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Somatoforme und dissoziative Störungen Systematik der Kinder- und Jugendpsychiatrie Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

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Präsentation zum Thema: "Somatoforme und dissoziative Störungen Systematik der Kinder- und Jugendpsychiatrie Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie."—  Präsentation transkript:

1 Somatoforme und dissoziative Störungen Systematik der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

2 Inhalt und Gliederung Jeweils für somatoforme und dissoziative Störungen Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild und Diagnostik Ätiologie Therapie Verlauf Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

3 Somatoforme Störungen
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild und Diagnostik Ätiologie Therapie Verlauf Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

4 1. Definition Rezidivierende und vielgestaltige körperliche Symptome
Symptome sind nicht durch eine körperliche zugrunde liegende Krankheit bedingt stehen nicht unter bewusster Kontrolle Beschwerden können chronifizieren Anlass für vielfältige ärztliche Untersuchungen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

5 1. Klassifikation Im Kindesalter hauptsächlich Beschwerden des Magen- Darm-Trakts (nicht Somatisierungsstörungen) In der Adoleszenz vereinzelt bereits hypochondrische Störungen, somatoforme autonome Funktionsstörungen, anhaltende somatoforme Schmerzstörungen Klassifikation nach ICD-10 Somatisierungsstörung (F45.0) Undifferenzierte Somatisierungsstörung (F45.1) Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

6 1. Klassifikation zu Klassifikation nach ICD-10
Hypochondrische Störung (F45.2) Somatoforme autonome Funktionsstörung (F45.3) Herz und kardiovaskuläres System (F45.30) oberer Gastrointestinaltrakt (F45.31) unterer Gastrointestinaltrakt (F45.32) respiratorisches System (F45.33) Urogenitalsystem (F45.34) sonstige Organe oder Organsysteme (F45.38) Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

7 1. Klassifikation zu Klassifikation nach ICD-10
Anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.4) Sonstige somatoforme Störung (F45.8) Nicht näher bezeichnete somatoforme Störung (F45.9) Klassifikation nach DSM-5 Somatic Symptom Disorder (Somatische Belastungsstörung) Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

8 1. Häufigkeit Wenige Daten in Deutschland
Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Prävalenz von 2,7 % Einzelne Symptome höhere Raten % der Kinder rezidivierende Kopfschmerzen 10-25 % der Kinder rezidivierende Bauchschmerzen Mädchen sind mit zunehmendem Alter häufiger betroffen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

9 Somatoforme Störungen
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild und Diagnostik Ätiologie Therapie Verlauf Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

10 2. Klinisches Bild Rom-lll Klassifikation (seit 2006)
Diagnosekriterien für das Reizdarmsyndrom Für mindestens drei Tage pro Monat während der vergangenen drei Monate rezidivierende abdominelle Schmerzen oder abdominelles Unwohlsein in Assoziation mit mindestens zwei der folgenden Faktoren: Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

11 2. Klinisches Bild 1. Besserung der Beschwerden nach der Defäkation
2. Beginn der Beschwerden in Assoziation mit einer Änderung der Stuhlfrequenz 3. Beginn der Beschwerden in Assoziation mit einer Änderung der Stuhlkonsistenz Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

12 2. Klinisches Bild Das Reizdarmsyndrom kann in drei Subgruppen unterteilt werden: Reizdarmsyndrom mit Obstipation (RDS-O) Reizdarmsyndrom mit Diarrhoe (RDS-D) Reizdarmsyndrom mit wechselndem Stuhlverhalten innerhalb von Stunden oder Tagen (RDS-M) Nach den Rom-III-Kriterien wird diese Unterteilung anhand der Stuhlform vorgenommen. Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

