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The University of Alabama

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Präsentation zum Thema: "The University of Alabama"—  Präsentation transkript:

1 The University of Alabama
Ideologische Instrumentalisierung von DDR-Kinder- und Jugendliteratur und Film in der Nachkriegszeit Katie Lightfoot Regina Range The University of Alabama ÜBERBLICK METHODEN SCHLUSS Das Projekt „Ideologische Instrumentalisierung von DDR-Kinder- und Jugendliteratur und Film in der Nachkriegszeit“ untersucht Kinderbücher, die von namhaften Schriftstellern wie Bertolt Brecht, Peter Hacks und Heiner Müller geschrieben wurden und Filme, die von Regisseuren wie Christian Steinke und Arkadi Gajdar verfasst und gedreht wurden. Diese Untersuchung schlägt eine Rekontextualisierung dieser literarischen und filmischen Texte vor, um die historischen und soziologischen Umstände, in denen sie produziert wurden, näher zu untersuchen. Die Annäherung an die ausgewählten Texte werfen Licht auf ihre Instrumentalisierung, um nicht nur die Kinder, sondern auch erwachsene Leser zu indoktrinieren. 1986 identifizierte Jack Zipes, emeritierter Deutschprofessor der Universität Minnesota, vier Entwicklungsphasen in Bezug auf die DDR-Kinderliteratur: : Sowjetische Besatzung : allmählicher wirtschaftlicher Aufschwung, gesellschaftspolitischer Wandel : Zeit der Stabilisierung und des internationalen Wachstums nach dem Bau der Mauer 1971-Gegenwart: Ostdeutscher Eintritt in die Vereinten Nationen und Normalisierung der Beziehungen zum Westen Zipes Kategorisierung hilft der Forscherin bei der Identifikation und dem Nachvollziehen von Veränderungen in der sozialistischen Ideologie – besonders in Bezug auf diese spezifischen Epochen. Die Forscherin benutzt zu diesem Zweck die folgenden Methoden, bei der Untersuchung von Ideologien in der deutschen DDR-Jugendliteratur und im DDR-Jugendfilm: Erforschung von Spitzenveröffentlichungsjahren nach dem Zweiten Weltkrieg, populären Autoren und prominenten Verlagen Untersuchung der Herkunft ausgewählter Autoren und Filmregisseure Lesen von wissenschaftlichen Artikeln zum Thema Verbreitung von Ideologien in der Kinderliteratur, insbesondere während der DDR-Zeit Untersuchung von Geschichten (potentieller) sozialistischer Autoren Betrachtung von Filmen, die von Regisseuren produziert wurden, die mit der sozialistischen Bewegung in Verbindung gebracht werden Identifikation von Schlüsselthemen, die dazu bestimmt waren, Leser (sowohl Kinder als auch Erwachsene) zu beeinflussen, um das sozialistische Regime zu fördern In Bezug auf die Kurzgeschichten Nordseekrabben von Bertolt Brecht, identifizierte das Forschungsprojekt Themen wie: Militaristischer Stolz, religiöser Verlust und individuelle Verantwortung für die Gesellschaft. Darüber hinaus beinhaltet Brechts Werk Ein Kinderbuch ideologische Konzepte mit Themen, die die Bedeutung des Gehorsams, das Befolgen von Befehlen, das Vertrauen in die Sicherheit der eigenen Regierung, die Überwindung von Widrigkeiten, die Verherrlichung der Arbeit in der Gemeinschaft, die Abneigung gegenüber negativen Aspekten des Kapitalismus und die Wichtigkeit des Wiederaufbaus der Gesellschaft – sei es durch den konkreten Aufbau der Infrastruktur, oder „geistiges Wachstum“ – herausstellen. Timur und sein Trupp, unter der Regie von Arkadi Gajdar, thematisiert die kollektivistische Gesellschaft, eine militaristische / systematische Organisation, respektvollen Umgang mit Autoritäten und die Bereitschaft zu dienen, sowie die Absage an die Religion, wie auch im Film Egon und das achte Weltwunder, unter der Regie von Christian Steinke. Die sozialistischen Konzepte werden auch hier durch Motive des Kollektivismus, die Gefahr der westlichen Kultur, die intrinsische Motivation zur Stärkung der Gesellschaft und die systematische Organisation gezeigt.      Laut Zipes „ist die Phantasie des Kindes implizit als gefährlich und potentiell subversiv für den Staat" anzusehen. Das Projekt der Forscherin zeigt deutlich, dass der Staat aktiv versuchte, diese Bedrohung zu verhindern, indem er den literarischen Markt beeinflusste, da die Massen junger Menschen in der DDR noch formbar waren. Bei der Rezeption der Geschichten kommt es dem jungen Leser häufig so vor, als seien die dargestellten Ideen seine eigenen. Fasziniert von den Geschichten ist das Publikum überzeugt, dass es seine ganz eigene Schlussfolgerung gezogen habe, obwohl diese bereits zuvor vom Autor eingearbeitet und so vorbereitet wurden. Durch das Lesen und / oder Beobachten eines scheinbar harmlosen oder objektiven Texts, wird das Publikum manipuliert, um die sozialistischen Ideale und Werte zu verinnerlichen. Wiederkehrende Themen wie Kollektivität und Bedürfnis nach Gehorsam, die zur ideologischen Indoktrination beitrugen, wurden von der Forscherin herausgearbeitet und auch dokumentiert. