Liebesbeziehung zwischen Hannah Höch und Raoul Hausmann präsentiert, in der das Thema „Werden und Vergehen“ ebenfalls bildlich thematisiert ist, ob in „Frau und Saturn“ von 1922 oder „Der Tanz ins Dunkel“ von 1919 oder dem in den für Hannah Höch typischen Signalfarben (Rot, Gelb, Blau) gehaltenen Aquarell, die Geburt von Die zerstörerischen Kräfte des Nationalsozialismus klingen in Werken wie den beiden großformatigen Gemälden „Pflanzen bei Regen“ und „Pflanzen bei Nacht“ an beide von 1931 oder in „Der Sturm“ von 1935. "Als ich, ein Jahr vor Kriegsausbruch, ein wenig Geld geerbt hatte, beschloss ich, mich nach einer Gegend umzusehen, in der mich niemand kannte und wo man von meiner schändlichen Vergangenheit als Dadaistin − oder Kulturbolschewistin, wie man es nannte − nichts ahnte. Ich hatte Glück, dieses kleine Haus zu finden, ein früheres Wärterhaus am Eingang eines Flugplatzes, der hier im Ersten Weltkrieg angelegt worden war. Ich kaufte es sofort und brachte meinen − damals sehr fragwürdigen − Besitz her, den ich auf diese Weise retten konnte... Nach 1938 lebte ich möglichst, als trennten mich tausend Meilen von der Hauptstadt des 'Dritten Reichs'" Hannah Höch

3 Der Berg, 1939

4 Pflanzen in der Nacht, 1931

5 Pflanzen im Regen, 1931

6 Frau und Saturn, 1922

7 Jahreszeitenablauf

8 Geschöpf, 1929

9 Der Sturm, 1935

10 Die Sonne, 1965

11 Requiem, 1933

12 Liebe im Busch, 1925

13 Die Treppe, 1923 Auf dem ovalen Sockel liegt auf einem in scharfen Kanten gefalteten hellen Tuch der dunkle Körper einer nackten Figur, die nur mit einem weißen Lendenschutz bedeckt ist. Ihre Starre lässt sie hölzern und marionettenhaft erscheinen. Leicht von Oben fällt der Blick auf einen kubischen und auf einen ovalen Sockel . Helles Licht leuchtet die Objekte aus, die darauf stehen. Der Kopf wird von einer im Verhältnis zum Körper überdimensionierten Maske bedeckt. In der Mittelachse des Gesichts ist die Larve gespalten. Eines ihrer Augen fokussiert den Betrachter, das andere, halb geschlossen, lenkte den Blick in das Bild. Die Züge der mit blauen, roten und gelblichen ( Signalfarben)FarbenFarbflächen bemalten Maske erinnert an H. Höchs eigenes Gesicht

14 Eine gespenstige riesige Blütenform lagert auf dem kubischen Fundament
Eine gespenstige riesige Blütenform lagert auf dem kubischen Fundament. Ihre düstere Farbigkeit, die weit aus dem Blütenschlund herausragenden Stempel und ihre fleischigen Blätter, die sich an ihren Rändern in Metall zu verwandeln scheinen, verleihen der Pflanze etwas monströses. Hinter dem riesigen Blütenwesen parkt ein Flugzeug. Es besitzt Flügel aus Federn, als wäre es ein Vogel. Abheben kann es nicht, eine gläserne Haube schützt und hält es zugleich fest. Dahinter befindet sich ein stählerner Miniaturkran. Die scharfe Kante des Sockels verläuft diagonal durch das Bild und lenkt den Blick auf die Treppe im Hintergrund. Sowie ein Bühnenbild. Auf wenig beleuchteten Stufen steht ein Glas, in dessen Kelch sich die Kulisse einer modernen Miniaturstadt erhebt. Dahinter befindet sich ein Globus. Die Erdkugel zeigt die Seite des blauen Atlantiks und die Kontinente Amerika, Europa und Afrika. Ganz auf der Treppe, dem Licht auf den letzten Stufen schon ganz nahe, sitzt ein nacktes , zornig blickendes Baby. Der Raum, der die wie zu einer Bühne arrangierte Treppe umgibt, versinkt im Dunkel. Das Riesenhafte der Blüte bildet einen Kontrast zu drei abgestorbene Miniaturbäumchen. Wie bei einem Scherenschnitt ist von ihnen nur noch der dunkle, filigrane Umriss stehen geblieben.