13 2. Klinisches Bild Häufigstes Symptom im Kindesalter rezidivierende Bauchschmerzen häufig begleitet von Erbrechen, Kopfschmerzen, Fieber, Blässe, Müdigkeit (vgl. Schulphobie/Trennungsangst) beträchtliche Variabilität hinsichtlich Dauer und Frequenz ungewöhnlich häufig Zeichen emotionaler Störungen (Angst, Depression) und Unreife ähnliche Beschwerden oder andere körperliche Symptome mit psychischer Überlagerung bei den Eltern sind häufig Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

14 2. Klinisches Bild Andere Zeichen sind gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoen Kinder mit rezidivierendem Erbrechen sind häufig als ungewöhnlich ängstlich, depressiv, schnell regredierend, irritiert, teils feindselig und abhängig von der Mutter beschrieben worden Haltung der Mutter teils überprotektiv, teils auch ablehnend- feindselig Ab der Adoleszenz wird Bild vielgestaltiger Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

15 2. Klinisches Bild Es können sich Somatisierungsstörungen mit gastrointestinalen Beschwerden und abnormen Hautempfindungen entwickeln Charakteristisch ist ein chronisch-fluktuierender Verlauf mit multiplen und unterschiedlichen körperlichen Symptomen Überwiegen des weiblichen Geschlechts Hypochondrische Störungen (anhaltende, besorgte Beschäftigung mit möglichen körperlichen Krankheiten) Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

16 2. Klinisches Bild Es setzen meist intensive ärztliche Konsultationen mit häufigem Arztwechsel ein Häufig familiäre Krankheitsbelastung Häufig auftretende ängstliche Besorgnis um Gesundheit kann Krankenrolle verfestigen Ziel: frühzeitiges Erkennen der psychischen Dimension des Geschehens Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

17 2. Diagnostik Anamneseerhebung, Exploration
Beobachtung des Kindes, sowie der Eltern und Familie sollten noch keine organischen Untersuchungen erfolgt sein, sollten diese zügig und eher sparsam erfolgen Testpsychologische Untersuchung (v. a. bei Leistungsproblemen in der Schule) evtl. strukturierte Erfassung der Symptome mittels Tagebuch Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

18 2. Diagnostik Komorbide Störungen Depression (!) Angst (!)
Zwangsstörungen Suchterkrankungen Persönlichkeitsstörungen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

19 2. Diagnostik Differentialdiagnosen
Organische Differentialdiagnosen, v. a. bei Bauchschmerzen Komorbidität dissoziativer und somatoformer Beschwerden Schulverweigerung Schulphobie (emotionale Störung mit Trennungsangst) Angststörungen depressive Störungen Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

20 Somatoforme Störungen
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild und Diagnostik Ätiologie Therapie Verlauf Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

21 3. Ätiologie Multifaktorielle Genese
z. B. kann ein gastrointestinaler Infekt bei rezidivierenden Bauchschmerzen einer somatoformen Störung vorausgehen Auslöser beim Kind nicht selten intrafamiliäre, bzw. psychosoziale Belastung (evtl. Misshandlung/Missbrauch) Biologische Prädisposition, psychophysiologische Mediatoren Modelllernen: Eltern häufig ähnliche Symptome Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

22 3. Ätiologie Familiäre Faktoren (psychische und somatische Krankheit, Überprotektivität, übermäßige Betonung der schulischen Leistungsfähigkeit) Orientierung an elterlichen Modellen oder Überzeugungen das Symptom kann in Familien mit defizitären Kommunikations- und Interaktionsformen eine Funktion (z. B. die der Konfliktvermeidung) einnehmen iatrogene Faktoren für Entwicklung und Aufrechterhaltung durch unnötige medizinische Untersuchungen, inkorrekt gestellte Diagnosen und somit unangemessene Therapie Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

23 Somatoforme Störungen
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild und Diagnostik Ätiologie Therapie Verlauf Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

