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Projektunterricht Begriff: aus dem lat.: Proiectum = nach vorn Geworfenes = Entwurf, Vorhaben, Absicht, Plan (nicht: Übernahme von Informationen oder.

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Präsentation zum Thema: "Projektunterricht Begriff: aus dem lat.: Proiectum = nach vorn Geworfenes = Entwurf, Vorhaben, Absicht, Plan (nicht: Übernahme von Informationen oder."—  Präsentation transkript:

1 Projektunterricht Begriff: aus dem lat.: Proiectum = nach vorn Geworfenes = Entwurf, Vorhaben, Absicht, Plan (nicht: Übernahme von Informationen oder fertigem Wissen) Geschichte: Die Projektmethode hat ihre Wurzeln im amerikanischen Pragmatismus zu Beginn des 20. Jh. William Heard Kilpatrick ( ): Die Projektmethode zeichnet sich aus durch „planvolles Handeln aus ganzem Herzen heraus in einer sozialen Situation“ John Dewey (1859 – 1952)) Durch seine pädagogischen Schriften, seine Rolle in der progressive-education-Bewegung und durch sein Wirken in der Laboraty School der University of Chicago wurde Dewey in der deutschen erziehungswissenschaftlichen Diskussion bekannt. Nach Dewey ist die wichtigste Aufgabe von Erziehung die Sicherstellung von Erfahrungsprozessen der Lernenden. Der Umgebungsbegriff ist hierbei von zentraler Bedeutung. Der Mensch lernt nicht durch die Aneignung losgelösten Wissens. Eine fortschrittliche Gesellschaft findet in individuellen Verschiedenheiten Werkzeuge ihres eigenen Wachstums.

2 John Dewey hielt niemals ausschließlich die „Projektmethode“ für die einzig wahre Unterrichtsmethode. Er hielt die Kenntnis von Unterrichtsmethoden für Lehrende und Lernende für wichtig, lehnt jedoch ihre Verwendung in Form von „Rezepten“ ab, da sie stets der Anpassung an jeweilige Unterrichtssituationen bedürfen.

3 John Dewey: „Learning by doing“
Trennung von Theorie und Praxis soll aufgehoben werden Der Pragmatismus (von griech. pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet eine philosophische Grundhaltung, die das Erkennen und die Wahrheitsbildung eng mit den Handlungen, die in der Lebenswelt ausgeführt werden, verbindet und in der gelebten Erfahrung Gründe für Theoriebildungen und deren Veränderungen im Laufe der Zeit findet.

4 John Dewey: „Ein Projekt geht von einer problemhaltigen Aufgabe aus und strebt ein Produktziel an. Die Projektgruppe bestimmt durch plausibles, selbstständiges Handeln den Weg und löst die gestellte Aufgabe durch fächerübergreifendes, anwendungsorientiertes Handeln in ihrer „natürlichen Umbebung“. "Worauf es mir hauptsächlich ankommt, ist die Einsicht, dass kein Gedanke, kein Begriff als solcher von einer Person auf eine andere übertragen werden kann. (...) Nur wenn er selbst mit den Problemen ringt, seinen eigenen Ausweg sucht und findet, denkt er. Wenn Vater, Mutter oder Lehrer für die Umwelt gesorgt haben, die zum Denken anregt, wenn sie an den Betätigungen des Lernenden inneren Anteil nehmen, mit ihm in einen gemeinsamen Vorgang des Erfahrens eingehen, so haben sie alles getan, was ein zweiter tun kann, um das Lernen zu fördern. Das übrige bleibt die eigene Aufgabe des Lernenden." „Der historische Übergang, den Dewey als kopernikanische Wende bezeichnet, ist der Übergang vom Wissen als einem Betrachten von außen zum Erkennen als aktiver Teilnahme am Drama einer sich voranbewegenden Welt." Kurt Hahn (1926) : Schule und Leben sollen einander angenähert werden. Otto Haase, Kretschmann, Reichwein (vor 1945) Projekte greifen eine aus dem Leben gesuchte Ernstsituation heraus, die sich in einem vorweisbaren „Werk“ materialisiert.