15 Auch wenn die Dinge auf den ersten Blick nicht zusammengehören, erzeugen sie eine Bedeutung, die von der Vorstellung ausgeht, die Welt sei ein aus Widersprüchen aufgebautes, universales Ganzes. Anders als die Surrealisten, behauptet H. Höch nicht dass ihre Werke ihrem Unterbewussten entsprungen seien. Vielmehr schafft sie durch ihre geometrisierte Formensprache und strenge Bildkomposition gezielt eine Bildwelt, die nicht leugnet, ein Konstrukt zu sein. Die einzelnen Motive werden über die von der Komposition erzeugte Blickführung zu einem vielschichtigen Bedeutungsnetz verwoben: Tod und Leben: Durch die liegende tote Figur und das nackte Baby symbolisiert, das Treppe hinaufzuklettern scheint, zugleicht aber durch seine Blickrichtung dem Betrachter entgegenkommt. Natur und zivilisierte Welt: die Erdkugel und die Metropole im Glas, wie auch die fleischfressende Maschinenpflanze, die Scherenschnittbäume, der gefangene Flugzeugvogel Der ewige Lebenskreis: der Betrachter wird über den Blick der Maske, die den Tod symbolisiert, in den Kreislauf integriert: Das halbgeschlossene Auge der Larve lenkt den Blick zur Pflanze, deren Blütenstempel auf das Baby gerichtet sind.

16 Die Dompteuse -1930 „die neue Frau“
4. Aus dem Halsausschnitt des ärmellosen Gewandes ragt ein porzellanenes, weißes Haupt. Die edlen Gesichtszüge mit den leicht gesenkten, einen Spalt weit geöffneten Augen gehören offenbar einer asiatischen Skulptur oder Maske 3. elegant, aber mit muskelbepackten, stark behaarten Arme. 2. Muskulöser Oberkörper+ Uniform eines Zirkusdompteurs, mit reich verzierten goldenen Kordeln (liegen beide sehr eng aneinander 1. Figur mit rotbraunem elegantem Rock Die Dompteuse -1930 „die neue Frau“

17 Der durchtrainierte Oberkörper
steht in Kontrast zum meditierend in sich gekehrten Blick der Figur. Kopfneigung, Rumpf und die zur Seite gestellten, in den schmalen Rock eingeengten Beine bilden einen S-Schwung und verleihen der Gestalt auf diese Weise zusätzliche Grazie. Die aus verschiedenen schwarzweißen als auch farbigen Bildvorlagen aneinander montierten Körperteile wirken nicht verzerrt . Die dicken Oberarmmuskeln stören nicht die Schönheit des rein anmutenden weiblichen Gesicht. Ihre Züge strahlen nicht so sehr Herrscherinstinkt als vielmehr Ruhe aus. verschränkte Arme: die Dompteuse hat somit eine abwehrende Haltung eingenommen, die nicht zu ihrer dominanten Rolle passen möchte: ein Widerspruch in sich Paradox : männliche und weibliche Eigenschaften? Die physische Konstitution ist eine vollkommene Einheit

18 die Seerobbe- das von der Dompteuse beherrschte Tier- scheint wissend und leicht süffisant aus dem Bild zu lächeln Anders als die kräftige Schöne blickt die Robbe den Betrachter direkt an. Ihre Augen wurden einer kosmetischen Behandlung unterzogen. H. Höch setzte einen dunklen Lidstrich und verpasste ihr eine Wimpernverlängerung. Mit ihren Kulleraugen, die dem Kindchen-Schema entsprechen, wecken Robben an sich in den meisten Menschen Sympathien. Doch bei dieser hier ist von Hilflosigkeit nicht mehr viel übrig geblieben.

19 Auch der Rahmen, der dieses
merkwürdige Paar umgibt ist außergewöhnlich. Die Umrisse der Androgynen scheinen aus einer bronzefarbenen Tür mit massiven Bolzen oder aus einem dicken ledernen Bucheinband herausgerissen zu sein. Die so entstandene Öffnung, die den Blick auf die Dompteuse und das von ihr beherrschte Tier freigibt, erinnert an einen Türschlitz. Betrachter werden in die Rolle des Voyeurs versetzt. Hinter den Figuren tut sich ein dunkler Raum aus farbigem Papier auf, auf das H. Höch die Figuren geklebt hat. Doch den Eindruck von Räumlichkeit bricht sie, in dem sie die Dompteuse noch einmal mit tapetenähnlichem Papier hinterlegt, das eher flächig wirkt. Die Rissstellen hat H. Höch ausgefranst stehen lassen und damit die haptischen Qualitäten des Bildmaterials betont. In dieser Fotomontage findet jedes Motiv sein Gegenstück. Wer hier welche Rolle spielt, bleibt vage.

20 1922: was geschah mit der Frau, die gerade glimpflich dem Raubkäfig Raoul Hausmanns entronnen war, seiner Dominanz, diesem siebenjährigen Joch von Abhängigkeit und unerträglicher Bevormundung?