24 4. Therapie Wichtigste beratende und therapeutische Maßnahme:
Verhinderung ständiger ärztlicher Konsultationen mit Durchführung einer aufwändigen, ausschließlich somatisch orientierten Diagnostik und oft wirkungslosen Therapie bei Schmerzen verhaltenstherapeutische Verfahren, soziales Kompetenztraining, Entspannungsverfahren Selbstregistrierung der Schmerzen durch das Kind Verstärkung von Beschwerdefreiheit Reduktion von Aufmerksamkeit für Symptome Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

25 4. Therapie Chronifizierung vermeiden
Förderung ablenkender Aktivitäten Ignorieren von Schmerzäußerungen Vermeidung der Krankenrolle und darauffolgendem Krankheitsgewinn Entwicklung von Bewältigungsfertigkeiten durch Entspannung, positive Selbstverstärkung, Ablenkung und positive bildhafte Vorstellungen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

26 4. Therapie Problemlösetraining für zukünftige Schmerzen
Ermunterung zur Teilnahme an Alltagsaktivitäten meist ambulant möglich, teilweise stationär nötig Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

27 Somatoforme Störungen
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28 5. Verlauf bei der Mehrzahl der betroffenen Kinder günstig
bei ca. 1/3 leichte Persistenz in einigen Fällen kommt es zur Entwicklung anderer Störungen wie Angst-, depressive und Essstörungen die Prognose wird in der Adoleszenz und bei zunehmender Chronifizierung ungünstiger als im Kindesalter rezidivierende Bauchschmerzen chronifizieren häufig Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

29 Dissoziative Störungen
Definition, Klassifikation, Häufigkeit Klinisches Bild und Diagnostik Ätiologie Therapie Verlauf Fall Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

30 1. Definition Unter „Dissoziative Störungen“ werden der Verlust oder Veränderungen körperlicher Funktionen (hierbei der Sensitivität, Sensorik, Motorik, des Bewusstseins) verstanden, die eine körperliche Erkrankung vermuten lassen, während die Symptomatik tatsächlich Ausdruck eines psychischen Konflikts oder Bedürfnisses ist (im Gegensatz zur Somatoformen Störungen, dort autonomes Nervensystem ) Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

31 1. Definition Die Symptome stehen nicht unter willentlicher Kontrolle
und lassen sich nicht durch bekannte organische pathophysiologische Mechanismen erklären Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

32 1. Definition teilweiser oder völliger Verlust der Integration eines Körperteils oder einer Körperfunktion Dissoziative Störungen wurden früher als Konversionsstörungen bezeichnet Ursprünglich psychoanalytische Annahme, dass sich ein emotionaler Konflikt in einem körperlichen Symptom ausdrückt, d. h. konvertiert Synonyme waren Hysterie und hysterische Neurose Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

33 1. Definition Symptome wie Lähmungen, Gangauffälligkeiten, Blindheit, Verlust von Visus und Sehschärfe, Taubheit, Aphasie, Schluckstörungen, Anfälle, Sensibilitätsstörungen, Bewusstseinsstörungen lassen neurologische Krankheit vermuten, von denen dissoziative Störungen sich jedoch durch psychische Wirkfaktoren unterscheiden Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

34 1. Klassifikation Klassifikation nach ICD-10
F44.0 dissoziative Amnesie F44.1 dissoziative Fugue F44.2 dissoziativer Stupor F44.3 Trance und Besessenheitszustände F44.4 dissoziative Bewegungsstörungen F44.5 dissoziative Krampfanfälle F44.6 dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

35 1. Klassifikation zu Klassifikation nach ICD-10
F44.7 dissoziative Störungen, gemischt F44.8 andere dissoziative Störungen F44.9 nicht näher bezeichnete dissoziative Störung Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

36 1. Klassifikation Die Klassifikation im ICD-10 ist sehr stark auf die Symptomatik bei Erwachsenen ausgerichtet enthält im Gegensatz zum DSM-5 nicht die Depersonalisationsstörung, da hierbei nach ICD-10 nur Teilbereiche der persönlichen Identität betroffen sind und diese Störungen nicht mit Leistungseinbußen in den Bereichen Wahrnehmung, Gedächtnis oder Bewegung einhergehen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