5 Nach 1945 wird die Projektmethode teilweise in den Volksschulen wieder aufgegriffen.
Seit den 70-er Jahren: Projektunterricht mit der Absicht, emanzipatorischen politischen Einfluss zu nehmen und die Realität zu verändern. Laborschule Bielefeld (Hartmut v. Hentig, der 1947 an der University of Chicago Altphilologie studierte; Laboraty School ): „Der Unterricht folgt dem Prinzip, Lernen an und aus der Erfahrung (und nicht primär aus Belehrung) zu ermöglichen. Die Schule ist mit Lerngelegenheiten ausgestattet, die solches Erfahrungslernen begünstigen. Darüber hinaus versteht die Schule sich als In-die-Stadt-hinein-Schule, die die nähere und weitere Umgebung, die Natur, die Kommune, die Region als Lernmöglichkeiten in ihre Arbeit einbezieht.“ (aus der Website der Laborschule Bielefeld) Nach den schlechten Ergebnissen der Pisa-Studie erlebt der Projektunterricht einen neuen Aufschwung

6 Allgemeine Merkmale des „Erlebnispädagogischen Projektunterrichtes“
Projektunterricht ist nicht ein Element, sondern die Grundlage des Schulcurriculums. Die Schüler sollen nicht vorgefertigtes Wissen schön aufbereitet, eingeleitet durch einen raffinierten "Einstieg" übernehmen, sondern sie sollen selber den Lernprozess aktiv gestalten, nachdem sie bereits zuvor die Lerninhalte an ihren Interessen ausgerichtet haben. Der Projektunterricht ermöglicht eine "aktive Teilnahme" am Lernprozess. Die Kinder gestalten pro Schuljahr ca. 6 Projektthemen. Von mal zu mal werden sie geschickter in der Durchführung der Projekte, sicherer in der Wahl der Themen, die sie interessieren und die auch durchführbar sind. Die ständige Vernetzung aller Themen stellt zunehmend Zusammenhänge her und bringt den Lernprozess spiralförmig auf immer höhere Niveaus.

7 Es kommt zu einer zunehmenden Vernetzung mit anderen Themen.
Die Kinder organisieren die Projektarbeit möglichst selber. Der Lehrer unterstützt die Kinder hierbei. Es werden Referate begleitend zur Projektarbeit in Gruppenarbeit erstellt (ab Klasse 3). Gemeinsame, zielgerichtete Projektplanung. Die Kinder recherchieren selbständig. Sie bedienen sich aller zur Verfügung stehender Medien, zunehmend auch des Internets. Bücher verlieren daneben nicht an Bedeutung. Einbeziehung künstlerischer Aktivitäten. Alle Sinne sollen angesprochen werden. Die Kinder lernen gemeinsam. Teamarbeit steht im Vordergrund. Daneben haben aber auch Einzelinteressen ihren Platz. Projekte sind fächerverbindend. Die Projekte münden immer in eine Projektpräsentation.

8 Der „erlebnispädagogische Charakter“
Jedes Projekt steht im Zusammenhang mit mindestens einem Erlebnis, das außerhalb der Schulmauern stattfindet. Die Projektarbeit gipfelt geradezu in einer Aktivität, die an einem Ort stattfindet, der das Projektthema beispielhaft erklärt. Für die Kinder ist dieser anstehende „Ernstfall“ eine enorme Motivation für ihre Arbeit. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die verbesserte positive emotionale Färbung von Lernsituationen durch zahlreiche gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Schulmauern. (siehe „Blog“) Beispiele aus dem derzeitigen Schuljahr: Kartoffelprojekt: Ausstellung „Tolle Knolle“ auf der Insel Mainau mit Wissensparcours Theaterprojekt (Kinderoper „Brundibar“): Proben und Aufführung; gemeinsame Proben bei einer Mutter, die auch Instrumentenlehrerin ist. Meerestierprojekt: „sealife“- Besuch Projekt „Zirkus“: Besuch des Winterlagers des Zirkus „Royal“ in Kreuzlingen und des Zirkus Knie, ebenfalls in Kreuzlingen

9 Beispiele aus dem letzten Schuljahr:
Stadtgeschichte Konstanz: Stadtführung, Stadtralley, Museumsbesuch, Stadtturm besichtigen Projekt „Schriften“: museumspädagogische Veranstaltung im Rosgartenmuseum; eine Chinesin kommt ins Klassenzimmer und demonstriert die chinesische Schrift; Projekt Eiszeit/Steinzeit: Ausflug zum Eiszeitpark Engen und ins dortige Museum Indianer: Indianerausstellung mit Führung durch bekannten Indianerkenner; Bau eines großen und vieler kleiner Tipis; Mainauer Jugendspiele/Ernst Kreidolf: Teilnahme an den Jugendspielen mit musikalischer Aufführung; Besuch der Kreidolf-Ausstellung im Kulturzentrum Konstanz Thema Briefe / Hochmoor: Schullandheimaufenthalt in Kißlegg/Allgäu. Gestaltung einer Woche gemeinsam mit der Briefpartnerklasse.