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die untersuchten Arbeiten stark darauf hindeuten, dass die eingebettete Ideologie der DDR, die Erziehung und den Aufbau der Identität der Ostdeutschen stark formte. Darüber hinaus hat die Studie weitere Implikationen: Sie hilft uns dabei, die immer noch vorhandenen und bemerkenswerten Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland zu verstehen und darzustellen. Zudem dient sie zur Erklärung, warum diese Unterschiede auch heute noch in den sozioökonomischen und politischen Bereichen Deutschlands von Relevanz sind. Diese Studie bietet einen Einblick, welche Macht der Staat über den literarischen Publikationsmarkt besaß. Ein weiteres Ziel der Forscherin ist es daher, gerade in Bezug auf das 21. Jahrhundert, dem Zeitalter zunehmender Globalisierung, auf die Relevanz von Medienkompetenzen und die Bedeutung einer kritischen Auseinandersetzung mit Informationsquellen und -politik hinzuweisen. EINLEITUNG Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Deutschland die Teilung seines Landes in westliche und östliche Mächte. Nachkriegsdeutschland wurde in amerikanische, französische, britische und sowjetische Besatzungszonen unterteilt. Die Sowjetunion kontrollierte die östliche Hälfte von Deutschland sowie Berlin und schuf eine isolierte, zentralisierte Zone unter einem diktatorischen Regime. Innerhalb der ostdeutschen Regierung wurden die sowjetischen Erwartungen für die DDR-Bürger mit Hilfe der Staatssicherheitspolizei (Stasi) umgesetzt, um Möglichkeiten zur freien Meinungsäußerung zu beenden und eine übergreifende Kontrolle in allen Lebensbereichen zu schaffen. Die Zensur befand sich auf einem Rekordhoch, da die Regierung nur einheitliche, sozialistische Propaganda produzieren wollte.      Um die Kinder und Jugendlichen der Ära zu indoktrinieren, drängte das Regime Autoren und Verlage dazu, Werke zu verbreiten, die Ideen wie Kollektivität, Verherrlichung der militärischen, systematischen Organisation und das Regime selbst fördern sollten. Dieses Ziel wurde 1949 zum Teil durch die Gründung des staatlichen Kinderbuchverlags Berlin erreicht. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) sorgte für die Einrichtung des Verlags mit Unterstützung der Sowjetischen Militäraktion (SMAD). Die so produzierten Bücher beinhalteten Themen wie Klassensolidarität, antifaschistische Propaganda und auch den sozialistischen Realismus. Auch Lehrbücher wurden mit literarischen Beispielen von berühmten sozialistischen Schriftstellern bestückt und begeisterten so junge Leser auch im Klassenzimmer. Innerhalb der Literatur ermutigten die Autoren ihr Publikum Mitglieder der Jungen Pioniere (Young Pioneers) oder der Freien Deutschen Jugend (Free German Youth) zu werden.     Des Weiteren wurden auch mehrere Filme gedreht, die die sozialistische Ideologie für junge Deutsche veranschaulichten und greifbarer machten. Auch nichtdeutsche Filme aus den Gebieten unter sowjetischem Einfluss, wurden häufig in Ostdeutschland gezeigt. Ein solcher Film ist beispielsweise Timur und sein Trupp. Dieser wurde in ostdeutschen Klassenzimmern vorgeführt. Egon und das achte Weltwunder QUELLEN Brecht, Bertolt. Ein Kinderbuch. Der Kinderbuchverlag Berlin, 1965. Egon und das achte Weltwunder. Directed by Christian Steinke, performances by Gunter Schoß and Traudl Kulikowsky, Heinz Behrens, 1964. Hacks, Peter. Meta Morfoss. Gertraud Middelhauve Verlag Köln, 1975. Heute im Osten. Mitteldeutscher Rundfunk, 21 June 2010, Accessed 12 Feb Klengel, Susanne. The Near Distance – “Cultural Otherness” in the Two Germanys. Trustees of Boston University, March 1993, Accessed 12 Feb Strobel, Heidi. “Unser Ferkel Eduard-glücklich in der LPG.” Zeit Online, 21 April 2005, Accessed 12 Feb Timur und sein Trupp. Directed by Aleksandr Razumnyj, performances by Liviy Shchipachyov, Pyotr Savin, Lev Potyomkin, 1940. Zipes, Jack. “Children’s Literature in West and East Germany.” Project Muse, vol. 10, 1986, Timur und sein Trupp


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