37 1. Klassifikation Im DSM-5: Dissoziative Identitätsstörung
Dissoziative Amnesie Depersonalisations- und Derealisationsstörung andere dissoziative Störungen nicht näher bezeichnete dissoziative Störungen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

38 1. Klassifikation Unter allen Formen sind für das Kindes- und Jugendalter von besonderer Bedeutung Dissoziative Bewegungsstörungen (F44.4) Dissoziative Krampfanfälle (F44.5) Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen (F44.6) Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

39 1. Häufigkeit Die Häufigkeit hat über Jahrzehnte hinweg abgenommen
1-2 % der stationären Aufnahmen in kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken häufiger in vorindustriellen Gesellschaften bzw. Übergangsgesellschaften häufiger bei Migranten (z. B. Gastarbeiterpopulation) typisches Manifestationsalter im Jugend- und frühen Erwachsenenalter weibliches Geschlecht überwiegt Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

40 Dissoziative Störungen
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41 2. Klinisches Bild Symptome treten vornehmlich, aber nicht immer akut auf Bahnende Funktion haben Vorangehende körperliche Störung oder gleichzeitig bestehende körperliche Krankheit (z. B. Epilepsie) Modelle mit echten körperlichen Symptomen oder Konversionssyndromen - extreme psychosoziale Belastungen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

42 2. Klinisches Bild ausgeprägter Mangel an subjektiver Betroffenheit (la belle indifférence) im Kontrast zur schweren körperlichen Störung häufig Züge einer „histrionischen Persönlichkeitsstruktur“ häufig bestehen gleichzeitig weitere Symptome im Sinne einer Somatisierung relevante Probleme oder Konflikte werden in der Regel geleugnet Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

43 2. Klinisches Bild Primärer Krankheitsgewinn (innerer Konflikt/inneres Bedürfnis bleibt außerhalb des Bewusstseins) Sekundärer Krankheitsgewinn (Rolle des Kranken, Befreiung von Pflichten, sichert Zuwendung, macht bestimmte Aktivitäten nicht mehr möglich) Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

44 2. Diagnostik Diagnostisch wegweisend Inkongruenz von Symptomen und körperlichem Befund Beschwerden folgen nicht den anatomisch-physiologischen Zusammenhängen Anamnese, Verlauf, Beobachtung der Symptomatik Diagnosestellung oft schwierig, teilweise Fehldiagnosen Falsch positive Diagnosen weniger als 10 %, z. B. aufgrund relativ undifferenzierter Symptome bei Multipler Sklerose Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

45 2. Diagnostik Differentialdiagnosen:
Krankheiten und Organveränderungen, bei denen psychische Faktoren beteiligt sind Somatisierungsstörungen Schizophrenien Hypochondrien Vorgetäuschte Störungen Dissoziative Erlebnis- und Verhaltensmuster bei emotional instabiler Persönlichkeitsstörung, PTBS Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

46 Dissoziative Störungen
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47 3. Ätiologie Zur Erklärung der dissoziativen Störungen sind verschiedene theoretische Modelle vorgeschlagen worden In der psychodynamischen Betrachtungsweise wird die Störung als symbolischer Ausdruck unbewusster Konflikte verstanden Begünstigende Faktoren sind Modelle mit Krankheiten, bzw. dissoziativen Störungen, histrionische Anteile beim Patienten oder bedeutsamen Bezugspersonen, erhöhte Suggestibilität und Zeichen einer emotionalen und/oder intellektuellen Retardierung Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

48 3. Ätiologie extreme psychosoziale Belastungen und Traumata als Auslösefunktion Missbrauch, Vernachlässigung mögliche genetische Disposition Fehlen protektiver Faktoren und sozialer Unterstützung einige Ansätze weisen drauf hin, dass im Symptom eine nonverbale Kommunikation in der Sprache der Krankheit als ein sozial akzeptiertes Symbol zum Ausdruck kommt Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