10 Reale Erfahrungen als Grundlage für begriffliche Erarbeitung

11 Lernen durch Erfahrung (Kinderoper: Leierkastenmann „Brundibar“).

12 Kriterien für meinen Projektunterricht
Ausgangspunkt und Grundlage für die gemeinsame Arbeit an Projekten kann ein bestimmtes Interesse, eine Frage, eine Unklarheit, ein Bedürfnis, eine Neugierde etc. sein. Dinge, die für uns persönlich bedeutsam sind und die uns Freude bereiten, lernen wir besser. Die Projekte werden in der Regel begleitet von einer literarisch anspruchsvollen Klassenlektüre, die inhaltlich zum Projektthema beiträgt. Die Projekte sollen bereichert werden durch die Hereinnahme von Spezialisten. Die Einbeziehung von Spezialisten von außen ist ein wichtiger Bestandteil von Projekten. Projektunterricht kann alle Fächer in der Klasse umfassen, die LehrerInnen anderer Fächer können sich beteiligen (vernetztes Denken). Projekte münden immer in „reale Begegnungen“ mit dem Projektthema, in Lerngänge. Es gibt keine Beschäftigung mehr, die nur auf das Klassenzimmer begrenzt wäre („In-die-Stadt-hinein-Schule“) Anlässlich von Projekten sollten, wenn möglich, auch Modelle ausgewählter wichtiger Orte gemacht werden, die im Zusammenhang mit den Projekten stehen.

13 Eine Gruppe Jungs baut ein Modell eines Zirkus.

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15 Beim Projektunterricht werden die Eltern der SchülerInnen zu einem integrierten Teil des Lernprozesses und erhalten so einen guten Einblick in das Unterrichtsgeschehen. Die Trennung Schule-Elternhaus wird aufgehoben. Durch die Klassenhomepage können die Eltern/Großeltern am Unterrichtsgeschehen teilhaben. Projekte sollten möglichst in eine darüber hinausführende Aktivität der Kinder münden, die unmittelbar aus der Beschäftigung mit einem Thema entsteht (beispielsweise haben drei Mädchen auf dem Konstanzer Weihnachtmarkt für WWF musiziert nach dem Meerestierprojekt) Beim Projektunterricht werden sämtliche thematische Unterrichtsmaterialien von vornherein in einer bereitgestellten Projektmappe gesammelt. Arbeitsblätter, Schaubilder etc. werden penibel gesammelt, damit die Projektmappe am Ende vollständig ist. Hefte und Schnellhefter werden kaum noch benötigt. Der Umgang mit den Materialien wird ein anderer, wenn am Ende ein Buch steht, das die Kinder selbst hergestellt haben und in dem sie sich wiedererkennen.

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17 Projekte bieten einen fächerübergreifenden Ansatz, indem Musik, Literatur, Bildende Kunst und Sport völlig selbstverständlich zusammenwirken. Theaterprojekte eignen sich für diese Unterrichtsform hervorragend, weil sie in einer Aufführung münden und sehr viele Teilfertigkeiten beinhalten. Projekte führen zu Lernsituationen außerhalb der regulären Unterrichtszeit (Zirkusbesuch am Nachmittag, Theaterproben am Nachmittag...) Der Projektunterricht behandelt Themen immer in einem für die Kinder sinnvollen Zusammenhang, nicht losgelöst davon. Die Kinder sollen beispielsweise lernen, Briefe zu schreiben, um mit anderen Kindern in Kontakt treten zu können, nicht um des Themas willen oder für eine Note. Sie lernen neue Dinge , ohne zu merken, dass sie „lernen“. Beim Projektunterricht zeigte sich immer wieder, dass die Kinder bereit waren, auf sehr hohem Niveau Themen zu bearbeiten, wenn klar war, dass demnächst der „Ernstfall“, nämlich die persönliche direkte Auseinandersetzung mit dem vorbereiteten Thema anstand. Jedes Projekt endet mit einer Präsentation. Der Projektunterricht vereint das freie Arbeiten nach Eigeninteressen mit dem Erreichen eines gemeinschaftlichen Zieles.