21 In Schärfe und Kritik am herrschenden Frauenbild, hat H
In Schärfe und Kritik am herrschenden Frauenbild, hat H. Höch eine Reihe von Montagen gemacht, mit denen das schöne Mädchen, die Braut, die Idylle des bürgerlichen Brautpaares als Lügen und Attrappen denunziert. Die Braut, 1927 Das schöne Mädchen

22 Die Tänzerin balanciert auf einer schmalen Standfläche
Die Tänzerin balanciert auf einer schmalen Standfläche. Auf Spitze stehend, hat sie in der Pose einer Ballerina ein Bein vom Boden abgehoben und ausgestreckt. Ohne größere Anstrengung trägt das auf der Fußspitze balancierende Bein, in klassischer Ballettmontur mit Spitzenschuhen ausgestattet, den riesigen Kopf. Das Haupt ist direkt an die Beine montiert. Lediglich einige Federn und Bänder deuten ein Tutu oder eine schmückende Halskrause an. Das linke Auge ist herausgeschnitten und leicht mit weißer Farbe übermalt. An seine Stelle hat die Künstlerin ein kleineres Auge mit Monokel gesetzt. Schielend blickt die Tänzerin durch die Sehhilfe aus dem Bild, was das einem Mannequin ähnliche sinnliche Gesicht entstellt. Die Tänzerin ist nun nicht mehr einfach nur schön und anmutig, sondern blickt einäugig kritisch prüfend auf den Betrachter. Das Monokel verleiht ihr männliche Züge. Ihre maskuline Seite wird durch den Zeitungsausschnitt, eines Männerohrs mit korrekt geschnittener Kurzhaarfigur noch verstärkt. H. Höch hat das Gesicht so Russische Tänzerin, 1928 ausgeschnitten, dass nur noch ein dichtes Pony einen modernen Pagenschnitt andeutet, insbesondere in den Nachkriegsjahren Zeichen der „neuen Frau“. Ihr rechtes Ohr ist durch die leichte Kopfneigung verdeckt. Stattdessen ragt eine kleine Hand hervor, die direkt aus dem Kopf zu wachsen scheint. Die Balletteuse streckt die zierliche Hand ab, um das Gleichgewicht zu halten. Die zweite Bezeichnung dieses Bildes ist „Mein Double“

23 Englische Tänzerin 1925

24 Die Mutter Aus einem ethnografischen Museum, 1930
In dieser Collage blickt eine rundovale Indianermaske traurig aus dem Bild. Ein Auge hat sie aus der hölzernen Maske herausgeschnitten und an seine Stelle ein proportional zu großes Frauenauge mit Lidstrich gesetzt, das aus einer Illustrierten stammt. Auch der Mund der Maske ist ausgeschnitten, so dass die darunterliegenden traurigen , vollen Lippen jenes Frauenbildnisses frei gelegt werden. Es handelt sich um das Zeitungsfoto einer Hochschwangeren. Die Mutter Aus einem ethnografischen Museum, 1930 Höch hat die Büste der Frau so bearbeitet, dass der Schnitt oberhalb des schwangeren Bauches unter dem schweren Busen ansetzt. Ihre Arme sind über den Ellenbogen abgetrennt, so dass sie nicht mehr wie auf dem ursprünglichen Bild ruhig unter dem Bauch im Schoß der Frau verschränkt liegen, sondern nur noch wie amputierte Stummel herabhängen. Die maskentragende Büste der Schwangeren klebte die Künstlerin vor einen verschwommenen Hintergrund in gelblich-rotoranger Färbung.

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26 John Heartfield benutzte die gleiche Bildvorlage für eine Fotomontage, die unter dem Titel: „Zwangslieferantin von Menschenmaterial! Nur Mut! Der Staat braucht Arbeitslose und Soldaten!“ Anders als H. Höch lässt er den Körper der Schwangeren von Schnitten und Überklebungen unversehrt. Er montiert an den oberen Bildrand das Zeitungsfoto eines tot ausgestreckt, daliegenden Jungen, sein Gewehr von sich geworfen. Das Bild des Toten ist auf Höhe des Kopfes der Schwangeren montiert, deren Haare teilweise überschneiden. Die Szene auf der Wiese scheint sich in den Gedanken der Hochschwangeren abzuspielen. John Heartfield „Zwangslieferantin von Menschenmaterial! Nur Mut! Der Staat braucht Arbeitslose und Soldaten!“

27 Bei diesen beiden Bildern kann man nun zeigen, dass obwohl man die gleiche Vorlage benutzt, die Symbolik wichtig ist um dem Betrachter eine andere Idee zu geben. H. Höch befasst sich in ihren Montagen weniger direkt als Heartfield mit Gesellschaftskritik, ihre Arbeiten hinterfragen mehr auf einer subtilen bildkritischen Ebene die europäische Definition von Weiblichkeit. Sie entschärft eine offensichtliche Anspielung auf Schwangerschaft und Mutterrolle, in dem sie den Bauch der Frau abschneidet.


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