49 3. Ätiologie Ziel besteht im Verstehen dieses Symbols und nicht in der Aufdeckung unbewusster Konflikte Kultureller Kontext nicht bedeutungslos, da vor allem in den vorindustriellen und Übergangsgesellschaften das Phänomen der dissoziativen Störungen häufiger beobachtet wird In den Industriegesellschaften ist seit mehreren Jahrzehnten eine epochale Abnahme der Häufigkeit dieses Störungsbildes zu vermerken Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

50 Dissoziative Störungen
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51 4. Therapie in der Regel stationäre Behandlung
individuelle Psychotherapie Elternarbeit klinische Erfahrungen lassen eine Übernahme des Konzepts der Krankenrolle für die therapeutische Arbeit als sinnvoll erscheinen in diesem Konzept lassen sich somatische und psychiatrische Behandlungsanteile kombinieren Physiotherapie je nach Krankheitsbild Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

52 4. Therapie Ziel aller Maßnahmen besteht in allmählichem Abbau der Krankenrolle Verhaltenstherapeutische Techniken einerseits Abbau des sekundären Krankheitsgewinns (die aus der Umwelt stammenden Verstärker in Form von Zuwendung durch andere Patienten, Mitarbeiter, Bezugspersonen müssen unter Kontrolle gebracht werden) andererseits Verstärkung in zunehmendem Maße der Übernahme gesunder Funktionen und normalen Verhaltens Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

53 4. Therapie Leitlinien für die auf der Diagnostik aufbauende Therapie:
Ausgiebige Erörterung der Sorgen der Familie hinsichtlich körperlicher Symptome Darlegung physiologischer Mechanismen für erklärbare Symptome Keine Infragestellung der Glaubwürdigkeit der Angaben des Kindes Vermeidung der Etikettierung der Symptome als „psychischen Ursprungs“ Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

54 4. Therapie Psychologische Faktoren werden von Kind und Familie eher bedeutsam für die Aufrechterhaltung als für die Ursache des Symptoms anerkannt Verlagerung der Therapie vom körperlichen zum psychologischen Fokus in Anpassung an die Veränderungsmöglichkeiten der Familie Betonung des oft langsamen, aber meist erfolgreichen Therapieverlaufs Berücksichtigung anderer Kontexte, speziell der Schule Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

55 4. Therapie Einsatz von Tagebucheintragungen zur Erfassung des Symptomverlaufs Reduktion von Behinderung und psychosozialer Einschränkung Entwicklung aktiver Bewältigungsfertigkeiten für Kind und Familie als zentrale Aufgabe der Therapie Bescheidene Anfangsziele und graduelle Steigerung der Ziele um eine Normalisierung der Aktivitäten zu erreichen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

56 4. Therapie Behandlung komorbider Störungen, speziell Angst und Depression Gegebenenfalls medikamentöse Behandlung je nach Ausprägungsgrad komorbider Störungen Beteiligung von Familie und Bezugspersonen Graduelle Verlagerung der Verantwortlichkeit für den Therapieerfolg vom Therapeuten zu Kind und Eltern Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

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58 5. Verlauf Der Verlauf der korrekt diagnostizierten dissoziativen Störungen ist in der Regel durch eine schnelle Remission innerhalb von Monaten gekennzeichnet Langzeitprognose kann ungünstig sein 50 % der Fälle chronifizieren hierdurch können sekundäre Komplikationen wie z. B. Inaktivitätsatrophien bei Lähmungen entstehen bei ca. 1/3 entwickeln sich andere psychische Störungen Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

59 5. Verlauf kurze Krankheitsdauer bis zur Diagnosestellung und Therapie prognostisch günstig unter den verschiedenen dissoziativen Symptomen scheinen psychogene Anfälle eine vergleichsweise ungünstige Prognose zu haben Somatoforme und dissoziative Störungen D. Wenzler

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