18 Bei den Projekten entstehen ganz natürlich zahlreiche Schreibanlässe, die die Kinder ganz unmittelbar zum Schreiben anregen. Sämtliche Texte werden in einem Geschichtenbuch gesammelt. Alle Texte –zusammen mit den verbesserten Aufsätzen, die thematisch ebenfalls zum Projektthema passen und die auch in dem Geschichtenbuch gesammelt werden- kommen am Ende der 4. Klasse in die Abschlussbücher. Projektunterricht kann sehr flexibel und spontan auf interessante Herausforderungen reagieren (Mainauer Jugendspiele mit Wissensparcours). Beim Projektunterricht wird der Lehrer mit-lernender Begleiter auf einer spannenden Entdeckungsreise. Die Kinder organisieren ihren Lernprozess möglichst selber. Der Ablauf des Schuljahres und hierbei besonders die erlebnispädagogischen Anlässe und die Projekte werden photographisch und teilweise auch filmisch dokumentiert. Die Photos werden während des Schuljahres laufend ausgestellt und anschließend z.T. in einem Klassenalbum gesammelt. Zusammen mit den gemachten Filmen werden sie auf DVDs gebrannt und jedem Kind am Ende der dritten bzw. vierten Klasse als bleibende Erinnerung an die Grundschulzeit mit nach Hause gegeben. Die Projektordner werden bebildert durch Aufnahmen, die das jeweilige Kind in einer interessanten oder lustigen Situation zeigten. Die Kinder dürfen diese Bilder aus den ausgestellten Photos auswählen und in das Projektbuch einkleben.

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20 Beim Projektunterricht ändern sich die Aufgaben des Lehrers und der Schüler:
1. Lehreraufgaben Moderationsaufgaben (Themenermittlung; Lerngänge; welche Spezialisten; welche Referate; welche Interessen bestehen;) Sammeln von Informationen (Antiquariate; didaktisch aufbereitete Werke; passende Klassenlektüre finden) Organisationsaufgaben (Lerngänge organisieren; Spezialisten kontaktieren; ) photographische Dokumentation Betreuung der Klassenhomepage Arbeitsanweisungen, Fragen ... zu thematisch passenden Informationsblättern entwickeln Klassenlektüre didaktisch aufbereiten thematische Abstimmung mit anderen Fächern Einbeziehung der Eltern und anderer Lehrer in die Projektarbeit - Terminabstimmung Projektordner (handwerklich) herstellen Projektabschlussfest bzw. Präsentation vorbereiten

21 2. Schüleraufgaben „Herzstück der Projektidee ist die Schülerbeteiligung...Wird dieses Merkmal des Projektunterrichts ernst genommen, sind Schülerinnen und Schüler nicht mehr Echo des Programms, sondern aktiv an Planung, Durchführung und Auswertung des Unterrichts beteiligt.“ (L. Bastian/A.Combe) gemeinsame Projektauswahl Entwicklung und Bearbeitung eigener Schwerpunkte (thematische Auswahl aus einem Angebot; Referate; künstlerische Arbeiten; Modelle ...) Recherche in Bücherei, in mitgebrachten Büchern und anderen Informationsschriften, auch im Internet. Die Kinder sammeln während der gesamten Projektarbeit weiter Informationen und bringen sie mit in die Schule. Sehr viel Textarbeit; sämtliche Informationen werden gründlich bearbeitet, einige davon anhand von Arbeitsaufgaben; ca. 100 Fragen und Aufgaben zur Klassenlektüre Ein Referat in Gruppenarbeit machen; Organisation der gemeinsamen Arbeitsschritte; Arbeit an der Klassenhomepage Gestaltung eines Projektordners Gestaltung einer Präsentation, eines Auftrittes

22 Vorteile des Projektunterrichtes
Für die Kinder bedeutet der Projektunterricht, dass Lernen nicht isoliert und zufällig daherkommt, sondern immer in einem größeren und für die Kinder erkennbaren Sinnzusammenhang. Dadurch wird der Lehrer befreit von der ständigen Aufgabe, die Kinder zu motivieren. Der früher so wichtige „Einstieg“, der Kniff, um die Kinder zu einem Thema zu verleiten, entfällt. Die Kinder fühlen sich ernst genommen und suchen sich sofort gemäß ihren Interessen und Begabungen selbst ihren Platz innerhalb des Projektes. Dies ist die beste Binnendifferenzierung und führt dazu, dass sich niemand unter- bzw. überfordert fühlt und dass Lernfreude entsteht. Nicht zuletzt für die Lehrpersonen ist diese Unterrichtsform ein großer Fortschritt. Es gibt nahezu keine Wiederholungen. Der Unterricht wird niemals zur Routine, er bleibt immer spannend und auch der Lehrer bleibt ein Lernender in diesem Prozess. Er begibt sich zusammen mit den Kindern auf Entdeckungsreise.


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